Feldmerkmale – 2 Pfennig (V)

Weisse Wolke über dem Storchennest

Die Feldmerkmale der Ausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar

Hallo

und willkommen zu einer Premiere! Die Erstpublikation eines sehr speziellen wiederkehrenden Feldmerkmals,  Ergebnis meiner Forschungsarbeit. Was heisst das für euch?

    • Ihr als Leser des Saarphilatelie-Blogs wisst mehr
    • 72 Jahre nach dem Erstausgabetag ist die Forschung rund um die Marken der Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar noch lange nicht abgeschlossen.

In diesem Beitrag werden wir uns die Felder 11AB bis 15AB  des 2 Pfennig-Werts – also die  Marken der beiden nachfolgend abgebildeten Fünferstreifen – genauer ansehen.

2 Pfennig, A-Bogen, Felder 11-15
2 Pfennig, B-Bogen, Felder 11-15

Die bekannten Werke und Kataloge weisen für die Felder 11AB und 15AB folgende Einträge aus:

    • End/Becker: 206 c 2 Pfg 13. Marke, Bogen A+B: „Strich durch R“
    • Staedel – Étude: ausschliesslich als Erwähnung – 11e timbre. „Point sur le rocher à droite du mineur“; ausschliesslich als Erwähnung – 13e timbre. „Trait dans le R“
    • SHB: Feld 11AB „Punkt rechts neben dem Gürtel des Bergmanns“; Feld 13AB „Punkt im R“
    • Catalogue F.S.A.: keine Besonderheiten
    • Michel: keine Besonderheiten

Wie gehabt, liefert keines der vorstehenden Werke dem Sammler eine Abbildung zu dem jeweils beschriebenen Feldmerkmal.

Feld 11

11AB ist eine Marke mit einem sehr speziellem Feldmerkmal, dass sich einem erst beim zweiten Hinschauen erschliesst.

Der gezeigte Anblick der Marken entspricht in etwa dem Anblick unter einer guten Briefmarkenlupe (oben A-Bogen, unten B-Bogen).

Schön zu erkennen ist bei der oberen Marke die Perforationsanomalie der Marken der 1. und 2. senkrechten Bogenreihe bei A-Bögen (rechts, 2.-4. Zahnloch von oben).

Feldmerkmale

AB: „verwaschener Farbfleck auf dem rechten (1) Hosenbein des Bergmanns“; „dunkler Farbfleck an der Strebwand rechts vom Bergmann auf höhe der Taille“ (links A-Bogen, rechts B-Bogen)

Das Hauptfeldmerkmal des Feldes 11AB „verwaschener Farbfleck auf dem rechten Hosenbein“ wird scherzhaft als schmutzige Hose bezeichnet. Versierte Saar I-Sammler werden bei dem Begriff „schmuzige Hose“ aufhorchen und im Katalog blättern. Sie müssen nicht lange suchen: bei 12 Pfennig Feld 76AB resp. MiNr. 211XY VII werden Sie fündig. Das Merkmal von 2 Pfennig Feld 11AB ist ein wiederkehrendes Feldmerkmal, von denen ich auf dem Saarphilatelie-Blog bereits einige Beispiele (2) vorgestellt habe.

Dieses spezielle wiederkehrende Feldmerkmal ist jedoch etwas sehr besonderes. Weshalb? Denkt einmal kurz nach. Das Feldmerkmal tritt sowohl beim 2 Pfennig-Wert  als auch beim 12 Pfennig-Wert auf.

Und? Fällt der Groschen? Nein? Von allen Marken mit Bildmotiv Bergmann im Streb vor stilisierter Saarlandschaft wurden die 12 Pfennig-Werte zuerst (30. Dezember 1946 – 8. Januar 1947) und die 2 Pfennig-Werte als letztes gedruckt (20./21. Februar 1947). Alle anderen Werte mit demselben Bildmotiv – 3-, 6-, 8- und 10 Pfennig – wurden zwischen diesen Daten gedruckt. Tatsächlich: das wiederkehrende Feldmerkmal mit dem Spitznamen verschmutzte Hose tritt bei allen sechs Werten mit dem Bildmotiv Bergmann im Streb vor stilisierter Saarlandschaft auf; nur ist dies bislang niemandem aufgefallen.

Es ist beileibe nicht so, dass niemand diese Marken genau angeschaut hätte, einige Felder sind sogar in dem einen oder anderen Werk aufgeführt, jedoch mit einem anderen Merkmal.

Trara! Vorhang auf zur Premiere auf dem Saarphilatelie-Blog

2 Pfennig Feld 11AB (hier A)
2 Pfennig Feld 58AB (hier A)
6 Pfennig Feld 21AB (hier A)
8 Pfennig Feld 91AB (hier A)
10 Pfennig Feld 51AB (hier A)
12 Pfennig Feld 76AB (hier A)

Interessant zu sehen, wie das Feldmerkmal bei den verschiedenen Farben unterschiedlich akzentuiert hervortritt.

Dieses Beispiel eines wiederkehrenden Feldmerkmals zeigt jedoch auch wieder die Beliebigkeit und die Willkür der Katalogisierungen im Michel-Katalog. Weshalb wird einer 12 Pfennig-Marke vom Feld 76AB ein anderer Wert zugemessen als einer 10 Pfennig-Marke vom Feld 51AB? Obschon beide dasselbe Feldmerkmal aufweisen? Könnt ihr mir das erklären?

Fazit: Ich katalogisiere die Feldmerkmale des Feldes 11AB als:

2 Pfennig Feld 11AB: „verwaschener Farbfleck auf dem rechten Hosenbein – schmutzige Hose – des Bergmanns“ Hinweis: wiederkehrendes Feldmerkmal 3 Pfennig Feld 58AB, 6 Pfennig Feld 21AB, 8 Pfennig Feld 91AB, 10 Pfennig Feld 51AB, 12 Pfennig Feld 76AB

Weiteres Merkmal: „dunkler Farbfleck an der Strebwand rechts vom Bergmann in Höhe der Taille“

Unterscheidung Marken von A- resp. B-Bögen: „feiner Farbfleck am Himmel links vom Kirchturm (B)“

Die Erwähnungen in den anderen Katalogen und Werken werden als Fussnote festgehalten.

Feld 12

Der gezeigte Anblick der Marken entspricht in etwa dem Anblick unter einer guten Briefmarkenlupe (oben A-Bogen, unten B-Bogen).

Keine auffälligen Feldmerkmale. Jedoch erkennen wir der oberen Abbildung  wieder die Perforationsanomalie der Marken der 1. und 2. senkrechten Bogenreihe bei A-Bögen (links, 2.-4. Zahnloch von oben).

Feld 13

Der gezeigte Anblick der Marken entspricht in etwa dem Anblick unter einer guten Briefmarkenlupe (oben A-Bogen, unten B-Bogen).

Feldmerkmale

AB: „feiner Farbstrich quer über den Bogen des R von SAAR“

Der Pfeil weist auf auf einen Flecken hin. Es ist wahrscheinlich, jedoch nicht gesichert, dass es sich um eine Variante des wiederkehrenden Feldmerkmals Fleck über Handgelenk handelt.

Fazit: Ich katalogisiere die Feldmerkmale des Feldes 13AB als:

2 Pfennig Feld 13AB: „feiner Farbstrich quer über den Bogen des R von SAAR

Die Erwähnungen in den anderen Katalogen und Werken werden als Fussnote festgehalten.

Feld 14

keine auffälligen Merkmale

Feld 15

keine auffälligen Merkmale

Bis dann

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Anmerkungen

(1) Die Angaben links und rechts in deutschsprachigen Katalogen wie auch im SAARPHILA-BLOG beziehen sich auf die Sicht des Betrachters. Mit dem linken Hacken ist somit der rechte Hacken des Bergmanns gemeint.

(2) Wiederkehrende Feldmerkmale bei den Werten der 1. Offenburger Ausgabe entstanden durch Diapositivmontage bei der Herstellung des Diapositivbogens für einen neuen Wert, wodurch das Feldmerkmal „mitwanderte“, wenn auch jeweils auf ein anderes Bogenfeld. Weitere Beiträge zum Thema wiederkehrende Feldmerkmale findet ihr unter den nachstehenden Links:

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Feldmerkmale – 2 Pfennig (III)

Weisse Wolke über dem Storchennest

Die Feldmerkmale der Ausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar

Hallo

In diesem Beitrag werden wir uns die Felder 6AB bis 8AB  des 2 Pfennig-Werts – also die jeweils ersten drei Marken der beiden nachfolgend abgebildeten Fünferstreifen – genauer ansehen.

2 Pfennig, A-Bogen, Felder 6-10
2 Pfennig, B-Bogen, Felder 6-10

Die bekannten Werke und Kataloge listen für die Felder 6AB bis 8AB folgende Feldmerkmale:

    • End/Becker: 206 a 2 Pfg 8. Marke, Bogen A+B: „Punkt in der Felswand“
    • Staedel – Étude: 1a 8e timbre. „Point sur le rocher à gauche du Mineur“
    • SHB: Feld 8 AB „Punkt links neben dem Bergmann in der Höhle“
    • Catalogue F.S.A.: keine Besonderheiten
    • Michel: 206 III „Punkt neben dem Bergmann in der Höhlenmitte“

Keines der vorstehenden Werke liefert dem Sammler jedoch eine Abbildung zu dem beschriebenen Feldmerkmal. Dies ist umso bedauerlicher, da ein „Punkt in einer Felswand“ ebenso schwer zu finden sein dürfte wie ein „Punkt in einer Höhle“. Fragt einmal den Mathematiklehrer eurer Kinder nach Länge, Breite und Höhe eines Punktes. Nach einem erstaunten Blick würde dieser Ihnen erklären, dass ein Punkt ein Objekt ohne jede Ausdehnung sei. Der Deutschlehrer würde sagen, ein Punkt schliesse bspw. einen vollständigen Satz ab und wäre dann auf dem Papier oder ähnlichem, jedoch niemals in irgendetwas. Ihr seht, „Punkt“ ist ein wahrlich untauglicher Begriff für die Beschreibung eines Bildmerkmals.

Item. Wir werden uns das Feld 8AB im Verlauf des Beitrages sehr genau ansehen und herausfinden, was es mit dem Punkt auf sich hat.

Feld 6

Der gezeigte Anblick der Marken entspricht in etwa dem Anblick unter einer guten Briefmarkenlupe (oben A-Bogen, unten B-Bogen).

Feldmerkmale

 

AB: „zwei feine Farbfleckchen links oben am Himmel“ (links A-Bogen, rechts B-Bogen)

A: „Farbfleck rechts oben am Himmel (rechte obere Bildecke)“

A: „Farbfleck am Ohr des Bergmanns“

Fazit: Ich katalogisiere keines der vorgestellten Merkmale, da diese zu unscheinbar und nicht eindeutig sind.

Feld 7

Keine auffälligen Merkmale

Feld 8

Der gezeigte Anblick der Marken entspricht in etwa dem Anblick unter einer guten Briefmarkenlupe (oben A-Bogen, unten B-Bogen).

Feldmerkmale

Das faszinierende an dem auffälligsten Merkmal des Feldes 8AB des 2 Pfennig-Wertes ist … es ist in keinem Briefmarken-Katalog oder sonstigen bekannten Werk über die Werte der 1. Offenburger Ausgabe aufgeführt. Es wurde von mir identifiziert, beschrieben, im Frühjahr 2016 in einem Vortrag vor der ArGe Saar vorgestellt und im SAARPHILA-BLOG publiziert.

 

AB: „Heller, runder Fleck am linken Knie (1) des Bergmanns; Marken von A-Bögen weisen einen feinen Farbtupfer im Zentrum des hellen Flecks auf“

Es gibt noch weitere Unterscheidungsmerkmale zwischen Marken von A- resp. B-Bögen, doch würde deren Beschreibung zu weit führen.

