SAARPHILA – Information

Hallo

Es ist schon seltsam, welche Wendungen das Leben nimmt. Vor einem Jahr lief mein Leben exakt in der Spur. Ich wusste, was ich wollte und hatte minutiös geplant, wie ich es erreichen würde. Die Meisten der benötigten Steinchen meines Lebensmosaiks waren bereits platziert und um die Fehlenden machte ich mir – Gewohnheit der vergangenen 50 Jahre – nicht allzu viel Gedanken.

Das Jahr 2020 hat meine festgezimmerten Überzeugungen mit vier Hammerschlägen so rasch einstürzen lassen wie ein Kartenhaus im Orkan.

Der plötzliche Tod meines Vaters Ende Januar, eine schwere, noch nicht überwundene Erkrankung, die Auswirkungen von Corona sowie der Verlust des Arbeitsplatzes haben mein Leben und damit auch das Leben meiner Frau in kürzester Zeit verändert.

Wie jede Verwerfung birgt auch dieser Umbruch eine Chance … die Chance der Veränderung zum Besseren. Nur … was will ich? Was möchte ich in der mir verbleibenden Zeit erreichen? Welche Wünsche, Träume und Bedürfnisse hat meine Frau? Wie bringen wir all dies unter einen Hut?

Zum jetzigen Zeitpunkt habe ich auf diese Fragen keine Antworten.

Wie wirkt sich dieser Umbruch auf Saarphila aus? Die Forschung ruht. Die Publikationstätigkeit ebenfalls. Ich arbeite im Hintergrund weiter, doch die Ausrichtung von Saarphila.de wird sich ebenso ändern, wie mein Leben.

Im Vordergrund steht ab sofort die Präsentation. Ich werde euch auf der Webseite Saarphila.de meine beiden Sammlungen präsentieren.

    • Die Postgeschichte der Saar-Region von den Revolutionskriegen bis zur Gegenwart
    • Von Aden bis Zypern – Eine Reise um die Welt mit Briefmarken

Die bekannten Hilfsmittel für den Saar-Philatelisten, das Glossar, das Wörterbuch und die Chronologie werde ich ebenso weiterführen, wie den SAARPHILA-BLOG.

Alles andere wird sich weisen.

Bis dann

__________

Nachtrag vom 27. Januar 2024

Das Konzept von Saarphila hat sich komplett geändert (vgl. Startseite). Reise um die Welt mit Briefmarken wurde ad acta gelegt. Chronik, Glossar und Wörterbuch laufen im Hintergrund bei mir weiter, aber aktuell nicht online.

#saarphila #saarphilatelie

Die einzelnen Werte – 84 Pfennig

80 PFENNIG

Hallo

In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit dem 84 Pfennig-Wert der Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar. Dieser Wert wartet nach den drei vorhergehenden Werten zu 60, 75 sowie 80 Pfennig, die jeweils das Bildmotiv Alter Turm in Mettlach zeigen, mit einem neuen Bildmotiv auf: Das im Mai 1946 eingeweihte Denkmal für Maréchal Ney auf der Vauban-Insel in Saarlouis.

Der 84 Pfennig-Wert der Briefmarkenausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar ist nicht nur der zweithöchste Wert dieser Freimarkenserie, sondern ein Hauptwert der Ausgabe und deckte als Einzelfrankatur das Porto für einen Einschreibebrief im Inland ab.

    • Einschreiben (Inland) 1. Gewichtsstufe bis 20 g
84 Pfennig, Originalausgabe
Originalausgabe (gummierte Seite)

Nicht nur das Bildmotiv unterscheidet sich von den vorherigen Motiven der 1. Offenburger Ausgabe, sondern auch das Format der Briefmarke ist ein anderes. Waren die bisherigen Marken 22 mm x 26 mm gross, betragen die Masse nun 26 mm x 43 mm.

Dass die jeweils höchsten Werte einer Serie ein anderes Format als die „niedrigen“ Werte aufweisen, ist nicht ungewöhnlich. Wir kennen dies von vielen anderen zeitgenössischen Briefmarkenausgaben.

AM Post 1945/46
Wappen und Dichter 1945/46
Kontrollratsausgabe 1947/48
Bautensatz 1948

Das Markenbild des 84 Pfennig-Werts der 1./2. Offenburger Ausgabe zeigt das Denkmal für den Maréchal d’Empire Michel Ney auf der Vauban-Insel in Saarlouis. Der Entwerfer Vytautas Kazimieras Jonynas verwendet ganz offensichtlich das Denkmal für Maréchal Ney als Vorlage für das Bildmotiv des 84 Pfennig-Werts, jedoch nimmt er feine Veränderungen vor – die Freiheit eines Künstlers. Gesicht und Pose des 22,1 x 40 Millimeter grossen Markenbilds weichen erkennbar vom Original ab. Woher ich das weiss?

Ich habe im Juni 2019 dieses Denkmal im Rahmen eines Ortstermins im Saarland aufgesucht.

