SAARPHILA – Jahresrückblick 2018

Hallo

Schon wieder ist ein Jahr vorüber. Mich beschleicht manchmal das Gefühl, je älter man wird, desto schneller scheinen die Jahre an einem vorüberzuziehen. Geht es euch genauso? Obschon, es ist seltsam: einige Tage, manchmal sogar Wochen, scheinen endlos zu sein. Und der nächste Tag ist vorbei, bevor man seinen ersten Kaffee ausgetrunken hat.

Wie dem auch sei. Ich nehme mir im letzten Beitrag für dieses Jahr die Musse, zurückzublicken. Ihren Blick auf den einen oder anderen Beitrag zu lenken, der mir am Herzen liegt. Ein weiteres Ziel dieses Rückblicks soll sein, neuen Lesern des SAARPHILA-BLOGs einen geordneten Überblick zu verschaffen, über welche Themen der Saarphilatelie ich in den zurückliegenden zwölf Monaten geschrieben habe.

Einen Ausblick auf meine geplanten Beiträge des kommenden Jahres unterlasse ich, getreu dem Motto: „Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!“

Euch wünsche ich an dieser Stelle ruhige und besinnliche Festtage, einen guten Rutsch und viel Gesundheit im Jahr 2019.

Genug der Vorrede. Hier ist der Rückblick 2018.

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Die Beitragsserie, welche mir in den vergangenen zwölf Monaten am meisten am Herz lag, für welche ich über Jahre hinweg recherchierte und dann in wenigen Wochen – zumeist unter den Palmen am Strand von Narbonne sitzend – publizierte, war der bahnbrechende Artikel über die rätselhaften Feldmerkmale beim 12 Pfennig-Wert, die nicht über die gesamte Auflage hinweg auftreten. In dieser siebenteiligen Beitragsserie habe ich auch eine Vielzahl an Informationen zur Entstehung der 1. Offenburger Ausgabe in den Jahren 1946/47 einfliessen lassen. Eines dieser rätselhaften Feldmerkmale ist interessanterweise ein wiederkehrendes Feldmerkmal.

Sie können die Beitragsserie nachlesen:

Ein weiteres Thema der Saarphilatelie, welches mich über das gesamte vergangene Jahr immer wieder beschäftigte, und von welchem ich überzeugt bin, dass es mich auch im kommenden Jahr 2019 weiterhin beschäftigen wird, ist das Bildmotiv Saarschleife bei Mettlach (Grand boucle de la Sarre). Dieses Bildmotiv wurde in der relativ kurzen Zeitspanne der Saarphilatelie bis in die aktuelle Gegenwart immer wieder postalisch verwendet.

    • Briefmarkenausgaben und Ganzsachen des Saargebiets
    • Ganzsachen des Deutschen Reiches nach 1935
    • Briefmarkenausgaben während der französischen Annexion des Saarlandes
    • Briefmarkenausgaben des autonomen Saarlandes
    • Briefmarkenausgaben der Bundesrepublik Deutschland
    • Briefmarkenausgaben der Privatpost Saarriva

Der Saar-Sammler findet in diesem Bildmotiv nicht nur eine seltene und historisch bedeutsame Konsistenz; eine wichtige Erkenntnis aus dieser Beitragsserie ist der von mir geleistete Nachweis, dass Vytautas Kazimieras Jonynas, der litauische Entwerfer der Bildmotive für die Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar, für den Entwurf nicht persönlich an der Saarschleife weilte, sondern – Ironie der Geschichte – eine zu Propagandazwecken der Nazis erstellte Ansichtskarte aus dem Jahr 1934 als Vorlage verwendete. Diese Ansichtskarte ist Teil einer ganzen Serie von Bildpostkarten mit Sujets aus dem Saarland. Zu dieser von Josef Bürckel, dem Saarbeauftragten des Reichskanzlers Adolf  Hitler, initiierten Bildpostkartenserie des Saar-Hilfswerks, einer der vielen verdeckten Organisationen der NSDAP, habe ich noch einen separaten Beitrag geschrieben.

Die spannenden Beiträge über die Grosse Saarschleife bei Mettlach können Sie hier nachlesen:

Des Weiteren habe ich mich im vergangenen Jahr mit den wiederkehrenden Feldmerkmalen beschäftigt. Wiederkehrende Feldmerkmale sind Abweichungen vom gewünschten Druckbild, welche regelmässig nicht nur auf den Bögen eines Wertes, sondern auch auf Bögen anderer Werte der 1. Offenburger Ausgabe – meist mit demselben Bildmotiv – auftreten.