Bei dem beschriebenen Feldmerkmal handelt es sich um ein wiederkehrendes Feldmerkmal. Von wiederkehrenden Feldmerkmalen (2) sprechen wir, sobald dasselbe Feldmerkmal bei mindestens zwei verschiedenen Werten – in der Regel mit demselben Bildmotiv – vorkommt. Diese übereinstimmenden Feldmerkmale müssen dabei nicht zwingend auf dem gleichen Bogenfeld auftreten. Wir finden das Merkmal auch beim

    • 3 Pfennig-Wert, Feld 33AB
    • 8 Pfennig-Wert, Feld 38AB

Abbildungen

Ich finde es erstaunlich, dass ein so auffälliges Feldmerkmal wie der runde, helle Fleck am linken Knie des Bergmanns, der beim 8 Pfennig-Wert zu eigenständigen Erwähnung in allen bekannten Katalogen und Werken führt, beim 2 Pfennig-Wert zugunsten eines viel unauffälligeren Merkmals komplett ignoriert wird. Liegt es unter Umständen daran, dass einige Menschen helle Merkmale weniger intensiv wahrnehmen als dunkle?

Noch erstaunlicher ist aus meiner Sicht jedoch, dass beim 3 Pfennig-Wert das Feld 33AB mit exakt demselben Feldmerkmal nirgendwo Erwähnung findet. Die Erstpublikation erfolgte wie beim 2 Pfennig-Wert im SAARPHILA-BLOG. Ihr seht, die Beschäftigung mit der 1. Offenburger Ausgabe kann auch heute – 72 Jahre nach dem Erscheinen dieser Briefmarkenserie – noch spannend sein.

Das in fast allen Katalogen und Werken aufgeführte Feldmerkmal für das Feld 8AB ist dagegen unauffällig und kann ohne eine Abbildung schnell mit Merkmalen anderer Felder verwechselt werden, auf welche die Beschreibungen bspw. des Michel oder des Saarhandbuchs ebenfalls passen. Stichwort: Ami Faux (3).

 

AB: „dunkler Farbfleck an der Strebwand links neben dem Bergmann in Höhe der Taille“

Fazit: Ich katalogisiere die Feldmerkmale des Feldes 8AB als:

2 Pfennig Feld 8AB: „heller, runder Fleck am linken Knie des Bergmanns; Marken von A-Bögen weisen einen feinen Farbtupfer im Zentrum des hellen Flecks auf“. Hinweis: wiederkehrendes Feldmerkmal 3 Pfennig Feld 33AB, 8 Pfennig Feld 38AB

Weiteres Merkmal: „dunkler Farbfleck an der Strebwand links vom Bergmann in Höhe der Taille“

Die Erwähnung des weiteren Merkmals in den anderen Katalogen und Werken wird als Fussnote festgehalten.

Bis dann

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Anmerkungen

(1) Die Angaben links und rechts in deutschsprachigen Katalogen wie auch im SAARPHILA-BLOG beziehen sich immer auf die Sicht des Betrachters. Mit dem linken Knie ist also anatomisch das rechte Knie des Bergmanns gemeint.

(2) Wiederkehrende Feldmerkmale bei den Werten der 1. Offenburger Ausgabe entstanden durch Diapositivmontage bei der Herstellung des Diapositivbogens für einen neuen Wert, wodurch das Feldmerkmal „mitwanderte“, wenn auch jeweils auf ein anderes Bogenfeld.

(3) Ami Faux: Feldmerkmale von Marken, auf welche die unpräzisen oder falschen Beschreibung des Feldmerkmals einer anderen Marke ebenfalls passen, die jedoch von einem anderen Bogenfeld stammen unddaher verwechselt werden. Kommt häufig bei lang nicht mehr überarbeiteten Beschreibungen und/oder fehlenden Abbildungen – insbesondere beim Michel-Katalog – zum Tragen.

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Feldmerkmale – 2 Pfennig (II)

Weisse Wolke über dem Storchennest

Die Feldmerkmale der Ausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar

Hallo

Dieser Beitrag knüpft nahtlos an den letzten Beitrag über die vielfältigen Feldmerkmale der Briefmarkenausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar an. Wir untersuchen im Folgenden die Felder 3AB bis 5AB des 2 Pfennig-Werts.

2 Pfennig, A-Bogen, Felder 1-5
2 Pfennig-Bogen, Felder 1-5

Von den bisherigen Katalogen und Werken führt ausschliesslich das ziemlich genaue SHB das Feld 4B als Feldmerkmal: „Splitter am Pickel“, bietet jedoch keine Abbildung. Könnt ihr euch etwas unter einem „Splitter am Pickel“ vorstellen? Nein? Ich ebenfalls nicht. Dazu später mehr.

Feld 3

Schauen wir uns die Marken vom Feld 3 genauer an. Das Feld 3AB ist für den Saarsammler sehr aufschlussreich, zeigt es doch exemplarisch gleich zwei Auffälligkeiten, welche uns bei unseren Untersuchungen der Feldmerkmale der 1. Offenburger Ausgabe immer wieder begegnen werden. Der gezeigte Anblick der Marken entspricht in etwa dem Anblick unter einer guten Briefmarkenlupe (oben A-Bogen, unten B-Bogen).

Feldmerkmale

 

AB: „rechter, unterer Bildrand oberhalb der Wertangabe 2 uneben; feine, unregelmässig geschwungene Farblinie vom Rand des Strebs zwischen Bildrand und Wertangabe hindurch bis auf den Markenrand“ (links A-Bogen, rechts B-Bogen)

Die feine Farblinie von Feld 3AB weist eine frappierende Ähnlichkeit mit dem wiederkehrenden Feldmerkmal von Feld 2AB auf; sogar die Augenbraue ist zumindest beim A-Bogen im Ansatz zu erkennen.

SP14 2AB (hier A)

Ich finde es sehr interessant, dass dieselbe Farblinie, die im Saarhandbuch beim Feld 2AB aufgeführt und beschrieben wird, beim Feld 3AB durch die Autoren keine Erwähnung findet.

Dabei drängt sich angesichts der Ähnlichkeit der Merkmale eine Frage geradezu auf: Könnte es sein, dass nicht nur Feld 2AB ein wiederkehrendes Feldmerkmal aufweist, sondern auch Feld 3AB?

Schauen wir uns dies einmal genauer an:

2 Pfennig, Felder 2AB und 3AB (hier A)
3 Pfennig Felder 88AB und 89 AB (hier A)
8 Pfennig Felder 44AB und 45AB (hier A)
10 Pfennig Felder 4AB und 5AB (hier A)

Tatsächlich handelt es sich bei dem Merkmal von  2 Pfennig Feld 3AB ebenfalls um ein wiederkehrendes Feldmerkmal. Dies ergibt auch Sinn, wurden doch bei der Diapositivmontage der 100 Marken umfassenden Bögen der kleinformatigen Werte in der Regel Streifen von 5 Diapositiven verwendet (vgl. auch SHB Kap. 402).

Dies ist die erste Auffälligkeit, die uns Feld 3AB exemplarisch zeigt und auf welche wir im Verlauf der Beitragsreihe Weisse Wolke über dem Storchennest immer wieder stossen werden.

Fazit: Ich katalogisiere das Feldmerkmal von Feld 3AB (Erstpublikation):

2 Pfennig Feld 3AB: „rechter, unterer Bildrand oberhalb der Wertangabe 2 uneben; feine, unregelmässig geschwungene Farblinie vom Rand des Strebs zwischen Bildrand und Wertangabe hindurch bis auf den Markenrand“. Hinweis: wiederkehrendes Feldmerkmal 3 Pfennig Feld 89AB, 8 Pfennig Feld 45AB, 10 Pfennig Feld 5AB

Feld 4

Der gezeigte Anblick der Marken entspricht in etwa dem Anblick unter einer guten Briefmarkenlupe (oben A-Bogen, unten B-Bogen).

Feldmerkmale

A: „dunkler Farbtupfer rechts neben der unteren, resp. unterhalb der oberen Hand des Bergmanns“

B: „kurzer, dunkler Farbstrich rechts am Hackenblatt der Flachspitzhacke“

Ausserdem: der kurze, dunkle Farbstrich ist der „Splitter am Pickel“, mit der das Saarhandbuch das Feldmerkmal Feld 4B äusserst knapp und unvollständig beschreibt.

Fazit: Ich katalogisiere das Merkmal vom A-Bogen nicht, jedoch das Merkmal vom B-Bogen als:

2 Pfennig Feld 4B: „kurzer dunkler Farbstrich rechts am Hackenblatt der Flachspitzhacke“

Hier zeigt sich eine meiner Regeln für die Katalogisierung von Feldmerkmalen: unauffällige Farbtupfer werden nicht aufgeführt. Für die kompletten Regeln vgl. die Auflistung am Schluss dieses Beitrags.

Die Erwähnung des Feldmerkmals im SHB wird in einer Fussnote festgehalten.

Feld 5

Keine Auffälligkeiten

Eine schöne Ausbeute für gerade einmal fünf Marken, findet ihr nicht. Drei interessante Feldmerkmale – 2 Pfennig Feld 2AB, Feld 3AB sowie Feld 4B – katalogisiert, wovon zwei wiederkehrende Feldmerkmale sind sowie ein Reihenmerkmal identifiziert. Mit den Feldern 6-10 des 2 Pfennig-Werts beschäftigen wir uns in den kommenden zwei Beiträgen.

Bis dann

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Regeln für Katalogisierung von Feldmerkmalen
    • Feldmerkmale müssen für Normalsichtige mit freiem Auge problemlos erkennbar sein
    • Feldmerkmale müssen auffällig sein (keine kleinen Fleckchen)
    • Feldmerkmale befinden sich, bis auf ganz wenige Ausnahmen auf dem Markenbild und nicht auf dem Markenrand (1)
    • Feldmerkmale liegen mehrfach vor und wurden zusätzlich auf mindestens zwei verschiedenen kompletten Markenbögen identifiziert (2)
    • Feldmerkmale, die bei einem Wert katalogisiert wurden, werden auch bei einem anderen Wert katalogisiert (3)
    • Reihenmerkmale, senkrechte wie waagerechte, werden erwähnt und beschrieben, jedoch nicht katalogisiert
    • die Beschreibung von Feld- wie Reihenmerkmalen soll möglichst präzis erfolgen und verwendet einheitliches Vokabular (4)

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Anmerkungen

(1) wg. der häufig vorkommenden verschobenen Perforation.

(2) eine Erwähnung oder Katalogisierung in einem anderen Werk ist für eine Katalogisierung durch mich nicht notwendig, wird jedoch in Fussnoten festgehalten

(3) In der Regel, aber nicht immer, handelt es sich hierbei um wiederkehrende Feldmerkmale

(4) Das Vokabular zur Beschreibung der 6 Bildmotive der Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar werden in den kommenden Beiträgen dieser Reihe vorgestellt werden

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Feldmerkmale – 2 Pfennig (I)

Weisse Wolke über dem Storchennest

Die Feldmerkmale der Ausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar

Hallo

Mit diesem Beitrag beginne ich die angekündigte Beitragsreihe über die vielfältigen Feldmerkmale der Briefmarkenausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar (BuS I, 1. Offenburger Ausgabe).

