Artikel in Deutsche Briefmarken-Revue (2/2023)

Hallo

In der Deutschen Briefmarken-Revue, Ausgabe 2/2023 ist auf Seite 33ff der 14. Teil einer von mir verfassten, 20-teiligen Beitragsserie über die Feldmerkmale der SAAR I erschienen.

Dieser Beitrag behandelt die Feldmerkmale des 45 Pfennig-Werts. Darüber hinaus befasst er sich mit den Unterschieden zwischen der 1. und 2. Offenburger Ausgabe (BuS I und BuS II).

Bis dann

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#saarphila #saarphilatelie

Zwei Artikel in der Deutschen Briefmarken-Revue (1/2023)

Hallo

In der Ausgabe 1/2023 der Deutschen Briefmarken-Revue sind gleich zwei Artikel aus meiner Feder, sprich Tastatur, erschienen.

Ab Seite 21 beschreibe ich ausführlich die bislang in der Fachwelt nicht bekannten Ministerblocks der 2. Offenburger Ausgabe (vgl. auch die SAARPHILA-BLOG-Beiträge hier und hier). Die in meiner Sammlung befindlichen fünf Ministerblocks sind jedoch keine Einzelstücke, denn mit Unterstützung des Auktionshauses Christoph Gärtner konnte ich für jeden der vier Werte weitere fünf Exemplare nachweisen.

Zur Auffrischung:

Die 2. Offenburger Ausgabe ist manchem Leser wahrscheinlich nur im Zusammenhang mit der Malstatt-Burbacher Überdruckausgabe (MBD I/II, auch SAAR II) als preisgünstiges Pendant zum «Urdruck» bekannt, In den MICHEL®-Katalogen als Typ II oder Neudruck bezeichnet. Daher an dieser Stelle ein kurzer Überblick dieser interessanten Marken, welche in den MICHEL®-Katalogen seit 1997 leider ein unverdientes Nischendasein fristen.

In den ersten neun Wochen des Jahres 1947 wurden die Marken der Freimarkenserie Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar (BuS I, auch SAAR I) ausgegeben. Allen Beteiligten war bereits während der Planungsphase im Oktober/November 1946 bewusst, diese Freimarkenserie würde bloss eine Übergangsausgabe sein. Die Politik der französischen Regierung arbeitete seit November 1946 auf eine Wirtschaftsunion mit einem autonomen Saarland hin. Die erste reguläre Regierung der IV. Republik plante «die Einführung eines entsprechenden Statuts, das die Autonomie der Saar anerkennt, ihre Persönlichkeit, ihre eigene Verfassung. Das Statut wird eine unabhängige Regierung unter der Kontrolle eines französischen Hohen Kommissars vorsehen, dessen Vollmachten noch zu präzisieren sind. Die französische Regierung übernimmt die auswärtige Vertretung. Ebenso gelten bestimmte französische Gesetze ipso facto. Dazu wird das Statut den untersagten Bereich benennen oder genauer gesagt den Bereich, der der französischen Autorität vorbehalten bleibt.» (1)

Die vorgesehene Wirtschaftsunion setzte die Einbeziehung des Saarlandes in das Zollgebiet Frankreichs voraus, was bekanntlich am 22. Dezember 1946 umgesetzt wurde. Eine weitere Voraussetzung war die Einführung des französischen Franc als gesetzliches Zahlungsmittel im Saarland. Dieser Währungswechsel benötigte jedoch nebst zeitintensiven Vorarbeiten auch die Zustimmung der französischen Nationalversammlung. Kein einfaches Unterfangen bei den damaligen innenpolitischen Gegensätzen.

Die von der P.T.T. innert Jahresfrist erwartete Einführung des Franc würde eine neue Freimarkenserie in Frankenwährung nach sich ziehen, die — so die Planung — man rechtzeitig in Auftrag geben würde. Die Auflagen der einzelnen Werte der 1. Offenburger Ausgabe waren daher so bemessen, dass ab Ende Januar der absehbare Markenbedarf für etwa 10 Monate gedeckt wäre. Es zeigte sich bald, die Verantwortlichen hatten bei ihren Berechnungen zwei menschliche Faktoren unterschätzt: die Sammelleidenschaft sowie das Horten von Briefmarken als vermeintlich sichere Wertanlage in unsicheren Zeiten einer schwindsüchtigen Reichsmark.

Die P.T.T. Saarbrücken registrierte im Spätsommer 1947 bei einigen Werten der 1. Offenburger Ausgabe einen raschen Rückgang ihrer Bestände. Hinsichtlich des Zeitpunkts des Währungswechsels hielt man sich in Paris jedoch weiterhin bedeckt, obschon bereits am 16. Juni 1947 zur Feststellung der im Saarland vorhandenen Bestände an Reichsmark ein Zwangsumtausch in ‹Saarmark› stattgefunden hatte. Die Verantwortlichen der P.T.T. Saarbrücken hätten wahrscheinlich liebend gern eine neue  Freimarkenserie in Frankenwährung in Auftrag gegeben. Stattdessen waren sie gezwungen, im September 1947 bei der Druckerei Franz Burda in Offenburg eine Neuauflage der Freimarkenserie Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar in Auftrag zu geben.

In Offenburg war man überrascht. Hier war man ebenfalls davon ausgegangen, dass die Freimarkenserie Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar bloss eine Übergangsausgabe bis zur Bestellung von Briefmarken in Frankenwährung sei. Sämtliche Materialien wie die kupfernen Ballardhäute, die Diapositive usw. waren entweder für die Länderausgaben der Französischen Zone verwendet oder vernichtet worden. Allein die Vorlagen und Originalnegative der 1. Offenburger Ausgabe (BuS I) waren noch vorhanden. Auf Basis dieser Originalnegative wurde nun zwischen Mitte Oktober und Ende November 1947 die 13 Werte umfassende 2. Offenburger Ausgabe (BuS II) gedruckt und ausgeliefert.

Die Werte mit dem Bildmotiv «Stahlwerker» waren die ersten Werte, welche gedruckt und ausgeliefert wurden. An die saarländischen Postschalter gelangten jedoch vor dem Währungswechsel nur die drei Werte zu 15 Pf., 16 Pf. und 24 Pf. (2), welche am 24. Oktober 1947 nach Saarbrücken versandt worden waren. Der ebenfalls im Oktober 1947 fertiggestellte 20 Pf.-Wert kam dagegen nicht ohne Überdruck in Frankenwährung zur Ausgabe. Weshalb nicht? Die P.T.T. Saarbrücken wurde höchstwahrscheinlich erst Ende Oktober in die kurz bevorstehende Währungsumstellung eingeweiht. Daraufhin stoppten die Verantwortlichen den Briefmarkendruck bei Burda. Bei der Lagebeurteilung kristallisierte sich schnell heraus, es blieb bis zum Währungswechsel nicht genug Zeit, Briefmarken in Frankenwährung herzustellen. Was tun Postverwaltungen auf der gesamten Welt in einer solchen Situation? Sie überdrucken trotz aller damit verbundenen Nachteile die vorhandenen Markenbestände, um Zeit zu gewinnen. Der Druck bei Burda wurde wieder aufgenommen. Soviel zur Entstehungsgeschichte der 2. Offenburger Ausgabe.

