Philatelistische Bibliothek (II) – Die MICHEL®-Kataloge

Hallo

Ich konnte unlängst meine Sammlung an Saar-Spezial-Katalogen antiquarisch um zwei weitere Exemplare erweitern, welche ich euch kurz vorstellen möchte.

Da wären einmal der MICHEL® Saar-Spezial-Katalog 2002 und der MICHEL® Handbuch-Katalog Saar 2003. Beide Kataloge haben zwar farbenfroh gestaltete Umschläge, der Inhalt inkl. Abbildungen sind jedoch schwarzweiss gehalten. Zusammen mit dem MICHEL® Handbuch-Katalog 2004 (Abbildung vgl. hier) und dem MICHEL® Saar-Spezial 2017 (Abbildung vgl. hier) sind dies sämtliche, mir bekannten Saar-Kataloge aus dem Schwaneberger-Verlag.

Anhand dieser 15 Jahre umspannenden Katalogausgaben lässt sich gut nachvollziehen, dass sich hinsichtlich neuer Erkenntnisse oder Bewertung der Marken nichts getan hat. Die Abbildungen wurden zwar farbig, aber deswegen nicht korrekter. Desgleichen die Beschreibungen.

Beim der Ausgabe des Saar-Spezial 2017 hat die MICHEL®-Redaktion zwei unterschiedliche Feldmerkmale des 30 Pfennig-Werts zu einem Feldmerkmal zusammengefasst, obschon es sich bei den beiden Feldmerkmalen  n i c h t  um Merkmale aus der Negativ- oder Diapositivphase der Druckvorstufe handelt. Konkret: 30 Pfennig Feld 59A entspricht MiNr. 217 III sowie 30 Pfennig Feld 59B entspricht MiNr. 217 II wurden neu zu MiNr. 217 II; MiNr. 217 III enfällt.

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Anmerkung vom 29. Januar 2024

Der nachfolgende Button führt euch zu einem aktuelleren Beitrag, in welchem die Odyssee der Feldmerkmale 30 Pfennig 59A/B durch die MICHEL-Kataloge genau beschrieben wird. mit dem MICHEL® Saar-Spezial 2024 wurden diese Merkmale endlich korrekt katalogisiert.

BEITRAG

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Der nächste Neuzugang stammt ebenfalls aus dem Schwaneberger-Verlag.

Der Bildpostkarten- und Motivganzsachen-Katalog Deutschland 1997 ist mir trotz des sperrigen Namens eine geschätzte Hilfe bei der Identifikation von Ganzsachen geworden, bei welchen Bildmotive von Saar-Briefmarken verwendet werden.

Briefmarken-Kataloge gehören neben Pinzette, Lupe und Steckbuch zu den wichtigen Utensilien des Briefmarken-Sammlers. Sie ermöglichen einen Überblick über das eigene Sammelgebiet, geben Anhaltspunkte zu Bewertung von Marken und Belegen, bilden bei Vollständigkeits-Sammlern oft die Basis einer Fehlliste und bieten auch sonst eine Fülle an – leider nicht immer korrekten – Informationen.

Ich bin überzeugt, dass es sinnvoll ist, sich nicht nur auf  e i n e n  Briefmarken-Katalog und damit  e i n e  Sichtweise zu stützen. Gerade für deutsche Briefmarken-Sammler ist dies schwierig, hat der Schwaneberger-Verlag mit seiner Michel-Reihe in Deutschland inzwischen eine Monopolstellung inne. Die anderen Kataloge wie Philex, DNK, Philotax etc. bieten kaum Neues und stellen das System Michel nicht in Frage.

Für das abgeschlossene Sammelgebiet Ausgaben für das Territoire de la Sarre 1946/47 gibt es reelle Alternativen, beispielsweise:

    • Kricheldorf, Deutschland-Kataloge
    • Müller, Deutschland Spezialkatalog
    • End/Becker, Saar-Briefmarken-Spezial-Katalog
    • Paul Staedel, Étude des timbres-poste et oblitérations de la Sarre
    • F.S.A., Saar-Spezial-Katalog
    • Yvert & Tellier, Spezial-Kataloge

Diese Kataloge könnt ihr über die Zeit ergänzen durch:

    • Handbücher, wie das Saarhandbuch
    • Studien zu Teilaspekten des Sammelgebietes
    • Ausschnitte aus Fach-Zeitschriften (auch von ennet der Grenze)
    • sonstige Fachliteratur

So stellt ihr euch um das Grundgerüst des ersten Briefmarken-Kataloges rasch eine kleine aber feine Fachbibliothek zusammen.

Ich empfinde es als sehr hilfreich, sich mit der Sprache und den philatelistischen Gepflogenheiten des jeweiligen Sammelgebietes auseinanderzusetzen. Für die Sammelgebiete Saargebiet 1920-1935, Territoire de la Sarre 1946/47 und Saarland 1948-1956 sowie der Zone d’occupation françaises en Allemagne 1945-1948 hat es für euch sicherlich Vorteile, wenn ihr etwas Französisch versteht und euch mit der französischen Kultur sowie deren Traditionslinien auseinandersetzt.

Bis dann

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Philatelistische Bibliothek (I) – Neuzugang F.S.A. 1960

Hallo

Ich konnte unlängst meine Sammlung an Saar-Spezial-Katalogen um ein weiteres Exemplar erweitern, welches ich euch hier vorstellen möchte.

Es handelt sich um ein Exemplar des Catalogue F.S.A. 1960 des Briefmarkenhauses Franco-Sarroise-Allmande im XV. Pariser Arrondissement. Das Briefmarkenhaus F.S.A. hatte sich seit der Gründung  1927 unter anderem auf die Briefmarkenausgaben des Saargebietes spezialisiert. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kamen die Ausgaben der Französischen Besatzungszonen sowie des Saarlandes hinzu. Der Catalogue F.S.A. verwendet das Nummerierungssystem von Yvert & Tellier, das bedeutet, die Werte der 1. Offenburger Ausgabe führen die Nummern 196-215.

Interessant ist dieser Katalog unter anderem, da es sich um einen – wie in Frankreich, Grossbritannien, der Schweiz oder auch den USA üblich – Händler- oder Verkaufskatalog handelt. Was bedeutet das?

Die in Händler- oder Verkaufskatalogen aufgeführten Preisangaben sind keine Mondpreise, die das reale Marktgeschehen ignorieren und nur einem kleinen Klüngel von Profiteuren helfen, den Sammler abzuzocken, wie das beispielsweise bei den deutschen MICHEL®-Katalogen der Fall ist. Verkaufskataloge listen klar die Preise auf, zu welchen ein Kunde die entsprechenden Marken in der beschriebenen Qualität beim Katalogherausgeber, der gleichzeitig Händler ist, erwerben kann.

