Die einzelnen Werte – 3 Pfennig

2 PFENNIG

Hallo

Der zweite Beitrag zu den Werten der Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar.

Der 3 Pfennig-Wert der Briefmarkenausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar ist ein typischer Ergänzungswert.

3 Pfennig, Originalausgabe

Das Markenbild zeigt im Vordergrund einen knienden, die Spitzhacke schwingenden Hauer im Streb. Den Hintergrund bildet eine Saarlandschaft mit einigen an einem Fluss gelegenen um eine Kirche gruppierten Häusern, von Feldern umgeben, auf welchen die frisch geernteten Getreidegarben zu Puppen aufgestellt in der Sonne trocknen.

Mit dem Bildmotiv hat Vytautas Kazimieras Jonynas, der Entwerfer sämtlicher Bildmotive der Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar, gleich eine Vielzahl, der für die Saarländer wichtigen Symbole auf 18,5 x 22 Millimeter fixiert:

    • der wirtschaftlich und für das Selbstbewusstsein der Saarländer enorm bedeutsame Kohlenbergbau
    • der Bergmann als Repräsentant des Saarreviers
    • die Kirche als Symbol für die starke Verankerung der überwiegend katholisch geprägten Gläubigkeit im Saarland
    • die Landwirtschaft
    • die trotz der Schwerindustrie reizvolle Landschaft
    • der Fluss als Symbol für das wichtige Wasservorkommen zwischen Blies, Saar, Mosel etc.
    • die relative Kleinräumigkeit des Saarlandes

Abbildungen

Der 3 Pfennig-Wert gehört zu den Werten der Originalausgabe, von denen die P.T.T Saarbrücken im Sommer 1947 bei der Druckerei Franz Burda in Offenburg eine Neuauflage bestellte. Von dem 3 Pfennig-Wert existieren somit vier Varianten: Marken der Originalausgabe (BuS I), Marken der Neuausgabe (BuS II), Marken der Originalausgabe mit Überdruck für den Malstatt-Burbacher Druck (MBD I, Urdruck/Altdruck) sowie Marken der Neuausgabe mit Überdruck für den Malstatt-Burbacher Druck (MBD II).

3 Pfennig, Neuausgabe Herbst 1947 – schön zu erkennen: das fast weisse Papier
3 Pfennig, Originalausgabe mit Aufdruck 60 cent. Malstatt-Burbacher Druck (MBD I)
3 Pfennig, Neuausgabe mit Aufdruck 60 cent. Malstatt-Burbacher Druck (MBD II)

Für den Sammler ist die Unterscheidung von überdruckten Marken der Originalausgabe – dem sogenannten Urdruck – und überdruckten Marken der Neuausgabe nicht ohne Tücken. Achtet auf:

    • Die Farbe des Papiers. Für die Neuausgabe stand fast weisses Papier zur Verfügung. Weisses Papier werdet ihr bei der Originalausgabe nicht finden.
    • Die Grossbuchstaben des Schriftbands SAAR. Die Querstriche der beiden A von SAAR wurden tiefer gelegt.
    • Die Druckfarbe der Neuausgabe ist wesentlich dunkler als die der Originalausgabe. Ein helleres, gelblicheres Orange gegenüber dem Orange der Originalausgabe.
Aufdruckdetails Malstatt-Burbacher Druck

Die beiden Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar, die Originalausgabe vom Winter 1946/47 und die Neuausgabe vom Herbst 1947 wurden aufgrund der Währungsumstellung im November 1947 bei der Malstatt-Burbacher Handelsdruckerei GmbH in Saarbrücken im Buchdruckverfahren in Frankenwährung überdruckt. Die vorstehende Abbildung zeigt schön die in fetter Groteskschrift ausgeführten Ziffern, die in schmaler Antiqua gesetzte Schrift und die Feinheiten des Ornaments, welches die obsolete Währungsbezeichnung  PF. überdeckte.