Die von dem seit Jahrzehnten in Frankreich tätigen, polnischen Künstler Jean-Lambert Rucki in reduzierter Formensprache gestaltete etwa 5 Meter hohe, monolithische Betonplastik steht auf einem alten Pulvermagazin auf der Vauban-Insel. Diese Insel in einem alten Saararm wurde Sébastien le Prestre de Vauban, Festungsbaumeister von Louis XIV., als Contre-garde konzipert und ist Teil des heute noch bestehenden und genutzten Festungswerks Saarlouis. Das Pulvermagazin auf der von  Insel, wurde u.a. mit Finanzmitteln aus EU-Töpfen aufwendig renoviert. Es beherbergt heute einen kleinen Getränke-Kiosk.

Die Einweihung des Denkmals für Maréchal Ney erfolgte am 18. Mai 1946 im Rahmen der französischen Festtage an der Saar in Saarlouis durch Gouverneur Gilbert Grandval und den Bürgermeister, Walter Bloch. Die Französischen Festtage waren sehr gut besucht. Ob es wohl daran lag, das jeder Gast vier Bier, zwei Wecken und 100 Gramm Wurst erhielt? Die oben abgebildete, unauffällige Plakette unterhalb des Denkmals an der stadtzugewandten Seite des Pulvermagazins wurde dagegen erst 45 Jahre später, am 23. Mai 1991 angebracht.

Ein vom dem bekannten Graphiker Paul Colin entworfenes Plakat zu den Französischen Festtagen an der Saar von 1946 mit der bekannten La Semeuse – einer auch auf vielen Münzen und Briefmarken zu findenden Allegorie für Frankreich – die ihre Saat über Ruinen ausbringt.

Hier zeige ich euch noch ein Beleg mit dem Sonderstempel zu den Französischen Festtagen und dem Stempel von Saarlouis vom 19. Mai 1946 mit der schriftgeraden Postgebietsleitzahl 18 im Kreis (Letzteres existiert bei anderen Stempeln des Saarlandes nicht).

Abbildungen

Der 84 Pfennig-Wert gehört zu den Werten der Originalausgabe, von denen die P.T.T Saarbrücken im Sommer 1947 bei der Druckerei Franz Burda in Offenburg eine Neuauflage bestellte. Von dem 84 Pfennig-Wert existieren somit vier Varianten: Marken der Originalausgabe (BuS I), Marken der Neuausgabe (BuS II), Marken der Originalausgabe mit Überdruck für den Malstatt-Burbacher Druck (MBD I, Urdruck/Altdruck) sowie Marken der Neuausgabe mit Überdruck für den Malstatt-Burbacher Druck (MBD II, Neudruck).

84 Pfennig, Neuausgabe Herbst 1947
84 Pfennig, Originalausgabe mit Aufdruck 20 F Malstatt-Burbacher Druck (MBD I)
84 Pfennig, Marke der Neuausgabe mit Aufdruck 20 F Malstatt-Burbacher Druck (MBD II)

Für den Sammler ist die Unterscheidung von überdruckten Marken der Originalausgabe – dem sogenannten Alt- oder Urdruck – und überdruckten Marken der Neuausgabe nicht ohne Tücken. Dies gilt in ganz besonderem Mass für den 84 Pf/20 F-Wert, da an diesem keine Änderungen am Bildmotiv vorgenommen wurden. Achtet auf:

    • Die Farbe des Papiers. Für die Neuausgabe stand fast weisses Papier zur Verfügung. Weisses Papier werdet ihr bei der Originalausgabe nicht finden.
    • Die Wertangabe 84 Pf. und die Landesbezeichnung SAAR sind farblich unwesentlich heller ausgeführt.
    • Die Gummierung der Neuausgabe ist wesentlich heller, transparenter und matter als die der Originalausgabe (vgl. Abbildungen)
Gummierung Originalausgabe, leicht bräunlich, diagonal geriffelt
Gummierung Neuausgabe, hell und transparent

__________

Dokumentation des Druckdatums der Originalausgabe, Groteskschrift mit Doppelpunkt, Typ I

Sammlung Peter Falz, Quierschied

Der 26. Januar 1947 war ein Sonntag. Die Druckmaschine Palatia O in der Druckerei Franz Burda stand still.

Weshalb zeige ich das Druckdatum 24. Januar 1947 einmal ohne und einmal mit Überdruck? Bogenecken mit diesem Druckdatum ohne Überdruck sind eher selten. Ich danke Peter Falz, Quierschied, für die Überlassung des Scans und das zeigen des Originals. Handkehrum zeigten bislang alle Bögen und Bogenecken mit Überdruck, die mir vorgelegt wurden, das Druckdatum 24. Januar 1947. Mein Analyse lässt die Aussage zu, dass am 24. Januar 1947 mit mindestens 1’907 nachgewiesenen Druckbögen ausreichend Material für den Überdruck von 227’800 Marken (=1’139 Druckbögen) hergestellt wurden.

Dokumentation eines Schalterbogens

Schalterbogen Originalausgabe, 27. Januar 1947, A 15307 (5-stellige Bogennummer)

An dieser Stelle möchte ich euch darauf hinweisen, dass Saarhandbuch und handelsübliche Kataloge in Frankreich und Deutschland die Markenfelder des 84 Pfennig-Werts auf unterschiedliche Weise zählen.