Braucht es wirklich eine weitere Auflistung von Feldmerkmalen der 1. Offenburger Ausgabe, mögt ihr euch fragen. Sind im Michel nicht bereits 109 Plattenfehler (sic!) katalogisiert, für welche der Philotax auch die entsprechenden Abbildungen beisteuert? Neben diesen beiden, im deutschsprachigen Raum weit verbreiteten Katalogen, existieren sogar noch weitere Werke, die jedoch nur noch antiquarisch erhältlich sind, in welchen diese Feldmerkmale ausführlich behandelt werden:

Diese Werke habe ich bereits in vorhergehenden Beiträgen ausführlich vorgestellt. Und dann gibt es ja auch noch das Handbuch der Postwertzeichen des Saargebietes und des Saarlandes, dessen Kapitel 402 und 403 die Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar sowie den Malstatt-Burbacher Druck und deren Feldmerkmale sehr ausführlich behandeln.

Alle vorstehenden Werke weisen jedoch Mängel und Lücken auf. Da wären:

    • eine unzureichende Anzahl Abbildungen
    • häufig unverständliche bis falsche Beschreibungen der Merkmale
    • uneinheitliche Begriffsverwendung bei der Beschreibung
    • uneinheitliche Handhabung der Listung oder Auslassung von Merkmalen innerhalb der einzelnen Werke
    • die Angaben aller oben aufgezählter Werke stammen aus den 1950er-Jahren

Die Angaben im Michel gründen in den meisten Fällen auf End/Becker sowie Saarhandbuch und wurden in den vergangenen Jahrzehnten im wesentlichen unverändert von Ausgabe zu Ausgabe übernommen. Der Philotax hat dann vielen für seinen Saar-Katalog vom Michel blind übernommen. Daher basieren die Angaben im Michel sowie im Philotax schlussendlich auf veralteten Informationen. Aktuelles zum Thema Feldmerkmale der 1. Offenburger Ausgabe müsst ihr euch mühsam aus unterschiedlichen Quellen zusammensuchen. Ihr seht, es besteht durchaus Bedarf für eine aktuelle Auflistung der Feldmerkmale der 1. Offenburger Ausgabe.

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Die Beitragsreihe Weisse Wolke über dem Storchennest basiert auf meinen langjährigen Untersuchungen der Ausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar.

Die von mir verwendete Unterteilung unterscheidet sich von denen anderer Kataloge, da ausschliesslich die Werte des abgeschlossenen Sammelgebietes Territoire de la Sarre en tant que colonie française, das „de facto“ vom 22. Februar 1946 bis zum 17. Dezember 1947 bestand (vgl. hier), behandelt werden. Dieses Sammelgebiet, auch als Französisches Protektorat Saarland bezeichnet, besteht aus den Werten der Briefmarkenausgaben:

    • Wappen und Dichter
    • 1. Offenburger Ausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten (BuS I)
    • 2. Offenburger Ausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten (BuS II)
    • Malstatt-Burbacher Druck (MB

Die 13 im Buchdruck überdruckten Werte des Malstatt-Burbacher Drucks weisen jeweils zwei Typen auf:

    • Typ I = Druck auf Marken der 1. Offenburger Ausgabe
    • Typ II = Druck auf Marken der 2. Offenburger Ausgabe

Hinzu kommen sieben Werte, mit abweichenden Wasserzeichenorientierungen (F/S) oder Abstandsvarianten des Überdrucks (e/w).

Die vorhandenen Kataloge zu den Feldmerkmalen der 1. Offenburger Ausgabe bezeichnen diese entweder mit Kleinbuchstaben (End/Becker, Staedel, F.S.A.) oder mit römischen Ziffern (Michel). Beide Systeme haben den Nachteil, dass sich Benutzern das zugehörige Bogenfeld nicht sofort erschliesst und bei sehr vielen Feldmerkmalen schnell i, j und l verwechselt resp. römische Ziffern unhandlich werden. Die Feldmerkmale werden darüber hinaus ohne erkennbare Ordnung aufgeführt; bspw. Merkmal I vom Feld 100 oder Merkmal e vom Feld 1.

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Genug der Vorrede. Beginnen wir mit den Feldmerkmalen des 2 Pfennig-Wertes. Ich werde jeweils einen Markenstreifen aus fünf Marken vorstellen und diesen jeweils in zwei Beiträgen vollständig beschreiben.

2 Pfennig, A-Bogen, Felder 1-5
2 Pfennig, B-Bogen, Felder 1-5

Von den bisherigen Katalogen und Werken führt ausschliesslich das ziemlich genaue SHB das Feld 2AB als Feldmerkmal: „Kontur über der 2“, bietet jedoch keine Abbildung. Wisst ihr, wie eine „Kontur über der 2“ aussieht? Nein? Ich ebenfalls nicht. Dazu später mehr.

Feld 1

Wir schauen uns zuerst die Marken vom Feld 1AB genauer an (oben A-Bogen, unten B-Bogen). Der gezeigte Anblick der Marken entspricht in etwa dem Anblick unter einer guten Briefmarkenlupe.

Schön zu erkennen ist die Perforationsanomalie der Marken der 1. und 2. senkrechten Bogenreihe bei A-Bögen (rechts, 2.-4. Zahnloch von oben).

Feldmerkmale

    • AB: „verwaschener Farbfleck links am Anstrich der Wertangabe 2“ (links A-Bogen, rechts B-Bogen)

    • AB (B schwach): „verwaschener Farbfleck am Himmel rechts von der Kirchturmspitze“

    • B: „kräftiger Farbfleck am Himmel rechts von der Kirchturmspitze“

Von den gefundenen Feldmerkmalen wäre einzig das Hauptmerkmal, der verwaschene Fleck am Anstrich der Wertziffer 2, für eine Katalogisierung auffällig genug. Die anderen Feldmerkmale taugen hierzu nicht: zu unauffällig resp. Verwechslungsgefahr.

Fazit: Ich erwähne dieses Feldmerkmal, katalogisiere es jedoch nicht.

Feld 2

Wieder zuerst die Marke vom A-Bogen, dann vom B-Bogen.

Feldmerkmale

AB: „rechter, unterer Bildrand rechts oberhalb der Wertangabe 2 eingedellt, die Delle weist einen dunklen Rand – Augenbraue (vgl. hier)- auf; feine, unregelmässig geschwungene Farblinie vom Rand des Strebs zwischen Bildrand und Wertangabe hindurch bis auf den Markenrand“ (links A-Bogen, rechts B-Bogen)

Ausserdem: Die unregelmässig geschwungene Farblinie ist die „Kontur über der 2“, mit der das Saarhandbuch das Feldmerkmal Feld 2AB äusserst knapp und unvollständig beschreibt.

Schön zu erkennen ist bei dieser Abbildung wieder die Perforationsanomalie der Marken der 1. und 2. senkrechten Bogenreihe bei A-Bögen (links, 2.-4. Zahnloch von oben).

Bei dem beschriebenen Feldmerkmal handelt es sich um ein wiederkehrendes Feldmerkmal. Von wiederkehrenden Feldmerkmalen sprechen wir, sobald dasselbe Feldmerkmal bei mindestens zwei verschiedenen Werten – in der Regel mit demselben Bildmotiv – vorkommt. Diese übereinstimmenden Feldmerkmale müssen dabei nicht zwingend auf dem gleichen Bogenfeld auftreten. Wir finden das von mir als Augenbraue bezeichnete Merkmal auch beim

    • 3 Pfennig-Wert, Feld 88AB (Erstpublikation)
    • 8 Pfennig-Wert, Feld 44AB
    • 10 Pfennig-Wert, Feld 4AB
3 Pfennig, Feld 88AB
8 Pfennig, Feld 44AB
10 Pfennig, Feld 4AB

Wiederkehrende Feldmerkmale bei den Werten der 1. Offenburger Ausgabe entstanden durch Diapositivmontage bei der Herstellung des Diapositivbogens für einen neuen Wert. In diesem Fall wurden die Diapositivstreifen des 10 Pfennig-Werts, der zeitlich von den vier Werten zuerst gedruckt wurde, für die Herstellung der Diapositivbögen der Werte zu 8 Pfennig, 3 Pfennig und zuletzt für die Werte des 2 Pfennig-Werts verwendet, wodurch das Feldmerkmal „mitwanderte“, wenn auch jeweils auf ein anderes Bogenfeld.

Fazit: Ich katalogisiere dieses Feldmerkmal als:

2 Pfennig Feld 2AB: „rechter, unterer Bildrand rechts oberhalb der Wertangabe 2 eingedellt, die Delle weist einen dunklen Rand – Augenbraue – auf; feine, unregelmässig geschwungene Farblinie vom Rand des Strebs zwischen Bildrand und Wertangabe hindurch bis auf den Markenrand“. Hinweis: wiederkehrendes Feldmerkmal 3 Pfennig Feld 88AB, 8 Pfennig Feld 44AB, 10 Pfennig Feld 4AB

Die Erwähnung des Feldmerkmals im SHB wird in einer Fussnote festgehalten.

Die weiteren Bogenfelder 3-5 werden wir im kommenden Beitrag behandeln.

Bis dann

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Beiträge zu wiederkehrenden Feldmerkmalen

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Wiederkehrende Feldmerkmale (VII) – Fleck über Handgelenk

FOLGE 6

Hallo

Wiederkehrende Feldmerkmale; zum siebten Mal ist dies der Titel eines meiner Beiträge. Und wieder wird es spannend, sind doch zwei der drei vorgestellten Feldmerkmale im Michel Saar Spezial als Plattenfehler (sic!) gelistet.

Von wiederkehrenden Feldmerkmalen sprechen wir, sobald dasselbe Feldmerkmal bei zumindest zwei verschiedenen Werten – in der Regel mit demselben Bildmotiv – vorkommt. Diese Feldmerkmale müssen dabei nicht zwingend auf dem gleichen Bogenfeld auftreten.

12 Pfennig, Feld 22 AB (hier A, früher Druck)

Die vorstehende Abbildung zeigt das Feldmerkmal dunkler Fleck oberhalb des linken Handgelenks, das beim 12 Pfennig-Wert auf Feld 22AB vorkommt und in Michel-Katalogen als Merkmal II gelistet ist.

10 Pfennig, Feld 1AB (hier A)

Diese Abbildung zeigt dasselbe Feldmerkmal beim 10 Pfennig-Wert, bei welchem es auf Feld 1AB erscheint. In Michel-Katalogen gelistet als Merkmal IV.

6 Pfennig, Feld 31AB (hier A)

Weniger bekannt, da aufgrund der sehr dunklen Farbe dieses Wertes schwerer zu erkennen, ist dasselbe Feldmerkmal beim 6 Pfennig-Wert. Der dunkle Fleck oberhalb des linken Handgelenks tritt hier beim Feld 31AB auf. Weshalb dasselbe Feldmerkmal bei diesem Wert nicht in den Michel-Katalogen gelistet wird, weiss ich nicht. Es passt jedoch sehr gut zu der leider langen Liste der Fehler und Inkonsistenzen dieses Kataloges. Nicht, dass das Merkmal in anderen Werken erwähnt wird.

Bei anderen Werten zu 2, 3 sowie 8 Pfennig mit demselben Bildmotiv der 1. Offenburger Ausgabe tritt der dunkle Fleck oberhalb des linken Handgelenks nicht auf. Zumindest habe ich dieses bei den Werten nicht gefunden.

Warum erscheint dieses Feldmerkmal nicht auf den anderen Werten mit dem gleichen Bildmotiv? Nun, die Werte zu 2, 3 sowie 8 Pfennig wurden zeitlich nach den Werten zu 6, 10 und 12 Pfennig gedruckt. Ich gehe davon aus, dass das Feldmerkmal inzwischen bemerkt wurde. Für die Druckerei stellte das Feldmerkmal, über welches wir uns heute freuen, eine ungewollte Abweichung vom gewünschten Ergebnis dar. Es wurde retuschiert, resp. bei der Diapositivmontage entfernt.

Die Identifikation dieser drei Feldmerkmale als wiederkehrend ist eine weitere Erstpublikation.

