Die einzelnen Werte – 6 Pfennig

3 PFENNIG

Hallo

Der 6 Pfennig-Wert der 1. Offenburger Ausgabe, ist trotz seines niedrigen Werts beileibe kein Ergänzungswert wie die Werte zu 2 und 3 Pfennig. Bereits Anfang Februar 1947 gedruckt und am 17. Februar 1947 verausgabt, war diese Marke insbesondere für die Geschäftskunden der saarländischen Post wichtig. Diese benötigten die 6 Pfennig-Marke im Inland als Frankatur für:

    • Drucksache der 1. Gewichtsstufe bis 20 Gramm
    • Zeitungsdrucksache der 1. Gewichtsstufe bis 50 Gramm
    • Blindenschriftsendung je 1000 Gramm

und

    • ab dem 15. September 1947 zusätzlich für Blindenschriftsendung (Ausland) je 1000 Gramm
6 Pfennig, Originalausgabe
Originalausgabe (gummierte Seite)

Die Abbildung der Markenrückseite zeigt bei der Zähnung rechts schön die Perforationsanomalie. Die Marke stammt aus der zweiten senkrechten Reihe eines A-Bogens.

Das Markenbild zeigt im Vordergrund einen knienden, die Spitzhacke schwingenden Hauer im Streb. Den Hintergrund bildet eine Saarlandschaft mit einigen an einem Fluss gelegenen um eine Kirche gruppierten Häusern, von Feldern umgeben, auf welchen die frisch geernteten Getreidegarben zu Puppen aufgestellt in der Sonne trocknen.

Mit dem Bildmotiv hat Vytautas Kazimieras Jonynas, der Entwerfer sämtlicher Bildmotive der Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar, gleich eine Vielzahl, der für die Saarländer wichtigen Symbole auf 18,5 x 22 Millimeter fixiert:

    • der wirtschaftlich und für das Selbstbewusstsein der Saarländer enorm bedeutsame Kohlenbergbau
    • der Bergmann als Repräsentant des Saarreviers
    • die Kirche als Symbol für die starke Verankerung der überwiegend katholisch geprägten Gläubigkeit im Saarland
    • die Landwirtschaft
    • die trotz der Schwerindustrie reizvolle Landschaft
    • der Fluss als Symbol für das wichtige Wasservorkommen zwischen Blies, Saar, Mosel etc.
    • die relative Kleinräumigkeit des Saarlandes

Abbildungen

Der 6 Pfennig-Wert gehört zu den Werten der Originalausgabe, welche die P.T.T Saarbrücken im Sommer 1947 nicht nachdrucken liess. Daher folgen hier auch keine Abbildungen der Neu- resp. Überdruckausgabe. Zum Ausgleich zeige ich euch einige andere interessante Abbildungen dieser Marke.

Dokumentation Abklatsch

Abklatsch (deckungsgleich mit der Bildseite der Marke)

Die vorstehende Abbildung zeigt einen Abklatsch, entstanden durch Druck auf der gummierten Seite des Markenbogens. Da dieser Abklatsch deckungsgleich mit der Bildseite der Marke ist, ist dieser maschinell entstanden: ein sogenannter Maschinenabklatsch. Wurde ein Druckbogen nicht korrekt von der Druckmaschine eingezogen oder kam es mangels Druckbögen zu einem Leerlauf, gab der farbgetränkte Formzylinder Farbe auf die – eigentlich hinter dem zu bedruckenden Druckbogen liegenden – Halterolle ab. Sobald nun der Druckvorgang wieder ordnungsgemäss verlief, gab die Halterolle die Farbe an die gummierte Seite des folgenden Druckbogens ab.

Dokumentation Druckdaten

Die Dokumentation der drei Drucktage des 6 Pfennig-Werts anhand der rechten unteren Bogenecken (jeweils A-Bogen). Schauen Sie genau hin: die obere, rechte Marke weist jeweils einen kleinen Farbstrich am Anstrich der 6 der Wertangabe auf. Dies ist das Feldmerkmal des Feldes 90A, in MICHEL®-Katalogen aufgeführt als MiNr. 208 VII.

Dokumentation eines Schalterbogens

Schalterbogen Originalausgabe, 6. Februar 1947, A 08006 (5-stellige Bogennummer)

Dokumentation Abweichung vom Druckdatentyp

Druckdatum in Groteskschrift, Typ I
Druckdatum in Groteskschrift, Typ II (Ausnahme ausschliesslich am 5. Februar 1947)

Dokumentation Bogennummern

Bogennummern sind durchgehend 5-stellig

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Steckbrief des 6 Pfennig-Werts
    • Wert/Währung: 6 (Reichs-) Pfennig, ab 16. Juni 1947: 6 (Saar-) Pfennig
    • Bildmotiv: Hauer im Streb vor Saarlandschaft
    • Entwerfer: Vytautas Kazimieras Jonynas
    • Farben (Aufzählung):
      • RAL: 6004 Blaugrün
      • Stanley Gibbons Farbenführer: slate-green
      • End/Becker: Dunkelgrün
      • Paul Staedel: vert-foncé
      • Saarhandbuch (SHB): Schwarzblaugrün
      • MICHEL®: Schwarzblaugrün
      • Scott: dark prussian green
      • Stanley Gibbons: blue-green
      • Yvert & Tellier: vert-bleu
    • Papier: dickes, raues, gräulichweisses bis gelbbräunliches Papier mit häufigen Holzeinschlüssen; farbige, feine Stofffäden nicht unüblich
    • Wasserzeichen: kein
    • Gummierung: gräulichbraunes Gummi arabicum
    • Druckverfahren: Rastertiefdruck auf Rotations-Tiefdruckmaschine Palatia O
    • Masse: ca.22 x 26 Millimeter / ca. 18.5 x 22.5 Millimeter (Markenbild mit Schriftband)
    • Perforation: Kammzähnung durch Titan Flachperforiermaschine
    • Zähnungsmass: 14:14 mit minimen Schwankungen
    • Bogenrandsignaturen:
      • durchgehend 5-stellige Bogennummern (vgl. Abbildung)
      • Druckdatum ausgeführt in Groteskschrift, Typ I; eine Ausnahme: die am 5. Februar 1947 gedruckten Bögen zeigen im Gegensatz zu den an den Folgetagen gedruckten Bögen keinen Doppelpunkt nach dem Gedruckt am, sind also Typ II (vgl. Abbildungen)
    • Druckdatum/-daten: 5./6./7. Februar 1947
    • Auflage: 3’000’000 Stück, von denen innerhalb der Gültigkeit rd. 2’995’000 Stück am Schalter verkauft wurden
    • Erstausgabetag: 17. Februar 1947
    • Verkauf bis: 19. November 1947
    • Gültigkeit: 17. Februar 1947 bis 27. November 1947
    • Hauptwert/Ergänzungswert: Hauptwert
    • Katalognummern (Aufzählung):
      • End/Becker: 208
      • Paul Staedel: 3
      • F.S.A.: 198
      • MICHEL®: 208
      • ANK: 208
      • Scott: 157
      • Stanley Gibbons: 205
      • Yvert & Tellier: 198
    • Neuausgabe im Herbst 1947: nein

Bis dann

8 PFENNIG

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