Feldmerkmale – 2 Pfennig (VII)

Weisse Wolke über dem Storchennest

Die Feldmerkmale der Ausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar

Hallo

In diesem Beitrag werden wir uns die Felder 21AB bis 25AB  des 2 Pfennig-Werts – also die  Marken der beiden nachfolgend abgebildeten Fünferstreifen – genauer ansehen.

2 Pfennig, A-Bogen, Felder 21-25
2 Pfennig, B-Bogen, Felder 21-25

Die bekannten Werke und Kataloge weisen für die Felder 21AB bis 25AB keinerlei Einträge aus.

    • End/Becker: keine Besonderheiten
    • Staedel – Étude: keine Besonderheiten
    • SHB: keine Besonderheiten
    • Catalogue F.S.A.: keine Besonderheiten
    • Michel: keine Besonderheiten
Feld 21

Der gezeigte Anblick der Marken entspricht in etwa dem Anblick unter einer guten Briefmarkenlupe (oben A-Bogen, unten B-Bogen).

Schön zu erkennen ist die Perforationsanomalie der Marken der 1. und 2. senkrechten Bogenreihe bei A-Bögen (rechts, 2.-4. Zahnloch von oben).

Feldmerkmale

AB: „der Bogen des P der Währungsangabe PF. oben rechts vom Stamm fehlend“

Fazit: Ich katalogisiere das Feldmerkmal des Feldes 21AB als:

2 Pfennig Feld 21AB: „der Bogen des P der Währungsangabe PF. oben rechts vom Stamm fehlend“

Unterscheidung Marken von A- resp. B-Bögen: „Konturlinie zwischen Schriftband SAAR und Wertangabe 2 reicht nicht bis zum Markenrand (A)“

Feld 22

keine auffälligen Merkmale bis auf die Perforationsanomalie am rechten senkrechten Markenrand bei Marken, welche von einem A-Bogen stammen

Feld 23

keine auffälligen Merkmale

Feld 24

keine auffälligen Merkmale

Feld 25

keine auffälligen Merkmale

 

Bis dann

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Feldmerkmale – 2 Pfennig (V)

Weisse Wolke über dem Storchennest

Die Feldmerkmale der Ausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar

Hallo

und willkommen zu einer Premiere! Die Erstpublikation eines sehr speziellen wiederkehrenden Feldmerkmals,  Ergebnis meiner Forschungsarbeit. Was heisst das für euch?

    • Ihr als Leser des Saarphilatelie-Blogs wisst mehr
    • 72 Jahre nach dem Erstausgabetag ist die Forschung rund um die Marken der Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar noch lange nicht abgeschlossen.

In diesem Beitrag werden wir uns die Felder 11AB bis 15AB  des 2 Pfennig-Werts – also die  Marken der beiden nachfolgend abgebildeten Fünferstreifen – genauer ansehen.

2 Pfennig, A-Bogen, Felder 11-15
2 Pfennig, B-Bogen, Felder 11-15

Die bekannten Werke und Kataloge weisen für die Felder 11AB und 15AB folgende Einträge aus:

    • End/Becker: 206 c 2 Pfg 13. Marke, Bogen A+B: „Strich durch R“
    • Staedel – Étude: ausschliesslich als Erwähnung – 11e timbre. „Point sur le rocher à droite du mineur“; ausschliesslich als Erwähnung – 13e timbre. „Trait dans le R“
    • SHB: Feld 11AB „Punkt rechts neben dem Gürtel des Bergmanns“; Feld 13AB „Punkt im R“
    • Catalogue F.S.A.: keine Besonderheiten
    • Michel: keine Besonderheiten

Wie gehabt, liefert keines der vorstehenden Werke dem Sammler eine Abbildung zu dem jeweils beschriebenen Feldmerkmal.

Feld 11

11AB ist eine Marke mit einem sehr speziellem Feldmerkmal, dass sich einem erst beim zweiten Hinschauen erschliesst.

Der gezeigte Anblick der Marken entspricht in etwa dem Anblick unter einer guten Briefmarkenlupe (oben A-Bogen, unten B-Bogen).

Schön zu erkennen ist bei der oberen Marke die Perforationsanomalie der Marken der 1. und 2. senkrechten Bogenreihe bei A-Bögen (rechts, 2.-4. Zahnloch von oben).