Das Saarhandbuch zählt bei aufrechtem Schalterbogen, also liegendem Markenbild von links oben nach rechts unten (vgl. Abbildung).

Die mir bekannten Kataloge hingegen zählen bei aufrecht stehendem Markenbild von oben links nach unten rechts (vgl. Abbildung).

Beispiele: Aus Feld 1 im SHB wird in Katalogen das Feld 10, aus Feld 5 wird 50 und aus dem Feld 43  das Feld 22 und umgekehrt (vgl. für letztere die in Gelb beschrifteten Felder). Auf das Feld 43 resp. 22 werden wir gleich noch stossen.

Nicht jede Marke in eurer Saarsammlung ist auch tatsächlich die Marke, für welche ihr sie haltet. Dies gilt auch für geprüfte Stücke, sind Prüfer auch bloss Menschen und können irren.

Hier ein nettes Beispiel aus meiner umfangreichen Sammlung:

Der Verbandsprüfer des BPP Klaus Hoffmann hat die abgebildete Marke geprüft. Die Marke ist echt und weist gemäss der angebrachten Signatur ein Feldmerkmal auf, welches in Michel-Katalogen unter MiNr. 224 III geführt wird:

224 III geschwungener Strich am Mantelrand links (Feld 29)

Die Marke weist tatsächlich einen dunklen Farbstrich über den Mantel auf. Dieser ist jedoch senkrecht und oberhalb des Degenknaufs. Aus Sicht des Mantelträgers wäre dies die linke Seite des Mantels, dennoch handelt es sich nicht um den katalogisierten „Plattenfehler“ (sic!). Tja … der Michel-Katalog geizt mit Abbildungen.

Die nachstehende Beschreibung und die Abbildung stammen von mir.

84 Pfennig, Feld 29AB: dunkler, diagonal von links unten nach rechts oben verlaufender Farbstrich über den Bildhintergrund und den linken Teil des Mantels; auf der Schärpe schwach auslaufend

Leider handelt es sich bei den Fehlprüfungen um ein weit verbreitetes Phänomen und selbst Auktionshäuser fallen auf diese „geprüften Stücke“ herein. Diese Woche konnte ich beispielsweise das Auktionshaus C.G. auf eine Fehlprüfung unter den für die kommende Auktion angebotenen Losen hinweisen. Die aufgrund der Fehlprüfung falsche Losbeschreibung wurde daraufhin umgehend angepasst.

Dokumentation Bogennummern

Bogennummern sind durchgehend 5-stellig

Dokumentation Abklatsch

Abklatsch (Neuausgabe), stark ausgeprägt

Die vorstehende Abbildung zeigt einen Abklatsch, entstanden durch Druck auf der gummierten Seite des Markenbogens. Da der Abklatsch deckungsgleich mit der Bildseite der Marke ist, entstand dieser maschinell: ein sogenannter Maschinenabklatsch. Wurde ein Druckbogen nicht korrekt von der Druckmaschine eingezogen oder kam es mangels Druckbögen zu einem Leerlauf, gab der farbgetränkte Formzylinder Farbe auf die – eigentlich hinter dem zu bedruckenden Druckbogen liegenden – Halterolle ab. Sobald nun der Druckvorgang wieder ordnungsgemäss verlief, gab die Halterolle die Farbe an die gummierte Seite des folgenden Druckbogens ab.

Dokumentation verschobenen Perforation

Eckrandstück mit stark verschobener Perforation der Marke vom Feld 50, resp Feld 5 SHB. Fragt ihr euch gerade, wo den der im Michel-Katalog für dieses Feld gelistete „Plattenfehler“ (sic!) geblieben ist? Hat der Scanner das Feldmerkmal verschwinden lassen? Nein, hier ist ein weiteres Eckrandstück, wieder ohne das gesuchte Feldmerkmal:

Ich verstehe eure Verwunderung, schreibt doch der MICHEL®:

224 IV Punkt im Mantel über zweitem „A“ in „SAAR“ (Feld 50)

Somit sollte das Feldmerkmal auf allen Marken vom Feld 50 auftreten. Dass Sie das Feldmerkmal auf den gezeigten Marken nicht finden liegt nicht an der Tatsache, dass ein Punkt im Mantel in jedem Fall schwierig aufzuspüren sein würde. Es liegt auch nicht daran, dass der Herausgeber der Michel-Kataloge sich nicht darum schert, was für einen hirnrissigen Blödsinn seine Redakteure in den Katalogen verzapfen. Nein, es liegt daran, dass der Michel-Katalog seit Jahren zig Fehler von Ausgabe zu Ausgabe weiterschleppt und kein Interesse daran zeigt, diese zu korrigieren. Darüber freut ihr euch selbstverständlich riesig, müsst ihr für die Kataloge aus dem Hause Schwaneberger doch sehr tief in die Tasche greifen.

Die Beschreibung und die Abbildung stammen wiederum von mir.