Unter dieser Prämisse, aber auch nur unter dieser, ergibt es Sinn, Kataloge jährlich oder sogar häufiger zu aktualisieren. Bei Mondpreiskatalogen kann der Sammler abgeschlossener Sammelgebiete, wie des Saargebiets, Sardiniens und selbstverständlich auch des Territoire de la Sarre, sein Exemplar bedenkenlos 10 Jahre oder länger verwenden. Eine Erneuerung desselben braucht nur ins Auge gefasst zu werden, sollten neue Erkenntnisse zum Sammelgebiet, neue Abarten, neue Forschungsergebnisse etc. im Katalog aufgenommen werden. Die von Katalogherstellern so häufig händeringend als Kaufargument beschworenen „Preisbewegungen“ kann der Sammler getrost ignorieren, resp. aus der Fachpresse in sein Katalog-Exemplar übertragen. Eine Verwendungsdauer von über 10 Jahren für einen Katalog ist nicht an den Haaren herbeigezogen. Im Hause Schwaneberger war für Saar-Sammler – bitte festhalten – 1 3   J a h r e  lang der MICHEL® Handbuch-Katalog Saar 2004 das Mass aller Dinge.

Dieser wurde erst 2017 durch den Michel Saar-Spezial 2017 abgelöst. Ich bin gespannt, wann beim Schwaneberger-Verlag die nächste Überarbeitung folgt.

Was kostete 1960 ein kompletter Satz der 1. Offenburger Ausgabe? In postfrischer Erhaltung 2,50 Nouveaux Francs (entsprach etwa SFr. 2,80 oder DM 2,25) und gestempelt 4,00 Nouveaux Francs. Der Katalog ist in dieser Hinsicht auch ein Zeitdokument. Frankreich hatte zum 1. Januar 1960 im Zuge einer Währungsabwertung die Einführung des neuen Französischen Francs zu 100 alten Französischen Francs (Ancient Francs) beschlossen.

Soviel zu dem Neuzugang in meiner Sammlung Montclair. Habt ihr hierzu Fragen?

KONTAKTFORMULAR

Bis dann

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Die Saarschleife bei Mettlach (I)

Hallo

Am ersten Weihnachtstag hatte ich angekündigt, im SAARPHILA-BLOG eine Serie von Beiträgen zu den Bildmotiven der Briefmarkenausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar zu publizieren.

Trara! Das neue Jahr 2018 ist da und beginnt mit dem Motiv des 1 Mark-Werts: der Saarschleife bei Mettlach. Falls ihr euch fragt, weshalb ich gerade mit dem höchsten Wert der Ausgabe beginne: Offen gesagt war es ein Bauchentscheid, der sich als Glücksgriff erwiesen hat. Werde ich doch an diesem Bildmotiv viele faszinierende Aspekte rund die Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar aufzeigen können:

    • Unterschiede zwischen der 1. und 2. Offenburger Ausgabe (BuS I/BuS II, auch als 1. und 2. Burda-Serie bezeichnet)
    • Malstatt-Burbacher Druck Typ I: MBD I der Überdruck der Marken der Originalausgabe in Frankenwährung, sogenannter Urdruck
    • Malstatt-Burbacher Druck Typ II: MBD II der Überdruck der Marken der Neuausgabe in Frankenwährung
    • Verwendung des Motivs Saarschleife auf Briefmarken und Ganzsachen vor und nach 1947
    • Farben der Briefmarken

Jede Medaille hat bekanntlich zwei Seiten. Die Kehrseite ist, dass seit der Ankündigung vom 25. Dezember 2017 kein Tag vergangen ist, an dem ich mich nicht mindestens 4 Stunden mit der Gestaltung dieses Beitrags auseinandergesetzt habe. Was beklage ich mich … ich habe es ja nicht anders gewollt.

Was ist die Saarschleife? Als Flussschleife wird gemäss Wikipedia eine starke Biegung eines Flusslaufs bezeichnet und auch gleich die Saarschleife (frz. la boucle de la Sarre) als Beispiel genannt.

©Autor 2014

Die vorstehende Aufnahme der Saarschleife verdeutlicht, auf welch engem Raum die Saar von Südosten (rechts, Merzig) kommend eine etwa drei Kilometer lange, teilweise nur wenige hundert Meter breite, dicht bewaldete Landzunge umfliesst, an der Spitze derselben eine Kehre macht, um dann Richtung Südosten (links, Mettlach) weiter zu fliessen.

Die grosse Saarschleife liegt im Nordwesten des Saarlandes, etwa drei Kilometer westlich von Mettlach. Sie beginnt beim Merziger Ortsteil Besseringen und endet nach ca. 10 Flusskilometern bei Mettlach. Zum Vergleich: die Strecke von Besseringen nach Mettlach auf der Strasse ist etwa 2,5 km lang. Neben der grossen Saarschleife gibt es noch die kleine Saarschleife bei Hamm, einem Ortsteil von Taben-Rodt in Rheinland-Pfalz.

Den schönsten Blick auf das Naturschauspiel Saarschleife geniesst ihr im Mettlacher Ortsteil Orscholz von der Cloef (auch Cloev oder Kloef, frz. la clœf), einem Aussichtspunkt gut 150 Meter oberhalb der Flussbiegung, wo ich vor einigen Jahren auch das vorstehende Foto aufnahm. Zur Herkunft dieser „seltsamen“ Ortsbezeichnung existieren verschiedene Theorien. Ich bevorzuge die simple: Kloef oder Kleef = niederdeutsch für Klippe, erhöhter Vorsprung.

Der einzige Ort direkt an der Saarschleife ist Dreisbach (auf dem Foto hinten rechts), seit der Gemeindeneuordung 1974 wie Orscholz ein Ortsteil von Mettlach. Die Gebäude am rechten Bildrand gehören zum Fährhaus und zum Haus Becker, unweit des Fleckens, wo sich früher die Alte Mühle am Steinbach befand. Doch davon später mehr. Auf dem von der Saar umflossenen Hügelzug erkennt ihr gerade noch die Ruine der Burg Montclair aus dem Hochmittelalter.

Das Naturjuwel Saarschleife ist für das Saarland von grosser, gar nicht zu überschätzender Bedeutung: als Wahrzeichen, als Touristenmagnet, Ziel für Sonntagsausflügler oder Politiker jeglicher Couleur, als Postkartenmotiv und – last but not least – als Motiv für Postwertzeichen.

Trommelwirbel. Hier ist Sie. Das Postwertzeichen des 1 Mark-Wertes der Briefmarkenausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar, ausgegeben von der französischen Postverwaltung für das Saarland.

1 Mark Originalausgabe (BuS I, auch 1. Offenburger Ausgabe)

Schon ein oberflächlicher Vergleich mit dem eingangs gezeigten Foto macht klar: der Gestalter der Briefmarke hat seine Skizze oder Aufnahme entweder in etwa am dem Platz erstellt, wo ich vor einigen Jahren fotografierte oder eine entsprechende Vorlage verwendet. Und: Das Bildmotiv hat – abgesehen von der durchgehend dunkelgrünen Farbe – beinahe fotorealistische Qualität.