Ich habe bislang sieben Beiträge zu wiederkehrenden Feldmerkmalen , welche bei den Werten der 1. Offenburger Ausgabe auftreten geschrieben und ich gehe davon aus, dass diese Zahl nicht abschliessend ist. Der zweite Beitrag enthielt zugleich noch eine Erstpublikation eines – wirklich nicht unauffälligen – Feldmerkmals. Darüber hinaus werden Ihnen die Beiträge helfen, die korrekten Feldmerkmale von den häufigen Amis Faux zu unterscheiden. Amis Faux, dieser von mir kreierte und im April 2016 während eines Vortrages vor der ArGe SAAR erstmals verwendete Begriff, umfasst Feldmerkmale, die aufgrund mangelhafter Beschreibung und fehlender Abbildungen in den gängigen Standard- und Spezialkatalogen aus dem Hause Michel schnell mit gelisteten und höherpreisigen Marken verwechselt werden können.

Die für den Saar-Sammler wichtigen und für die Durchdringung des Sammelgebietes nicht zu unterschätzenden Themen Briefmarken-Kataloge und Katalognummern habe ich ebenfalls in einigen Beiträgen behandelt:

Als versierte Leser des Saarphilatelie-Blogs wisst ihr sicher, dass ihr die aktuellsten und klarsten Informationen zu Feldmerkmalen bei den Briefmarkenausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar hier auf dem Saarphilatelie-Blog erhaltet. Ein Beispiel:

Den entsprechenden Artikel findet ihr hier.

Ich werde euch auch im kommenden Jahr zuverlässig über neu entdeckte Feldmerkmale informieren. Da können verkrustete und von Grossanbietern beherrschte – von wegen Neutralität – Strukturen wie beim Schwaneberger-Verlag mit seinen Michel-Produkten weder hinsichtlich Aktualität noch in Bezug auf die Ausführlichkeit der Beschreibung resp. Illustration mithalten.

Ich habe am Beginn dieses Beitrages geschrieben, dass ich einen Ausblick auf meine geplanten Beiträge des kommenden Jahres unterlassen werde.  Daran halte ich mich. Eines versichere ich euch jedoch: weiterhin Aktualität, Qualität und Informationen aus erster Hand. Bleibt dran!

Bis dann

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#saarphila #saarphilatelie

Wiederkehrende Feldmerkmale (VI) – Die „Augenbraue“

FOLGE 5

Hallo

Wiederkehrende Feldmerkmale; zum sechsten Mal ist dies der Titel eines meiner Beiträge. Kein Grund, sich entspannt zurückzulehnen: Denn für Spannung habe ich gesorgt. Stelle ich im Folgenden doch zwei Feldmerkmale vor, die beide:

    • im MICHEL® Saar-Spezial 2017 als Plattenfehler (sic!) gelistet sind und
    • viele Amis Faux haben, die von Verkäufern häufig – und häufig aus Unwissen – als vermeintlich höherwertige Marken angeboten werden (vgl. hier).

Ich verspreche euch, ihr werdet nach der spannenden Lektüre eure Saar-Sammlung hervorholen und schauen, ob nicht ein bislang unerkannter Ami Faux darin schlummert. Ich möchte nochmal betonen. Amis Faux sind sammelwürdig. Einer Marke mit dem korrekten Feldmerkmal eine Marke mit einem Ami Faux gegenüberzustellen, erhöht durchaus die Aussagekraft einer Sammlung.

Wer mit dem Begriff Ami Faux noch nichts anfangen kann, den verweise ich auf die Erläuterung am Schluss dieses Beitrags.

Ach ja! Ich verspreche euch auch, dass dieser Beitrag mehr Abbildungen aufweist, als der vorhergehende. Generell sind aussagekräftige Abbildungen nicht nur das Salz in der Suppe eines gelungenen Beitrags, es sind auch die aufwendigsten Teile desselben. Ob dies der Grund ist, weshalb in den durchschnittlichen Briefmarken-Katalogen daran Mangel herrscht?

Genug der Vorrede. Ich möchte mit einer Frage beginnen:

Würdet ihr eine Marke des 10 Pfennig-Werts der 1. Offenburger Ausgabe mit dem Feldmerkmal auf Anhieb erkennen, welches im Michel unter MiNr. 210Z V katalogisiert ist?

Die versierten Saar-Sammler unter euch werden nun sicherlich wie aus der Pistole geschossen antworten:

Ist das nicht die violette Marke mit der Einbuchtung über der 0 der Wertangabe 10?

Die anderen werden wahrscheinlich erst einmal den einen oder anderen Briefmarkenkatalog zu Rate ziehen müssen.