84 Pfennig, Feld 50B: dunkler Farbfleck auf dem Mantel oberhalb der Spitze des zweiten A von SAAR

84 Pfennig, Feld 50 B

Die vorstehend gezeigten Eckrandstücke stammen jeweils von einem A-Bogen und das Feldmerkmal tritt ausschliesslich auf Marken des Feldes 50 von B-Bögen auf. Schauen Sie in das Saarhandbuch (SHB 402, 44) unter Feld 5 (wegen der anderen Zählweise). Dort steht ebenfalls 5 B. Gleiches gilt für die Kataloge von Paul Staedel S. 33 oder Catalogue F.S.A. S. 21 unter 214e.

Die diskutierte Fehlprüfung sowie die von mir fast am laufenden Band publizierten, gravierenden Fehler in MICHEL®-Katalogen, der ja im deutschsprachigen Raum – leider –  so eine Art Standardwerk darstellt, sollte euch sensibilisieren, selbst das notwendige Wissen rund um euer Sammelgebiet anzueignen. Sicher, dies ist mit einem gewissen (Zeit-) Aufwand verbunden, macht aber auch sehr viel Spass und erweitert den eigenen Horizont erheblich.

__________

Steckbrief des 84 Pfennig-Werts
    • Wert/Währung: 84 (Reichs-) Pfennig, ab 16. Juni 1947: 84 (Saar-) Pfennig
    • Bildmotiv: Denkmal Maréchal Ney
    • Entwerfer: Vytautas Kazimieras Jonynas
    • Farben (Aufzählung):
      • RAL: 8007 Rehbraun
      • Stanley Gibbons Farbenführer: sepia
      • End/Becker: Hellbraun
      • Paul Staedel: brun sur gris
      • Saarhandbuch (SHB): Braun
      • MICHEL®: Schwärzlichgelbbraun
      • Scott: brown
      • Stanley Gibbons: brown
      • Yvert & Tellier: sépia
    • Papier: dickes, raues, gräulichweisses bis gelbbräunliches Papier mit häufigen Holzeinschlüssen; farbige, feine Stofffäden nicht unüblich
    • Wasserzeichen: kein
    • Gummierung: gräulichbraunes Gummi arabicum
    • Druckverfahren: Rastertiefdruck auf Rotations-Tiefdruckmaschine Palatia O
    • Masse: ca. 26 x 43 Millimeter / ca. 22 x 40 Millimeter (Markenbild mit Schriftband)
    • Perforation: Kammzähnung durch Titan Flachperforiermaschine
    • Zähnungsmass: 14:14 mit minimen Schwankungen
    • Bogenrandsignaturen:
      • durchgehend 5-stellige Bogennummern (vgl. Abbildung)
      • Druckdatum ausgeführt in Groteskschrift, Typ I
    • Druckdatum/-daten: 24./25. und 27./28. Januar 1947
    • Auflage: 3’040’000 Stück, von denen innerhalb der Gültigkeit ca. 2’770’000 Exemplare am Schalter verkauft wurden
    • Erstausgabetag: 17. Februar 1947
    • Verkauf bis: 19. November 1947
    • Gültigkeit: 17. Februar 1947 bis 27. November 1947
    • Hauptwert/Ergänzungswert: Hauptwert
    • Katalognummern (Aufzählung):
      • End/Becker: 224
      • Paul Staedel: 19
      • F.S.A.: 214
      • MICHEL®: 224
      • ANK: 224
      • Scott: 170
      • Stanley Gibbons: 221
      • Yvert & Tellier: 214
    • Neuausgabe im Herbst 1947: ja (vgl. Abbildung)
    • Druckdatum/-daten der Neuausgabe: 18./19. November 1947
    • Auflagehöhe der Neuausgabe: 2’025’000 Stück
    • Überdruck der Originalausgabe (Urdruck, MBD I): ja; 227’800 Stück von denen 1’800 Stück am 24. März 1948 vernichtet wurden (vgl. Abbildung)
    • Wert/Währung des Malstatt-Burbacher Drucks: 20 F
    • Erstausgabetag der 20 F-Werts des Malstatt-Burbacher Drucks: 27. November 1947

Eine kurze Erklärung zu der Verwendung der Begriffe Originalausgabe (BuS I, 1. Offenburger Ausgabe) und Neuausgabe (BuS II, 2. Offenburger Ausgabe). Die Originalausgabe wurde vom 27. Dezember 1946 bis zum 21. Februar 1947 bei der Druckerei Franz Burda gedruckt. Die Druckerei erhielt im Spätsommer/Herbst 1947 den Auftrag zu einer Neuauflage von 13 der 20 Werte, um die Briefmarkenbestände aufzufüllen. Der höchste Wert zu einer Mark sollte dabei auf die seit dem 16. Juni 1947 gültige neue Währung Saarmark umgestellt werden. Die Negative, Diapositive und Druckzylinder der Originalausgabe waren bei der Druckerei Franz Burda jedoch nicht mehr vorhanden oder nicht mehr benutzbar. Es mussten also von Jonynas‘ Originalvorlagen – diese waren noch vorhanden – neue Abzüge erstellt werden. Kleinere Beanstandungen wurden an den Originalvorlagen vorgängig retuschiert, wie beispielsweise im Bereich zwischen den Beinen des rechten Stahlwerkers bei den Werten zu 15, 16, 20 sowie 24 Pfennig. Da die Herstellung der 13 nachbestellten Werte von geänderten Originalen erfolgte, sprechen wir von einer Neuausgabe und nicht von einer Neuauflage. Der Malstatt-Burbacher Druck (MBD I/II) ist wiederum eine Überdruckausgabe beider Ausgaben. Die Originalausgabe mit Überdruck bezeichnen wir als MBD Typ I und die Neuausgabe mit Überdruck als MBD Typ II.