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Steckbrief des 6 Pfennig-Werts
    • Wert: 6 Pfennig
    • Motiv: Bergmann im Streb vor Saarlandschaft
    • Farbe: schwärzlichgrün
    • Papier: dickes, gelblichgraues Papier; rau und häufig mit unter der Lupe erkennbaren, längeren Stofffäden
    • Gummierung: gräulichbraunes Gummi arabicum
    • Wasserzeichen: ohne
    • Zähnung: K14 (= 14 Zahnlöcher auf 2 Zentimeter bei Kammzähnung)
    • Bekannte Druckdaten: 5.-7. Februar 1947
    • Erstausgabedatum: 17. Februar 1947
    • Gültigkeit: 19. November 1947 (während der Woche vom 20.-27. November waren noch Mischfrankaturen zugelassen; Quelle: Saarhandbuch)
    • Auflage: 3’000’000 Stück, von denen innerhalb der Gültigkeit etwa 2’995’000 Stück am Schalter verkauft wurden
    • Feldmerkmal: Feld 31AB, „dunkler Fleck oberhalb des linken Handgelenks“ (Erstpublikation)

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Steckbrief des 10 Pfennig-Werts
    • Wert: 10 Pfennig
    • Motiv: Bergmann im Streb vor Saarlandschaft
    • Farbe: purpurviolett
    • Papier: dickes, gelblichgraues Papier; rau und häufig mit unter der Lupe erkennbaren, längeren Stofffäden
    • Gummierung: gräulichbraunes Gummi arabicum
    • Wasserzeichen: ohne
    • Zähnung: K14 (= 14 Zahnlöcher auf 2 Zentimeter bei Kammzähnung)
    • Bekannte Druckdaten: 12.-14. Februar 1947
    • Erstausgabedatum: 7. März 1947
    • Gültigkeit: 19. November 1947 (während der Woche vom 20.-27. November waren noch Mischfrankaturen zugelassen; Quelle: Saarhandbuch)
    • Auflage: 4’040’000 Stück, von denen innerhalb der Gültigkeit etwa 3’990’000 Stück am Schalter verkauft wurden. Ein Grossteil des Restbestandes wurde für den Malstatt-Burbacher Druck (MBD) mit der Wertangabe 1 F überdruckt
    • Feldmerkmal: Feld 1AB, „dunkler Fleck oberhalb des linken Handgelenks“

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Steckbrief des 12 Pfennig-Werts
    • Wert: 12 Pfennig
    • Motiv: Bergmann im Streb vor Saarlandschaft
    • Farbe: dunkelolivgrün
    • Papier: dünnes, glattes, grauweisses Wasserzeichenpapier
    • Gummierung: gräulichbraunes Gummi arabicum, quergeriffelt
    • Wasserzeichen: sowohl mit fallenden wie auch mit steigenden Wellenlinien verausgabt
    • Zähnung: K14 (= 14 Zahnlöcher auf 2 Zentimeter bei Kammzähnung)
    • Bekannte Druckdaten: 30./31. Dezember 1946, 2.-4. sowie 6.-9. Januar 1947
    • Erstausgabedatum: 20. Januar 1947
    • Gültigkeit: 19. November 1947 (während der Woche vom 20.-27. November waren noch Mischfrankaturen zugelassen; Quelle: Saarhandbuch)
    • Auflage: 12’020’000 Stück, von denen innerhalb der Gültigkeit etwa 8’250’000 Stück am Schalter verkauft wurden. Etwa 3’600’000 Marken (!) wurden für den Malstatt-Burbacher Druck (MBD) mit dem Wert 2 F überdruckt
    • Feldmerkmal: Feld 22AB, „dunkler Fleck oberhalb des linken Handgelenks“

Diese Buttons bringen euch zu den anderen Beiträgen über wiederkehrende Feldmerkmale bei der Originalausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar.

FOLGE 1FOLGE 2FOLGE 3FOLGE 4FOLGE 5FOLGE 6

Bis dann

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Wiederkehrende Feldmerkmale (VI) – Die „Augenbraue“

FOLGE 5

Hallo

Wiederkehrende Feldmerkmale; zum sechsten Mal ist dies der Titel eines meiner Beiträge. Kein Grund, sich entspannt zurückzulehnen: Denn für Spannung habe ich gesorgt. Stelle ich im Folgenden doch zwei Feldmerkmale vor, die beide:

    • im MICHEL® Saar-Spezial 2017 als Plattenfehler (sic!) gelistet sind und
    • viele Amis Faux haben, die von Verkäufern häufig – und häufig aus Unwissen – als vermeintlich höherwertige Marken angeboten werden (vgl. hier).

Ich verspreche euch, ihr werdet nach der spannenden Lektüre eure Saar-Sammlung hervorholen und schauen, ob nicht ein bislang unerkannter Ami Faux darin schlummert. Ich möchte nochmal betonen. Amis Faux sind sammelwürdig. Einer Marke mit dem korrekten Feldmerkmal eine Marke mit einem Ami Faux gegenüberzustellen, erhöht durchaus die Aussagekraft einer Sammlung.

Wer mit dem Begriff Ami Faux noch nichts anfangen kann, den verweise ich auf die Erläuterung am Schluss dieses Beitrags.

Ach ja! Ich verspreche euch auch, dass dieser Beitrag mehr Abbildungen aufweist, als der vorhergehende. Generell sind aussagekräftige Abbildungen nicht nur das Salz in der Suppe eines gelungenen Beitrags, es sind auch die aufwendigsten Teile desselben. Ob dies der Grund ist, weshalb in den durchschnittlichen Briefmarken-Katalogen daran Mangel herrscht?

Genug der Vorrede. Ich möchte mit einer Frage beginnen:

Würdet ihr eine Marke des 10 Pfennig-Werts der 1. Offenburger Ausgabe mit dem Feldmerkmal auf Anhieb erkennen, welches im Michel unter MiNr. 210Z V katalogisiert ist?

Die versierten Saar-Sammler unter euch werden nun sicherlich wie aus der Pistole geschossen antworten:

Ist das nicht die violette Marke mit der Einbuchtung über der 0 der Wertangabe 10?

Die anderen werden wahrscheinlich erst einmal den einen oder anderen Briefmarkenkatalog zu Rate ziehen müssen.

Was ist nun an diesem Feldmerkmal so interessant, das ich darüber einen Beitrag verfasse? Diese Marke ist ja nicht unbedingt besonders selten. Dieses wiederkehrende Feldmerkmal – wie alle wiederkehrenden Feldmerkmalen – tritt auf beiden Teilbögen der 200 Marken umfassenden Druckbögen auf. Es wurden 1947 nach offiziellen Quellen insgesamt 40’400 Exemplare gedruckt. 363 Exemplare wurden im Verlauf der saarländischen Währungsreform 1947 in Franken-Währung überdruckt (Malstatt-Burbacher Überdruckausgabe, MBD I auch Urdruck) und ca. 100 Exemplare wurden 1948 schlussendlich vernichtet. Einige Exemplare dürften auch aus anderen Gründen – nach Erhalt der Postsendung weggeworfen, eingerissen etc. – die Zeitläufte nicht überstanden haben. Die Marke ist mit MICHEL®-Euro 4,00 und damit realistisch etwa mit Euro 1,00 auch nicht allzu hoch bewertet. Ich gehe somit davon aus, dass sich wohl ein Exemplar auch in eurer Sammlung finden wird. Gerade die wahrscheinlich weite Verbreitung dieser Marke mit dem – doch recht auffälligen – Feldmerkmal macht diesen Beitrag ja so spannend.

Warum? Dafür brauche ich nur die eingangs gestellte Frage umformulieren:

Seid ihr sicher, dass ihr beim Kauf das Feldmerkmal korrekt erkannt habt, resp. der Verkäufer die entsprechende Marke korrekt identifiziert hat? Seid ihr sicher, dass in eurer Sammlung tatsächlich eine Exemplar mit dem Feldmerkmal vom Feld 4AB steckt?

Die typisch verschwurbelte Beschreibung im MICHEL® Saar-Spezial 2017 für die MiNr. 210Z V lautet:

Einkerbung über „0“ der Wertangabe „10“ (Feld 4).

Ich stelle nachfolgend drei Briefmarken vor, die alle als MiNr. 210Z PF V verkauf worden sind. Welche der Briefmarken zeigt korrekt das im Michel katalogisiere Feldmerkmal? Und … welche der gezeigten Varianten steckt in Ihrem Briefmarken-Album?

  

Die Beschreibung der MICHEL®-Redaktion passt gut, finde ich. Ihr auch? Das ist eine Kerbe!

 

Hier passt die Beschreibung ebenfalls, nicht wahr? Aber es ist doch keine Kerbe, eher eine Einbuchtung.

 

Tja, ebenfalls kein rechte Einkerbung – von was auch? – und so eine punktierte Farblinie um die Wertangabe „10“. Davon steht nichts im Michel. Also eher nicht, oder?

Der inzwischen verzweifelte Sammler, dem ja in der Regel nur eine einzelne Briefmarken und kein kompletter Schalterbogen oder eine Marke mit anhängendem Randstück vorliegt  – Feld 4 AB stammt aus der ersten waagerechten Bogenreihe, da könnte ein Randfeld mit Reihenwertzähler auftreten – dieser Sammler wirft entweder das Handtuch oder sagt sich: „Meine Marke passt schon.“ Das ist meine Erfahrung aus unzähligen Gesprächen und Chats. Statt das Handtuch zu werfen, sollten diese Sammler lieber ihren Briefmarkenkatalog im Altpapier entsorgen.

Nach meinen Beobachtungen und Erfahrungen können in der MICHEL®-Redaktion keine Briefmarkensammler und schon gar keine Philatelisten vertreten sein. Sonst dürften solche Schnitzer weder vorkommen und schon gar nicht über Jahrzehnte von Katalogausgabe zu Katalogausgabe mitgeschleppt werden.

Item. Unser fiktiver Sammler greift nach dem letzten Strohhalm. Es wird doch eine Abbildung des Feldmerkmals im teuren Katalog haben! Weit gefehlt. Für die über 100 „Plattenfehler“ (sic!) bietet der teure Michel-Katalog lausige 14 Abbildungen. Davon sind aber – leider – nicht alle korrekt (vgl. hier). Pech, sagen die einen. Zum Fenster herausgeworfenes Geld, sage ich.

Ich möchte eure Geduld nicht über Gebühr strapazieren. Ich biete euch bei in diesem Blog das, was unserem fiktiven Sammler fehlt. Eine Marke mit anhängendem Oberrand und Reihenwertzähler, einer der Bogenrandsignaturen die auf Bögen der Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar vorkommen.

  

Das, was nicht im MICHEL®-Katalog steht, ist das entscheidende Kriterium zur sicheren Bestimmung des Feldmerkmals: eine dünne, gestrichelte, farbige Linie rund um die Wertangabe „10“.  Ein Blick in das Saarhandbuch:

Einkerbung über der Null. Kontur an der 10.

Diese Beschreibung ist auch kein Ausbund an (vor-)bildlicher Beschreibung. Aber es wird eine Kontur erwähnt. Also etwas, was neben der „Einkerbung über der Null“ vorhanden sein muss. Nur was ist eine Kontur? Das Saarhandbuch liefert leider ebenfalls keine Abbildung des Feldmerkmals.

Nicht nur der Titel meine Beitrags verrät es: Es handelt sich um ein wiederkehrendes Feldmerkmal. Schauen wir, welche Erkenntnisse sich aus einem Vergleich ergeben.

Das Feldmerkmal tritt nicht nur, aber im Michel-Katalog gelistet auch beim 8 Pfennig-Wert auf. Wie beim 10 Pfennig-Wert existieren auch hier, wenn auch weniger, Amis Faux. Weshalb dieser Abstecher? Einerseits möchte ich Ihnen ja ein wiederkehrendes Feldmerkmal anhand von zwei Beispielen vorstellen. Andererseits ist dieses Beispiel erheiternd: Copy/Paste scheint schon vor der weiten Verbreitung von Computern nicht immer zum gewünschten Ergebnis geführt zu haben.