Feldmerkmale

AB: „verwaschener Farbfleck auf dem rechten (1) Hosenbein des Bergmanns“; „dunkler Farbfleck an der Strebwand rechts vom Bergmann auf höhe der Taille“ (links A-Bogen, rechts B-Bogen)

Das Hauptfeldmerkmal des Feldes 11AB „verwaschener Farbfleck auf dem rechten Hosenbein“ wird scherzhaft als schmutzige Hose bezeichnet. Versierte Saar I-Sammler werden bei dem Begriff „schmuzige Hose“ aufhorchen und im Katalog blättern. Sie müssen nicht lange suchen: bei 12 Pfennig Feld 76AB resp. MiNr. 211XY VII werden Sie fündig. Das Merkmal von 2 Pfennig Feld 11AB ist ein wiederkehrendes Feldmerkmal, von denen ich auf dem Saarphilatelie-Blog bereits einige Beispiele (2) vorgestellt habe.

Dieses spezielle wiederkehrende Feldmerkmal ist jedoch etwas sehr besonderes. Weshalb? Denkt einmal kurz nach. Das Feldmerkmal tritt sowohl beim 2 Pfennig-Wert  als auch beim 12 Pfennig-Wert auf.

Und? Fällt der Groschen? Nein? Von allen Marken mit Bildmotiv Bergmann im Streb vor stilisierter Saarlandschaft wurden die 12 Pfennig-Werte zuerst (30. Dezember 1946 – 8. Januar 1947) und die 2 Pfennig-Werte als letztes gedruckt (20./21. Februar 1947). Alle anderen Werte mit demselben Bildmotiv – 3-, 6-, 8- und 10 Pfennig – wurden zwischen diesen Daten gedruckt. Tatsächlich: das wiederkehrende Feldmerkmal mit dem Spitznamen verschmutzte Hose tritt bei allen sechs Werten mit dem Bildmotiv Bergmann im Streb vor stilisierter Saarlandschaft auf; nur ist dies bislang niemandem aufgefallen.

Es ist beileibe nicht so, dass niemand diese Marken genau angeschaut hätte, einige Felder sind sogar in dem einen oder anderen Werk aufgeführt, jedoch mit einem anderen Merkmal.

Trara! Vorhang auf zur Premiere auf dem Saarphilatelie-Blog

2 Pfennig Feld 11AB (hier A)
2 Pfennig Feld 58AB (hier A)
6 Pfennig Feld 21AB (hier A)
8 Pfennig Feld 91AB (hier A)
10 Pfennig Feld 51AB (hier A)
12 Pfennig Feld 76AB (hier A)

Interessant zu sehen, wie das Feldmerkmal bei den verschiedenen Farben unterschiedlich akzentuiert hervortritt.

Dieses Beispiel eines wiederkehrenden Feldmerkmals zeigt jedoch auch wieder die Beliebigkeit und die Willkür der Katalogisierungen im Michel-Katalog. Weshalb wird einer 12 Pfennig-Marke vom Feld 76AB ein anderer Wert zugemessen als einer 10 Pfennig-Marke vom Feld 51AB? Obschon beide dasselbe Feldmerkmal aufweisen? Könnt ihr mir das erklären?

Fazit: Ich katalogisiere die Feldmerkmale des Feldes 11AB als:

2 Pfennig Feld 11AB: „verwaschener Farbfleck auf dem rechten Hosenbein – schmutzige Hose – des Bergmanns“ Hinweis: wiederkehrendes Feldmerkmal 3 Pfennig Feld 58AB, 6 Pfennig Feld 21AB, 8 Pfennig Feld 91AB, 10 Pfennig Feld 51AB, 12 Pfennig Feld 76AB

Weiteres Merkmal: „dunkler Farbfleck an der Strebwand rechts vom Bergmann in Höhe der Taille“

Unterscheidung Marken von A- resp. B-Bögen: „feiner Farbfleck am Himmel links vom Kirchturm (B)“

Die Erwähnungen in den anderen Katalogen und Werken werden als Fussnote festgehalten.

Feld 12

Der gezeigte Anblick der Marken entspricht in etwa dem Anblick unter einer guten Briefmarkenlupe (oben A-Bogen, unten B-Bogen).