Nicht, dass ich etwas gegen die Farbe Grün hätte. Im Gegenteil. Ich bin der Meinung, dass für das Bildmotiv Saarschleife bei Mettlach keine bessere Farbe hätte gewählt werden können, steht die Farbe Grün doch für die Natur. Stellt euch dieses Bildmotiv bitte in den Farben Blau, Braun, Gelb, Grau oder Rot vor!

Mit der Gestaltung der sechs Motive der Briefmarkenausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar beauftragten die französischen Behörden 1946, also kurz nach Kriegsende, den in Freiburg im Breisgau lebenden und lehrenden litauischen Künstler und Offizier der französischen Ehrenlegion Vytautas Kazimieras Jonynas. Ich bin überzeugt, dass Jonynas nach Erhalt des Auftrages 1946 nicht an die Saarschleife gereist ist, um eine Vorlage für seinen Entwurf zu erstellen. Etwas mehr als ein Jahr nach Kriegsende in Europa war Reisen insbesondere innerhalb der Trümmerlandschaft des nicht mehr existenten Deutschen Reichs erstens ein Privileg weniger respektive für die ungezählten displaced persons eine Qual vieler und zweitens auf eine Art und Weise beschwerlich, wie wir es uns heute kaum noch vorzustellen vermögen. Darüber hinaus bestand, wie ich zeigen werde, für Jonynas eine viel weniger aufwendige Möglichkeit, an eine Vorlage für sein Bildmotiv zu gelangen.

An dieser Stelle muss ich zeitlich ein wenig ausholen, beschränke mich jedoch auf die philatelistisch relevanten Details und lasse die Politik mehrheitlich aussen vor. Auf die politischen Hintergründe resp. Winkelzüge ‚en detail‘ einzugehen würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen und wird Aufgabe des historischen Teils von SAARPHILA sein.

Das nationalsozialistische Grossdeutsche Reich wurde kurz nach Kriegsende 1945 zerschlagen und jede der vier Alliierten Mächte in Europa bekam jeweils einen Besatzungsbereich in den beiden Reichsteilen Deutschland und in Österreich zugesprochen. Die Städte Berlin und Wien wurden je in vier Sektoren aufgeteilt, die ebenfalls je einer alliierten Macht zugesprochen wurden. Das ehemalige Reichsland Saarland wurde im Zuge dieser Aufteilung Frankreich zugesprochen und das nicht zu ersten Mal.

Nach dem Ersten Weltkrieg hatte der Völkerbund – ein Vorläufer der UNO – das wirtschaftlich bedeutsame preussische und bayerische Gebiet an der Saar als Territoire du bassin de la Sarre ab dem 14. Januar 1920 für 15 Jahre als Mandatsgebiet verwaltet. Grundlage hierfür waren die Bestimmungen des Versailler Vertrages.  Viele Rechte wie beispielsweise die Rechte an den Kohlenvorkommen des Saargebietes wurden ohne zeitliche Begrenzung Frankreich als Wiedergutmachung für die im Krieg durch das Deutsche Kaiserreich auf französischem Boden unwiderruflich zerstörten Werte zugesprochen – man denke nur an die heute noch wegen Blindgängern gesperrten Gebiete um Verdun, in Flandern oder an der Somme. Nach Ablauf der 15-jährigen Mandatszeit sollte durch einen völkerrechtlich bindenden Volksentscheid bestimmt werden, ob die Menschen in diesem Gebiet lieber in der Französischen oder in der Weimarer Republik leben wollten.

Um den wirtschaftlich bedeutsamen Postverkehr aufrecht zu erhalten, wurden durch die Behörden im Territoire du Bassin de la Sarre, wie das Mandatsgebiet auf Französisch bezeichnet wurde, erst vorhandene Postwertzeichen der Reichspost (Germania-Ausgabe) und des Königreichs Bayern (Ausgabe König Ludwig III) im Buchdruck mit Sarre, resp. Saargebiet überdruckt. Ein Jahr danach, ab dem 19. Februar 1921, erschienen dann eigene Postwertzeichen für das Saargebiet, denominiert in Reichsmark und -pfennig und entworfen vom französischen Künstler Alfred Montader. Bereits bei dieser allerersten eigenständigen Briefmarkenausgabe für die Saarregion (als 1. Pariser Ausgabe, 1. Vaugirard-Ausgabe oder nach Saarhandbuch 1. Bilderserie genannt) war die Saarschleife als Briefmarkenmotiv prominent vertreten. (1)

Das Motiv der Marken mit grünlichem resp. türkisfarben Rahmen zu jeweils 30 (Reichs-) Pfennig können wir unschwer als die von der Sonne beschienene Saarschleife, Blick von der Cloef, bestimmen. Der Standpunkt des Betrachters unterscheidet sich nicht wesentlich von dem bei der Version von 1947. Es fällt jedoch auf, dass im Vergleich im Bildvordergrund mehr Laubwerk abgebildet ist. Bei der ersten Marke zu fünf (Reichs-) Pfennig gelingt uns die Identifikation nicht so einfach. Wir erkennen einen Fluss mit einer Bebauung am linken Ufer vor einem Hügelzug. Abgebildet ist gemäss Briefmarkenkatalog die Alte Mühle an der Einmündung des Steinbachs in die Saar kurz vor der Flussbiegung. Der Standort des Betrachters ist auf der rechten Flussseite mit Blickrichtung Nordwest. Nach einer Ortsbegehung bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass es sich bei dem abgebildeten Gebäude nicht um die Alte Mühle am Steinbach, die im 20. Jahrhundert schon lange nicht mehr stand, sondern eher um das Haus Becker handelt.

Die Saarschleife bei Mettlach findet wir als Bildmotiv auch auf den Ganzsachen des Territoire du bassin de la Sarre. Ganzsachen sind von einer Postverwaltung ausgegebene Postkarten, Umschläge etc. mit aufgedrucktem Wertzeicheneindruck oder Wertstempel. Die Saarschleife war das Motiv des Wertzeicheneindrucks für die einfache Postkarte und die Postkarte mit angehängtem Antwortteil, deren Beförderungstarif im Orts- und Fernverkehr zwischen Mai 1920 und April 1921 30 Pfennig betrug.

Postkarte (Ganzsache)
Postkarte (Ganzsache) Frageteil mit anhängendem Antwortteil

Die Postkarte mit Frage- und Antwortteil war – salopp ausgedrückt – das E-Mail oder das Whatsapp unserer Gross- und Urgrosseltern. Beispielsweise konnte man einem Geschäftspartner eine Nachricht auf einer Postkarte mit angehängtem Antwortteil schicken. Der Empfänger las die Nachricht und verwendete den angehängten, frankierten und, wenn der Absender daran gedacht hatte, sogar adressierten Antwortteil, um dem Absender zu antworten.

In vielen Städten wurde die Post mindestens dreimal täglich zugestellt, aber nur die wenigsten Haushalte verfügten über einen Fernsprecheranschluss. Doch mittels der vergleichsweise preiswerten Postkarten war es dennoch möglich, sich am gleichen Tag abends zum Tanz zu verabreden. Nachfolgend die Abbildung des Antwortteils.