Abgebildet sind: oben, 8 Pfennig Feld 44AB (MiNr. 209Z III) und unten ein Ami Faux, 8 Pfennig Feld 15AB

Was bei dem 8 Pfennig-Wert, Feld 44AB, generell besser zu erkennen ist, als beim 10 Pfennig-Wert, ist die gestrichelte, farbige Linie rund um die Wertziffer. Was daran so erheiternd ist?

Das Saarhandbuch schreibt:

Kontur um die 8. Einbuchtung über der 8.

Die MICHEL®-Redaktion macht aus dieser Vorlage:

Kontur über der Wertziffer 8 ausgebuchtet.

Kein Wunder, dass Sammler schier verzweifeln.

Bei beiden Feldmerkmalen, beim 10 Pfennig-Wert als auch beim 8 Pfennig-Wert ist neben der Einbuchtung und dem gestrichelten Farbstrich eine weitere Gemeinsamkeit festzustellen: ein oben dunkler Rand der Einbuchtung, die ich Augenbraue getauft habe.

Eine korrekte Beschreibung dieses Feldmerkmals, welches auch auf anderen Werten der 1. Offenburger Ausgabe mit dem Bildmotiv Bergmann im Streb vor Saarlandschaft auftritt, wäre aus meiner Sicht:

„Dunkle Augenbraue. Einbuchtung des unteren, rechten Bildrands oberhalb der 0 der Wertangabe 10; feiner, gestrichelter Farbstrich um die Wertangabe herum.“ Vorsicht: Amis Faux.

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FOLGE 1FOLGE 2FOLGE 3FOLGE 4FOLGE 5

Am Schluss dieses Beitrages zitiere ich aus einem Vortrag, den ich im Jahr 2016 vor der ArGe Saar gehalten habe:

„Lassen Sie mich ein Fazit ziehen. Die Beschreibungen der Feldmerkmale der Werte der 1. Offenburger Ausgabe im Michel sind äusserst knapp bemessen. Hinzu kommt die sehr sparsame Verwendung von Abbildungen. Nur die Verlagsredaktoren zu schelten wäre jedoch zu einfach. Ausführliche Beschreibungen oder mehr Abbildungen benötigen Platz, was den ohnehin hohen Preis des Produkts weiter erhöhen würde. Sind wir Sammler bereit, einen höheren Preis zu bezahlen? Andererseits leidet aus meiner Sicht die Glaubwürdigkeit der Institution MICHEL®, wenn der verständliche Wunsch nach Platzeinsparung und Margenoptimierung zu Lasten von Genauigkeit, Klarheit und Prägnanz resp. zu Lasten der Sammler geht. Mein Wunsch an die Michel-Redaktion: Für die nächste – längst überfällige – überarbeitete Neuausgabe des Handbuch-Katalogs Saar mehr Platz einkalkulieren und nicht nur das vorliegende Material aus dem MICHEL® Deutschland-Spezial und dem Ganzsachen-Katalog Deutschland ein weiteres Mal verwerten.“

Tja, fast drei Jahre später kann ich feststellen, dass sich an der Ausgabepolitik des Schwaneberger-Verlages rein gar nichts geändert hat. Auch die 4. Auflage des Saar-Kataloges von 2017 wimmelt nur von Ungenauigkeiten, Auslassungen und Fehlern.

FOLGE 7

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Definition Ami Faux

Briefmarken mit Feldmerkmalen, auf welche die vagen, unpräzisen Beschreibungen von in der Regel höherpreisigen Abarten, die in Briefmarken-Katalogen und/oder Handbüchern aufgeführt sind, ebenfalls zutreffen, jedoch von einem anderen Bogenfeld stammen. Das Angebot an Amis Faux ist insbesondere auf Internetauktionen hoch und wird durch die in Katalogen häufig fehlenden Abbildungen befördert.

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Steckbrief des 8 Pfennig-Werts
    • Wert: 8 Pfennig
    • Motiv: Bergmann im Streb vor Saarlandschaft
    • Farbe: feuerrot
    • Papier: dickes, gelblichgraues Papier; rau und häufig mit unter der Lupe erkennbaren, längeren Stofffäden
    • Gummierung: gräulichbraunes Gummi arabicum
    • Wasserzeichen: ohne
    • Zähnung: K14 (= 14 Zahnlöcher auf 2 Zentimeter bei Kammzähnung)
    • Bekannte Druckdaten: das Wochenende vom 15./16. Februar 1947
    • Erstausgabedatum: 7. März 1947
    • Gültigkeit: 19. November 1947 (während der Woche vom 20.-27. November waren noch Mischfrankaturen zugelassen; Quelle: Saarhandbuch)
    • Auflage: 2’520’000 Stück, von denen innerhalb der Gültigkeit etwa 2’507’000 Stück am Schalter verkauft wurden
    • Feldmerkmal: Feld 44AB,“Dunkle Augenbraue. Einbuchtung des unteren, rechten Bildrands oberhalb der 0 der Wertangabe 8; feiner, gestrichelter Farbstrich um die Wertangabe herum“

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Steckbrief des 10 Pfennig-Werts
    • Wert: 10 Pfennig
    • Motiv: Bergmann im Streb vor Saarlandschaft
    • Farbe: Purpurviolett
    • Papier: dickes, gelblichgraues Papier; rau und häufig mit unter der Lupe erkennbaren, längeren Stofffäden
    • Gummierung: gräulichbraunes Gummi arabicum
    • Wasserzeichen: ohne
    • Zähnung: K14 (= 14 Zahnlöcher auf 2 Zentimeter bei Kammzähnung)
    • Bekannte Druckdaten: 12.-14. Februar 1947
    • Erstausgabedatum: 7. März 1947
    • Gültigkeit: 19. November 1947 (während der Woche vom 20.-27. November waren noch Mischfrankaturen zugelassen; Quelle: Saarhandbuch)
    • Auflage: 4’040’000 Stück, von denen innerhalb der Gültigkeit etwa 3’990’000 Stück am Schalter verkauft wurden. Ein Grossteil des Restbestandes wurde für den Malstatt-Burbacher Druck (MBD) mit der Wertangabe 1 F überdruckt.
    • Feldmerkmal: Feld 4AB, „Dunkle Augenbraue. Einbuchtung des unteren, rechten Bildrands oberhalb der 0 der Wertangabe 10; feiner, gestrichelter Farbstrich um die Wertangabe herum“

Bis dann

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Wiederkehrende Feldmerkmale (V) – Farbstriche beim Bildmotiv „Stahlarbeiter am Hochofen“

FOLGE 4

Hallo

In diesem Beitrag, dem fünften der kleinen Serie über wiederkehrende Feldmerkmale bei der Originalausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar, stelle ich euch weitere Merkmale vor.

Bei den Werten mit dem Bildmotiv Stahlwerker am Hochofen beim Abstich (15, 16, 20 und 24 Pfennig) tritt ein dunkler Farbstrich als Feldmerkmal über alle Werte an einer ähnlichen Stelle des Bildmotivs auf, ohne jedoch in jedem Fall ein wiederkehrendes Feldmerkmal zu sein. Ein sehr interessanter Zufall, den ich euch hier näherbringen werde.

Wer von euch im MICHEL® Saar-Spezial 2017 die Seiten 88/89 mit den Plattenfehlern (sic!) der 1. Offenburger Ausgabe (BuS I) genau studiert, stellt fest, dass für die vier Werte mit dem Bildmotiv Stahlwerker am Hochofen beim Abstich jeweils unter römisch I in typisch verschwurbeltem MICHEL-Sprech ein Feldmerkmal mit gerissenen, zerbrochenen oder gebrochenen Fenstern katalogisiert ist.

Denkt einmal über die von der MICHEL®-Redaktion seit Jahren verwendeten Adjektive nach. Ich kenne gerissene Schnüre, Fäden oder Leinen. Auch von gerissenen Tieren liest man in der Zeitung, da, wo Wolf und Bär noch daheim sein dürfen. Aber gerissene Fenster? Gebrochene Fenster? Zerbrochene Fenster? Zerbrochene oder gesprungene Fensterscheiben, die gibt es. Über sprachlichen Unzulänglichkeiten kann ich schmunzeln. Doch im Fall von irreführenden Abbildungen hört bei mir der Humor auf. MICHEL®-Kataloge zeigen ganze drei (!) Abbildungen für 22 katalogisierte Feldmerkmale des Bildmotivs Stahlwerker. Zwei dieser drei Abbildungen sind irreführend. Da ist zum einen die interessante Farbe der Abbildung für MiNr. 213 I, die ich als Dunkelgrün oder vielleicht auch Schwarzgrün definieren würde. Blättert im Katalog ruhig eine Seite zurück. Ihr werdet bei der 1. Offenburger Ausgabe einen Wert mit dem Bildmotiv Stahlwerker in dieser Farbe nicht finden. Die Werte zu 15, 16, 20 und 24 Pfennig wurden in den Farben Braun, Blau, Rot und Orangebraun gedruckt. Eine Variante in Grün kommt bei diesem Bildmotiv nicht vor. Genauso wenig wie Schwarz bei der Abbildung für MiNr. 213 III, oder sollte der Michel-Redaktion bis dato immer noch nicht gelungen sein, eine farbige Abbildung dieses Feldmerkmals aufzutreiben?

Zurück zu den Feldmerkmalen bei verschiedenen Werten an ähnlicher Stelle des Bildmotivs. Hier erst einmal die farblich korrekten Abbildungen aller vier Feldmerkmale:

  

15 Pfennig Feld 63AB (links A, rechts B)

  

16 Pfennig Feld 36AB (links A, rechts B)

  

20 Pfennig Feld 43AB (links A, rechts B)

  

24 Pfennig Feld 6AB (links A, rechts B)

Bei diesen Marken erkennen wir eine Abweichung vom vorgesehenen Ergebnis durch kräftige Farbstriche im Bereich der Fensterfront im Hintergrund des Bildmotivs. Schaut beim 16 Pfennig- und beim 24 Pfennig-Wert genau hin. Richtig: hier haben wir ein wiederkehrendes Feldmerkmal vor uns – das fünfte wiederkehrende Feldmerkmal, welches ich euch im SAARPHILA-BLOG vorstelle. Nachfolgend die Buttons zu den ersten vier Beiträge über wiederkehrende Feldmerkmale der Originalausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar.

FOLGE 1FOLGE 2FOLGE 3FOLGE 4

Wiederkehrende Feldmerkmale entstanden durch Diapositivmontage bei der Herstellung des Diapositivbogens für einen neuen Wert. In diesem Fall wurden die Diapositivstreifen des 24 Pfennig-Werts, der zeitlich früher gedruckt wurde (vgl. Steckbriefe am Schluss des Beitrags), für den Diapositivbogen des 16 Pfennig-Werts verwendet, wodurch das Feldmerkmal „mitwanderte“, wenn auch auf ein anderes Bogenfeld (Feld 6 auf Feld 36) jedoch derselben – nämlich der 6. senkrechten – Bogenreihe.

Die vier Feldmerkmale treten jeweils auf beiden Schalterbögen, A und B, auf. Somit wissen wir, dass die Ursachen dieser primären Feldmerkmale in der Druckvorstufe des Rotations-Rastertiefdruckverfahrens zu suchen sind. Wieso gerade diese Region des Bildmotivs so anfällig für nicht gerade kleine Abweichungen ist, ist mir bislang noch nicht klar – scio me nihil scire. Kennt ihr die Ursache? Dann nehmt bitte auf Kontakt mit mir auf.