Keine auffälligen Feldmerkmale. Jedoch erkennen wir der oberen Abbildung  wieder die Perforationsanomalie der Marken der 1. und 2. senkrechten Bogenreihe bei A-Bögen (links, 2.-4. Zahnloch von oben).

Feld 13

Der gezeigte Anblick der Marken entspricht in etwa dem Anblick unter einer guten Briefmarkenlupe (oben A-Bogen, unten B-Bogen).

Feldmerkmale

AB: „feiner Farbstrich quer über den Bogen des R von SAAR“

Der Pfeil weist auf auf einen Flecken hin. Es ist wahrscheinlich, jedoch nicht gesichert, dass es sich um eine Variante des wiederkehrenden Feldmerkmals Fleck über Handgelenk handelt.

Fazit: Ich katalogisiere die Feldmerkmale des Feldes 13AB als:

2 Pfennig Feld 13AB: „feiner Farbstrich quer über den Bogen des R von SAAR

Die Erwähnungen in den anderen Katalogen und Werken werden als Fussnote festgehalten.

Feld 14

keine auffälligen Merkmale

Feld 15

keine auffälligen Merkmale

Bis dann

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Anmerkungen

(1) Die Angaben links und rechts in deutschsprachigen Katalogen wie auch im SAARPHILA-BLOG beziehen sich auf die Sicht des Betrachters. Mit dem linken Hacken ist somit der rechte Hacken des Bergmanns gemeint.

(2) Wiederkehrende Feldmerkmale bei den Werten der 1. Offenburger Ausgabe entstanden durch Diapositivmontage bei der Herstellung des Diapositivbogens für einen neuen Wert, wodurch das Feldmerkmal „mitwanderte“, wenn auch jeweils auf ein anderes Bogenfeld. Weitere Beiträge zum Thema wiederkehrende Feldmerkmale findet ihr unter den nachstehenden Links:

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Feldmerkmale – 2 Pfennig (I)

Weisse Wolke über dem Storchennest

Die Feldmerkmale der Ausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar

Hallo

Mit diesem Beitrag beginne ich die angekündigte Beitragsreihe über die vielfältigen Feldmerkmale der Briefmarkenausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar (BuS I, 1. Offenburger Ausgabe).

Braucht es wirklich eine weitere Auflistung von Feldmerkmalen der 1. Offenburger Ausgabe, mögt ihr euch fragen. Sind im Michel nicht bereits 109 Plattenfehler (sic!) katalogisiert, für welche der Philotax auch die entsprechenden Abbildungen beisteuert? Neben diesen beiden, im deutschsprachigen Raum weit verbreiteten Katalogen, existieren sogar noch weitere Werke, die jedoch nur noch antiquarisch erhältlich sind, in welchen diese Feldmerkmale ausführlich behandelt werden:

Diese Werke habe ich bereits in vorhergehenden Beiträgen ausführlich vorgestellt. Und dann gibt es ja auch noch das Handbuch der Postwertzeichen des Saargebietes und des Saarlandes, dessen Kapitel 402 und 403 die Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar sowie den Malstatt-Burbacher Druck und deren Feldmerkmale sehr ausführlich behandeln.

Alle vorstehenden Werke weisen jedoch Mängel und Lücken auf. Da wären:

    • eine unzureichende Anzahl Abbildungen
    • häufig unverständliche bis falsche Beschreibungen der Merkmale
    • uneinheitliche Begriffsverwendung bei der Beschreibung
    • uneinheitliche Handhabung der Listung oder Auslassung von Merkmalen innerhalb der einzelnen Werke
    • die Angaben aller oben aufgezählter Werke stammen aus den 1950er-Jahren

Die Angaben im Michel gründen in den meisten Fällen auf End/Becker sowie Saarhandbuch und wurden in den vergangenen Jahrzehnten im wesentlichen unverändert von Ausgabe zu Ausgabe übernommen. Der Philotax hat dann vielen für seinen Saar-Katalog vom Michel blind übernommen. Daher basieren die Angaben im Michel sowie im Philotax schlussendlich auf veralteten Informationen. Aktuelles zum Thema Feldmerkmale der 1. Offenburger Ausgabe müsst ihr euch mühsam aus unterschiedlichen Quellen zusammensuchen. Ihr seht, es besteht durchaus Bedarf für eine aktuelle Auflistung der Feldmerkmale der 1. Offenburger Ausgabe.