Bis dann

1 MARK

__________

Folgt mir auf Facebook und ihr seid immer auf dem Laufenden.

#saarphila #saarphilatelie

SAARPHILA – Chronologie zur Saarphilatelie

Hallo

Was geschah wann? Eine der grossen Fragestellungen der Geschichtswissenschaften. Die Idee zu diesem Beitrag ist lang in mir gereift. Vieles gewusst, vieles notiert – natürlich völlig verstreut – und immer dieselben Fragen: Wie setze ich es um? Habe ich alle Daten? Bis mir die Erleuchtung kam: work-in-progress!

Was bedeutet das? Ich mache auf dem SAARPHILA-BLOG einen Anfang, publiziere diesen Datensatz jedoch auch parallel auf Saarphila.de. Die Aktualisierungen erfolgen dann ausschliesslich auf der Webseite, da ist es simpler, Excel-Dateien zu importieren.

In der nachstehenden Tabelle habe ich die aus meiner Sicht wichtigsten Daten im Zusammenhang mit dem Postverkehr und den drei Briefmarkenausgaben für das besetzte Saarland der Jahre 1945-1947 zusammengetragen. Diese Tabelle ist – wie zuvor erwähnt – eine Momentaufnahme. Die jeweils aktuelle Version wird auf der Webseite einsehbar sein. Die entsprechende Verknüpfung findet ihr dort in der Seitenleiste.

Nachtrag vom 20. April 2021

Eine gute Übersicht über die geschichtliche Entwicklung des Saarlands 1945-1946 erhaltet ihr in meinem Handbuch Feldmerkmale SAAR I