Werden diese Feldmerkmale auch in anderen Katalogen aufgeführt? Ich liste nachstehend die Einträge für den Staedel (Étude des timbres-poste et obliterations de la Sarre 1945-1955), das SHB (Saarhandbuch von 1958), den F.S.A. (Catalogue F.S.A. Specialisé de timbres de la Sarre 1960 und 1964) sowie den Michel (Michel Saar-Spezial 2017) auf.

15 Pfennig

    • Staedel: 7c „Fenêtre complèment fendue sur toute la largeur“
    • SHB: 63 AB „Sprung in den linken Fenstern“
    • F.S.A.: 202d „2 vitres cassées à gauche“
    • MICHEL®: MiNr. 212Z I „zwei Fenster links gerissen (Feld 63)“

16 Pfennig

    • Staedel: 8b „Trois vitres et mur fendus“
    • SHB: 36 AB „Fenster links gebrochen“
    • F.S.A.: 203d „vitres fendus“
    • MICHEL®: MiNr. 213Z I „Fenster über Arbeiter zerbrochen (Feld 36)“

20 Pfennig

    • Staedel: 9b „Mur et fenêtre a droite fendus“
    • SHB: 43 AB „Fensterscheiben rechts gesprungen“
    • F.S.A.: 204c „trait diagonal dans l’angle droit“
    • MICHEL®: MiNr. 214Z I „Fenster rechts gebrochen (Feld 43)“

24 Pfennig

    • Staedel: 10a „Trois vitres et mur brisés“
    • SHB: 6 AB „Fensterscheibe gesprungen und Mauersprung“
    • F.S.A.: 205c „barre horizontale sur le mur“
    • MICHEL®: MiNr. 215Z I „linkes Fenster zerbrochen, Strich in der Mauer daneben (Feld 6)“

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Wie immer, wenn in Katalogen die Beschreibungen nicht klar und präzis und die Abbildungen dann auch noch nichtsagend oder irreführend sind, schlägt die Stunde der Amis Faux, der falschen Freunde.

Amis Faux sind Marken mit Feldmerkmalen, auf welche die verschwurbelten und unpräzisen Beschreibungen in den Katalogen hervorragend zutreffen, die jedoch nicht die Marke mit dem katalogisierten und damit preislich höher eingestuften Feldmerkmal sind. Nicht nur der Sammler, sondern auch der Verkäufer ist diesen Amis Faux aufgrund der unverständlichen Fixierung der deutschen Philatelie auf die Kataloge aus dem Schwaneberger-Verlag fast hilflos ausgeliefert.

Nochmals zum Mitschreiben. Drei Abbildungen – davon zwei irreführende – für 22 katalogisierte Plattenfehler (sic!) allein bei einem von sechs Bildmotiven! 14 Abbildungen für 109 Feldmerkmale bedeutet, bei 95 Feldmerkmalen müssen sich Sammler wie Verkäufer auf unpräzise und vage Beschreibungen verlassen, die seit Jahrzehnten nicht angepasst wurden und im besten Fall in die Irre führen, im schlechtesten Fall schlicht falsch sind?

Nachfolgend einige dieser Amis Faux, von denen ich aus Erfahrung weiss, dass sie häufig – ohne bösen Willen – von unwissenden Verkäufern auf ebay oder Delcampe als die in MICHEL®-Katalogen aufgeführten „Plattenfehler“ angeboten werden.

 

15 Pfennig Feld 4AB (links A, rechts B)

 

16 Pfennig Feld 99 AB (links A, rechts B)

 

14 Pfennig Feld 54AB (links A, rechts B)

Dies sind nicht die einzigen bekannten Amis Faux. Ich habe euch aus der Auswahl bloss die nach meiner Beobachtung häufigsten herausgesucht. Ich empfehle euch, keinen MICHEL® Briefmarken-Katalog zu kaufen. Erstens sind bei diesem – ausser ihr greift zu dem MICHEL® Saar-Spezial zu Euro 49,00 – die verschiedenen Zeiträume und Sammelgebiete auf zwei Bände à Euro 88,00 also stolze Euro 176,00 aufgeteilt. Die Sammelgebiete mit Saarbezug sind:

    • Saargebiet 1920-1935
    • ZOF, Zone d’occupation française en Allemagne, Ausgaben der französischen Besatzungsbehörde für das Saarland 1945-1946
    • Territoire de la Sarre, von Frankreich annektiert, Ausgaben französischer Behörden für das Saarland 1946-1947
    • Saarland, eigene Ausgaben des autonomen Saarlandes 1948-1956
    • sowie nach Ende der eigenständigen Briefmarkenausgaben die Ausgaben der Deutschen Bundespost für das Saarland in Frankenwährung 1957-1959

Zweitens ist die Bebilderung, insbesondere der Unternummern mangelhaft. Drittens sind die Angaben fehlerbehaftet, wie ihr als regelmässige Leser des SAARPHILA-BLOGS ohnehin wisst. Ich empfehle euch, den zugegebenermassen etwas sperrigen Philotax Saar-Saarland Spezial 1920-1959 zu Euro 100,00 anzuschaffen (es gibt diesen auch als digitales Programm, da ist der Katalog nicht mehr so sperrig). Dieser Katalog ist fast durchgehend mit aussagekräftigen, farbigen Abbildungen versehen und somit m.E. um einiges sammlerfreundlicher als das Pendant aus dem Schwaneberger-Verlag.

Fazit: Beim 16 Pfennig-Wert, Feld 99AB, und dem 24 Pfennig-Wert, Feld 54AB, handelt es sich um ein wiederkehrendes Feldmerkmal. Das sechste, welches ich euch im SAARPHILA-BLOG vorstelle (Erstpublikation).

FOLGE 6

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Steckbrief des 15 Pfennig-Werts
    • Wert: 15 Pfennig
    • Motiv: Stahlwerker am Hochofen beim Abstich
    • Farbe: dunkelbraun
    • Papier: dickes, gelblichgraues Papier; rau und häufig mit unter der Lupe erkennbaren, längeren Stofffäden
    • Gummierung: gräulichbraunes Gummi arabicum, quergeriffelt
    • Wasserzeichen: ohne
    • Zähnung: K14 (= 14 Zahnlöcher auf 2 Zentimeter bei Kammzähnung)
    • Bekannte Druckdaten: 7. Februar 1947
    • Erstausgabedatum: 17. Februar 1947
    • Gültigkeit: 19. November 1947 (während der Woche vom 20.-27. November waren noch Mischfrankaturen zugelassen; Quelle: Saarhandbuch)
    • Auflage: 1’520’000 Stück, von denen innerhalb der Gültigkeit rd. 1’510’000 Stück am Schalter verkauft wurden. Ein Grossteil des Restbestandes wurde für den Malstatt-Burbacher Druck (MBD) mit der Wertangabe 3 F überdruckt.
    • Vorgestelltes Feldmerkmal: Feld 63AB, „Dunkler, nach unten gebogener Farbstrich über die linke Fensterfront“

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Steckbrief des 16 Pfennig-Werts
    • Wert: 16 Pfennig
    • Motiv: Stahlwerker am Hochofen beim Abstich
    • Farbe: violettblau
    • Papier: dickes, gelblichgraues Papier; rau und häufig mit unter der Lupe erkennbaren, längeren Stofffäden
    • Gummierung: gräulichbraunes Gummi arabicum, quergeriffelt
    • Wasserzeichen: ohne
    • Zähnung: K14 (= 14 Zahnlöcher auf 2 Zentimeter bei Kammzähnung)
    • Bekannte Druckdaten: 1./3./4. Februar 1947
    • Erstausgabedatum: 17. Februar 1947
    • Gültigkeit: 19. November 1947 (während der Woche vom 20.-27. November waren noch Mischfrankaturen zugelassen; Quelle: Saarhandbuch)
    • Auflage: 3’020’000 Stück, von denen innerhalb der Gültigkeit etwa 2’995’000 Stück am Schalter verkauft wurden.
    • Ein Grossteil der Restauflage wurde für den Malstatt-Burbacher Druck (MBD) mit der Wertangabe 4 F überdruckt.
    • Feldmerkmal: Feld 36AB, „Dunkler, nach oben gebogener Farbstrich über die linke Fensterfront, im weiteren Verlauf waagerecht über die Mauer reichend“

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Steckbrief des 20 Pfennig-Werts
    • Wert: 20 Pfennig
    • Motiv: Stahlwerker am Hochofen beim Abstich
    • Farbe: orientrot
    • Papier: dickes, gelblichgraues Papier; rau und häufig mit unter der Lupe erkennbaren, längeren Stofffäden
    • Gummierung: gräulichbraunes Gummi arabicum, quergeriffelt
    • Wasserzeichen: ohne
    • Zähnung: K14 (= 14 Zahnlöcher auf 2 Zentimeter bei Kammzähnung)
    • Bekannte Druckdaten: 11. und 12. Februar 1947
    • Erstausgabedatum: 7. März 1947
    • Gültigkeit: 19. November 1947 (während der Woche vom 20.-27. November waren noch Mischfrankaturen zugelassen; Quelle: Saarhandbuch)
    • Auflage: 3’020’000 Stück, von denen innerhalb der Gültigkeit rd. 3’010’000 Stück am Schalter verkauft wurden. Ein Grossteil der Restauflage wurde für den Malstatt-Burbacher Druck (MBD) mit der Wertangabe 5 F überdruckt.
    • Vorgestelltes Feldmerkmal: Feld 43AB, „Dunkler, nach oben gebogener Farbstrich über die Mauer im Hintergrund und die rechte Fensterfront“

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Steckbrief des 24 Pfennig-Werts
    • Wert: 24 Pfennig
    • Motiv: Stahlwerker am Hochofen beim Abstich
    • Farbe: orangebraun
    • Papier: dickes, gelblichgraues Papier; rau und häufig mit unter der Lupe erkennbaren, längeren Stofffäden
    • Gummierung: gräulichbraunes Gummi arabicum, quergeriffelt
    • Wasserzeichen: ohne
    • Zähnung: K14 (= 14 Zahnlöcher auf 2 Zentimeter bei Kammzähnung)
    • Bekannte Druckdaten: 14-18. Januar und 20.-24. Januar 1947
    • Erstausgabedatum: 4. Februar 1947
    • Gültigkeit: 19. November 1947 (während der Woche vom 20.-27. November waren noch Mischfrankaturen zugelassen; Quelle: Saarhandbuch)
    • Auflage:15’060’000 Stück, von denen innerhalb der Gültigkeit etwa 10’575’000 Stück am Schalter verkauft wurden. Ein Grossteil der Restauflage wurde für den Malstatt-Burbacher Druck (MBD)mit der Wertangabe 6 F überdruckt.
    • Feldmerkmal: Feld 6AB, „Dunkler, nach oben gebogener Farbstrich über die linke Fensterfront, im weiteren Verlauf waagerecht über die Mauer reichend“

Stahlwerker am Hochofen beim Abstich ist das einzige Bildmotiv der Ausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar von dem sämtliche Werte für den Mastatt-Burbacher Druck (MBD I/II) herangezogen und mit Werten in Frankenwährung überdruckt wurden. Ich deute dies als Anzeichen für die hohe Bedeutung, welche die französische Administration des Saarlandes der Schwerindustrie beimass.

Bis dann

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#saarphila #saarphilatelie

Wiederkehrende Feldmerkmale (IV) – Zwei Konturstriche unter Wertangabe

FOLGE 3

Hallo

In diesem Beitrag, dem vierten der kleinen Serie über wiederkehrende Feldmerkmale bei der Originalausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar, stelle ich euch den doppelten Konturstrich unterhalb der Wertziffer vor.