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Die Beitragsreihe Weisse Wolke über dem Storchennest basiert auf meinen langjährigen Untersuchungen der Ausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar.

Die von mir verwendete Unterteilung unterscheidet sich von denen anderer Kataloge, da ausschliesslich die Werte des abgeschlossenen Sammelgebietes Territoire de la Sarre en tant que colonie française, das „de facto“ vom 22. Februar 1946 bis zum 17. Dezember 1947 bestand (vgl. hier), behandelt werden. Dieses Sammelgebiet, auch als Französisches Protektorat Saarland bezeichnet, besteht aus den Werten der Briefmarkenausgaben:

    • Wappen und Dichter
    • 1. Offenburger Ausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten (BuS I)
    • 2. Offenburger Ausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten (BuS II)
    • Malstatt-Burbacher Druck (MB

Die 13 im Buchdruck überdruckten Werte des Malstatt-Burbacher Drucks weisen jeweils zwei Typen auf:

    • Typ I = Druck auf Marken der 1. Offenburger Ausgabe
    • Typ II = Druck auf Marken der 2. Offenburger Ausgabe

Hinzu kommen sieben Werte, mit abweichenden Wasserzeichenorientierungen (F/S) oder Abstandsvarianten des Überdrucks (e/w).

Die vorhandenen Kataloge zu den Feldmerkmalen der 1. Offenburger Ausgabe bezeichnen diese entweder mit Kleinbuchstaben (End/Becker, Staedel, F.S.A.) oder mit römischen Ziffern (Michel). Beide Systeme haben den Nachteil, dass sich Benutzern das zugehörige Bogenfeld nicht sofort erschliesst und bei sehr vielen Feldmerkmalen schnell i, j und l verwechselt resp. römische Ziffern unhandlich werden. Die Feldmerkmale werden darüber hinaus ohne erkennbare Ordnung aufgeführt; bspw. Merkmal I vom Feld 100 oder Merkmal e vom Feld 1.

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Genug der Vorrede. Beginnen wir mit den Feldmerkmalen des 2 Pfennig-Wertes. Ich werde jeweils einen Markenstreifen aus fünf Marken vorstellen und diesen jeweils in zwei Beiträgen vollständig beschreiben.

2 Pfennig, A-Bogen, Felder 1-5
2 Pfennig, B-Bogen, Felder 1-5

Von den bisherigen Katalogen und Werken führt ausschliesslich das ziemlich genaue SHB das Feld 2AB als Feldmerkmal: „Kontur über der 2“, bietet jedoch keine Abbildung. Wisst ihr, wie eine „Kontur über der 2“ aussieht? Nein? Ich ebenfalls nicht. Dazu später mehr.

Feld 1

Wir schauen uns zuerst die Marken vom Feld 1AB genauer an (oben A-Bogen, unten B-Bogen). Der gezeigte Anblick der Marken entspricht in etwa dem Anblick unter einer guten Briefmarkenlupe.

Schön zu erkennen ist die Perforationsanomalie der Marken der 1. und 2. senkrechten Bogenreihe bei A-Bögen (rechts, 2.-4. Zahnloch von oben).

Feldmerkmale

    • AB: „verwaschener Farbfleck links am Anstrich der Wertangabe 2“ (links A-Bogen, rechts B-Bogen)

    • AB (B schwach): „verwaschener Farbfleck am Himmel rechts von der Kirchturmspitze“

    • B: „kräftiger Farbfleck am Himmel rechts von der Kirchturmspitze“

Von den gefundenen Feldmerkmalen wäre einzig das Hauptmerkmal, der verwaschene Fleck am Anstrich der Wertziffer 2, für eine Katalogisierung auffällig genug. Die anderen Feldmerkmale taugen hierzu nicht: zu unauffällig resp. Verwechslungsgefahr.

Fazit: Ich erwähne dieses Feldmerkmal, katalogisiere es jedoch nicht.

Feld 2

Wieder zuerst die Marke vom A-Bogen, dann vom B-Bogen.