Was ist nun an diesem Feldmerkmal so interessant, das ich darüber einen Beitrag verfasse? Diese Marke ist ja nicht unbedingt besonders selten. Dieses wiederkehrende Feldmerkmal – wie alle wiederkehrenden Feldmerkmalen – tritt auf beiden Teilbögen der 200 Marken umfassenden Druckbögen auf. Es wurden 1947 nach offiziellen Quellen insgesamt 40’400 Exemplare gedruckt. 363 Exemplare wurden im Verlauf der saarländischen Währungsreform 1947 in Franken-Währung überdruckt (Malstatt-Burbacher Überdruckausgabe, MBD I auch Urdruck) und ca. 100 Exemplare wurden 1948 schlussendlich vernichtet. Einige Exemplare dürften auch aus anderen Gründen – nach Erhalt der Postsendung weggeworfen, eingerissen etc. – die Zeitläufte nicht überstanden haben. Die Marke ist mit MICHEL®-Euro 4,00 und damit realistisch etwa mit Euro 1,00 auch nicht allzu hoch bewertet. Ich gehe somit davon aus, dass sich wohl ein Exemplar auch in eurer Sammlung finden wird. Gerade die wahrscheinlich weite Verbreitung dieser Marke mit dem – doch recht auffälligen – Feldmerkmal macht diesen Beitrag ja so spannend.

Warum? Dafür brauche ich nur die eingangs gestellte Frage umformulieren:

Seid ihr sicher, dass ihr beim Kauf das Feldmerkmal korrekt erkannt habt, resp. der Verkäufer die entsprechende Marke korrekt identifiziert hat? Seid ihr sicher, dass in eurer Sammlung tatsächlich eine Exemplar mit dem Feldmerkmal vom Feld 4AB steckt?

Die typisch verschwurbelte Beschreibung im MICHEL® Saar-Spezial 2017 für die MiNr. 210Z V lautet:

Einkerbung über „0“ der Wertangabe „10“ (Feld 4).

Ich stelle nachfolgend drei Briefmarken vor, die alle als MiNr. 210Z PF V verkauf worden sind. Welche der Briefmarken zeigt korrekt das im Michel katalogisiere Feldmerkmal? Und … welche der gezeigten Varianten steckt in Ihrem Briefmarken-Album?

  

Die Beschreibung der MICHEL®-Redaktion passt gut, finde ich. Ihr auch? Das ist eine Kerbe!

 

Hier passt die Beschreibung ebenfalls, nicht wahr? Aber es ist doch keine Kerbe, eher eine Einbuchtung.

 

Tja, ebenfalls kein rechte Einkerbung – von was auch? – und so eine punktierte Farblinie um die Wertangabe „10“. Davon steht nichts im Michel. Also eher nicht, oder?

Der inzwischen verzweifelte Sammler, dem ja in der Regel nur eine einzelne Briefmarken und kein kompletter Schalterbogen oder eine Marke mit anhängendem Randstück vorliegt  – Feld 4 AB stammt aus der ersten waagerechten Bogenreihe, da könnte ein Randfeld mit Reihenwertzähler auftreten – dieser Sammler wirft entweder das Handtuch oder sagt sich: „Meine Marke passt schon.“ Das ist meine Erfahrung aus unzähligen Gesprächen und Chats. Statt das Handtuch zu werfen, sollten diese Sammler lieber ihren Briefmarkenkatalog im Altpapier entsorgen.

Nach meinen Beobachtungen und Erfahrungen können in der MICHEL®-Redaktion keine Briefmarkensammler und schon gar keine Philatelisten vertreten sein. Sonst dürften solche Schnitzer weder vorkommen und schon gar nicht über Jahrzehnte von Katalogausgabe zu Katalogausgabe mitgeschleppt werden.

Item. Unser fiktiver Sammler greift nach dem letzten Strohhalm. Es wird doch eine Abbildung des Feldmerkmals im teuren Katalog haben! Weit gefehlt. Für die über 100 „Plattenfehler“ (sic!) bietet der teure Michel-Katalog lausige 14 Abbildungen. Davon sind aber – leider – nicht alle korrekt (vgl. hier). Pech, sagen die einen. Zum Fenster herausgeworfenes Geld, sage ich.

Ich möchte eure Geduld nicht über Gebühr strapazieren. Ich biete euch bei in diesem Blog das, was unserem fiktiven Sammler fehlt. Eine Marke mit anhängendem Oberrand und Reihenwertzähler, einer der Bogenrandsignaturen die auf Bögen der Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar vorkommen.

  

Das, was nicht im MICHEL®-Katalog steht, ist das entscheidende Kriterium zur sicheren Bestimmung des Feldmerkmals: eine dünne, gestrichelte, farbige Linie rund um die Wertangabe „10“.  Ein Blick in das Saarhandbuch:

Einkerbung über der Null. Kontur an der 10.

Diese Beschreibung ist auch kein Ausbund an (vor-)bildlicher Beschreibung. Aber es wird eine Kontur erwähnt. Also etwas, was neben der „Einkerbung über der Null“ vorhanden sein muss. Nur was ist eine Kontur? Das Saarhandbuch liefert leider ebenfalls keine Abbildung des Feldmerkmals.

Nicht nur der Titel meine Beitrags verrät es: Es handelt sich um ein wiederkehrendes Feldmerkmal. Schauen wir, welche Erkenntnisse sich aus einem Vergleich ergeben.