Von wiederkehrenden Feldmerkmalen sprechen wir, sobald dasselbe Feldmerkmal bei zwei verschiedenen Werten der 1. Offenburger Ausgabe – in der Regel mit demselben Bildmotiv – vorkommt. Diese Feldmerkmale müssen dabei nicht zwingend auf dem gleichen Bogenfeld auftreten. Ursache der wiederkehrenden Feldmerkmale sind Abweichungen in der Negativ- oder Diapositivphase der Druckvorstufe des Rotations-Rastertiefdrucks.

Ein bekanntes, weil im Michel Spezial unter MiNr. 209 I gelistetes Feldmerkmal ist der doppelte Konturstrich unter der Wertziffer 8 (die nachstehenden Abbildungen zeigen links Feld 100A und rechts Feld 100B).

   

    • Étude, S. 19, 4g 100e: „Trois traits sous 8“
    • Saarhandbuch, Kap. 402, S. 19 unter 100 AB: „Doppelte Kontur unter 8, davon eine am Ende aufgebogen“
    • MICHEL® Saar-Spezial 2017, S. 88, 209Z I: „Einfassungslinie über SAAR doppelt, davon eine rechts aufgebogen (Feld 100)“

Dasselbe Feldmerkmal erscheint auch bei einem anderen Wert der 1. Offenburger Ausgabe, dem 2 Pfennig-Wert. Hier jedoch auf dem Bogenfeld 41 (Abbildungen zeigen wieder links A-Bogen und rechts B-Bogen).

   

    • Étude, keine Erwähnung
    • Saarhandbuch, Kap. 402, S. 12 unter 41 AB: „Doppelte Kontur über dem Schriftbalken“
    • MICHEL® Saar-Spezial 2017, keine Erwähnung

Bei anderen Werten der Briefmarkenausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar tritt dieses Merkmal nicht auf. Zumindest habe ich dieses bei den Werten zu 3, 6, 10 sowie 12 Pfennig nicht gefunden. Sollte ich hier irren, kontaktiert mich bitte via Facebook.

Hier geht es direkt zum nächsten Beitrag über wiederkehrende Feldmerkmale der Originalausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar.

FOLGE 5

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Steckbrief des 2 Pfennig-Werts
    • Wert: 2 Pfennig
    • Motiv: Bergmann im Streb vor Saarlandschaft
    • Farbe: grau
    • Papier: dickes, gelblichgraues Papier; rau und häufig mit unter der Lupe erkennbaren, längeren Stofffäden
    • Gummierung: gräulichbraunes Gummi arabicum
    • Wasserzeichen: ohne
    • Zähnung: K14 (= 14 Zahnlöcher auf 2 Zentimeter bei Kammzähnung)
    • Bekannte Druckdaten: 20. und 21. Februar 1947
    • Erstausgabedatum: 7. März 1947
    • Gültigkeit: 19. November 1947 (während der Woche vom 20.-27. November waren noch Mischfrankaturen zugelassen; Quelle: Saarhandbuch)
    • Auflage: 2’040’000 Stück, von denen innerhalb der Gültigkeit rd. 2’030’000 Stück am Schalter verkauft wurden. Ein Grossteil des Restbestandes wurde für den Malstatt-Burbacher Druck (MBD) mit der Wertangabe 10 cent. überdruckt
    • Vorgestelltes Feldmerkmal: Feld 41AB, „Doppelter Konturstrich unterhalb der Wertziffer 2“

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Steckbrief des 8 Pfennig-Werts
    • Wert: 8 Pfennig
    • Motiv: Bergmann im Streb vor Saarlandschaft
    • Farbe: rot
    • Papier: dickes, gelblichgraues Papier; rau und häufig mit unter der Lupe erkennbaren, längeren Stofffäden
    • Gummierung: gräulichbraunes Gummi arabicum
    • Wasserzeichen: ohne
    • Zähnung: K14 (= 14 Zahnlöcher auf 2 Zentimeter bei Kammzähnung)
    • Bekannte Druckdaten: das Wochenende vom 15./16. Februar 1947
    • Erstausgabedatum: 7. März 1947
    • Gültigkeit: 19. November 1947 (während der Woche vom 20.-27. November waren noch Mischfrankaturen zugelassen; Quelle: Saarhandbuch)
    • Auflage: 2’520’000 Stück, von denen innerhalb der Gültigkeit etwa 2’507’000 Stück am Schalter verkauft wurden
    • Feldmerkmal: Feld 100AB, „Doppelter Konturstrich unterhalb der Wertziffer 8“

Bis dann

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#saarphila #saarphilatelie

12 Pfennig Feld 41AB – Ein Reihenmerkmal?

Hallo

Ein Sammlerkollege sprach mich auf meine Beitragsserie zu den rätselhaften Feldmerkmalen in Teilauflage beim 12 Pfennig-Wert der 1. Offenburger Ausgabe an. Ihm sei aufgefallen, dass in Folge II und V das Feld 41 erwähnt werde. Dieses sei doch der in MICHEL®-Katalogen gelistete Plattenfehler (sic!) MiNr. 211XY IV, der so schwierig zu bestimmen sei. Er habe hierzu vor einigen Monaten einen Artikel von mir gelesen, könne diesen im Internet jedoch nicht wiederfinden.

Mein Sammlerkollege hat selbstverständlich Recht. Nicht nur mit seiner Aussage, dass es sich beim Feld 41AB des 12 Pfennig-Werts um ein im Michel katalogisiertes Merkmal handelt und dieses komplex zu bestimmen sei, sondern auch damit, dass der Artikel zur sicheren Bestimmung in dieser Form nicht mehr auf dem Netz zu finden ist. Die entsprechende Plattform wurde von mir vom Netz genommen.

Zurück zum 12 Pfennig-Wert. Mancher von euch wird seufzen und denken: „Nicht schon wieder der 12 Pfennig-Wert“. Ich verstehe euch, doch lässt sich gerade der 12 Pfennig-Wert der Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar ganz hervorragend für die unterschiedlichsten philatelistischen Themenbereiche auspressen wie eine Zitrone.

In MICHEL®-Katalogen wird MiNr. 211XY IV beschrieben als

Fleck oben im ‚R‘ von ‚SAAR‘ (Feld 41)

also als sogenannter Plattenfehler (sic!). Dieses Merkmal ist jedoch  k e i n  Feldmerkmal, da eine eindeutige und sichere Bestimmung des Bogenfeldes anhand dieses Merkmals nicht möglich ist. Dieses Merkmal tritt auf diversen Bogenfeldern des 12 Pfennig-Wertes und auch auf diversen Bogenfeldern sämtlicher sonstigen Werte mit dem Bildmotiv Bergmann auf. Wir sprechen von einem Irrlicht (vgl. Definition hier und am Schluss des Beitrags).

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Was hat es nun mit dem Irrlicht von Feld 41AB auf sich? Nachstehend eine Abbildung einer Marke des 12 Pfennig-Werts von Feld 41. Es stammt von einem A-Bogen mit dem Wasserzeichen steigende Wellenlinien (S). Dies ist nebensächlich, denn auch Marken von. B-Bogen und mit Wasserzeichen fallende Wellenlinien (F) weisen exakt dasselbe Merkmal auf.

SP19S 41A, 12 Pfennig-Wert Feld 41A, WZ steigende Wellenlinien

Der dunkle Fleck ganz links oben in der Punze des R von SAAR ist das im MICHEL® aufgeführte Merkmal.

Was kann daran schwer zu bestimmen sein, fragt ihr euch vielleicht. Eine ganze Menge. In meiner Referenzsammlung befinden sich einige Marken des 12 Pfennig-Werts, welche von gestandenen Briefmarken-Prüfern fälschlicherweise mit „IV“ signiert wurden. Schaut doch einmal in eure Sammlung und prüft euer Exemplar auch bei vorhandener Prüfsignatur anhand des Leitfadens am Schluss dieses Beitrags.

Vielleicht gleicht es ja der vorstehenden Abbildung? Auch hier sehrt ihr den dunklen Fleck oben links in der Punze des R von SAAR. Dennoch handelt es sich nicht um eine Marke vom Feld 41AB. Ihr seht keinen Unterschied zu der ersten Abbildung? Macht nichts. Die Auflösung des Rätsels folgt am Schluss dieses Beitrags.

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Als separates Merkmal wird der dunkle Fleck oben links in der Punze des R von SAAR in den nachstehenden Katalogen/Werken aufgeführt:

    • Saar-Briefmarken-Spezial-Katalog von End/Becker
    • Spezialkataloge (Deutschland wie auch Saar) des MICHEL®
    • Saar-Saarland Spezial Briefmarken-Katalog 1920-1959 von Philotax

Der Saar Spezial-Katalog F.S.A. listet zwar unter dem Eintrag „h“ ebenfalls „tache dans le R“, jedoch ohne dieses Merkmal auf ein bestimmtes Feld zu beziehen.

Nun dürften wir ja annehmen, dass es sich bei den in Katalogen gelisteten Merkmalen um ein gewisses Alleinstellungsmerkmal handelt, dass nicht auf jedem Markenfeld vorkommt. Immerhin sind die entsprechenden Briefmarkenexemplare ja auch in der Regel um einiges höher bewertet als „normale“ Marken. Diese Annahme ist jedoch ein Trugschluss.

Falls ihr jetzt verwirrt seid, verstehe ich euch. Ich habe auch nie verstanden, dass es diesem unscheinbaren Merkmal gelang, in Katalogen aufgeführt zu werden. Anhand der beiden vorstehenden Abbildungen ist ja klar, dass das Merkmal Fleck oben im R von SAAR nicht ausschliesslich bei Marken vom Feld 41AB auftritt.

Wir finden das Merkmal beim 12 Pfennig-Wert auf den Feldern:

    • Feld 1AB
    • Feld 6AB
    • Feld 9A
    • Feld 16B
    • Feld 20B
    • Feld 31AB
    • Feld 41AB
    • Feld 51AB
    • Feld 61AB
    • Feld 66AB
    • Feld 71AB
    • Feld 86AB (jedoch in völlig anderer Ausprägung)

Darüber hinaus tritt das Merkmal in unterschiedlicher Ausprägung auch auf diversen Bogenfeldern sämtlicher sonstigen Werte mit dem Bildmotiv Bergmann auf. Beispiele:

2 Pfennig, Feld 86AB (hier 86A)
3 Pfennig, Feld 36AB (hier 36A)
10 Pfennig, Feld 61AB (hier 61A)
10 Pfennig, Feld 81AB (hier 81A)

Nachfolgend einige weitere Abbildungen des 12 Pfennig-Werts mit den jeweiligen Feldangaben:

Feld 6B (später Druck)
Feld 31AB (hier A)
Feld 51AB (hier A)
Feld 61AB (hier A)
Feld 86AB (hier A)

Fällt euch etwas auf? Wir finden das gleiche Feldmerkmal häufig auf Feldern der ersten und sechsten Bogenreihe. Wer von euch ein Saarhandbuch mit dem Kapitel 402 zur Hand hat, kann dieses auf Seite 20 aufschlagen. Dort seht: „In der ersten und sechsten senkrechten Reihe Punkt im R (teilweise schwach sichtbar)“. Bereits Paul Staedel katalogisiert in seinen Étude von 1955 unter 6 c mehrere Bogenfelder mit demselben Merkmal: „Champs 6e, 41e, 51e, 61e, 71e, 86e Point dans le R“. Haben wir es deshalb mit einem Reihenmerkmal zu tun? Nein, denn ein Reihenmerkmal ist eine Abweichung vom gewollten Markenbild, welches auch nach der rigiden Negativretusche auf den Negativen verblieb. die bei der 1. Offenburger Ausgabe sehr seltenen Reihenmerkmale treten auf A- wie B-Bogen auf sämtlichen Bogenfeldern einer resp. zweier Bogenreihen über die gesamte Auflage hinweg in identischer Ausprägung auf. Dies ist hier nicht gegeben.