Feldmerkmale

AB: „rechter, unterer Bildrand rechts oberhalb der Wertangabe 2 eingedellt, die Delle weist einen dunklen Rand – Augenbraue (vgl. hier)- auf; feine, unregelmässig geschwungene Farblinie vom Rand des Strebs zwischen Bildrand und Wertangabe hindurch bis auf den Markenrand“ (links A-Bogen, rechts B-Bogen)

Ausserdem: Die unregelmässig geschwungene Farblinie ist die „Kontur über der 2“, mit der das Saarhandbuch das Feldmerkmal Feld 2AB äusserst knapp und unvollständig beschreibt.

Schön zu erkennen ist bei dieser Abbildung wieder die Perforationsanomalie der Marken der 1. und 2. senkrechten Bogenreihe bei A-Bögen (links, 2.-4. Zahnloch von oben).

Bei dem beschriebenen Feldmerkmal handelt es sich um ein wiederkehrendes Feldmerkmal. Von wiederkehrenden Feldmerkmalen sprechen wir, sobald dasselbe Feldmerkmal bei mindestens zwei verschiedenen Werten – in der Regel mit demselben Bildmotiv – vorkommt. Diese übereinstimmenden Feldmerkmale müssen dabei nicht zwingend auf dem gleichen Bogenfeld auftreten. Wir finden das von mir als Augenbraue bezeichnete Merkmal auch beim

    • 3 Pfennig-Wert, Feld 88AB (Erstpublikation)
    • 8 Pfennig-Wert, Feld 44AB
    • 10 Pfennig-Wert, Feld 4AB
3 Pfennig, Feld 88AB
8 Pfennig, Feld 44AB
10 Pfennig, Feld 4AB

Wiederkehrende Feldmerkmale bei den Werten der 1. Offenburger Ausgabe entstanden durch Diapositivmontage bei der Herstellung des Diapositivbogens für einen neuen Wert. In diesem Fall wurden die Diapositivstreifen des 10 Pfennig-Werts, der zeitlich von den vier Werten zuerst gedruckt wurde, für die Herstellung der Diapositivbögen der Werte zu 8 Pfennig, 3 Pfennig und zuletzt für die Werte des 2 Pfennig-Werts verwendet, wodurch das Feldmerkmal „mitwanderte“, wenn auch jeweils auf ein anderes Bogenfeld.

Fazit: Ich katalogisiere dieses Feldmerkmal als:

2 Pfennig Feld 2AB: „rechter, unterer Bildrand rechts oberhalb der Wertangabe 2 eingedellt, die Delle weist einen dunklen Rand – Augenbraue – auf; feine, unregelmässig geschwungene Farblinie vom Rand des Strebs zwischen Bildrand und Wertangabe hindurch bis auf den Markenrand“. Hinweis: wiederkehrendes Feldmerkmal 3 Pfennig Feld 88AB, 8 Pfennig Feld 44AB, 10 Pfennig Feld 4AB

Die Erwähnung des Feldmerkmals im SHB wird in einer Fussnote festgehalten.

Die weiteren Bogenfelder 3-5 werden wir im kommenden Beitrag behandeln.

Bis dann

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Beiträge zu wiederkehrenden Feldmerkmalen

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Feldmerkmale – Ein Feldmerkmal mit „Doppelschlag“

Hallo

Ich sollte vielleicht weniger auf ebay stöbern, sonst wird es noch lange dauern, bis ich die Beitragsserie zu den einzelnen Werten der Freimarkenausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar vervollständigt habe

Aufgefallen ist mir dieses Angebot mit drei in Michel-Katalogen aufgeführten Feldmerkmalen der 1. Offenburger Ausgabe (BuS I):

Mein Blick blieb immer wieder an dem Viererblock des 6 Pfennig-Werts hängen. Irgend etwas stimmte mit diesen Marken nicht, doch ich kam nicht sofort darauf, was es war. Das Feldmerkmal war nicht das eigentlich spannende Element dieses Viererblocks. Schauen Sie selbst:

6 Pfennig, Viererblock (Felder 23, 24, 33, 34)

Der Viererblock weist einen gut erkennbaren Doppelschlag des Zähnungskamms der Titan Flachperforiermaschine auf. Wie konnte es dazu kommen?

