Philatelistische Bibliothek (I) – Neuzugang F.S.A. 1960

Hallo

Ich konnte unlängst meine Sammlung an Saar-Spezial-Katalogen um ein weiteres Exemplar erweitern, welches ich euch hier vorstellen möchte.

Es handelt sich um ein Exemplar des Catalogue F.S.A. 1960 des Briefmarkenhauses Franco-Sarroise-Allmande im XV. Pariser Arrondissement. Das Briefmarkenhaus F.S.A. hatte sich seit der Gründung  1927 unter anderem auf die Briefmarkenausgaben des Saargebietes spezialisiert. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kamen die Ausgaben der Französischen Besatzungszonen sowie des Saarlandes hinzu. Der Catalogue F.S.A. verwendet das Nummerierungssystem von Yvert & Tellier, das bedeutet, die Werte der 1. Offenburger Ausgabe führen die Nummern 196-215.

Interessant ist dieser Katalog unter anderem, da es sich um einen – wie in Frankreich, Grossbritannien, der Schweiz oder auch den USA üblich – Händler- oder Verkaufskatalog handelt. Was bedeutet das?

Die in Händler- oder Verkaufskatalogen aufgeführten Preisangaben sind keine Mondpreise, die das reale Marktgeschehen ignorieren und nur einem kleinen Klüngel von Profiteuren helfen, den Sammler abzuzocken, wie das beispielsweise bei den deutschen MICHEL®-Katalogen der Fall ist. Verkaufskataloge listen klar die Preise auf, zu welchen ein Kunde die entsprechenden Marken in der beschriebenen Qualität beim Katalogherausgeber, der gleichzeitig Händler ist, erwerben kann.

Unter dieser Prämisse, aber auch nur unter dieser, ergibt es Sinn, Kataloge jährlich oder sogar häufiger zu aktualisieren. Bei Mondpreiskatalogen kann der Sammler abgeschlossener Sammelgebiete, wie des Saargebiets, Sardiniens und selbstverständlich auch des Territoire de la Sarre, sein Exemplar bedenkenlos 10 Jahre oder länger verwenden. Eine Erneuerung desselben braucht nur ins Auge gefasst zu werden, sollten neue Erkenntnisse zum Sammelgebiet, neue Abarten, neue Forschungsergebnisse etc. im Katalog aufgenommen werden. Die von Katalogherstellern so häufig händeringend als Kaufargument beschworenen „Preisbewegungen“ kann der Sammler getrost ignorieren, resp. aus der Fachpresse in sein Katalog-Exemplar übertragen. Eine Verwendungsdauer von über 10 Jahren für einen Katalog ist nicht an den Haaren herbeigezogen. Im Hause Schwaneberger war für Saar-Sammler – bitte festhalten – 1 3   J a h r e  lang der MICHEL® Handbuch-Katalog Saar 2004 das Mass aller Dinge.

Dieser wurde erst 2017 durch den Michel Saar-Spezial 2017 abgelöst. Ich bin gespannt, wann beim Schwaneberger-Verlag die nächste Überarbeitung folgt.

Was kostete 1960 ein kompletter Satz der 1. Offenburger Ausgabe? In postfrischer Erhaltung 2,50 Nouveaux Francs (entsprach etwa SFr. 2,80 oder DM 2,25) und gestempelt 4,00 Nouveaux Francs. Der Katalog ist in dieser Hinsicht auch ein Zeitdokument. Frankreich hatte zum 1. Januar 1960 im Zuge einer Währungsabwertung die Einführung des neuen Französischen Francs zu 100 alten Französischen Francs (Ancient Francs) beschlossen.

Soviel zu dem Neuzugang in meiner Sammlung Montclair. Habt ihr hierzu Fragen?

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Bis dann

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