BESTELLEN

Veröffentlicht in: Statistischen Handbuch für das Saarland 1955, Saarbrücken 1956, S. 20. Mit freundlicher Genehmigung Statistisches Amt Saarland
Besatzungszonen nach dem Potsdamer Abkommen vom 2. August 1945. Urheber: Atlanta-Service, Frankfurt am Main
Datum Ereignis
24. Oktober 1944 Anerkennung der provisorischen Regierung Frankreichs unter General Charles De Gaulle durch die USA; dies bildet die Grundlage für die Beteiligung Frankreichs an der Besetzung des Grossdeutschen Reiches inkl. des seit 1934 mit Deutschland zu Grossdeutschland vereinigten zuvor austrofaschistischen, diktatorisch regierten Ständestaates Österreich.
21. März 1945 US-Amerikanische Truppen haben das gesamte Saarland besetzt. Der gesamte zivile wie behördliche Postverkehr kommt zum Erliegen. Der private Postverkehr im Saarland wird von den Besatzungsorganen verboten
29. April 1945 Französische Truppen dringen unter heftigen Gefechten gegen grossdeutsche und somit auch österreichische Truppen in das Vorarlberg ein; Vorarlberg und Nordtirol werden später Teile der französischen Besatzungszone
5. Mai 1945 Teilkapitulation der Wehrmacht im Nordwesten des Grossdeutschen Reiches am 4. Mail 1945 auf dem Timeloberg durch den Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg gegenüber den britischen Streitkräften (Feldmarschall Montgomery war bei der Kapitulation zugegen); diese Teilkapitulation tritt am 5. Mai 1945 um 7:00 Uhr in Kraft
7. Mai 1945 Bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht in Reims durch Generaloberst Jodel vor dem alliierten Oberkommandierenden General Eisenhower; die bedingungslose Kapitulation tritt am 8. Mai 1945 um 23:01 Uhr in Kraft
8. Mai 1945 VE-Day
8. Mai 1945 Bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht in Karlshorst vor dem sowjetischen Oberbefehlshaber Marschall Schukow durch Generalfeldmarschall Keitel für das OKW und das Heer, Generaladmiral von Friedeburg für die Marine und Generaloberst Stumpf für die Luftwaffe; hierdurch erfolgt die Ratifikation,der am Vortag in Reims unterzeichneten Kapitulation
9. Mai 1945 Die Ratifizierung der bedingungslosen Kapitulation in Karlshorst findet nach Moskauer Zeit am 9. Mai 1945 statt; für Russland ist dies bis heute der Tag des totalen Sieges über Deutschland
5. Juni 1945 „Berliner Erklärung“ der Oberbefehlshaber der vier Alliierten (Frankreich, Grossbritannien, Sowjetunion und USA); Übernahme der obersten Regierungsgewalt in den besetzten Gebieten; womit seit dem 1. Zonenprotokoll vom 12. September 1944 das Deutsche Reich in seinen Grenzen vom 31. Dezember 1937 definiert war (vor dem Beitritt des austrofaschistischen Österreichs zum Grossdeutschen Reich und dem für die Alliierten schmachvolle Münchner Abkommen von 1938)
4. Juli 1945 Die vier Alliierten übernehmen auch im österreichischen Teil Grossdeutschlands die oberste Regierungsgewalt und teilen es ebenfalls in vier Besatzungszonen auf, Wien wird genau wie Berlin zu einer geteilten Stadt; die Österreicher verhielten sich nach der totalen Niederlage cleverer als deutsche Politiker, gerierten sich schnell als Opfer, denn als Täter (was nicht nur aufgrund der allzu offensichtlichen Unterstützung von flüchtigen Nazis beispielsweise durch den österreichischen, katholischen Bischof Alois Hudal, der „Rattenlinie“, oder durch die „Waldheim-Affäre“ in den Augen der Weltöffentlichkeit gründlich misslang)
10. Juli 1945 Französische Truppen rücken für die abziehenden US-Truppen in die Saarregion ein. Wie schon unter der US-amerikanischer Besatzung ist der zivile Postverkehr untersagt und bleibt es bis zum 31. August 1945.
17. Juli – 2. August 1945 Potsdamer Konferenz der alliierten Regierungschefs im Schloss Cecilienhof (Harry Truman, Stalin, Winston Churchill – ab 28. Juli Clement Attlee)
26. Juli 1945 Auf der Potsdamer Konferenz wird das Saarland der französischen Besatzungszone zugewiesen.
2. August 1945 Potsdamer Abkommen: Beginn des Kalten Kriegs; am 1. August 1945 wird das Abschlussprotokoll der Konferenz unterzeichnet. Dieses Dokument, in dem die Beschlüsse, Vereinbarungen und Absichtserklärungen der drei Siegermächte festgehalten sind, wird „Potsdamer Abkommen“ genannt. Eine um acht Abschnitte gekürzte Fassung wird unmittelbar nach Ende der Verhandlungen unter dem Titel „Mitteilung über die Dreimächtekonferenz von Berlin“ im „Amtsblatt des Kontrollrats in Deutschland“ publiziert. Die Langfassung wird erst am 24. März 1947 vom US-Außenministerium veröffentlicht. Zentrales Element des Potsdamer Abkommens sind die 4D = Denazifizierung, Demilitarisierung, Demokratisierung, Dezentralisierung (die letzten beiden Ds sollten meines Erachtens nach im aktuellen Deutschland wieder einmal angewendet werden).
16. August 1945 Der Behördenpostverkehr zwischen saarländischen und französischen Stellen sowie mit grösseren Firmen resp. Banken wird aufgenommen. Barfrankierung mit Stempeln „Gebühr bezahlt“ resp. „Taxe perçue“
30. August 1945 Einrichtung der „Délégation supérieure de la Sarre“ unter dem Militärgouverneur Oberst Gilbert Grandval