Jeweils vier übereinanderliegende Druckbogen wurden von Mitarbeitern der Druckerei Franz Burda mit dem unteren Rand in die Greifer der Perforiermaschine eingelegt. Diese Greiferspuren erkennt man bei nahezu allen Schalterbögen der 1. Offenburger Ausgabe. Nach dem Einspannen zog die Perforiermaschine die vier Druckbogen mit gleichmässiger Geschwindigkeit unter dem sich auf- und niederbewegenden Zähnungskamm durch, wodurch im Idealfall sämtliche Marken einheitlich mit dem Zahnungsmass K14 perforiert wurden. Wenn jedoch der Zähnungskamm – aus welchem technischen Grund auch immer – einen Doppelschlag ausführte, waren die Druckbogen bereits von den Greifern etwas weiter durch die Maschine gezogen worden.

Ergebnis: Die betroffenen waagerechten Markenreihen erhalten am unteren Markenrand eine zweite Reihe Perforationslöcher und die seitlichen Markenzähne sind so gut wie nicht vorhanden. Die Marken der betroffenen Markenreihe wirken im Vergleich zu anderen Marken schmaler (siehe vorstehende Abbildung).

Hier noch die gummierte Seite des Viererblocks, auf welcher ihr die Doppelzähnung noch klarer erkennen könnt.

Wie ist nun mein Neuzugang zu bewerten? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Marken der 1. Offenburger Ausgabe mit Doppelschlag werden nach meiner Marktkenntnis selten angeboten. Der Verkäufer meines Exemplars hat die Besonderheit nicht erkannt und so konnte ich das Los für unter Euro 6 erwerben.

Eine einzelne Marke mit Doppelschlag ist auf den ersten Blick schwer zu erkennen, ausserdem dürften die nahezu fehlenden seitlichen Markenzähne die meisten Käufer verschrecken.

Für eine Bewertung würde ich für den vorliegenden Viererblock rechnen:

    • Euro 0,10 für den guterhaltenen, farbfrischen Viererblock plus
    • Euro 0,20 für ungebrauchte Erhaltung mit Originalgummi plus
    • Euro 0,25 für das Feldmerkmal

Macht Euro 0,55 für den Viererblock ohne Berücksichtigung des Doppelschlags. Mit Doppelschlag sind Euro 11 meine Schätzung.

Ich appliziere also einen Faktor 20 für den Doppelschlag, was bereits die Autoren des Saarhandbuchs im Kapitel 402,49 vorschlugen.

Ach ja, … ich bin euch noch das im Michel-Katalog unter römisch III aufgeführte Feldmerkmal schuldig:

6 Pfennig, Feld 23AB: Dunkler Farbfleck auf dem linken Hosenbein des Bergmanns

Über den Link gelangt ihr zu dem Beitrag über eine weitere Perforationsanomalie bei den A-Bögen der kleinformatigen Werte der Ausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar.

Bis dann

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Reihenmerkmale (II) – Perforationsanomalie bei A-Bögen

Hallo

Der SAARPHILA-BLOG geht 2019 in sein zweites Jahr. Bin ich darüber erstaunt? Die Antwort ist ein klares ja. Sicher, als ich im Dezember 2017 den ersten Beitrag schrieb, ging ich davon aus, dass dieser Blog mehr als nur ein paar Monate existieren würde. Dennoch ist es etwas anderes, zu Beginn eines soeben begonnenen Jahres schon auf mehr als nur einige Beiträge zurückschauen zu können.

Im Jahresrückblick 2018 habe ich keinen Blick in die Glaskugel geworfen und ich werde es auch jetzt nicht tun. Einen Vorsatz habe ich für das Jahr 2019 jedoch gefasst. Ich werde mehr Zeit als im letzten Jahr meiner Sammlung widmen. Das bedeutet keine Vernachlässigung des SAARPHILA-BLOGs. Jedoch plane ich keine forschungsintensiven Beitragsserien wie beispielsweise zu den rätselhaften Feldmerkmale beim 12 Pfennig-Wert.

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Doch nun zum Thema dieses Beitrags. Der Perforationsanomalie. Was genau wir uns unter diesem Begriff vorzustellen haben, dazu später mehr.

Die Werte der 1. Offenburger Ausgabe gelangten 1947 in perforierten Bögen zu 100 Marken resp. bei den beiden grossformatigen Motiven Marschall Ney sowie Saarschleife bei Mettlach in perforierten Bögen zu 50 Marken an die saarländischen Postschalter.