Postkarte (Ganzsache) Antwortteil mit anhängendem Frageteil

Die immer rascher fortschreitende Abwertung der schwindsüchtigen Reichsmark gab der anfänglich stark von französischen Interessen geleiteten Regierungskommission des Saargebiets ein wirksames Mittel zur engeren Anbindung des Mandatsgebietes an Frankreich an die Hand. Ab Ende April 1921 – also lange vor dem Höhepunkt der deutschen Inflationszeit im November 1923 – wurde die Währung im Saargebiet schrittweise auf den Französischen Franken umgestellt. Ab dem 30. April 1921 kamen einige, nicht alle, Marken der 1. Vaugirard-Ausgabe mit farbigem Währungsaufdruck in Francs an die Postschalter. Der Aufdruck im Buchdruck-Verfahren wurde ebenfalls von der Druckerei Vaugirard in Paris vorgenommen, weshalb wir auch von der 2. Vaugirard-Ausgabe oder 2. Pariser Ausgabe sprechen. Von den drei vorstehend gezeigten Marken wurde nur der 30 Pfennig-Wert mit türkisfarbenem Rahmen blau überdruckt als 10 Centimes weitergeführt.

Die Ganzsachen wurden ebenfalls überdruckt. Im Gegensatz zu der vorstehend abgebildeten Briefmarke ist bei der nachstehenden Postkarte der Aufdruck nach oben verrutscht und der Wert in Pfennig somit nicht durchbalkt.

Postkarte (Ganzsache) mit Aufdruck in Frankenwährung

Mit der Verwendung der Saarschleife als Motiv für Briefmarken oder Ganzsachen war ab 1922 für längere Zeit, um genau zu sein bis 1947, Schluss. Doch ein weiteres Massenkommunikationsmittel hielt die Saarschleife im Bewusstsein nicht nur der Einwohner des Territoire du bassin de la Sarre, sondern der Menschen weltweit: die Ansichtskarte.

Wir können uns heute im Zeitalter von E-Mail, SMS, Whatsapp, Facebook etc. kaum vorstellen, dass zwischen den Weltkriegen weltweit Jahr für Jahr schätzungsweise 15 Milliarden Post- und Ansichtskarten verschickt wurden. Das ergibt rechnerisch 475 Karten pro Sekunde! Die Saarschleife als Postkartenmotiv war nun nicht mehr auf der Vorderseite der Postkarten zu finden, sondern auf der Rückseite der Ansichtskarten.

Nach meinen Recherchen waren drei sehr ähnliche Versionen der Saarschleifen-Ansichtskarte weit verbreitet:

    • Verlag Ferd. Hegner Buchhandlung, Saarburg, Kreis Trier, nach einer Aufnahme von M. Wentz; wurde ab Anfang der 30 Jahre vertrieben
    • Verlag G. Vockenburg, Dudweiler, ebenfalls ab Anfang der 30 Jahre und nachweislich auch noch Anfang der 50er-Jahre im Umlauf
    • Ansichtskartenserie des Saar-Hilfswerk nach einer Aufnahme des Saar-Bild-Archivs

Uns interessieren hier insbesondere die beiden letzteren Versionen:

G. Vockenburg, Dudweiler, ©Sammlung Montclair
Saar-Bild-Archiv, ©Sammlung Montclair

Beide Aufnahmen unterscheiden sich nur in Nuancen und sind ganz offensichtlich von der Cloef aus aufgenommen worden. Nachstehend nochmals das Bildmotiv des 1 Mark-Wertes der Originalausgabe in angeglichener Grösse:

1 Mark, Originalausgabe (BuS I, auch 1. Offenburger Ausgabe)

Die Ähnlichkeiten zwischen den Postkartenmotiven und dem Bildmotiv sind verblüffend. Beachtet insbesondere die zwei Büsche unten am Saarufer und bei der Aufnahme des Saar-Bild-Archivs die beiden leicht hochstehenden, sich vor dem Hintergrund der Saar abhebenden Bäume an der rechten Seite des von der Saar umflossenen Hügelzuges, wie auch den Schattenwurf auf der Saar links im Bild.

Ich bin überzeugt, die Verantwortlichen der französischen Militärregierung in Baden-Baden waren sich 1946 bei der Vergabe des Gestaltungsauftrages an Vytautas Kazimieras Jonynas der eigenen philatelistischen Vorgeschichte, aber auch der Bedeutung der Saarschleife für die Saarländer bewusst. Das Motiv war politisch gewollt. Als Vorlage für seine Arbeit verwendete Jonynas unzweifelhaft eine Ansichtskarte der Variante Saar-Bild-Archiv oder einen auf dieser Aufnahme basierenden Abzug. Vielleicht auch beides. Dies erklärt die fotorealistische Darstellung des Bildmotivs. Sie sehen, für Jonynas bestand keine Notwendigkeit, sich auf den weiten und damals beschwerlichen Weg an die Cloef zu machen.

Die fotorealistische Darstellung finden wir bei einem weiteren Motiv der Originalausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar. Die Werte zu 60, 75 und 80 Pfennig zeigen den Alten Turm von Mettlach, der auch das Logo von SAARPHILA ist.

Der 1 Mark-Wert der Originalausgabe wurde zwischen dem 28. und 30. Januar 1947 bei der 1946 eventuell (die Quellen sind hier uneindeutig) noch unter französischer Sequester-Verwaltung stehenden Druckerei Franz Burda in Offenburg in einer vergleichsweise niedrigen Auflage von 2 Millionen Stück (entspricht 20’000 Druckbögen à 2 Schalterbögen zu je 50 Stück) gedruckt und kam am 17. Februar 1947 an die Postschalter. Im Sommer 1947 fassten die Verantwortlichen der P.T.T. für das Saarland in Saarbrücken den Beschluss, 13 Werte der Originalausgabe zur Auffüllung der Bestände nachdrucken zu lassen. Die nachgedruckten Marken sollten dabei auch die inzwischen vollzogenen Währungsumstellung von Reichsmark auf Saarmark widerspiegeln.

Gleichzeitig bereiteten die französischen Behörden in Frankreich und im Saarland eine weitere Währungsreform vor, was die Verantwortlichen bei der P.T.T. jedoch nicht wussten. Ein Ziel dieser Währungsreform war sicherlich, die Versorgungssituation an der Saar zu verbessern: Wer verkauft schon Waren gegen eine schwindsüchtige Währung? Und wer arbeitet schon gern, wenn die Bezahlung in einer schwindsüchtigen Währung erfolgt, mit der man keine Waren kaufen kann und Schmalhans Küchenmeister bleibt? Zweifellos erfolgte die Währungsreform jedoch auch, um die seitens Frankreich offen betriebene Anbindung des Saarlandes an den französischen Wirtschafts- und Währungsraum zu beschleunigen. Das Thema Währungsreform 1947 ist – auch nach 70 Jahren – im Saarland ein heikles Thema. Obschon niemand leugnen wird, dass sich die Ernährungs- und Versorgungslage der Saarländer nach der Währungsreform von 1947 tatsächlich drastisch verbesserte. Diese Verbesserung der Lebensumstände wurde in den anderen Besatzungszonen genauestens beobachtet und war wohl auch mit ein Grund für die ein Jahr später erfolgte Währungsreform von 1948 in den Westzonen. Die Saarländer fanden sich plötzlich in einer paradoxen Lage wieder. Einerseits froh, dass es spürbar „aufwärts“ ging, waren sie jedoch massiven Anfeindungen der Deutschen in den Besatzungszonen ausgesetzt. Währungsgewinnler war da noch die harmloseste Beleidigung.