Das Feldmerkmal tritt nicht nur, aber im Michel-Katalog gelistet auch beim 8 Pfennig-Wert auf. Wie beim 10 Pfennig-Wert existieren auch hier, wenn auch weniger, Amis Faux. Weshalb dieser Abstecher? Einerseits möchte ich Ihnen ja ein wiederkehrendes Feldmerkmal anhand von zwei Beispielen vorstellen. Andererseits ist dieses Beispiel erheiternd: Copy/Paste scheint schon vor der weiten Verbreitung von Computern nicht immer zum gewünschten Ergebnis geführt zu haben.

Abgebildet sind: oben, 8 Pfennig Feld 44AB (MiNr. 209Z III) und unten ein Ami Faux, 8 Pfennig Feld 15AB

Was bei dem 8 Pfennig-Wert, Feld 44AB, generell besser zu erkennen ist, als beim 10 Pfennig-Wert, ist die gestrichelte, farbige Linie rund um die Wertziffer. Was daran so erheiternd ist?

Das Saarhandbuch schreibt:

Kontur um die 8. Einbuchtung über der 8.

Die MICHEL®-Redaktion macht aus dieser Vorlage:

Kontur über der Wertziffer 8 ausgebuchtet.

Kein Wunder, dass Sammler schier verzweifeln.

Bei beiden Feldmerkmalen, beim 10 Pfennig-Wert als auch beim 8 Pfennig-Wert ist neben der Einbuchtung und dem gestrichelten Farbstrich eine weitere Gemeinsamkeit festzustellen: ein oben dunkler Rand der Einbuchtung, die ich Augenbraue getauft habe.

Eine korrekte Beschreibung dieses Feldmerkmals, welches auch auf anderen Werten der 1. Offenburger Ausgabe mit dem Bildmotiv Bergmann im Streb vor Saarlandschaft auftritt, wäre aus meiner Sicht:

„Dunkle Augenbraue. Einbuchtung des unteren, rechten Bildrands oberhalb der 0 der Wertangabe 10; feiner, gestrichelter Farbstrich um die Wertangabe herum.“ Vorsicht: Amis Faux.

Diese Buttons bringen euch zu den anderen Beiträgen über wiederkehrende Feldmerkmale bei der Originalausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar.

FOLGE 1FOLGE 2FOLGE 3FOLGE 4FOLGE 5

Am Schluss dieses Beitrages zitiere ich aus einem Vortrag, den ich im Jahr 2016 vor der ArGe Saar gehalten habe:

„Lassen Sie mich ein Fazit ziehen. Die Beschreibungen der Feldmerkmale der Werte der 1. Offenburger Ausgabe im Michel sind äusserst knapp bemessen. Hinzu kommt die sehr sparsame Verwendung von Abbildungen. Nur die Verlagsredaktoren zu schelten wäre jedoch zu einfach. Ausführliche Beschreibungen oder mehr Abbildungen benötigen Platz, was den ohnehin hohen Preis des Produkts weiter erhöhen würde. Sind wir Sammler bereit, einen höheren Preis zu bezahlen? Andererseits leidet aus meiner Sicht die Glaubwürdigkeit der Institution MICHEL®, wenn der verständliche Wunsch nach Platzeinsparung und Margenoptimierung zu Lasten von Genauigkeit, Klarheit und Prägnanz resp. zu Lasten der Sammler geht. Mein Wunsch an die Michel-Redaktion: Für die nächste – längst überfällige – überarbeitete Neuausgabe des Handbuch-Katalogs Saar mehr Platz einkalkulieren und nicht nur das vorliegende Material aus dem MICHEL® Deutschland-Spezial und dem Ganzsachen-Katalog Deutschland ein weiteres Mal verwerten.“

Tja, fast drei Jahre später kann ich feststellen, dass sich an der Ausgabepolitik des Schwaneberger-Verlages rein gar nichts geändert hat. Auch die 4. Auflage des Saar-Kataloges von 2017 wimmelt nur von Ungenauigkeiten, Auslassungen und Fehlern.

FOLGE 7

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Definition Ami Faux

Briefmarken mit Feldmerkmalen, auf welche die vagen, unpräzisen Beschreibungen von in der Regel höherpreisigen Abarten, die in Briefmarken-Katalogen und/oder Handbüchern aufgeführt sind, ebenfalls zutreffen, jedoch von einem anderen Bogenfeld stammen. Das Angebot an Amis Faux ist insbesondere auf Internetauktionen hoch und wird durch die in Katalogen häufig fehlenden Abbildungen befördert.