Ab Seite 36f könnt ihr den 13. Teil der von mir verfassten, 20-teiligen Beitragsserie über die Feldmerkmale der SAAR I lesen. Dieser Beitrag behandelt die Feldmerkmale des 40 Pfennig-Werts. Darüber hinaus befasst er sich mit Druckabklatschen.

Bis dann

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Anmerkungen

(1)  Loth, Wilfried; Die unvollendete Annexion, Frankreich und die Saar 1943 bis 1947; VfZ 70 (2022) H.3 

(2) Die entsprechende Anmerkung in den MICHEL®-Katalogen zählt hier den 12 Pfennig-Wert auf, was falsch ist. Der 12 Pfennig-Wert der 2. Offenburger Ausgabe wurde als letzter der 13 Werte am 22./24. November 1947, also nach dem Währungswechsel gedruckt. Richtig ist, dass der 12 Pf./2F-Wert (MBD I, ausschliesslich «Urdruck») zu den drei Marken gehörte, welche neben 15 Pf./3F und 24 Pf./6F am Tag des Währungswechsels an den saarländischen Postschaltern verfügbar waren.

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Interessante Ministerblocks (II)

Hallo

In diesem Beitrag hatte ich euch zwei Ministerblocks der 2. Offenburger Ausgabe (BuS II) vorgestellt. Inzwischen habe ich weitere drei Ministerblocks dieser Ausgabe erwerben können.

Die inzwischen von VPEV wie BPP bestätigte „Entdeckung“ von Ministerblocks der 2. Offenburger Ausgabe, deren Bedeutung sowie die sich hieraus ergebenden Fragestellungen habe ich in einem reich illustrierten Artikel für die Deutsche Briefmarken-Revue festgehalten. Dieser Artikel erscheint voraussichtlich pünktlich zu Weihnachten im Heft 1/2023.

Ich bitte euch bis dahin um Geduld.

Bis dann

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Interessante Ministerblocks (I)

Hallo

Heute stelle ich euch zwei Ministerblocks aus meiner Sammlung vor. Angeboten wurden mir diese Ministerblocks als MiNr. 212 M und MiNr. 213 M. Die zugehörigen Marken wären der 15- wie 16 Pfennig-Wert der 1. Offenburger Ausgabe (SAAR I).

Bei genauerem Hinsehen stellt sich jedoch heraus, dass es die Ministerblocks des 15- resp. 16 Pfennig-Werts der 2. Offenburger Ausgabe handelt. Die 1 der Wertangabe 15 resp. 16 hat bei der 1. Offenburger Ausgabe keinen Querstrich am Fuss.  Die 2. Offenburger Ausgabe dagegen hat diesen Querstrich, wie auch die auf den Ministerblocks abgebildeten Marken.

Zum Vergleich zeigen die folgenden Abbildungen die beiden Ministerblocks sowie jeweils ein Exemplar der 1. wie der 2. Offenburger Ausgabe.

Die 13 Werte der 2. Offenburger Ausgabe gelangten im November/Dezember 1947 mit Überdruck in Frankenwährung im Rahmen der Malstatt-Burbacher Überdruckausgabe (MBD II, auch SAAR II) an die saarländischen Postschalter. Die Werte zu 15, 16 und 24 Pfennig waren jedoch bereits im Oktober 1947, einen Monat vor der Währungsumstellung, gedruckt und nach Saarbrücken versandt worden. Diese drei Werte (1) wurden im Oktober regulär verausgabt und an einigen saarländischen Postämtern verkauft.

In den MICHEL®-Katalogen werden zwar die Ministerblocks der 1. Offenburger Ausgabe (SAAR I) aufgeführt (2), jedoch nicht jene der 2. Offenburger Ausgabe. Ohnehin findet sich zu dieser Ausgabe ausser den Bewertungen für MiNr. 226-238 II fA nicht viele Angaben. Früher katalogisierte der MICHEL® die 2. Offenburger Ausgabe als MiNr. 206-225 II. Schade, wurde diese Katalogisierung gestrichen. Der Sammler muss nun auf andere Kataloge ausweichen.

Nun ist es ja nicht so, dass ich die einzigen Exemplare dieser Ministerblöcke besitze. Das Auktionshaus Christoph Gärtner bot im Rahmen eines Konvoluts aus Ministerblocks der 1./2. Offenburger Ausgabe ebenfalls die Ministerblocks des 15 Pfennig- wie des 16 Pfennig-Werts an (52. Auktion, Los 10709 / 53. Auktion Los 4473). Ich war nicht erstaunt, dass bei beiden Auktionen kein Sammler bereit war, für dieses Konvolut die ausgelobten €6’000 zzgl. Aufgeld zu bezahlen. Weiterhin waren im August bei Waigand Sammlerwelt zwei Ministerblocks der 2. Offenburger Ausgabe im Sortiment. Eine schriftliche Anfrage bei MICHEL®-Redaktion mit Kopie an den Prüfer Christian Geigle hinsichtlich Aufnahme der Ministerblocks der 2. Offenburger Ausgabe in den MICHEL® DSK unter Angabe einer Bewertung ist seit vier Wochen ohne Reaktion. Ich habe für diese lange Bearbeitungszeit selbstverständlich vollstes Verständnis! In Bayern waren Sommerferien und danach liefen sicherlich bereits die Vorbereitungen auf das übermorgen beginnende Oktoberfest auf Hochtouren. Da werden die bayerischen Spezln dann wohl zusammen beim Bier sitzen. Na denn Prost.

Ich werde die Ministerblocks der 2. Offenburger Ausgabe im Handbuch Feldmerkmale SAAR I, 2. Auflage, aufnehmen und bewerten.

Bis dann

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Anmerkungen

(1) Die Aussage im MICHEL® DSK, resp. im MICHEL® Saar Spezial

Nur MiNr. 229 II fA, 230 II fA und 233 II fA wurden an einigen Postämtern abgegeben […]

ist nicht korrekt. Richtig sollte es heissen: Nur MiNr. 230 II fA (15 Pfennig, 2. Ausgabe), 231 II fA (16 Pfennig, 2. Ausgabe) und 233 II fA (24 Pfennig, 2. Ausgabe) wurden verausgabt und an einigen Postämtern verkauft.

(2) bspw. MICHEL® DSK 2020, S. 773

2. BEITRAG

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Frisch geliefert (III) – 75 Pfennig X P

Hallo

Wie ihr wisst, beobachte ich den Markt rund um die Marken der BuS I (auch SAAR I), der Originalausgabe der Freimarkenserie Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar, sehr genau. Spoiler-Alarm: Dieser Beitrag benötigt mehr als 5 Minuten Lesezeit, weist darüber hinaus einige Bilder auf und ist spannend!

Neulich „stolperte“ ich über ein Angebot eines unperforierten (geschnittenen) Exemplars des 75 Pfennig-Werts mit der selteneren Wasserzeichenorientierung F, also fallend. Solche Marken werden immer wieder einmal auf dem Markt angeboten. Es war jedoch nicht die Marke selbst, welche meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Es war der Text des zugehörigen Befunds. Ausgestellt 2015 durch den aktuellen Vereinsvorsitzenden des BPP, Christian Geigle. Dieser ist hauptberuflich Briefmarkenhändler. Meines Erachtens eine Interessenskollision, aber bekanntlich bei Briefmarken-Prüfern weit verbreitet. Doch um dieses Thema wird es hier nicht gehen.