Die französischen Behörden liessen sich bei der Währungsreform 1947 weitgehend von ihren positiven Erfahrungen im Saargebiet 1921 leiten, wobei die Umstellung diesmal zweistufig erfolgte. Die französischen Behörden ersetzten nicht einfach die Reichsmark durch den Saarfranken, und koppelten diesen an den Französischen Franc. Zu Recht befürchteten Sie eine Schwemme von Reichsmark aus den anderen Besatzungszonen. Daher bestimmten Sie in einem ersten Schritt den Gesamtbestand an Reichsmark im Saarland. Hierzu wurde die Saarmark (SM), unterteilt in 100 Saarpfennig (Pf.), eingeführt. Es fand am 16. Juni 1947 ein Zwangsumtausch 1:1 statt, der jedoch nur der im Saarland registrierten Bevölkerung offenstand. Vorausschauend war schon zwei Wochen zuvor der Postverkehr zwischen den Besatzungszonen und dem Territoire de la Sarre unterbunden worden (Postsperre); über diesen Kanal konnten keine Reichsmarkbestände von aussen eingeführt werden. Darüber hinaus wurden die ohnehin strengen Zollkontrollen an der Grenze zu den Besatzungszonen nochmals verstärkt.

Die Währungsumstellung auf Saarmark fand ihren Weg auch auf die Briefmarken. Ein Wert der Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar wurde umgestaltet. Als die Druckerei Franz Burda in Offenburg im Oktober den Auftrag für den Nachdruck von 13 der ursprünglich 20 Werte der Originalausgabe erhielt, wurde beim 1 Mark-Wert als Währungsbezeichnung statt eines M ein SM als Kürzel für Saarmark verwendet.

1 (Saar-)Mark, Neuausgabe (BuS II,  auch 2. Offenburger Ausgabe)

Die Druckerei hatte – wohl aus Materialknappheit – die Druckzylinder der Originalausgabe nicht eingelagert, sondern für andere Druckaufträge – wahrscheinlich für die Länderausgaben der Zone d’occupation française en Allemagne – wiederverwendet. Für den Auftrag aus Saarbrücken mussten nun erst neue Druckzylinder erstellt werden. Dabei wurden die Originalvorlagen aber auch die Farben je nach Wert mehr oder weniger stark verändert und so wurde aus der geplanten 2. Auflage eine 2. Ausgabe, mit hellerem Papier und hellerer Gummierung, die 2. Offenburger Ausgabe.

Die 2. Offenburger Ausgabe der Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar hat nichts, aber auch gar nichts mit der leicht irreführenden Bezeichnung Saar II zu tun, die ihr insbesondere in deutschsprachigen Briefmarken-Katalogen finden könnt. Das war nicht immer so. Bis 1997 wurden die Werte der 1. Offenburger Ausgabe in deutschsprachigen Katalogen wie dem Michel-Katalog mit römisch I und die Werte der 2. Offenburger Ausgabe bei gleicher Katalognummer zur Unterscheidung mit römisch II gekennzeichnet. Beipiel:

    • BuS I, 1. Offenburger Ausgabe 2 Pfennig-Wert: MiNr. 206Z I
    • BuS II, 2. Offenburger Ausgabe 2 Pfennig-Wert: MiNr. 206Z II

Seit etwa 1998 findet ihr in deutschsprachigen Katalogen die Werte der 2. Offenburger Ausgabe nicht mehr als Typ unter den Hauptnummern, sondern unter den Katalognummern SAAR II – ich verwende die Bezeichnung Malstatt-Burbacher Druck – mit dem Zusatz fA für fehlender Aufdruck gelistet. Für mich eine sehr fragwürdige Änderung.

Was genau ist der Malstatt-Burbacher Druck? Hier bin ich euch eine Erklärung schuldig.

Am 13. Oktober 1947 begann die Druckerei Burda mit dem Druck der 2. Offenburger Ausgabe in hoher Stückzahl (zwischen 2 und 6 Millionen Stück pro Wert). Bereits am 24. Oktober 1947 wurden die ersten drei Werte und am 12. November 1947 weitere drei Werte an die Postdirektion Saarbrücken ausgeliefert. Zur allgemeinen Ausgabe über die Postschalter sind jedoch nur zwei dieser sechs Werte gelangt. Weshalb? Eine politische Volte, die auch unser Beitragsthema, das Bildmotiv Saarschleife, nicht unberührt liess.

Mittwoch, 20. November 1947. Tag X im Territoire de la Sarre. Die Saarmark, die – wir erinnern uns – am 16. Juni 1947 als alleiniges gesetzliche Zahlungsmittel im Saarland eingeführt worden war – wird durch den Saarfranken ersetzt. Der Umtausch erfolgt im Verhältnis 20:1 (20 Franken entsprechen 1 Saarmark). Der Wechselkurs des Saarfranken zum Französischen Franc ist 1:1. Eine Übergangsfrist für gemeldete Guthaben und Werte in Saarmark bis zum 15. Januar 1948 wird gewährt. Der Französische Franc wird faktisch offizielle Währung im Saarland. Fakt ist aber auch: Die Versorgungslage verbesserte sich so schnell, dass sich viele Einwohner des Saarlandes fragten, wo die vielen Waren über die letzten 2 ½ Jahre gehortet worden waren.

Des einen Freude, des anderen Frust. Was sollte nun mit den schon gedruckten und den weiteren bei Burda bereits in Auftrag gegebenen Briefmarken geschehen? Die benötigten Druckzylinder waren weitgehend geätzt, alles war bereit. Neue Marken in Frankenwährung zu gestalten, dazu fehlte die Zeit. Eine von den französischen Behörden bereits 1921 damaligen Völkerbund-Mandatsgebiet erfolgreich erprobte Technik bot die naheliegende Lösung: ein Überdruck der bestehenden Marken mittels Buchdruck. Die Malstatt-Burbacher Handelsdruckerei wurde beauftragt, die benötigten Werte aus den Restbeständen der Originalausgabe (BuS I) sowie den Marken der Neuausgabe (BuS II) zu überdrucken. Die streng geheimen und unter hohem zeitlichen Druck ausgeführten Arbeiten wurden von saarländischen und französischen Postbeamten über- sowie der Polizei bewacht. Der Malstatt-Burbacher Druck war geboren. Auf den Stichtag 20. November 1947 wurden die wichtigsten Wertstufen vorbereitet:

    • 2 Franc auf 12 Pfennig, Überdruck ausschliesslich BuS I (Drucksache bis 20 g)
    • 3 Franc auf 15 Pfennig (Mischsendungen bis 30 g, illustrierte Postkarten)
    • 6 Franc auf 24 Pfennig (Briefe bis 20 g, Drucksachen bis 100 g, alle Postkarten inkl. Ausland)

Durch Kombination dieser drei Werte konnten weitere Portotarife abgedeckt werden. Die restlichen Werte wurden am 27. November 1947 resp. am 6. Dezember 1947 ausgegeben. Am Nikolaustag 1947 erschien auch der Wert 50 Franc auf 1 M/SM mit dem Bildmotiv Saarschleife.