1. September 1945 Der private Postverkehr wird nach und nach (Ortsverkehr, innerhalb der Besatzungszone, Ausland etc.) wieder zugelassen
17. Dezember 1945 In der Zone française d’occupation en Allemagne (inkl. Saarland) beginnt die Ausgabe von Briefmarken der Allgemeine Ausgabe mit den Werten zu 10, 12, 20, 30 (Reichs-) Pfennig und zu 1 (Reichs-) Mark.
11. Januar 1946 Briefmarkenausgaben zu 1, 3, 5, 8, 15, 24 (Reichs-) Pfennig
16. Februar 1946 Das Saarland wird der Zuständigkeit des Alliierten Kontrollrats in Berlin entzogen. Die Briefmarken der Allgemeinen Ausgabe bleiben im Saarland frankaturgültig
1. April 1946 Briefmarkenausgaben zu 2 und 5 (Reichs-) Mark
20. Juli 1946 Die Gebietserweiterung des Saarlandes zu Lasten der französischen Besatzungszone (Beschluss vom 18. Juli 1946) tritt in Kraft. Die Einbeziehung einiger Gemeinden des Kreises Saarburg bleibt beim Alliierten Kontrollrat umstritten
Winter 1946/47 Europa erlebt den bislang strengsten Winter des 20. Jahrhunderts. Von November 1946 bis Ende März 1947 herrschen in vielen Teilen Minusgrade. Viele Flüsse frieren zu und verschärfen hiermit das – aufgrund der in weiten Teilen Europas zerstörten Infrastruktur – bestehende Transportproblem massiv.
22. Dezember 1946 Abtrennung des Saarlandes von der Zone française d’occupation en Allemagne. Die Briefmarken der Allgemeinen Ausgabe bleiben im Saarland frankaturgültig.
27. Dezember 1946 Der Druck der ersten Briefmarkenausgabe für das Saarland Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar (BuS I) beginnt bei der Druckerei Burda mit den Marken des 75 Pfennig-Werts.
10. Januar 1947 Die Marken zu 12 und 75 (Reichs-) Pfennig werden von der Druckerei Burda an die P.T.T. in Saarbrücken versandt
20. Januar 1947 Die Marken zu 12 und 75 (Reichs-) Pfennig gelangen an die saarländischen Postschalter
25. Januar 1947 Die Marken zu 24 und 45 (Reichs-) Pfennig werden von der Druckerei Burda an die P.T.T. in Saarbrücken versandt.
4. Februar 1947 Die Marken zu 24 und 45 (Reichs-) Pfennig gelangen an die saarländischen Postschalter.
8. Februar 1947 Die Marken zu 6, 16 und 84 (Reichs-) Pfennig sowie zu einer (Reichs-) Mark werden von der Druckerei Burda an die P.T.T. in Saarbrücken versandt.
17. Februar 1947 Die Marken zu 6, 16 und 84 (Reichs-) Pfennig sowie zu einer (Reichs-) Mark gelangen an die saarländischen Postschalter.
22. Februar 1947 Die Marken zu 2, 3, 8, 10, 20, 25, 30, 40, 50, 60 und 80 (Reichs-) Pfennig werden von der Druckerei Burda an die P.T.T. in Saarbrücken versandt.
7. März 1947 Die Marken zu 2, 3, 8, 10, 20, 25, 30, 40, 50, 60 und 80 (Reichs-) Pfennig gelangen an die saarländischen Postschalter. Die Briefmarkenausgabe Berufe und Sehenswürdigketen an der Saar ist damit komplett.
8. Juni 1947 Gebietsarrondierung des Saarlandes tritt in Kraft. Einige Gemeinden des Kreises Saarburg werden gegen den Willen der Einwohner und trotz vieler Proteste aus dem Saarland ausgegliedert und werden Teile des neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
16. Juni 1947 Währungsumstellung Teil I: Die Reichsmark wird durch die Saar-Mark abgelöst (Tauschkurs 1:1, bei Umtauschpflicht). Zweisprachige Banknoten zu 1, 2, 5, 10, 50 und 100 Saar-Mark, gedruckt von der Banque de France, Paris, werden von der Mission Économique Française en Sarre ausgegeben. Die nach 1945 von den Alliierten geprägten Reichspfennig-Münzen wie auch die ausgegebenen Briefmarken (inkl. der Briefmarken der Allgemeinen Ausgabe) behalten im Saarland ihre Gültigkeit. Ziel dieser kleinen Währungsreform ist es, vor der geplanten Währungsreform einen Zufluss von Reichsmark aus Restdeutschland zu unterbinden und gleichzeitig einen Überblick über die im Saarland vorhandenen Währungsbestände zu erhalten.
Sommer 1947 Die Vorräte an Briefmarken werden aus Sicht der Postdirektion in Saarbrücken knapp. Als Ursache werden unter anderem Markenhortungen durch Firmen und Private aufgrund der finanziellen Instabilität der Reichsmark/Saar-Mark ausgemacht. Die Wahrnehmung ist – wie die im März 1948 registrierte Anzahl an vernichteten Markenbögen zeigt – nicht korrekt. Dennoch: Die P.T.T. bestellt bei der Druckerei Burda neue Marken. Da bei Burda die Druckvorlagen und Druckzylinder nicht mehr vorhanden resp. gebrauchsfähig sind, entscheidet sich die P.T.T. zu einer „Neuauflage“ der Ausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar (BuS II) unter Verwendung der von Vytautas Kazimieras Jonynas entworfenen Vorlagen aber – nach kleinen Anpassungen der Vorlagen – unter Verwendung neu angefertigter Diapositive. Ebenso kommt ein weisseres Papier (durchgehend ohne Wasserzeichen), eine glatte und hellere Gummierung sowie eine ähnliche, jedoch nicht ganz mit den Werten der Saar I übereinstimmende Farbe zum Einsatz. Die im Juni im Saarland erfolgte Währungsumstellung auf die Saar-Mark soll beim höchsten Wert berücksichtigt werden. Aus Sicht der Postdirektion nicht mehr benötigte Werte zu 6, 8, 25, 40, 45, 75 und 80 Pfennig, werden nicht nachbestellt.
5. Oktober 1947 Landtagswahlen im Saarland