Nachfolgend die Abbildung des der Befunds. Von Interesse ist allein die Vermutung des Prüfers zur Herkunft des Prüfstücks.

Es stammt aus Andruckbogen mit Druckzylinder, der vermutlich wegen Qualitätsmängeln beim endgültigen Auflagendruck durch einen neu angefertigten Druckzylinder ersetzt wurde.

Bei diesem Satz ging mir sofort durch den Kopf: „Wieso hat Christian Geigle diese Vermutung – der Prüfer selbst schreibt „vermutlich“ – in einen offiziellen Befund aufgenommen? Welche Quellen liegen ihm hinsichtlich der Formzylinder vor?“ „Anhand welcher Merkmale des Prüfstücks konnte er den Unterschied zwischen MiNr. 222 X U und MiNr. 222 X P bestimmen?“

Und als nächstes: „Welchen Nutzen hat eine schriftlich festgehaltene Vermutung des Prüfers für den Auftraggeber?“ „Oder gab es nur einen Nutzen für den Prüfer?“

Ich bin kein Detektiv oder Kriminalkommissar. D0ch eines weiss ich durch die langjährige Beschäftigung mit der Ausgabe BuS I: Die Produktionsunterlagen sind im Archiv des Burda-Verlags entweder tatsächlich nicht mehr vorhanden oder werden Rechercheuren als nicht mehr vorhanden deklariert. Item: Meine Neugierde war jetzt geweckt. Ich beschloss, finanziell tief in die Tasche zu greifen und erwarb nicht bloss dieses Stück, sondern bei einem anderen Händler ein unperforiertes waagerechtes Pärchen dazu.

Hier die Abbildungen (jeweils Vorder- und Rückseite), zuerst die MiNr. 222 X P und dann das waagerechtes Pärchen MiNr. 222 X U:

Es ist offensichtlich, diese Marken haben schon 75 Jahre „auf dem Buckel“. Die Wasserzeichenorientierung ist jeweils F, also fallend. Beide Exemplare sind unperforiert.

Wo ist nun der Unterschied zwischen den beiden Varianten P und U? Wo der Unterschied zu ganz normalen Exemplaren des 75 Pfennig-Werts mit Wasserzeichenorientierung F oder S? Wir wissen, das verwendete Papier hatte keinen Einfluss auf das Druckbild.

Ihr wollt nun sicherlich wissen, was mich gerade umtreibt, richtig? Versetzt euch in die Zeit kurz nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland. Alles ist Mangelware. Wenn ich schreibe Alles, dann meine ich Alles. Alles ausser Hoffnung und Hunger. Es ist für mich unvorstellbar, dass nach den bereits erfolgten Probedrucken für das Gut zum Druck die bereits manuell geätzte Ballardhaut (Kupferbeschichtung) eines kompletten Formzylinders mal so einfach verworfen wurde. Dass der stählerne Zylinder zurück ans  Werk geschickt wurde mit dem Vermerk: „Bitte neu beschichten!“ Die Druckerei Franz Burda in Offenburg selbst war zu einer Galvanisierung von Formzylindern nicht eingerichtet.

Andererseits ist zu bedenken: Es geht um den ersten Wert der BuS I, der gedruckt wird. Es ist darüber hinaus die allererste Briefmarke, welche die Druckerei Franz Burda herstellt. Ein Prestige-Projekt. Viel hängt von dem Gelingen dieses Drucks ab. Nicht bloss – wie wir aus der Rückschau wissen – der Auftrag für die lukrativen Länderausgaben der Französischen Zone. Fehler können – gerade zu Beginn eines Projekts – vorkommen.

Dennoch: Einen aufwendig manuell geätzten Formzylinder neu beschichten zu lassen, da muss ein Probedruck schon von den Auftraggebern, also Raymond Croze von der P.T.T. und Raymond Schmittlein wegen gröberer Qualitäts-Mängel abgelehnt worden sein. Hierbei ist zu bedenken, dass die 75 Pf.-Marke die Beförderungsgebühr für Auslandsbriefe abdecken soll. Also geht es den französischen Behörden ebenfalls ums Prestige.

Noch etwas macht mich in diesem Zusammenhang stutzig. Der MICHEL® DSK 1996 (1) führt unter SAAR I keine Probedrucke auf. Dafür einige Werte mit der Unternummer U = unperforiert (geschnitten). Im MICHEL® Saar-Spezial-Katalog 2002 (2) sind dann neben den unperforierten Werten auch die MiNr. 211, 212, 224 sowie 225 als Probedrucke (allesamt ohne Bewertung) aufgeführt. Dies bleibt im MICHEL® Handbuch-Katalog Saar 2003 (3) und 2004 (4) nahezu unverändert. Der MICHEL® DSK 2013 (5) katalogisiert zwar diverse ungezähnte Probedrucke auf „ungummierten Kartonpapier“, aber keinen Probedruck der MiNr. 222 X/Y auf gummiertem Wasserzeichenpapier. Die MiNr. 222 X P taucht  im MICHEL® DSK 2014 (6) und im Michel® Saar-Spezial 2017 (7) auf.  Bis heute als einziger mit einer Bewertung von  ** € 250 resp. aktuell ** € 200 (8).

Was wissen wir? Probedrucke, oder Essays wurden meiner Kenntnis nach nicht in Bogenform hergestellt, sondern sahen eher so aus:

Früher Probedruck in der Farbe Orange. Beachte: Der 24 Pfennig-Wert zeigt das Bildmotiv „Bäuerinnen bei der Feldernte“. Das Bildmotiv „Stahlwerker beim Abstich eines Hochofens“ ist nicht vertreten.

Ein Ministerblock des 75 Pf.-Werts liegt mir genauso vor, wie eine Probedruck in der Farbe Blau. Beide wurden auf Kartonpapier ausgeführt, nicht auf Papier mit Wasserzeichen.

Die MICHEL®-Kataloge schreiben bei den Probedrucken (Klb), also Kleinbogen. Es wurde Normal- resp. Kartonpapier verwendet, kein Wasserzeichenpapier. Wofür auch? Wasserzeichenpapier war rar und für die ersten, insbesondere für das Ausland bestimmten Werte (45 Pfennig Auslandspostkarte, 75 Pfennig Auslandsbrief; beide Gebührentarife gültig bis Mitte September 1947) vorgesehen. Der Druck der Probedrucke auf Normalpapier resp. Kartonpapier ist ebenfalls in den MICHEL®-Katalogen festgehalten. Probedrucke wiesen darüber hinaus unten links – da waren die französischen Kontrolleure nicht ohne Grund paranoid – einen Aufdruck ungültig auf! Dies wurde mir u.a. von Dr. Ulrich Fingerhut, dem stv. Vorsitzenden der ArGe SAAR, bestätigt. Einen Aufdruck ungültig kann ich auf dem testierten Exemplar nicht erkennen.