1 Mark/50 F, Malstatt-Burbacher Druck auf Originalausgabe (MBD I)
1 (Saar-)Mark/50 F, Malstatt-Burbacher Druck auf Neuausgabe (MBD II)

Die obere Marke entstammt aus den Restbeständen der Originalausgabe. Zu erkennen an dem gelblichen Papier und der Währungsbezeichnung M für (Reichs-) Mark. Die überdruckten Marken aus den Restbeständen der Originalausgabe werden auch als Urdrucke oder Altdrucke bezeichnet. Die untere Marke ist dagegen ein Überdruck der Neuausgabe, ersichtlich an dem fast weissen Papier und der Währungsbezeichnung SM für (Saar-) Mark.

Weitere Unterscheidungsmerkmale sind neben dem verwendeten Papier auch die unterschiedlichen Gummierungen sowie die verwendeten Farben. Zwar sind beide Marken in der Farbe Dunkelgrün gedruckt, doch mit unterschiedlichen Tönungen, die nicht allein auf das unterschiedliche Papier zurückzuführen sind.

Das Saarhandbuch notiert für die Marke der Originalausgabe als Farbe „dunkelgrün“ und hält für die Marke der Neuausgabe lakonisch fest: „keine Farbänderung“. Der MICHEL® Saar-Spezial 2017 gibt – seit mindestens 15 Jahren unverändert – für beide Marken als Farbe „schwärzlichgraugrün“ an. Darunter kann sich kein mir bekannter Mensch eine konkrete Farbe vorstellen, aber dazu gibt es ja den hauseigenen MICHEL® Farbenführer. Im Michel Deutschland Spezial Katalog von 1996 waren für die beiden Mark-Werte der 1. und 2. Offenburger Ausgabe wie auch für den 50F-Wert des Malstatt-Burbacher Drucks (MBD I/II) noch unterschiedliche Farben katalogisiert:

    • 1 Mark Originalausgabe: „dkl’grün“
    • 1 Mark Neuausgabe: „blaugrün“
    • 50F MBD I auf Originalausgabe (MiNr. 238a): „dunkelgrün“
    • 50F MBD II Neuausgabe (MiNr. 238b): „blaugrün“

Ich frage mich nur, wieso diese Änderung? Die Farben der Marken haben sich doch seit dem Druck im Jahr 1947 ja nicht geändert.

Die Verwendung der Saarschleife als Motiv für Briefmarken ging auch nach 1947 munter weiter. Die Post- und Telegraphenverwaltung des Saarlandes (Abkürzung P.T.T., wie in der Schweiz oder Frankreich) brachte am 1. April 1948 die erste Briefmarkenausgabe des Saarlandes Wiederaufbau des Saarlandes an die Schalter. Die Luftpostmarken zu 25, 50 und 200 Francs zeigen den Schatten eines Flugzeuges über der Saarschleife.

Das verwendete Motiv ist nicht einfach als Saarschleife zu erkennen. Wie bei dem 5 Pfennig-Wert von 1921 wurde ein anderer Blickwinkel gewählt, als der vom Aussichtspunkt Cloef auf den Scheitel der Flussschleife. Eine Postkarte aus der Zeit vor 1938 und eine meiner eigenen Aufnahmen hilft uns, den Standort des Betrachters zu bestimmen.

©Autor 2014

Der Betrachter steht links auf der Aussichtsplattform und schaut Richtung Merzig-Besseringen. Der Gestalter der Flugpostmarken, Albert Decaris, hat sich für seinen Entwurf deutlich mehr künstlerische Freiheit genommen, als Vytautas Kazimieras Jonynas für das Bildmotiv  Saarschleife bei Mettlach.

Nun wurde es für viele Jahre ruhig um das Briefmarkenmotiv Saarschleife. Erst 1970, zur Nationalen Briefmarkenausstellung SABRIA 70 vom 29. April bis 3. Mai in Saarbrücken, gab die Deutsche Bundespost – die Post- und Telegraphenverwaltung des Saarlandes existierte nicht mehr – ein Postwertzeichen zu 30 Pfennig heraus, welches im Bildmotiv den 1 Mark-Wert von 1947 zeigte (sogenannte Marke in der Marke).

Wieder sollten viele Jahre ins Land ziehen, die Deutsche Bundespost gab es längst nicht mehr, bis die Deutsche Post AG am 14. September 2000 im Rahmen der Briefmarkenserie Bilder aus Deutschland das Motiv Saarschleife bei Mettlach wiederentdeckte.

Na, ja! Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Nun schlug die Stunde einer Privatpost. Die Saarriva, ein privater Postdienstleister im Saarland, gab am 29. November 2005 im Rahmen ihrer 1. Briefmarken-Kollektion den Wert L mit dem Motiv Saarschleife heraus. Da kann ich nur gratulieren.

Die Deutsche Post AG liess sich nicht lumpen und gab am 2. Januar 2007 aus Anlass des 50. Jahrestages der Aufgabe der Souveränität des Saarlandes eine Sondermarke zu 55 Eurocent heraus (selbstklebende und nassklebende Variante), die als Teil einer Kollage auch die Saarschleife zeigt.

nassklebende Variante
selbstklebende Variante

Das vorläufig letzte Kapitel der Saarschleife als Briefmarkenmotiv wurde 2016 von der Regierung des Saarlandes aufgeschlagen. Zum 1. Januar 2017 wurde in der Saarbrücker Staatskanzlei ein Briefmarkenset Individuell mit 10 Marken zu jeweils 70 Eurocent und mit limitierter Auflage ausgegeben. Neben vier vorgegebenen Motiven zur Geschichte des Saarlandes (als deutsches Bundesland) konnten die Saarländer im Oktober 2016 aus einer Reihe von Motiven ihre Favoriten bestimmen. Für mich wenig erstaunlich fand die Saarschleife grossen Zuspruch in der Bevölkerung und somit ihren Eingang in das Markenset.

Habe ich in meiner Aufstellung eine Marke oder ein Postwertzeichen nicht aufgeführt? Verfügt ihr über weitere oder exaktere Informationen? Oder sollte mir ein Fehler unterlaufen sein? Bitte kontaktiert. Ich danke euch im Voraus für eure Unterstützung.