13. Oktober 1947 Der Druck der Neuausgabe der Briefmarkenserie Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar (BuS II) beginnt bei der Druckerei Burda mit den Marken des 24 Pfennig-Werts.
20. Oktober 1947 Die saarländische Postdirektion liefert je einen Bogen pro Bildmotiv der Briefmarkenserie Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar (insg. also 6 Bögen) an die Malstatt-Burbacher Handelsdruckerei GmbH in Saarbrücken
24. Oktober 1947 Die Marken zu 15, 16 und 24 Pfennig werden von der Druckerei Burda an die P.T.T. in Saarbrücken versandt.
12. November 1947 Die Marken zu 2, 3 und 20 Pfennig werden von der Druckerei Burda an die P.T.T. in Saarbrücken versandt.
12. November 1947 Trennung der P.T.T. des Saarlandes von der P.T.T. der Zone française d’occupation en Allemagne mit Sitz in Baden-Baden durch Kostitutionsverfügung Nr. 254
15. November 1947 Währungsumstellung Teil II: Gesetz 2158/47 zur vorrübergehenden Einführung des Saar-Franken als gesetzliches Zahlungsmittel; Tauschkurs 20 Saar-Mark = 1 Saar-Franken; Währungsparität zum Französischen Franc, der mangels Banknoten und Münzen de facto die Währung des Saarlandes wird.
15. November 1947 Die Marken zu 10, 30, und 60 Pfennig werden von der Druckerei Burda an die P.T.T. in Saarbrücken versandt.
November/Dezember 1947 Der Überdruck mit Wert- und Währungsangabe in Franken der vorhandenen Markenbestände der Briefmarkenausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar (BuS I, Originalausgabe) sowie der von der Druckerei angelieferten Neuausgabe (BuS II) wird durch die Malstatt-Burbacher Handelsdruckerei GmbH durchgeführt. Der Überdruck wird im Buchdruckverfahren auf einer Flachform-Druckmaschine aus dem Hause Heidelberger ausgeführt.
19. November 1947 Bekanntmachung der „grossen“ Währungsreform auf den nächsten Tag
20. November 1947 Der Saar-Franken ist gesetzliches Zahlungsmittel (de facto ist es der Französische Franc) im Saarland
20. November 1947 Die Briefmarken mit Überdruck (MBD I/II) zu 12 Pf/2 Fr (nur Urdruck), 15 Pf/3 Fr sowie 24 Pf/6 Fr gelangen an die saarländischen Postschalter.
20.-27. November 1947 Mischfrankaturen von Briefmarken der Allgemeinen Ausgabe der Zone française d’occupation en Allemagne, der BuS I und der BuS II sind möglich.
21. November 1947 Die Marken zu 50 und 84 Pfennig werden von der Druckerei Burda an die P.T.T. in Saarbrücken versandt.
24. November 1947 Der Druck der zweiten Auflage der Briefmarkenserie Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar (BuS II in Pfennig und Saar-Mark) wird bei der Druckerei Burda mit dem Druck der letzten Bögen des 12 Pfennig-Wertes abgeschlossen. Die Marken zu 12 Pfennig sowie 1 Saar-Mark werden an die P.T.T. in Saarbrücken versandt.
27. November 1947 Die Briefmarken mit Überdruck zu 2 Pf/10 Cent., 3 Pf/60 Cent., 10 Pf/1 Fr, 16 Pf/4 Fr, 20 Pf/5 Fr, 30 Pf/9 Fr sowie 60 Pf/14 Fr gelangen an die saarländischen Postschalter.
28. November 1947 Die Briefmarken der Allgemeinen Ausgabe der Zone française d’occupation en Allemagne sowie der Saar I haben im Saarland keine Frankaturgültigkeit mehr.
6. Dezember 1947 Die Briefmarken mit Überdruck zu 12 Pf/2 Fr (nur Neuauflage), 50 Pf/10 Fr, 84 Pf/20 Fr sowie 1 SM (Saar-Mark)/50 Fr gelangen an die saarländischen Postschalter. Die Briefmarkenausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar (BuS II) ist damit komplett.
17. Dezember 1947 Das Saarland wird selbständig, mit eigener Verfassung und Regierung. Die Oberhoheit über das Saarland übt bis 1952 der frührere Militärgouverneur, jetzt französische „Hohe Kommissar“ Gilbert Grandval auf Schloss Halberg (heute Intendanz des SR) aus. Von Selbständigkeit, Gebiets- und Währungsreform war das zerschlagene und weiterhin besetzte Grossdeutschland noch weit entfernt. Im Saarland fand eine sehr strenge Entnazifizierung statt. Nazis und Kriegsverbrecher gelangten nicht in politisch wie wirtschaftlich verantwortungsvolle Positionen, wie dies reihenweise in den Besatzungszonen und später unter Adenauer in der BRD geschieht.
15. Januar 1948 Der Saar-Franken wird alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel im Saarland (de facto ist es der Französiche Franc)
31. März 1948 Die Marken der Saar II, also der in Franken-Währung überdruckten Werte der 1. und 2. Offenburger Ausgabe werden von den saarländischen Postschaltern zurückgezogen.
1. April 1948 Zoll- und Währungsunion zwischen dem Saarland und Frankreich. Der Französische Franc wird auch de jure alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel im Saarland.
31. Mai 1948 Die Marken der Saar II, also der in Franken-Währung überdruckten Werten der 1. und 2. Offenburger Ausgabe verlieren ihre Frankaturgültigkeit.
23. April 1949 Letzte Gebietsveränderung des Saarlandes nach dem Krieg: Die Gemeinde Kirrberg tritt dem Saarland bei.

Habt ihr einen Fehler entdeckt? Bitte schreibt mir über das Kontaktformular.

Bis dann

__________

Anmerkung vom 29. Januar 2024

Die Chronologie läuft im Hintergrund weiter und wird auch von mir gepflegt; sie ist aktuell nicht online.

__________

Folgt mir auf Facebook und ihr seid immer auf dem Laufenden.

#saarphila #saarphilatelie