Schalterbogen zu 100 Marken (hier 75 Pfennig-Wert)
Schalterbogen zu 50 Marken (hier 84 Pfennig-Wert)

Die Perforation der Markenbögen half und hilft Schalterbeamten wie Postbenutzern bei der einfachen und regelmässigen Trennung der Briefmarken ohne Zuhilfenahme eines Messers oder einer Schere, wie dies noch in den Anfangsjahren der Briefmarken gang und gäbe gewesen war.

Wie wir wissen, wurden die Markenbögen der 1. Offenburger Ausgabe nach dem Druck durch eine Titan Flachperforiermaschine mittels Kammzähnung perforiert. Solltet ihr nun bei Perforationsanomalie naheliegenderweise an verschobene Perforation (vgl. Abb.) denken, liegt ihr falsch.

Wir werden und im Folgenden nicht mit mehr oder weniger stark verschobenen Perforationen beschäftigen und auch nicht mit der sogenannten rauen Perforation, die auftritt, wenn die verwendete Titan Flachperforiermaschine mit mehr als vier Druckbögen zugleich befüllt wurde (vgl. die nachfolgenden zwei Abb.).

Sicherlich ist euch bei der Durchsicht eurer Sammlung einmal eine Marke wie die nachstehend abgebildete in die Pinzette gekommen und ihr habt euch gefragt, weshalb wohl auf der rechten Seite der Marke das dritte Zähnungsloch von oben so merkwürdig nach innen verschoben ist.

Ursache dieser Verschiebung sind nicht exakt fluchtende Zähnungsstifte einer einzigen Reihe, und zwar der zweiten senkrechten Zahnreihe von links. Die hierdurch verursachte Perforationsanomalie wiederholt sich auf jedem A-Bogen wogegen die B-Bögen diese Veränderung nicht aufweisen. Warum nicht? Perforiert wurden ganze Druckbögen, bestehend aus je einem A- und B-Bogen. Die Druckbögen wurden ja erst nach der Perforation mittels eines Planschneiders in Schalterbögen getrennt.

Einige Beispiele, an denen Sie die regelmässig wiederkehrende Verschiebung des dritten Kammzahns nachvollziehen können:

Die Perforationsanomalie des bei Marken der ersten Bogenreihe rechts nach innen und bei Marken der zweiten Bogenreihe links nach aussen verschobenen Zahnlochs – verkürzter Zahn – tritt bei sämtlichen Werten der kleinformatigen Marken von 2 Pfennig bis 80 Pfennig auf. Warum nicht auch bei den grossformatigen Werten zu 84 Pfennig und 1 Mark? Die Erklärung ist einfach.

Da diese beiden grossformatigen Werte im Querformat gedruckt wurden, musste bei der Perforation aus dem Zähnungskamm jede zweite Zahnreihe entnommen werden, darunter auch die nicht richtig fluchtende zweite Zahnreihe.

Falls ihr nun das nächste Mal eine Marke der 1. Offenburger Ausgabe mit dem verschobenen Zähnungsloch seht, wisst ihr, dass diese bei einem rechts nach innen verschobenem Zahnloch aus der ersten Reihe und bei einem links nach aussen verschobenen Zahnloch (verkürzter Zahn) aus der zweiten Reihe eines A-Bogens stammt.

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Das zuvor geschilderte Zustandekommen der Perforationsanomalie hat noch eine weitere, eventuell nur für den Spezialisten interessante Konsequenz. Das Saarhandbuch schreibt zum Thema Perforation der Marken der 1. Offenburger Ausgabe in Kapitel 402, Seite 7, d) Zähnung:

Sämtliche Werte wurden in Kammzähnung 14 gezähnt. Dabei wurden die Druckbogen von je zwei Arbeiterinnen in zwei automatische „Titan“-Flachperforiermaschinen eingelegt.

Die Aussage, dass die Perforation in der Druckerei Burda durch zwei Perforiermaschinen vorgenommen wurde, ist falsch. Es käme einem kleinen Wunder gleich, würden bei gleich zwei Perforationsmaschinen jeweils der zweite Kamm von links die exakt gleichen nicht fluchtenden Zähne aufweisen.

Bis dann

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