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Dokumentation eines Schalterbogens

Schalterbogen Originalausgabe, 19. Februar 1947, A 04045 (durchgehend 5-stellige Bogennummer)

Dokumentation Typ Druckdatum

Druckdatum Originalausgabe in Groteskschrift, Typ II

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Steckbrief des 3 Pfennig-Werts
    • Wert/Währung: 3 (Reichs-) Pfennig, ab 16. Juni 1947: 3 (Saar-) Pfennig
    • Bildmotiv: Hauer im Streb vor Saarlandschaft
    • Entwerfer: Vytautas Kazimieras Jonynas
    • Farben (Aufzählung):
      • RAL: 2000 Gelborange
      • Stanley Gibbons Farbenführer: yellow-orange
      • End/Becker: Orangegelb
      • Paul Staedel: jaune-orange
      • Saarhandbuch (SHB): Orange
      • MICHEL®: Orange (Töne)
      • Scott: orange
      • Stanley Gibbons: yellow-orange
      • Yvert & Tellier: jaune-orange
    • Papier: dickes, raues, gräulichweisses bis gelbbräunliches Papier mit häufigen Holzeinschlüssen; farbige, feine Stofffäden nicht unüblich
    • Wasserzeichen: kein
    • Gummierung: gräulichbraunes Gummi arabicum
    • Druckverfahren: Rastertiefdruck auf Rotations-Tiefdruckmaschine Palatia O
    • Masse: ca.22 x 26 Millimeter / ca. 18.5 x 22.5 Millimeter (Markenbild mit Schriftband)
    • Perforation: Kammzähnung durch Titan Flachperforiermaschine
    • Zähnungsmass: 14:14 mit minimen Schwankungen
    • Bogenrandsignaturen:
      • durchgehend 5-stellige Bogennummern
      • Druckdatum ausgeführt in Groteskschrift, Typ II
    • Druckdatum/-daten: 18./19. Februar 1947
    • Auflage: 1’520’000 Stück, von denen innerhalb der Gültigkeit rd. 1’510’000 Stück am Schalter verkauft wurden
    • Erstausgabetag: 7. März 1947
    • Verkauf bis: 19. November 1947
    • Gültigkeit: 7. März 1947 bis 27. November 1947
    • Hauptwert/Ergänzungswert: Ergänzungswert
    • Katalognummern (Aufzählung):
      • End/Becker: 207
      • Paul Staedel: 2
      • F.S.A.: 197
      • MICHEL®: 207
      • ANK: 207
      • Scott: 156
      • Stanley Gibbons: 204
      • Yvert & Tellier: 197
    • Neuausgabe im Herbst 1947: ja (vgl. Abbildung)
    • Druckdatum/-daten der Neuausgabe: 10./11. November 1947
    • Auflagehöhe der Neuausgabe: 5’060’000 Stück
    • Überdruck der Originalausgabe (Urdruck, MBD I): ja; 8’400 Stück von denen 1’400 Stück am 24. März 1948 vernichtet wurden (vgl. Abbildung)
    • Wert/Währung des Malstatt-Burbacher Drucks: 60 cent.
    • Erstausgabetag des 60 cent.-Werts des Malstatt-Burbacher Drucks: 27. November 1947

Eine kurze Erklärung zu der Verwendung der Begriffe Originalausgabe (BuS I, 1. Offenburger Ausgabe) und Neuausgabe (BuS II, 2. Offenburger Ausgabe). Die Originalausgabe wurde vom 27. Dezember 1946 bis zum 21. Februar 1947 bei der Druckerei Franz Burda gedruckt. Die Druckerei erhielt im Spätsommer/Herbst 1947 den Auftrag zu einer Neuauflage von 13 der 20 Werte, um die Briefmarkenbestände aufzufüllen. Der höchste Wert zu einer Mark sollte dabei auf die seit dem 16. Juni 1947 gültige neue Währung Saarmark umgestellt werden. Die Negative, Diapositive und Druckzylinder der Originalausgabe waren bei der Druckerei Franz Burda jedoch nicht mehr vorhanden oder nicht mehr benutzbar. Es mussten also von Jonynas‘ Originalvorlagen – diese waren noch vorhanden – neue Abzüge erstellt werden. Kleinere Beanstandungen wurden an den Originalvorlagen vorgängig retuschiert, wie beispielsweise im Bereich zwischen den Beinen des rechten Stahlwerkers bei den Werten zu 15, 16, 20 sowie 24 Pfennig. Da die Herstellung der 13 nachbestellten Werte von geänderten Originalen erfolgte, sprechen wir von einer Neuausgabe und nicht von einer Neuauflage. Der Malstatt-Burbacher Druck ist wiederum eine Überdruckausgabe beider Ausgaben. Die Originalausgabe mit Überdruck bezeichnen wir als MBD I und die Neuausgabe mit Überdruck als MBD II.

Bis dann

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