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Steckbrief des 8 Pfennig-Werts
    • Wert: 8 Pfennig
    • Motiv: Bergmann im Streb vor Saarlandschaft
    • Farbe: feuerrot
    • Papier: dickes, gelblichgraues Papier; rau und häufig mit unter der Lupe erkennbaren, längeren Stofffäden
    • Gummierung: gräulichbraunes Gummi arabicum
    • Wasserzeichen: ohne
    • Zähnung: K14 (= 14 Zahnlöcher auf 2 Zentimeter bei Kammzähnung)
    • Bekannte Druckdaten: das Wochenende vom 15./16. Februar 1947
    • Erstausgabedatum: 7. März 1947
    • Gültigkeit: 19. November 1947 (während der Woche vom 20.-27. November waren noch Mischfrankaturen zugelassen; Quelle: Saarhandbuch)
    • Auflage: 2’520’000 Stück, von denen innerhalb der Gültigkeit etwa 2’507’000 Stück am Schalter verkauft wurden
    • Feldmerkmal: Feld 44AB,“Dunkle Augenbraue. Einbuchtung des unteren, rechten Bildrands oberhalb der 0 der Wertangabe 8; feiner, gestrichelter Farbstrich um die Wertangabe herum“

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Steckbrief des 10 Pfennig-Werts
    • Wert: 10 Pfennig
    • Motiv: Bergmann im Streb vor Saarlandschaft
    • Farbe: Purpurviolett
    • Papier: dickes, gelblichgraues Papier; rau und häufig mit unter der Lupe erkennbaren, längeren Stofffäden
    • Gummierung: gräulichbraunes Gummi arabicum
    • Wasserzeichen: ohne
    • Zähnung: K14 (= 14 Zahnlöcher auf 2 Zentimeter bei Kammzähnung)
    • Bekannte Druckdaten: 12.-14. Februar 1947
    • Erstausgabedatum: 7. März 1947
    • Gültigkeit: 19. November 1947 (während der Woche vom 20.-27. November waren noch Mischfrankaturen zugelassen; Quelle: Saarhandbuch)
    • Auflage: 4’040’000 Stück, von denen innerhalb der Gültigkeit etwa 3’990’000 Stück am Schalter verkauft wurden. Ein Grossteil des Restbestandes wurde für den Malstatt-Burbacher Druck (MBD) mit der Wertangabe 1 F überdruckt.
    • Feldmerkmal: Feld 4AB, „Dunkle Augenbraue. Einbuchtung des unteren, rechten Bildrands oberhalb der 0 der Wertangabe 10; feiner, gestrichelter Farbstrich um die Wertangabe herum“

Bis dann

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#saarphila #saarphilatelie

Philatelistische Bibliothek (II) – Die MICHEL®-Kataloge

Hallo

Ich konnte unlängst meine Sammlung an Saar-Spezial-Katalogen antiquarisch um zwei weitere Exemplare erweitern, welche ich euch kurz vorstellen möchte.

Da wären einmal der MICHEL® Saar-Spezial-Katalog 2002 und der MICHEL® Handbuch-Katalog Saar 2003. Beide Kataloge haben zwar farbenfroh gestaltete Umschläge, der Inhalt inkl. Abbildungen sind jedoch schwarzweiss gehalten. Zusammen mit dem MICHEL® Handbuch-Katalog 2004 (Abbildung vgl. hier) und dem MICHEL® Saar-Spezial 2017 (Abbildung vgl. hier) sind dies sämtliche, mir bekannten Saar-Kataloge aus dem Schwaneberger-Verlag.

Anhand dieser 15 Jahre umspannenden Katalogausgaben lässt sich gut nachvollziehen, dass sich hinsichtlich neuer Erkenntnisse oder Bewertung der Marken nichts getan hat. Die Abbildungen wurden zwar farbig, aber deswegen nicht korrekter. Desgleichen die Beschreibungen.

Beim der Ausgabe des Saar-Spezial 2017 hat die MICHEL®-Redaktion zwei unterschiedliche Feldmerkmale des 30 Pfennig-Werts zu einem Feldmerkmal zusammengefasst, obschon es sich bei den beiden Feldmerkmalen  n i c h t  um Merkmale aus der Negativ- oder Diapositivphase der Druckvorstufe handelt. Konkret: 30 Pfennig Feld 59A entspricht MiNr. 217 III sowie 30 Pfennig Feld 59B entspricht MiNr. 217 II wurden neu zu MiNr. 217 II; MiNr. 217 III enfällt.

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Anmerkung vom 29. Januar 2024

Der nachfolgende Button führt euch zu einem aktuelleren Beitrag, in welchem die Odyssee der Feldmerkmale 30 Pfennig 59A/B durch die MICHEL-Kataloge genau beschrieben wird. mit dem MICHEL® Saar-Spezial 2024 wurden diese Merkmale endlich korrekt katalogisiert.

BEITRAG

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Der nächste Neuzugang stammt ebenfalls aus dem Schwaneberger-Verlag.

Der Bildpostkarten- und Motivganzsachen-Katalog Deutschland 1997 ist mir trotz des sperrigen Namens eine geschätzte Hilfe bei der Identifikation von Ganzsachen geworden, bei welchen Bildmotive von Saar-Briefmarken verwendet werden.