Das Feld 41AB des 12 Pfennig-Wertes vom Feld 41AB ist also wie zu Beginn erwähnt nur ein Vertreter prominenter Irrlichte, die das Merkmal dunkler Fleck oben links in der Punze des R von SAAR aufweisen und somit verwechselt werden können. Dieses Auftreten desselben Merkmals auf verschiedenen Bogenfeldern macht die exakte Bestimmung einer Einzelmarke vom Feld 41AB so schwer.

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Da Ihr nun wisst, dass es sich bei dem Merkmal MiNr. 211XY IV definitiv nicht um einen Plattenfehler (sic!) handelt, könnt ihr diese Marke genauso gut aus eurer Sammlung entfernen und ich hier aufhören. Werde ich aber nicht. Denn erstens gibt es viele Sammler, die nach MICHEL®-Katalog auf Vollständigkeit sammeln – jeder kann in der Philatelie nach seiner Façon selig werden – und zweitens hätte ich die Frage nach der sicheren Bestimmung des Feldes 41AB nicht beantwortet.

SP19S 41AB (hier 41A)

Die eindeutige Identifikation des Feldes 41AB gestaltet sich komplex. Wie müsst ihr vorgehen?

Leitfaden: In wenigen Schritten zur sicheren Bestimmung des Feldes 41AB

und damit von MiNr. 211XY IV (Erstpublikation)
    1. Das Merkmal dunkler Fleck oben links in der Punze des R von SAAR ist vorhanden, somit ist die Auswahl von möglichen 200 Bogenfeldern auf rund 20 Bogenfelder eingegrenzt.
    2. Nun solltet ihr prüfen, ob das Markenbild oben am rechten Bein des Hauers beim Hosenbund einen dunklen oder einen hellen ovalen Fleck aufweist. Feld 41AB weist immer einen hellen, ovalen Fleck auf. Marken mit dunklen Flecken rechts am Hosenbund und einem dunklen Fleck oben links in der Punze des R von Saar stammen von anderen Bogenfeldern, selbst wenn diese links ein Bogenrandstück aufweisen und signiert sein sollten. Irren ist menschlich und auch Briefmarken-Prüfer sind bloss Menschen. Nach diesem Schritt haben wir die Auswahl auf vier Bogenfelder eingegrenzt: Die Felder 41AB und 6AB.
    3. Sollte eure Marke ein links anhängendes Teil des Bogenrandes aufweisen. Voilà. Ihr habt eine Marke mit dem im MICHEL® als 211XY IV katalogisierten Plattenfehler vor euch. Sollte eure Marke links keinen Bogenrand aufweisen: weiter zu Schritt 4.
    4. Weist eure Marke am Anstrich des ersten A von SAAR in Höhe des Querstrichs einen hellen Flecken mit dunklem Hof auf? Voilà. Ihr habt eine Marke vom Feld 6A (früher Druck) vor euch, die im MICHEL® als 211XY V katalogisiert ist. Auch nett!
    5. Eure Marke weist am rechten Rand des Schriftbands SAAR eine dunkle Ausbuchtung auf? Geformt entweder wie eine Zunge oder wie eine Bootsklampe? In diesem Fall habt ihr eine Marke vom Feld 6AB (später Druck) vor euch (vgl. Abbildungen unten).
    6. Eure Marke weist am linken unteren Rand des Schriftbands SAAR eine helle Einkerbung  auf? Voilà. Ihr habt eine Marke vom Feld 41A (später Druck) und damit den von Michel katalogisierten Plattenfehler vor euch (vgl. Abbildung unten).
    7. Ihr findet nichts dergleichen? Pech! Seht euch die zweite Abbildung dieses Beitrags an, wo ich die Frage stellte, ob ihr einen Unterschied zur ersten Abbildung feststellen könntet. Die Abbildung stammt von einer Marke von Feld 6B (früher Druck). Eine Unterscheidung zwischen dieser Marke und einer Marke von Feld 41AB (früher Druck), resp. Feld 41B (später Druck) ist nicht einfach. Daher meine dringende Empfehlung an alle Sammler: MiNr. 211XY IV ausschliesslich mit anhängendem linken Bogenrand und nach Überprüfung von Ziffer 1 und 2 dieses kleinen Leitfadens erwerben.
    8. Ihr seid hartnäckig und wollt es wirklich wissen? Ja, es gibt eine Möglichkeit Feld 6B (früher Druck) und Feld 41AB zu unterscheiden. Feld 6B (früher Druck): Der Bergmann hat hinten am Kopf unter dem Helm einen kleinen Zopf und die Konturlinie links vom Schriftband SAAR ist bis auf den unteren Markenrand verlängert (vgl. Abbildung).
Feld 6A (später Druck) Farbzunge rechts am Rand des Schriftbands SAAR
Feld 6B (später Druck) Bootsklampe rechts am Rand des Schriftbands SAAR
Feld 41A (später Druck)
Feld 6B (früher Druck)

So, das war’s. Ich hoffe, ihr fandet  diesen Beitrag anregend und hilfreich. Ihr seid nun in der Lage, selbst zu prüfen, ob die Marke(n) in eurer Sammlung tatsächlich von Feld 41AB stammt oder ob ihr, euer Händler oder gar der Briefmarken-Prüfer auf einen der zahlreichen Amis Faux hereingefallen seid.

In meinen Beiträge auf dem Saarphilatelie-Blog erhaltet ihr all die Informationen, die euch von teuren Katalogen und den Briefmarken-Prüfern vorenthalten werden, franko und gratis. Ich bitte euch nur um einen Moment eurer Zeit: Empfehlt den SAARPHILA-BLOG weiter. Bei Sammlerfreunden oder im Briefmarkenverein.

Bis dann

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Definition Irrlicht

Als Irrlichte bezeichne ich Abweichungen vom gewollten Druckbild, die bei einem oder mehreren Werten auf den Druckbogen (= zwei Schalterbogen) gleich mehrfach auftreten, ohne das sich hierin ein regelmässiges Muster erkennen liesse. Beispiele:

    • Links- resp. Rechtsverschiebung des Markenbildes beim Bildmotiv „Alter Turm“
    • Verschiebung der Wertangabe nach links resp. rechts bei diversen Werten
    • Dunkler Farbfleck oben links in der Punze des R von SAAR beim Bildmotiv „Bergmann“
    • Dunkler Fleck an der rechten Seite der Hose des Bergmann in der Höhe der Hüfte beim Bildmotiv „Bergmann“

Irrlichte sind keine Feldmerkmale im klassischen Sinn, da eine sichere Feldbestimmung mittels diesen Merkmalen nicht möglich ist.

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Wiederkehrende Feldmerkmale (III) – Der „Wasserspeier“

FOLGE 2

Hallo

In diesem Beitrag, dem dritten der kleinen Serie über wiederkehrende Feldmerkmale bei der Originalausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar, stelle ich euch ein Merkmal mit dem treffenden Spitznamen Wasserspeier vor. Dieses Feldmerkmal, ein dunkler, breiter Farbstrich oben am Gebäude am linken Bildrand, findet sich auf den Bogenfeldern 70 AB beim 60 Pfennig-Wert und auf den Bogenfeldern 12 AB beim 80 Pfennig-Wert. Das Bildmotiv ist der Alte Turm in Mettlach, der ansonsten noch beim 75 Pfennig-Wert verwendet wurde und auch das Logo von SAARPHILA ziert.

   

Die beiden Feldmerkmale sind in der Étude, im Saarhandbuch und im Michel Saar-Spezial gelistet.

    • Étude, S. 30, 16e 70e: „Drapeau à la maison“ resp. S. 31, 18a 12e „Drapeau à la maison“
    • Saarhandbuch, Kap. 402, S. 40 unter 70 AB: „Wasserspeier am Hause links“ resp. Kap. 402, S. 42 und 12 AB: „Wasserspeier am Hause“
    • MICHEL® Saar-Spezial 2017, S. 89, 221Z I: „Wasserspeier an Haus ganz links (Feld 70)“ resp. 223Z III: „Wasserspeier an Haus ganz links (Feld 12)“

Einige Anmerkungen zum Bildmotiv Alter Turm in Mettlach. Der Alte Turm ist nicht, wie oft zu lesen, der hohe schmale Turm an der rechten Seite des abgebildeten Gebäudes. Dies ist nur ein später hinzugefügter Wendeltreppenturm. Der Alte Turm ist das imposante Gebäude mit den Strebepfeilern. Erbaut im 10. Jahrhundert als Grabkapelle für den Heiligen Luitwinus.

 

Auf dem obigen Bild, welches den komplett restaurierten Alten Turm vor wenigen Jahren zeigt, ist das Gebäude – aus einer ähnlichen Perspektive wie auf den Bildmotiven der Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar – zu erkennen. Links im Bild ist das Mauerwerk eines Seitenflügels der ehemaligen Benediktiner-Abtei Mettlach zu erkennen, seit 1809 bis heute Sitz der bekannten Steingut- und Keramikfabrik Villeroy & Boch.

Luftaufnahme der ehemaligen Benediktiner-Abtei, der Produktionsanlagen von Villeroy & Boch sowie des „Alten Turms“ (rechts im Park) auf einer Ansichtskarte. Im Vordergrund fliesst die Saar

Hier geht es direkt zum nächsten Beitrag über wiederkehrende Feldmerkmale der Originalausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar.

FOLGE 4

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Steckbrief des 60 Pfennig-Werts
    • Wert: 60 Pfennig
    • Motiv: Alter Turm in Mettlach
    • Farbe: dunkelblauviolett
    • Papier: dickes, gelblichgraues Papier; rau und häufig mit unter der Lupe erkennbaren, längeren Stofffäden
    • Gummierung: gräulichbraunes Gummi arabicum
    • Wasserzeichen: ohne
    • Zähnung: K14 (= 14 Zahnlöcher auf 2 Zentimeter bei Kammzähnung)
    • Bekannte Druckdaten: 14. Februar 1947
    • Erstausgabedatum: 7. März 1947
    • Gültigkeit: 19. November 1947 (während der Woche vom 20.-27. November waren noch Mischfrankaturen zugelassen; Quelle: Saarhandbuch)
    • Auflage: 1’020’000 Stück, von denen innerhalb der Gültigkeit rd. 1’012’00 Stück am Schalter verkauft wurden. Ein Grossteil des Restbestandes wurde für den Malstatt-Burbacher Druck (MBD) mit der Wertangabe 14 F überdruckt
    • Vorgestelltes Feldmerkmal: Feld 70AB, „Dunkler, breiter Farbstrich oben am Gebäude am linken Bildrand“

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Steckbrief des 80 Pfennig-Werts
    • Wert: 80 Pfennig
    • Motiv: Alter Turm in Mettlach
    • Farbe: orange
    • Papier: dickes, gelblichgraues Papier; rau und häufig mit unter der Lupe erkennbaren, längeren Stofffäden
    • Gummierung: gräulichbraunes Gummi arabicum
    • Wasserzeichen: ohne
    • Zähnung: K14 (= 14 Zahnlöcher auf 2 Zentimeter bei Kammzähnung)
    • Bekannte Druckdaten: 17. Februar 1947
    • Erstausgabedatum: 7. März 1947
    • Gültigkeit: 19. November 1947 (während der Woche vom 20.-27. November waren noch Mischfrankaturen zugelassen; Quelle: Saarhandbuch)
    • Auflage: 1’520’000 Stück, von denen innerhalb der Gültigkeit rd. 1’515’000 Stück am Schalter verkauft wurden.
    • Vorgestelltes Feldmerkmal: Feld 12AB, „Dunkler, breiter Farbstrich oben am Gebäude am linken Bildrand“

Bis dann

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