Wappen und Dichter – Die Zwischenstegpaare
Hallo
Im vorhergehenden Beitrag zur Ausgabe Wappen und Dichter habe ich euch die 13 Werte von 1 Pfennig bis 5 Mark (SP1-SP13) im Detail vorgestellt. Eine philatelistische Spezialität, welche bei dieser Ausgabe ausschliesslich bei den Pfennig-Werten auftritt, sind die Zwischenstegpaare.
Der Begriff Zwischenstegpaar sagt euch nichts? Ohne an dieser Stelle auf den Herstellungsprozess der Ausgabe Wappen und Dichter bei der französischen Staatsdruckerei in Paris einzugehen, eine simple Erklärung: Die Druckbögen der Pfennig-Werte – nicht diejenigen der Mark-Werte – bestehen aus 100 Marken, angeordnet in 10 waagerechten Reihen mit je 11 Feldern. Sie stutzen, rechnen und kommen auf 110 Marken pro Druckbogen? Die Erklärung für diese Diskrepanz ist einfach. Das jeweils 6. Feld jeder Markenreihe ist ein unbedrucktes Leerfeld.
Wie bei vielen Marken französischer Provinienz findet sich auch auf den Druckbögen der Wappen und Dichter auf dem Bogenrand links unten die Bogennummer und rechts unten das Druckdatum. Auf dem zweituntersten Leerfeld, sozusagen „Feld 86“, ist die Zahl 15 aufgedruckt. Dies ist die Maschinennummer; auf die Maschinennummer werden wir später noch zurückkommen. Ebenfalls gut sichtbar sind die Passerzeichen, da sämtliche Pfennig-Werte der Ausgabe Wappen und Dichter im Dreifarben-Buchdruck hergestellt wurden. Was auffällt: Die Druckbögen weisen im Gegensatz zu den Schalterbögen der Ausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar keine Reihenwertzähler auf.
Zurück zum Zwischenstegpaar. Wie der Begriff schon sagt, besteht ein Zwischenstegpaar aus zwei Marken mit dazwischen liegendem Leerfeld.
Wenn ich ein Zwischenstegpaar sehe, insbesondere als Frankatur auf einem Brief, stellt sich mir die Frage, ob Zwischenstegpaare tatsächlich für postalische Verwendung am Schalter verausgabt wurden, oder ob es sich bei diesen um generische Sammlermarken handelt. Was meint ihr?
Bei den Mark-Werten der Ausgabe Wappen und Dichter, die im Gegensatz zu den Pfennig-Werten im Stichtiefdruck-Verfahren hergestellt wurden, treten Zwischenstegpaare nicht auf; dafür findet der Sammler Marken mit anhängendem Leerfeld oben resp. unten. Das mittlere Leerfeld des unteren Bogenrands trägt die Maschinennummer (auch Maschinenzeichen genannt) der jeweiligen Druckmaschine. Ergo kamen beim Druck der Werte der Wappen und Dichter – anders als bei der Ausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar – mehr als eine Druckmaschine zum Einsatz.
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Zwischenstegpaare und mögliche Maschinennummern
1 Pfennig-Wert
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- Mögliche Maschinennummern: 15, 16
- Bildmotiv: Wappenschild der Rheinprovinz
- Design: R. (Robert) Louis 1902-1965, französischer Heraldiker
- Gravur: J. (Jules) Piel 1882-1978, französischer Graveur
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3 Pfennig-Wert
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5 Pfennig-Wert
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- Mögliche Maschinennummern: 15, 17
- Bildmotiv: Wappenschild Württembergs
- Design: R. (Robert) Louis 1902-1965, französischer Heraldiker
- Gravur: H. (Henri) Cortot 1892-1950, französischer Graveur
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8 Pfennig-Wert
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10 Pfennig-Wert
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- Mögliche Maschinennummern: 15
- Bildmotiv: Wappenschild der Rheinprovinz
- Design: R. (Robert) Louis 1902-1965, französischer Heraldiker
- Gravur: J. (Jules) Piel 1882-1978, französischer Graveur
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Im kommenden Beitrag werde ich euch die Zwischenstegpaare der Werte 12 Pfennig bis 30 Pfennig vorstellen und eine tabellarische Übersicht der möglichen Maschinennummern an die Hand geben.
Bis dann
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