Briefmarken-Kataloge gehören neben Pinzette, Lupe und Steckbuch zu den wichtigen Utensilien des Briefmarken-Sammlers. Sie ermöglichen einen Überblick über das eigene Sammelgebiet, geben Anhaltspunkte zu Bewertung von Marken und Belegen, bilden bei Vollständigkeits-Sammlern oft die Basis einer Fehlliste und bieten auch sonst eine Fülle an – leider nicht immer korrekten – Informationen.

Ich bin überzeugt, dass es sinnvoll ist, sich nicht nur auf  e i n e n  Briefmarken-Katalog und damit  e i n e  Sichtweise zu stützen. Gerade für deutsche Briefmarken-Sammler ist dies schwierig, hat der Schwaneberger-Verlag mit seiner Michel-Reihe in Deutschland inzwischen eine Monopolstellung inne. Die anderen Kataloge wie Philex, DNK, Philotax etc. bieten kaum Neues und stellen das System Michel nicht in Frage.

Für das abgeschlossene Sammelgebiet Ausgaben für das Territoire de la Sarre 1946/47 gibt es reelle Alternativen, beispielsweise:

    • Kricheldorf, Deutschland-Kataloge
    • Müller, Deutschland Spezialkatalog
    • End/Becker, Saar-Briefmarken-Spezial-Katalog
    • Paul Staedel, Étude des timbres-poste et oblitérations de la Sarre
    • F.S.A., Saar-Spezial-Katalog
    • Yvert & Tellier, Spezial-Kataloge

Diese Kataloge könnt ihr über die Zeit ergänzen durch:

    • Handbücher, wie das Saarhandbuch
    • Studien zu Teilaspekten des Sammelgebietes
    • Ausschnitte aus Fach-Zeitschriften (auch von ennet der Grenze)
    • sonstige Fachliteratur

So stellt ihr euch um das Grundgerüst des ersten Briefmarken-Kataloges rasch eine kleine aber feine Fachbibliothek zusammen.

Ich empfinde es als sehr hilfreich, sich mit der Sprache und den philatelistischen Gepflogenheiten des jeweiligen Sammelgebietes auseinanderzusetzen. Für die Sammelgebiete Saargebiet 1920-1935, Territoire de la Sarre 1946/47 und Saarland 1948-1956 sowie der Zone d’occupation françaises en Allemagne 1945-1948 hat es für euch sicherlich Vorteile, wenn ihr etwas Französisch versteht und euch mit der französischen Kultur sowie deren Traditionslinien auseinandersetzt.

Bis dann

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#saarphila #saarphilatelie

Basiswissen Philatelie (II) – Weshalb Saarbriefmarken sammeln?

Alexander Graham Bell soll gesagt haben: „Gehe nicht den vorgezeichneten Weg. Er führt dich nur dort entlang, wo andere bereits gegangen sind.“

Ich sage: „Schau‘ Dich aufmerksam um und Du wirst Deinen eigenen Weg erkennen. Folge ihm konsequent, dann werden Kurzweil und Erkenntnis Deine treuen Reisebegleiter sein. Wünsche Dich auf Deiner Reise jedoch nicht ans Ziel, denn dort angekommen, würdest Du nur das Reisen vermissen.“

Hallo

Einer der Leser des SAARPHILA-BLOGS hat mich darauf hingewiesen, dass ich in dem Beitrag  Wie ich zur Philatelie kam zwar davon berichtet hätte, wie ich zum Briefmarkensammler und später dann zum Philatelisten wurde, aber mit keinem Wort auf Saarbriefmarken und die französischen Briefmarkenausgaben für das Territoire de la Sarre eingegangen sei. Er hat völlig recht. Mea culpa.

Ich habe noch keine Erfahrung, geschweige denn Routine, Blogs zu verfassen. Offensichtlich ist eine Ankündigung schnell vergessen. Oder habe ich leichtfertig etwas angekündigt, was sich als schwierig umzusetzen entpuppte? Hat sich in mir – völlig unbewusst, selbstredend – etwas gegen die mit dem Thema einhergehende Preisgabe persönlichster Gedanken gesträubt? Man kann ja über alles schreiben. Ich empfinde es jedoch als schwierig, alle Schritte nachzuvollziehen, die zu einem Entscheid führten und darüber hinaus mir selbst wie den Lesern meine eigenen, mit Theodor Fontane gesprochen, Irrungen und Wirrungen einzugestehen.

Item. Ich habe mich selbst in die Bredouille gebracht, also muss ich da durch. Ich knüpfe also dort an, wo der Beitrag vom 12. Dezember 2017 endet. Im heutigen Beitrag werde ich einige Themen streifen, die ich zu einem späteren Zeitpunkt im SAARPHILA-BLOG oder auf der Website  Saarphila.de vertiefen werde. Sie werde diese Themen beim Lesen daran erkennen, dass ich die zugehörigen Stichworte kursiv gesetzt habe.