Meine Vermutung:

    • bei der mir vorliegenden MiNr. 222 X P handelt es sich u.U. um einen Probedruck
    • aber das Exemplar stammt von demselben Formzylinder wir der Rest der Auflage

Wie kann ich meine Vermutung belegen? Im Gegensatz zu Christian Geigle, der testiert ohne zu erklären, muss ich meine Ergebnisse belegen. Daher werde ich in den kommenden Wochen dieses Exemplar:

    1. genau vermessen
    2. mit allen Bogenfeldern (A- wie B-Bogen) unter dem Stereo-Mikroskop vergleichen
    3. mit allen Bogenfeldern digitaloptisch vergleichen
    4. mein Netzwerk an befreundeten Sammlern um Bestätigung meiner Ergebnisse bitten

Sollten sich bei dieser Überprüfung identische Feldmerkmale finden und eine Feldzuordnung zu einem „regulären“ Bogenfeld zweifelsfrei möglich sein, wäre Christian Geigles Vermutung, die Herstellung wäre mittels eines vor Druckbeginn der Auflage vernichteten Formzylinders erfolgt, widerlegt (9). Ein weiterer Anreiz dieser Forschungsanstrengung ist selbstverständlich: Herauszufinden, was genau den Unterschied zwischen einer MiNr. 222 X U und einer MiNr. 222 X P ausmacht.

Da meine Frau und ich aktuell grenzüberschreitend umziehen, wird das Ergebnis meiner Untersuchungen einige Zeit auf sich warten lassen. Die wertvollen Analysegeräte sind wohl verpackt und warten in unserem alten Heim auf den Spediteur, während ich im neuen Heim bereits blogge. Es bleibt spannend.

Bis dann

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Anmerkungen

(1) MICHEL® Deutschland-Spezial 1996, S. 539f

(2) MICHEL® Saar-Spezial-Katalog 2002, S. 65

(3) MICHEL® Handbuch-Katalog Saar 2003, S. 67

(4) MICHEL® Handbuch-Katalog Saar 2004, S. 67

(5) MICHEL® Deutschland-Spezial-Katalog 2013, Bd. 2, S. 765

(6) MICHEL® Deutschland-Spezial-Katalog 2014, Bd. 2, S. 769

(7) MICHEL® Saar-Spezial 2017, S. 90

(8) MICHEL® Deutschland-Spezial-Katalog 2020, Bd. 2, S. 773

(9) Bei dem 1947 üblicherweise für die Herstellung von Formzylindern verwendete manuelle Ätzverfahren lässt die Herstellung eines identischen Klons nicht zu. Selbst dann nicht, wenn dieselbe Diapositivvorlage verwendet wird. Vgl. hierzu: Handbuch Feldmerkmale SAAR I, S. 39ff und 2338ff

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Artikel in Deutsche Briefmarken-Revue (1/2022)

Hallo

In der Deutschen Briefmarken-Revue, Ausgabe 1/2022 ist auf Seite 40ff der erste Teil einer von mir verfassten, 20-teiligen Beitragsserie über die Feldmerkmale der SAAR I erschienen.

Die Beitragsserie verfolgt das Ziel, den Lesern das Sammelgebiet Feldmerkmale der SAAR I vorzustellen und den Hintergrund der Entstehung der 1. Offenburger Ausgabe (BuS I, SAAR I), der 2. Offenburger Ausgabe (BuS II) sowie der Malstatt-Burbacher Überdruckausgabe (MBD I/II, SAAR II) näherzubringen. Die Entstehungsgeschichte der Briefmarkenausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar ist auch für die Sammler der Französischen Zone interessant, wurden doch die verschiedenen Länderausgaben auf derselben Druckmaschine in derselben Druckerei hergestellt.

Die Beiträge behandeln aufeinander aufbauend verschiedene Themen rund um die Briefmarken, ihre Herstellung und ihre Feldmerkmale. Unter anderem:

    • die Drucktechnik, der Rotations-Rastertiefdruck
    • Feldmerkmale und ihre Ursachen
    • Druckdatum mit Komma und retuschiertem Komma
    • ein Wasserzeichen, zwei Orientierungen
    • Feldmerkmale in Teilauflage
    • Abklatsche
    • die Perforationsanomalie
    • ein oder zwei Formzylinder bei der Herstellung des 24 Pf.-Werts, eine offene Frage
    • die einzelnen Bildmotive
    • die Geburtsurkunden der SAAR I

Für Sammler, welche sich bereits mit der Saarphilatelie beschäftigen, ist selbstverständlich ebenfalls dabei.

    • Sämtliche Feldmerkmale, welche die aktuellen MICHEL®-Kataloge für die SAAR I aufführen, sind in Farbe abgebildet. Einzige Ausnahme ist MiNr. 211 IV, welches bekanntlich kein Feldmerkmal (Plattenfehler) ist.
    • Diverse Fehler bei den Unternummern der SAAR I in den MICHEL®-Katalogen werden angesprochen und korrigiert.
    • Über alle Beiträge werden rund 100 Feldmerkmale mit Abbildung vorgestellt, welche bislang bloss im Handbuch Feldmerkmale SAAR I dokumentiert sind. Diese werden so einem breiteren Publikum bekannt und demnächst die eine oder andere Sammlung erweitern. Dazu beschreibe ich sehr viele wiederkehrende Feldmerkmale und Reihenmerkmale, die bislang unbekannt waren.
    • Die Sammler der SAAR I werden in verschiedenen Beiträgen anhand von Beispielen aufgefordert, an der aktuellen Forschung mitzuwirken.

Ich hoffe, mit dieser Beitragsserie wie mit meinem Handbuch Feldmerkmale SAAR I der Forschung zu diesem interessanten und spannenden Thema der Saarphilatelie neue Impulse zu geben.

Bis dann

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Forschung – Experiment zu Briefmarkenfarben (XI)

Hallo

Vor einem Jahr habe ich das letzte Mal über das Experiment mit Briefmarken unter konstanter UV-Bestrahlung berichtet (Link).

Nun, nach insgesamt 20 Monaten sehen die Briefmarken so aus.

28. September 2021, 11:00 Uhr MEZ (unbearbeiteter Scan bei 600 dpi)

Rot ist nicht gleich rot, wenn wir die Marken zu 8, 20 und 45 Pfennig vergleichen. Grün, jedoch nicht oliv, hat sich als ebenso widerstandsfähig gezeigt, wie gelb und orange.

Mit diesem Beitrag schliesse ich das Experiment ab.

Bis dann

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Forschung – Experiment zu Briefmarkenfarben (X)

Hallo

Sechs Monate sind vergangen, seit wir am 27. Januar 2020 die Briefmarken dem Tageslicht ständig aussetzten. Wieder einmal Zeit für einen Zwischenstand, finde ich.

27. Januar 2020, 11:00 Uhr MEZ (unbearbeiteter Scan bei 600 dpi)

Inzwischen sind sämtliche Marken verblasst. Betrachten wir die Aufdruckmarken des Malstatt-Burbacher Drucks (MBD, Typ II):

    • 3 Pfennig mit Überdruck 60 cent.
    • 12 Pfennig mit Überdruck 2 F
    • 16 Pfennig mit Überdruck 4 F
    • 50 Pfennig mit Überdruck 10 F
    • 1 Saarmark mit Überdruck 50 F

Die Überdrucke in schwarzer Farbe weisen fast keine Ausbleichung auf, dagegen ist der rote Aufdruck der Marke 50Pf./10 F schon fast gänzlich verblasst.