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Bis dann

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Anmerkung

(1) Die Gewohnheit, Briefmarkenausgaben der Saarregion nach ihrem Druckort zu benennen, geht auf den französischen Philatelisten und Autor L. Belini zurück. In seinem Werk Études sur les timbres-poste de la Sarre (1920-1935), erschienen von November 1935 bis Dezember 1938 in 21 Artikeln (en suite) im renommierten und heute noch erscheinenden Magazin L’Echo de la Timbrologie, bezeichnet er die erste Briefmarkenausgabe für das Territoire du Bassin de la Sarre als Première émission de Paris valeur en Mark et Pfennig und als Galerie des Tableaux.

Die Artikel findet ihr in den nachstehenden Ausgaben von L’Echo de la Timbrologie:

    1. No. 957, 15. Novembre 1935 
    2. No. 958, 30. Novembre 1935 
    3. No. 959, 15. Décembre 1935 
    4. No. 960, 31. Décembre 1935 
    5. No. 961, 15. Janvier 1936 
    6. No. 962, 31. Janvier 1936 
    7. No. 965, 15. Mars 1936 
    8. No. 967, 15. Avril 1936 
    9. No. 969, 15. Mai 1936 
    10. No. 970, 31. Mai 1936 
    11. No. 972, 30. Juin 1936 
    12. No. 1008, 31. Décembre 1937 
    13. No. 1009, 15. Janvier 1938 
    14. No. 1010, 31. Janvier 1938 
    15. No. 1012, 28. Fevrier 1938 
    16. No. 1014, 31. Mars 1938 
    17. No. 1015, 15. Avril 1938 
    18. No. 1016, 30. Avril 1938 
    19. No. 1026, 30. Septembre 1938 
    20. No. 1030, 30. Novembre 1938 
    21. No. 1031, 15. Décembre 1938

#saarphila #saarphilatelie

Basiswissen Philatelie (II) – Weshalb Saarbriefmarken sammeln?

Alexander Graham Bell soll gesagt haben: „Gehe nicht den vorgezeichneten Weg. Er führt dich nur dort entlang, wo andere bereits gegangen sind.“

Ich sage: „Schau‘ Dich aufmerksam um und Du wirst Deinen eigenen Weg erkennen. Folge ihm konsequent, dann werden Kurzweil und Erkenntnis Deine treuen Reisebegleiter sein. Wünsche Dich auf Deiner Reise jedoch nicht ans Ziel, denn dort angekommen, würdest Du nur das Reisen vermissen.“

Hallo

Einer der Leser des SAARPHILA-BLOGS hat mich darauf hingewiesen, dass ich in dem Beitrag  Wie ich zur Philatelie kam zwar davon berichtet hätte, wie ich zum Briefmarkensammler und später dann zum Philatelisten wurde, aber mit keinem Wort auf Saarbriefmarken und die französischen Briefmarkenausgaben für das Territoire de la Sarre eingegangen sei. Er hat völlig recht. Mea culpa.

Ich habe noch keine Erfahrung, geschweige denn Routine, Blogs zu verfassen. Offensichtlich ist eine Ankündigung schnell vergessen. Oder habe ich leichtfertig etwas angekündigt, was sich als schwierig umzusetzen entpuppte? Hat sich in mir – völlig unbewusst, selbstredend – etwas gegen die mit dem Thema einhergehende Preisgabe persönlichster Gedanken gesträubt? Man kann ja über alles schreiben. Ich empfinde es jedoch als schwierig, alle Schritte nachzuvollziehen, die zu einem Entscheid führten und darüber hinaus mir selbst wie den Lesern meine eigenen, mit Theodor Fontane gesprochen, Irrungen und Wirrungen einzugestehen.

Item. Ich habe mich selbst in die Bredouille gebracht, also muss ich da durch. Ich knüpfe also dort an, wo der Beitrag vom 12. Dezember 2017 endet. Im heutigen Beitrag werde ich einige Themen streifen, die ich zu einem späteren Zeitpunkt im SAARPHILA-BLOG oder auf der Website  Saarphila.de vertiefen werde. Sie werde diese Themen beim Lesen daran erkennen, dass ich die zugehörigen Stichworte kursiv gesetzt habe.

Vor einigen Jahren reiste ich nach Kiel (die obige Abbildung zeigt Schiffe im Fährhafen) und ertappte mich bei einer Shopping-Tour im Einkaufszentrum „Sophienhof“ dabei, wie ich gebannt vor den Regalen mit den Briefmarken, Steckbüchern, Briefmarkenkatalogen und sonstigem Zubehör stand. An diesem Tag war mit einem Schlag die Faszination für die kleinen gezackten Papiere wieder da.

Ich befand mich weit weg von daheim in der BRD, da war es wenig überraschend, dass die angebotenen Briefmarken mehrheitlich Zusammenstellungen aus deutschen Sammelgebieten waren. Der Rest bestand aus Motivsammlungen wie 50 Katzen, Blumen, Schmetterlinge, Olympia etc. eher dubioser Provenienz. Marken unbekannter arabischer Scheichtümer, Nordkoreas, kleinster Südsee-Atolle und afrikanischer Diktaturen waren friedlich in den kleinen, bunten Zellophanpaketen vereint.

Diese „Briefmarken“ haben eins gemeinsam: sie haben das Land ihrer vorgeblichen Herkunft niemals gesehen und sind dort auch an keinem Postamt erhältlich – wofür auch. Mit hohen Nominalwerten versehen zielen diese Ausgaben klar auf die Geldbeutel westlicher Motivsammler. Beworben werden diese, i.d.R. CTO-gestempelten oder mit Stempel gedruckten und damit nicht mehr frankaturgültigen Marken mit blumigen Worten und Hinweisen wie: „Nur 85% Katalogpreis“!  Man kann in den einschlägigen Katalogen aus dem Hause Michel einiges finden … und vieles nicht … aber sicherlich findet man keine Preisangaben. Der MICHEL® bietet ausschliesslich Briefmarken-Bewertungen, und die angegebenen Werte sind utopisch. Auf diesen feinen und wichtigen Unterschied zwischen Preis und Wert werde ich in einem der kommenden Beiträge noch ausführlich eingehen.

Für mich sind solche Marken nichts anderes als Vignetten resp. Cinderellas.  Cinderellas sind Papiere, die vorgeben, Briefmarken zu sein, aber keine sind, da sie keine postalische Funktion erfüllen. Hergestellt werden diese „Marken“ von gewieften Agenturen, die sich gegen geringe Zahlungen von nicht immer souveränen „Ländern“ das Recht erkauft haben, Marken zu verkaufen, die speziell auf die Bedürfnisse von Sammlern abzielen. So erklärt sich, dass beispielsweise ein muslimischer Staat das chinesische Jahr des Schweins und Marilyn Monroe – aber nicht zusammen – auf Sondermarken verewigt oder ein kommunistischer Staat dem amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy eine Marke widmet.