Vor einigen Jahren reiste ich nach Kiel (die obige Abbildung zeigt Schiffe im Fährhafen) und ertappte mich bei einer Shopping-Tour im Einkaufszentrum „Sophienhof“ dabei, wie ich gebannt vor den Regalen mit den Briefmarken, Steckbüchern, Briefmarkenkatalogen und sonstigem Zubehör stand. An diesem Tag war mit einem Schlag die Faszination für die kleinen gezackten Papiere wieder da.

Ich befand mich weit weg von daheim in der BRD, da war es wenig überraschend, dass die angebotenen Briefmarken mehrheitlich Zusammenstellungen aus deutschen Sammelgebieten waren. Der Rest bestand aus Motivsammlungen wie 50 Katzen, Blumen, Schmetterlinge, Olympia etc. eher dubioser Provenienz. Marken unbekannter arabischer Scheichtümer, Nordkoreas, kleinster Südsee-Atolle und afrikanischer Diktaturen waren friedlich in den kleinen, bunten Zellophanpaketen vereint.

Diese „Briefmarken“ haben eins gemeinsam: sie haben das Land ihrer vorgeblichen Herkunft niemals gesehen und sind dort auch an keinem Postamt erhältlich – wofür auch. Mit hohen Nominalwerten versehen zielen diese Ausgaben klar auf die Geldbeutel westlicher Motivsammler. Beworben werden diese, i.d.R. CTO-gestempelten oder mit Stempel gedruckten und damit nicht mehr frankaturgültigen Marken mit blumigen Worten und Hinweisen wie: „Nur 85% Katalogpreis“!  Man kann in den einschlägigen Katalogen aus dem Hause Michel einiges finden … und vieles nicht … aber sicherlich findet man keine Preisangaben. Der MICHEL® bietet ausschliesslich Briefmarken-Bewertungen, und die angegebenen Werte sind utopisch. Auf diesen feinen und wichtigen Unterschied zwischen Preis und Wert werde ich in einem der kommenden Beiträge noch ausführlich eingehen.

Für mich sind solche Marken nichts anderes als Vignetten resp. Cinderellas.  Cinderellas sind Papiere, die vorgeben, Briefmarken zu sein, aber keine sind, da sie keine postalische Funktion erfüllen. Hergestellt werden diese „Marken“ von gewieften Agenturen, die sich gegen geringe Zahlungen von nicht immer souveränen „Ländern“ das Recht erkauft haben, Marken zu verkaufen, die speziell auf die Bedürfnisse von Sammlern abzielen. So erklärt sich, dass beispielsweise ein muslimischer Staat das chinesische Jahr des Schweins und Marilyn Monroe – aber nicht zusammen – auf Sondermarken verewigt oder ein kommunistischer Staat dem amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy eine Marke widmet.

Zurück zu den Regalen im Karstadt. Ich habe mir an diesem Tag zwei Jahrgänge „Deutsche Bundespost Berlin“, eine Pinzette, eine Lupe, ein Steckbuch und einen Briefmarken-Katalog gekauft. Meine Wahl fiel auf Berlin, da es sich um ein geschlossenes Sammelgebiet handelt. Der Begriff „geschlossen“ bedeutet, es erscheinen keine weiteren Briefmarken dieses Gebiets. Meine Überlegung war dabei, dass bei einem geschlossenen Sammelgebiet die Vollständigkeit schnell zu erreichen wäre. Hier begegnet uns erstmals das Phänomen „Vollständigkeit“. Sammler streben nach ihr, auch wenn ich mir inzwischen die ketzerische Frage gestatte: „Was ist Vollständigkeit?“. Im Rückblick frage ich mich, wieso ich Vollständigkeit je als erstrebenswert angesehen habe.

Nun bietet Deutschland aufgrund seiner bis in die allerjüngste Gegenwart verworrenen, komplexen und meist kriegerischen Geschichte als Briefmarken-Sammelgebiet eine grosse Auswahl an geschlossenen Gebieten: von den Staaten, aus denen 1871 Deutschland geschmiedet wurde, über die Kolonialausgaben des Deutschen Kaiserreichs, die Besetzungsausgaben Erster Weltkrieg, die Briefmarkenausgaben der Plebiszitgebiete, die Besetzungsausgaben Zweiter Weltkrieg, die Ausgaben der Alliierten Besatzung nach der endgültigen Zerschlagung des Deutschen Reichs bis hin zu Berlin und die DDR.

Nachdem ich bei meinem Sammelgebiet Berlin tatsächlich nach kurzer Zeit Vollständigkeit in den Hauptnummern – man beachte die Einschränkung – erreicht hatte, erweiterte ich meine Sammeltätigkeit auf Heligoland und einige der geschlossenen Sammelgebiete Alliierte Besatzung. Den Schwerpunkt der Sammlung bildete bei mir die Französische Zone mit dem Saarland, liegen doch Baden wie auch Frankreich gerade ennet der Grenze am anderen Ufer des Rheins.