Ich bleibe für euch am Ball und schreibe, sobald sich wieder etwas tut.

Bis dann

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P.S.: Die kommenden drei Wochen weile ich in den Ferien. Der nächste Beitrag erscheint am 19. September 2020

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Wappen und Dichter – Die ersten Briefmarken für das Saarland (I)

Wappen und Dichter – Generelle Bemerkungen

Hallo

Wahrscheinlich habt ihr an dieser Stelle einen Beitrag zum 84 Pfennig-Wert der Ausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar erwartet. Ich hoffe, eurre Enttäuschung hält sich in Grenzen.

Die Beiträge zum 84 Pfennig-Wert sowie zum 1 Mark-Wert der Saar I habe ich, wie ich finde, aus gutem Grund etwas aufgeschoben. Welcher Grund ist das? Ich werde die kommenden Tage in der Region Saar-Lor-Lux unterwegs sein und dabei die originalen Vorlagen für die von Vytautas Kazimieras Jonynas fotorealistisch ausgeführten Bildmotive – den Alten Turm in Mettlach, das Denkmal für Maréchal Ney in Saarlouis sowie die Saarschleife bei Mettlach – aufsuchen. Ich werde ausgiebig recherchieren, fotografieren und die – hoffentlich vorzeigbaren – Ergebnisse in die ausstehenden zwei Beiträge zu den einzelnen Werten der 1. Offenburger Ausgabe einfliessen lassen.

Diese ausgiebige Ortsbesichtigung hat zur Folge, dass der reguläre Beitrag vom 2. Juni 2019 ausfallen wird. Der nächste Beitrag erscheint dann wieder wie gewohnt am Sonntag, 9. Juni 2019.

So, genug der Vorrede. Worum geht es in diesem Beitrag? Einerseits zeige ich euch einige Belege mit Marken der Ausgabe Wappen und Dichter. Andererseits stelle ich den Forschungsschwerpunkt von SAARPHILA für die kommenden Wochen vor.

Beginnen wir mit den Belegen mit Marken der Ausgabe Wappen und Dichter. Bereits wenige Monate nach Kriegsende in Europa (vgl. hier) liessen die Militärbehörden der Zone d’occupation française en Allemagne, zu welcher die Saar-Region (grob, das ehemalige Saargebiet) zu dieser Zeit noch gehörte, nach und nach den zivilen Postverkehr wieder zu. Zur Freimachung von Briefen und Postkarten fehlte es jedoch an den notwendigen Briefmarken und die Sendungen mussten im Postamt bar frankiert werden. Zur Kenntlichmachung solchermassen freigemachter Sendungen wurden Stempel mit Aufdruck Taxe perçue oder Gebühr bezahlt verwendet.

Die P.T.T. der Zone d’occupation française en Allemagne in Baden-Baden gab eine Briefmarkenserie in Auftrag, deren Werte von führenden französischen Gestaltern und Graveuren wie Robert Louis, Achille Ouvré, Jules Piel und Henri Cortot geschaffen und in der Pariser Staatsdruckerei gedruckt wurden. Die ersten der 13 in Mark und Pfennig (Reichswährung) denominierten Werte der Ausgabe Wappen und Dichter – der Gestalter Robert Louis war in Heraldik bewandert und hatte sich auf Wappen spezialisiert- gelangten im Saarland am 5. Januar 1946, die letzten bereits am 28. März 1946 an die Postschalter. Die Briefmarkenausgabe Wappen und Dichter war somit ein Vorläufer der Briefmarkenausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar.

Wappen und Dichter

Was macht diese Freimarken-Serie für uns Saarsammler so aussergewöhnlich?

    • Die Marken wurden in (Reichs-) Mark und -pfennigen ausgegeben und blieben im Saarland bis zum 27. November 1947 – also fünf Monate nach der kleinen und eine Woche nach der grossen Währungsreform – frankaturgültig. Deswegen bezeichnen wir die Werte der Ausgabe Wappen und Dichter als Mitläufer.
    • Die Marken tragen die Aufschrift Zone Française. Das Saarland war jedoch bereits seit dem 16. Februar 1946 nicht mehr dem Alliierten Kontrollrat für das ehemalige Deutsche Reich in Berlin unterstellt und wurde Schritt für Schritt aus der Zone d’occupation française en Allemagne herausgelöst. Spätestens mit der Errichtung einer streng überwachten Zollgrenze zu dieser Zone am 22. Dezember 1946 war die französische Annexion des Saarlands abgeschlossen (vgl. hier). Also: Obschon die Saar-Region und nachher das Saarland nicht mehr zur Zone d’occupation française en Allemagne gehörte, blieben die Werte der Ausgabe Wappen und Dichter mit der Aufschrift Zone Française dennoch frankaturgültig.
    • Diese – für die damalige Umbruchszeit – mit fast 2 Jahren enorm lange Frankaturgültigkeit der Briefmarkenausgabe Wappen und Dichter brachte auf Belegen schöne Mischfrankaturen hervor:
      • Wappen und Dichter mit zusätzlichem Stempel Gebühr bezahlt
      • Wappen und Dichter mit Werten der 1. Offenburger Ausgabe (BuS I)
      • Wappen und Dichter mit Werten des Malstatt-Burbacher Drucks (MBD I/II)
      • Wappen und Dichter mit den Werten von 1. Offenburger Ausgabe (möglich wäre auch 2. Offenburger Ausgabe) sowie des Malstatt-Burbacher Drucks (auf einem solchen Beleg wären dann drei unterschiedliche Währungen verklebt: Reichsmark, Saarmark und Franken)

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Abbildungen
©Sammlung Montclair

Dieser Beleg ist mit 12 Pfennig portogerecht frankiert, jedoch nicht gelaufen, also postalisch befördert worden. Ich zeige den Beleg dennoch, da hier zwei sehr spezielle Stempel vereint sind.

    • Stempel von Saarlouis vom 19. Mai 1946 mit der schriftgeraden Zahl 18 im Kreis (Letzteres existiert bei anderen Stempeln des Saarlandes nicht)
    • Als Nebenstempel ein Sonderstempel zu den Französischen Festtagen und der Einweihung des Denkmals für Maréchal Ney auf der Vauban-Insel in Saarlouis; das Denkmal für Maréchal Ney ist das Bildmotiv des 84 Pfennig-Werts der Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar
©Sammlung Montclair

Dieser Beleg vom 5. März 1947 von Mettlach nach Stuttgart ist mit 24 Pfennig ebenfalls portogerecht frankiert. Verklebt wurden neben einem 16 Pfennig-Wert der 1. Offenburger Ausgabe je ein 3 Pfennig-Wert  und ein 5 Pfennig-Wert der Ausgabe Wappen und Dichter. Dies, obschon der eigentlich vorgesehene 24 Pfennig-Wert der 1. Offenburger Ausgabe bereits seit dem 4. Februar 1947 an den Postschaltern verfügbar gewesen wäre. Daraus lässt sich schliessen, das sechs Wochen nachdem am 20. Januar 1947 die ersten Werte der Ausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar an die saarländischen Postschalter gelange waren, insbesondere Firmen noch Bestand an Marken der Ausgabe Wappen und Dichter hatten.