Kurz gesagt: Ich sammelte Kraut und Rüben. Der Grund, ein Sammelgebiet zu beginnen, war immer der gleiche: möglichst schnell Vollständigkeit zu erreichen. Wieder stolpern wir über diese Vollständigkeit, die in der Philatelie wie eine Seuche umgeht und – wie ich aus vielen Gesprächen weiss – viele Sammler befallen hat. Sind wir Sammler fremdgesteuert? Was drängt uns, eine wie auch immer geartete Vollständigkeit anzustreben? Zumindest, soweit es das Budget zulässt. Für Postanstalten ist dieses Streben nach Vollständigkeit ein grosser Reibach. Man reibt sich die Hände, begibt jedes Jahr immer mehr Marken mit sehr hoher Auflage, beklagt sich aber gleichzeitig über den Rückgang bei der Briefbeförderung.

Da frage ich mich doch: Für wen werden dann Briefmarken in Millionenauflage gedruckt? Dazu Markenheftchen, Rollenmarken, Markensets, Kleinbögen, Blockausgaben, Ersttagsbriefe, Ersttagsblätter, Numisbriefe, Maximumkarten, Jahreszusammenstellungen und und und.

Was ist der Wert all dessen? Den Wert, den bestimmt allein ihr, die Sammler. Den Preis dagegen, den ihr für eine Briefmarke bezahlen müsst,  den bestimmt der Markt. In der Regel durch das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage auf einem Handelsplatz. Solange die Philatelieabteilungen der Postanstalten die Nachfrage der Sammler auch Jahrzehnte nach der Erstausgabe einer Marke aus ihren Beständen in jeglicher gewünschten Qualität und Echtheit mehrfach decken können, – und das können die westeuropäischen Postanstalten in der Regel für sämtliche Ausgaben nach 1965 – dürfte die Nachfrage nach privaten Angeboten und damit die zu erzielenden Preise für Privatverkäufe niedrig bleiben.

Vor einigen Jahren begann ich, mich verstärkt auf die Markenausgaben des Saarlandes (1947-1956) zu konzentrieren und mich in die Geschichte der Französischen Besatzungszone sowie die überaus wechselvolle und spannende Geschichte des Saarlandes einzuarbeiten. Ich fand es interessant herauszufinden, weshalb bestimmte Briefmarken verausgabt worden waren, wer die Marken gestaltet hatte und wer die Marken wie und wo gedruckt hatte. Kennt ihr die Schnellpressenfabrik Albert & Cie. oHG, die Rotations-Tiefdruckmaschine Palatia O oder die Druckerei Franz Burda? Nein? Bleibt dran, bald werden euch diese Begriffe geläufig sein.

Beschäftige ich mich mit meinen Briefmarken, was öfter passiert, als es meiner Frau lieb ist, stellt sich bei mir die grösste Zufriedenheit dann ein, wenn ich mich mit den Feldmerkmalen und der Feldbestimmung (engl. plating) der 1. Offenburger Ausgabe beschäftige. Dieser „nur“ 20 Briefmarken umfassende Briefmarkensatz ist auch heute, 70 Jahre nach der Erstausgabe, in allen Erhaltungen für kleines Geld in ausreichende Menge erhältlich. Tiefer und tiefer tauchte ich in die Materie ein. Ich fand Themen, Fragestellungen und Zusammenhänge aber auch Rätsel und Ungereimtheiten, von denen ich zuvor nichts geahnt hatte, von denen kein Katalog schreibt. Ich ersann Lösungsansätze und knüpfte in ganz Europa Kontakte. Der Blick über Grenzen erweiterte meinen Horizont. Nicht nur Deutsche, sondern Luxemburger, Niederländer, Belgier und insbesondere Franzosen beschäftigen sich mit Saarbriefmarken. Yvert & Tellier aus Amiens, salopp ausgedrückt der französische MICHEL®, listet die Saarbriefmarken sinnigerweise unter „Timbres des colonies françaises; Tome 2-1“.

Die Aufbewahrung meiner mehrere Tausend Exemplare umfassenden Sammlung stellte eine neue Herausforderung dar. Zusammen mit einem Zubehörlieferanten erarbeitete ich über die letzten Monate eine für mich praktikable Lösung, die das Suchen auf ein Minimum beschränkt. Doch das wird Thema eines späteren – nicht ganz unproblematischen Beitrags über Partner beim Aufbau und Unterhalt einer Sammlung sein. Ich verspreche euch! Ich bleibe subjektiv und gehe einer Polemik nicht aus dem Weg.

Ich hatte meinen Weg in der Philatelie gefunden. Der Rest war einfach: Ballast abwerfen. Ich verkaufte alle Briefmarken und sämtliche philatelistischen Bücher, die nichts mit meinem Thema, den französischen Briefmarkenausgaben für das Territoire de la Sarre 1945-1947, zu tun hatten. Behalten habe ich nur wenige, meist sehr werthaltige Stücke, die für mich mit einer Geschichte verbunden sind, mit meiner Sammler-Geschichte.

Bis dann

#saarphila #saarphilatelie