Beim genauen Hinschauen erkennt man unterhalb der Werte der Ausgabe Wappen und Dichter kleine Stempel. Ein Prüfer hat hier die Markentypen, die bei der Ausgabe Wappen und Dichter existieren, geprüft, jedoch das Ergebnis leider nicht als schriftliche Expertise, sondern als unschönes und wertminderndes Grafitti auf dem ansonsten einwandfreien Beleg hinterlassen.

©Sammlung Montclair

Ein portogerecht frankiertes Einschreiben vom 13. März 1947 von Reisbach nach Babenhausen im besetzten ehemaligen Deutschen Reich (48 Pfennig für einen Brief der 2. Gewichtsstufe plus 60 Pfennig Einschreibegebühr). Was ist an diesem Beleg so speziell, dass ich Ihnen diesen nicht vorenthalten wollte?

Der Poststempel wurde aptiert, das bedeutet amtlich abgeändert. Aus Reisbach über Saarlautern wurde Reisbach über Saarl.. Saarlautern war von 1936 bis 1945 der Name der Stadt Saarlouis. Der Name Saarlouis wurde am 13. Januar 1936, ein Jahr nach dem verhängnisvollen Plebiszit im Saargebiet in Saarlautern „germanisiert“. Der von den US-amerikanischen Truppen in das von ihnen neugeschaffene Regierungspräsidium Saar eingesetzte Regierungspräsident Hans Neureuther  hat den geschichtlich begründeten Namen der Stadt mit Wirkung zum 14. Juli 1945 wiederhergestellt. Nur zwischen dem Verwaltungsakt und dem vollständigen Vollzug liegen – insbesondere in Zeiten allgemeinen Mangels – zwar nicht Welten, aber doch Jahre. Schaut genau hin. Der Einschreibezettel vermerkt weiterhin als Aufgabeort Reisbach über Saarlautern.

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Steckbrief der Ausgabe Wappen und Dichter

    • die Freimarkenserie Wappen und Dichter besteht aus 13 Werten:
      • 1 Pfennig – Wappen Rheinland
      • 3 Pfennig – Wappen Pfalz
      • 5 Pfennig – Wappen Württemberg
      • 8 Pfennig – Wappen Baden
      • 10 Pfennig – Wappen Rheinland
      • 12 Pfennig – Wappen Pfalz
      • 15 Pfennig – Wappen Saarbrücken
      • 20 Pfennig – Wappen Württemberg
      • 24 Pfennig – Wappen Saarbrücken
      • 30 Pfennig – Wappen Baden
      • 1 Mark – Dichter Johann Wolfgang von Goethe
      • 2 Mark – Dichter Friedrich von Schiller
      • 5 Mark – Dichter Heinrich Heine
    • die Marken wurden in Reichsmark und -pfennig verausgabt
    • die Bildmotive wurden von führenden französischen Künstlern gestaltet
    • der Markendruck erfolgte bei der französischen Staatsdruckerei in Paris
    • erste Marken wurden am 17. Dezember 1945 (ZOF)/5. Januar 1946 (Saarland) verausgabt, die letzten Marken gelangten am 28. März 1946 (Saarland)/1. April 1946 (ZOF) an die Postschalter
    • die Marken wurden ab Januar 1947 durch Briefmarkenausgaben für das Saarland, sowie die neu geschaffenen Länder des besetzten ehemaligen Deutschen Reichs: Baden (bis Dezember 1946 Südbaden), Württemberg-Hohenzollern und Rheinland-Pfalz (bis 18. Mai 1947 Land Rheinpfalz) ergänzt, behielten aber Frankaturgültigkeit bis:
      • Saarland: 27. November 1947
      • Land Baden: 20 Juni 1948
      • Land Württemberg-Hohenzollern: 20 Juni 1948
      • Land Rheinland-Pfalz: 20 Juni 1948
    • die Briefmarkenausgabe Wappen und Dichter wird auch als Allgemeine Ausgabe bezeichnet, da die Marken in allen Teilen der Zone d’occupation française en Allemagne sowie im Saarland frankaturgültig waren.

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Ausblick auf weitere Vorhaben

Die Fragestellung, die mich in den kommenden Wochen intensiv beschäftigen wird ist:

Befinden sich in meiner Sammlung Montclair Marken der 1. Offenburger Ausgabe ohne Aufdruck, jedoch mit Blinddruck des Überdrucks für die Überdruckausgabe Malstatt-Burbacher Druck, analog den Marken der 2. Offenburger Ausgabe?

Ausgangslage

In Folge der geplanten Währungsumstellung auf Frankenwährung wurden die noch vorhandenen Bestände an Schalterbögen der 1. Offenburger Ausgabe sowie die bereits ausgelieferten resp. weiterhin von der Druckerei Franz Burda in Offenburg gelieferten Schalterbögen der 2. Offenburger Ausgabe von der P.T.T. des Saarlandes in Saarbrücken an die Malstatt-Burbacher Handelsdruckerei GmbH geschickt. Hier wurden die Schalterbögen unbesehen ihrer Provinienz im Buchdruckverfahren (Typographie) mit neuen Werte und neuen Währungskürzeln überdruckt.

Wir wissen, dass der für den Überdruck verwendete, bereits in die Jahre gekommene Heidelberger Automat nicht fehlerfrei arbeitete. Unter anderem kam es zu partiellen oder totalen Druckausfällen oder es wurden statt eines Schalterbogens deren zwei zugeführt, mit dem Ergebnis, dass der hintere der zwei Bögen nicht überdruckt wurde.

Erkennbar sind fehlende Aufdrucke an dem sogenannten Blinddruck. Der Buchdruck ist ein Hochdruckverfahren und verändert die Markenrückseiten mehr oder weniger deutlich durch reliefartige Durchprägung. Dieser Effekt wird besonders bei Streiflichtbeleuchtung gut erkennbar, gelegentlich ist er auch mit dem Finger zu fühlen.

Marken der 1. Offenburger Ausgabe ohne Aufdruck jedoch vorhandenem Blinddruck sind meines Wissens nach bislang in keinem Katalog und in keinem Fachbuch erwähnt.

These

Die Schalterbögen von Original- und Neuausgabe wurden in der Malstatt Burbacher Handelsdruckerei GmbH unterschiedslos behandelt, also überdruckt. Die teilweisen resp. totalen Druckausfälle wie auch der Überdruck von zwei Schalterbögen gleichzeitig müssten somit auf beiden „Sorten“ Schalterbögen auftreten. Diese These ist originär von mir aufgestellt worden und wurde m. E. noch an keiner anderen Stelle behandelt.

Ich werde euch über den Verlauf der Forschung auf dem Laufenden halten.

Bis dann

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#saarphila #saarphilatelie

Die einzelnen Werte – 75 Pfennig

60 PFENNIG

Hallo

Vier Werte der Briefmarkenausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar fehlen noch bis zum Abschluss dieser kleinen Beitragsserie: 75, 80 und 84 Pfennig sowie 1 Mark. In diesem Beitrag behandeln wir den 75 Pfennig-Wert, welcher dasselbe Bildmotiv zeigt, wie der 60 Pfennig-Wert: den Alten Turm in Mettlach.

Die Marken des blauen 75 Pfennig-Wertes wurden – wie die gesamte 1. Offenburger Ausgabe – bei der Druckerei Franz Burda in Offenburg auf einer Palatia O Rotations-Rastertiefdruckmaschine aus dem Hause Schnellpressenfabrik Albert & Cie. oHG, Frankenthal, hergestellt. Der Druck dieses Werts begann nach den Weihnachtsfeiertagen am Freitag, 27. Dezember 1946. Am Montag, 30. Dezember 1946, war bereits die gesamte Auflage von 2’140’000 Stück gedruckt, wobei nach heutigem Wissensstand die Druckmaschine am Sonntag stillstand (was damals nicht selbstverständlich war).

Der 75 Pfennig-Wert kam, obschon die Herstellung bereits 1946 abgeschlossen war, erst am 20. Januar 1947 zusammen mit dem 12 Pfennig-Wert an die saarländischen Postschalter. Benötigt wurde der 75 Pfennig-Wert für die Frankierung von

    • Auslandsbrief 1. Gewichtsstufe bis 20 Gramm

Der Auslandsbrief war für die Saarländer ein sehr wichtiges Kommunikationsmittel, hatten doch Krieg und Zeitläufte viele Familien auseinandergerissen. Der Auslandsbrief wurde von den Verantwortlichen bei der P.T.T sogar als so wichtig erachtet, dass sie den 75 Pfennig-Wert als ersten Wert überhaupt drucken liessen;  noch vor dem 12 Pfennig-Wert (Inlandspostkarte), dem 45 Pfennig-Wert (Auslandspostkarte) und sogar vor dem 24 Pfennig-Wert (Inlandsbrief).

Die Farbe des 75 Pfennig-Werts ist Blau und entspricht damit dem Farbschema der Union Postale Universelle (UPU, Weltpostverein) für die Frankaturwerte für Auslandsbriefe.

Gedruckt wurde auf – im Vergleich zu den meisten anderen Werten der 1. Offenburger Ausgabe – recht dünnem, grauweissem Papier mit dem Wasserzeichen Wellenlinien. Das Wasserzeichen treten bei den Marken des 75 Pfennig-Werts in zwei Varianten auf: als steigende Wellenlinien (S) und – etwa 20x seltener – als fallende Wellenlinien (F, jeweils von der Markenrückseite her betrachtet). Zu den Wasserzeichen des 75 Pfennig-Werts vgl. diesen Beitrag.

75 Pfennig, Originalausgabe
Originalausgabe (gummierte Seite) Wasserzeichen fallende Wellenlinien F
Originalausgabe (gummierte Seite) Wasserzeichen steigende Wellenlinien S

Das Markenbild zeigt – wie bereits erwähnt – den Alten Turm in Mettlach. Der Alte Turm ist nicht, wie häufig geschrieben, der hohe schmale Turm an der rechten Seite des abgebildeten Gebäudes. Dies ist nur ein Mitte des 13. Jahrhunderts dem Alten Turm hinzugefügter Wendeltreppenturm. Der Alte Turm ist das gesamte imposante Gebäude mit den Strebepfeilern.

Erbaut wurde der Alte Turm im 10. Jahrhundert als Grabkapelle für den von katholischen Christen als Heiligen verehrten Luitwin. Das Gebäude ist im Erdgeschoss eine frühromanische Kryptakirche mit einem Wehrumgang im zweiten Geschoss. Der achteckige Grundriss ähnelt dem des Aachener Doms. Umbauten der romanischen Kapelle im gotischen Stil erfolgten im 14./15. Jahrhundert. Das anstatt des ursprünglich offen konzipierten Dachstuhls aufgesetzte gotische Zeltdach brannte 1628 ab. Zerstörungen nach der Säkularisierung der Benediktiner-Abtei und dem Abbruch der Abteikirche hätten zu Beginn des 18. Jahrhunderts fast zum Verfall des Gebäudes geführt. Auf Veranlassung von Eugen von Boch wurde der Alte Turm ab Mitte des vorletzten Jahrhunderts behutsam restauriert.

Das vorstehende Bild zeigt den 1989 zum 1000 Jahr-Jubiläum komplett restaurierten Alten Turm in etwa wie auf den Bildmotiven der Saar I. Links im Bild ist das Mauerwerk eines Seitenflügels der ehemaligen Benediktiner-Abtei Mettlach zu erkennen, seit 1809 bis heute Sitz der bekannten Steingut- und Keramikfabrik Villeroy & Boch. Wie gross der Baum vor dem Alten Turm, der bereits auf Jonynas‘ Bildmotiv zu erkennen ist, inzwischen geworden ist!

Luftaufnahme der ehemaligen Benediktiner-Abtei, der Produktionsanlagen von Villeroy & Boch sowie des Alten Turms (rechts im Park) auf einer alten Ansichtskarte. Im Vordergrund fliesst die Saar

Der Alte Turm zierte als Motiv bereits einige Briefmarken des Saargebietes:

60 Pfennig, Landschaftsbilder I
25 Centime, Landschaftsbilder II
3 Franken, Landschaftsbilder III

Der Entwerfer Vytautas Kazimieras Jonynas verwendet für dieses Bildmotiv nicht wie beim Bergmann, bei den Stahlwerkern oder bei den Bäuerinnen stilisierte Umgebungen und Personen. Er greift auch nicht auf die Darstellung der Marken des Saargebiets zurück. Das Bildmotiv Alter Turm wird durch ihn auf dem 18,5 x 22 Millimeter grossen Markenbild fotorealistisch dargestellt inkl. dem Mauerwerk der alten Benediktinerabtei am linken Bildrand.

Der Alte Turm gilt als der älteste erhaltene Sakralbau des Saarlands und ist – wie die Saarschleife – eines seiner Wahrzeichen. Wie bedeutsam ein Wahrzeichen eines Gebietes für dessen Bewohner ist, kann auch daran abgelesen werden, wofür das Motiv benutzt wird. Hier beispielsweise als Etikette für Zündholzschachteln.

Abbildungen

Der 75 Pfennig-Wert gehört zu den Werten der Originalausgabe, welche die P.T.T Saarbrücken im Sommer 1947 nicht nachdrucken liess, da inzwischen die Ermässigung des Portos für Auslandsbriefe auf 50 Pfennig beschlossene Sache war – heutzutage wäre eine Portoermässigung unvorstellbar. Es folgen hier keine Abbildungen von Neu- resp. Überdruckausgabe.

Dokumentation des Druckdatums der Originalausgabe, Groteskschrift mit Doppelpunkt, Typ I

Gut erhaltene Eckrandstücke mit Druckdatum sind vom 75 Pfennig-Wert genauso schwer zu finden wie beim 25 Pfennig-Wert  und beim 45 Pfennig-Wert. Der Grund ist derselbe: Die Marke vom Feld 89AB (die Marke oben rechts) weist ein im Michel-Katalog gelistete Feldmerkmal auf, daher wurde diese Marke häufig aus vorhandenen Bogenteilen herausgelöst.

Das Feldmerkmal selbst ist eher unauffällig. Es ist ein Farbfleck oberhalb des rechten Baums hinter dem Turm; umgangssprachlich als hochstehender Ast bezeichnet.

Mehr Informationen zu den Feldmerkmalen der 1. Offenburger Ausgabe erhaltet ihr im Rahmen der nächsten Beitragsserie dieses Blogs.

Dokumentation eines Schalterbogens

Schalterbogen Originalausgabe, 28. Dezember 1946, A 416 (3-stellige Bogennummer)

Dokumentation Bogennummern

Bei der Bogenecke des A-Bogens ist sehr schön die Perforationsanomalie zwischen erster und zweiter Markenreihe zu erkennen.

Beim 75 Pfennig-Wert sind 5- bis 3-stellige Bogennummern nachgewiesen:

75 Pfennig, 27. Dezember 1946
75 Pfennig, 28. Dezember 1946

Eine fünfstellige Bogennummer (A 10666) habe ich als Abbildung gesehen darf diese jedoch an dieser Stelle nicht wiedergeben. Von einer zweistelligen Bogennummer habe ich bloss gehört. Eventuell existieren auch einstellige Bogennummern, diese liegen mir jedoch nicht vor.

Hinweis: Die bei der Druckerei Franz Burda für die im Buchdruck erstellten Bogenrandsignaturen verwendete Schnellpresse Typ Rex hatte zwei Nummerierwerke (je eines für den A- und für den B-Bogen), die rückwärts zählten. Höhere Bogennummern bedeuten einen zeitlich früheren Druck als niedrigere Nummern.

Dokumentation ungezähnte Marke

Von allen Werten der 1. Offenburger Ausgabe sind ungezähnte Stücke und sogar Bogenteile bekannt. Diese Marken wurden nach derzeitigem Wissenstand nicht über die saarländischen Postschalter verkauft. Einige Stücke mögen aus Ausschuss resp. Makulatur bei der Druckerei Franz Burda stammen. Wie ich jedoch hier nachgewiesen habe, wurden unperforierte Schalterbögen auch regulär, wenn auch unbeabsichtigt, an die P.T.T. des Saarlandes in Saarbrücken ausgeliefert. Bei einem Wert konnte ich zeigen, dass ein unperforierter Schalterbogen sogar in der Malstatt-Burbacher Handelsdruckerei in Frankenwährung überdruckt wurde. Auf welchen Wegen die geschnitteten Stücke im Einzelnen letztendlich in Sammlerhände gelangten ist wohl schwierig zu dokumentieren.

Dokumentation verschobene Perforation

Wir könnten bei dieser Abbildung auch von einem dezentrierten Markenbild sprechen, nur wäre dies falsch. Weshalb? Der Druck auf dem unperforierten Druckbogen ist schon korrekt erfolgt, nur der darauffolgende Vorgang der Zähnung auf der Titan Flachperforiermaschine ist nicht so abgelaufen, wie vorgesehen. Daher ist Verzähnung bei allen Werten der 1. Offenburger Ausgabe der korrekte Begriff. Mehr Details der Herstellung der Briefmarken der Ausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar:

HERSTELLUNG

Stichwort raue Perforation

Raue Zähnung entstand, wenn die Mitarbeiter die Titan Flachperforiermaschine mit mehr als den maximal zulässigen vier Druckbögen befüllten und/oder die Stifte des Perforationskamms stumpf wurden. Raue Zähnung kommt bei den Werten, die auf Wasserzeichenpapier gedruckt wurden meines Wissens nach nicht vor.

Dokumentation Beleg

Beleg vom 14. Oktober 1947 gelaufen von Saarbrücken nach Schiltigheim, Frankreich

Ein schöner, wenn auch leider überfrankierter Beleg eines Auslandsbriefes. Wieso überfrankiert fragt ihr euch? Der 75 Pfennig-Wert wurde doch zur Frankatur von Auslandsbriefen hergestellt. Sogar in der von der UPU (Union Postale Universelle) vorgesehenen Farbe Blau. Die Erklärung ist einfach. Seit dem 15. September 1947 betrug das Porto für einen Auslandsbrief aufgrund einer Portoermässigung (!!!) nicht mehr 75 Pfennig, sondern 50 Pfennig. Da mehrere vorgedruckte, gelaufene Belege der Firma La Cigogne de Strasbourg vorliegen, die alle mit einer 75 Pfennig-Marke frankiert wurden, gehe ich davon aus, dass es sich um frankierte Rückumschläge der Firma La Cigogne de Strasbourg aus der Zeit vor der Portoermässigung handelt, die erst nach der Portoermässigung zur Verwendung kamen (evtl. Bestellungen).

Interessant: Obschon das Saarland bereits seit 16. Februar 1946 eine französische Kolonie unter einer Militärregierung ist, wird Frankreich postalisch erst mit der Revision der saarländischen Posttarife vom 20. November 1947 als Inland behandelt.

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Steckbrief des 75 Pfennig-Werts
    • Wert/Währung: 75 (Reichs-) Pfennig, ab 16. Juni 1947: 75 (Saar-) Pfennig
    • Bildmotiv: Alter Turm in Mettlach
    • Entwerfer: Vytautas Kazimieras Jonynas
    • Farben (Aufzählung):
      • RAL: 5010 Enzianblau
      • Stanley Gibbons Farbenführer: blue
      • End/Becker: Hellblau
      • Paul Staedel: bleu-vert à bleu-vert foncé
      • Saarhandbuch (SHB): Dunkelblau
      • MICHEL®: Dunkelultramarin
      • Scott: bright blue
      • Stanley Gibbons: greenish blue
      • Yvert & Tellier: bleu
    • Papier: dünnes, weissliches Papier mit leicht erkennbarem Wasserzeichen; das Papier ist im Bereich des Wasserzeichens so dünn, dass der Hintergrund durchschimmert
    • Wasserzeichen: Wellenlinien, von der Bildseite gesehen fallend resp. steigend (letzteres etwa 20x seltener)
    • Gummierung: helles Gummi arabicum
    • Druckverfahren: Rastertiefdruck auf Rotations-Tiefdruckmaschine Palatia O
    • Masse: ca. 22 x 26 Millimeter / ca. 18.5 x 22.5 Millimeter (Markenbild mit Schriftband)
    • Perforation: Kammzähnung durch Titan Flachperforiermaschine
    • Zähnungsmass: 14:14 mit minimen Schwankungen
    • Bogenrandsignaturen:
      • 5- bis 3-stellige Bogennummern nachgewiesen, andere möglich
      • Druckdatum ausgeführt in Groteskschrift Typ I
    • Druckdatum/-daten:  27./28./30. Dezember 1946
    • Auflage: 2’140’000 Stück, von denen innerhalb der Gültigkeit ca. 2’080’000 Stück verkauft wurden
    • Erstausgabetag: 20. Januar 1947
    • Verkauf bis: 19. November 1947 (möglich, doch unwahrscheinlich)
    • Gültigkeit: 20. Januar 1947 bis 27. November 1947 (offiziell, jedoch sinnvoll nutzbar nur bis zum 15. September 1947)
    • Hauptwert/Ergänzungswert: Hauptwert
    • Katalognummern (Aufzählung):
      • End/Becker: 222
      • Paul Staedel: 17
      • F.S.A.: 212
      • MICHEL®: 222XY
      • ANK: 222
      • Scott: 174
      • Stanley Gibbons: 219
      • Yvert & Tellier: 212
    • Neuausgabe im Herbst 1947: nein

Bis dann

80 PFENNIG

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