Zurück zu den Regalen im Karstadt. Ich habe mir an diesem Tag zwei Jahrgänge „Deutsche Bundespost Berlin“, eine Pinzette, eine Lupe, ein Steckbuch und einen Briefmarken-Katalog gekauft. Meine Wahl fiel auf Berlin, da es sich um ein geschlossenes Sammelgebiet handelt. Der Begriff „geschlossen“ bedeutet, es erscheinen keine weiteren Briefmarken dieses Gebiets. Meine Überlegung war dabei, dass bei einem geschlossenen Sammelgebiet die Vollständigkeit schnell zu erreichen wäre. Hier begegnet uns erstmals das Phänomen „Vollständigkeit“. Sammler streben nach ihr, auch wenn ich mir inzwischen die ketzerische Frage gestatte: „Was ist Vollständigkeit?“. Im Rückblick frage ich mich, wieso ich Vollständigkeit je als erstrebenswert angesehen habe.

Nun bietet Deutschland aufgrund seiner bis in die allerjüngste Gegenwart verworrenen, komplexen und meist kriegerischen Geschichte als Briefmarken-Sammelgebiet eine grosse Auswahl an geschlossenen Gebieten: von den Staaten, aus denen 1871 Deutschland geschmiedet wurde, über die Kolonialausgaben des Deutschen Kaiserreichs, die Besetzungsausgaben Erster Weltkrieg, die Briefmarkenausgaben der Plebiszitgebiete, die Besetzungsausgaben Zweiter Weltkrieg, die Ausgaben der Alliierten Besatzung nach der endgültigen Zerschlagung des Deutschen Reichs bis hin zu Berlin und die DDR.

Nachdem ich bei meinem Sammelgebiet Berlin tatsächlich nach kurzer Zeit Vollständigkeit in den Hauptnummern – man beachte die Einschränkung – erreicht hatte, erweiterte ich meine Sammeltätigkeit auf Heligoland und einige der geschlossenen Sammelgebiete Alliierte Besatzung. Den Schwerpunkt der Sammlung bildete bei mir die Französische Zone mit dem Saarland, liegen doch Baden wie auch Frankreich gerade ennet der Grenze am anderen Ufer des Rheins.

Kurz gesagt: Ich sammelte Kraut und Rüben. Der Grund, ein Sammelgebiet zu beginnen, war immer der gleiche: möglichst schnell Vollständigkeit zu erreichen. Wieder stolpern wir über diese Vollständigkeit, die in der Philatelie wie eine Seuche umgeht und – wie ich aus vielen Gesprächen weiss – viele Sammler befallen hat. Sind wir Sammler fremdgesteuert? Was drängt uns, eine wie auch immer geartete Vollständigkeit anzustreben? Zumindest, soweit es das Budget zulässt. Für Postanstalten ist dieses Streben nach Vollständigkeit ein grosser Reibach. Man reibt sich die Hände, begibt jedes Jahr immer mehr Marken mit sehr hoher Auflage, beklagt sich aber gleichzeitig über den Rückgang bei der Briefbeförderung.

Da frage ich mich doch: Für wen werden dann Briefmarken in Millionenauflage gedruckt? Dazu Markenheftchen, Rollenmarken, Markensets, Kleinbögen, Blockausgaben, Ersttagsbriefe, Ersttagsblätter, Numisbriefe, Maximumkarten, Jahreszusammenstellungen und und und.

Was ist der Wert all dessen? Den Wert, den bestimmt allein ihr, die Sammler. Den Preis dagegen, den ihr für eine Briefmarke bezahlen müsst,  den bestimmt der Markt. In der Regel durch das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage auf einem Handelsplatz. Solange die Philatelieabteilungen der Postanstalten die Nachfrage der Sammler auch Jahrzehnte nach der Erstausgabe einer Marke aus ihren Beständen in jeglicher gewünschten Qualität und Echtheit mehrfach decken können, – und das können die westeuropäischen Postanstalten in der Regel für sämtliche Ausgaben nach 1965 – dürfte die Nachfrage nach privaten Angeboten und damit die zu erzielenden Preise für Privatverkäufe niedrig bleiben.

Vor einigen Jahren begann ich, mich verstärkt auf die Markenausgaben des Saarlandes (1947-1956) zu konzentrieren und mich in die Geschichte der Französischen Besatzungszone sowie die überaus wechselvolle und spannende Geschichte des Saarlandes einzuarbeiten. Ich fand es interessant herauszufinden, weshalb bestimmte Briefmarken verausgabt worden waren, wer die Marken gestaltet hatte und wer die Marken wie und wo gedruckt hatte. Kennt ihr die Schnellpressenfabrik Albert & Cie. oHG, die Rotations-Tiefdruckmaschine Palatia O oder die Druckerei Franz Burda? Nein? Bleibt dran, bald werden euch diese Begriffe geläufig sein.

Beschäftige ich mich mit meinen Briefmarken, was öfter passiert, als es meiner Frau lieb ist, stellt sich bei mir die grösste Zufriedenheit dann ein, wenn ich mich mit den Feldmerkmalen und der Feldbestimmung (engl. plating) der 1. Offenburger Ausgabe beschäftige. Dieser „nur“ 20 Briefmarken umfassende Briefmarkensatz ist auch heute, 70 Jahre nach der Erstausgabe, in allen Erhaltungen für kleines Geld in ausreichende Menge erhältlich. Tiefer und tiefer tauchte ich in die Materie ein. Ich fand Themen, Fragestellungen und Zusammenhänge aber auch Rätsel und Ungereimtheiten, von denen ich zuvor nichts geahnt hatte, von denen kein Katalog schreibt. Ich ersann Lösungsansätze und knüpfte in ganz Europa Kontakte. Der Blick über Grenzen erweiterte meinen Horizont. Nicht nur Deutsche, sondern Luxemburger, Niederländer, Belgier und insbesondere Franzosen beschäftigen sich mit Saarbriefmarken. Yvert & Tellier aus Amiens, salopp ausgedrückt der französische MICHEL®, listet die Saarbriefmarken sinnigerweise unter „Timbres des colonies françaises; Tome 2-1“.

Die Aufbewahrung meiner mehrere Tausend Exemplare umfassenden Sammlung stellte eine neue Herausforderung dar. Zusammen mit einem Zubehörlieferanten erarbeitete ich über die letzten Monate eine für mich praktikable Lösung, die das Suchen auf ein Minimum beschränkt. Doch das wird Thema eines späteren – nicht ganz unproblematischen Beitrags über Partner beim Aufbau und Unterhalt einer Sammlung sein. Ich verspreche euch! Ich bleibe subjektiv und gehe einer Polemik nicht aus dem Weg.

Ich hatte meinen Weg in der Philatelie gefunden. Der Rest war einfach: Ballast abwerfen. Ich verkaufte alle Briefmarken und sämtliche philatelistischen Bücher, die nichts mit meinem Thema, den französischen Briefmarkenausgaben für das Territoire de la Sarre 1945-1947, zu tun hatten. Behalten habe ich nur wenige, meist sehr werthaltige Stücke, die für mich mit einer Geschichte verbunden sind, mit meiner Sammler-Geschichte.

Bis dann

#saarphila #saarphilatelie

SAARPHILA – Ein Blick in die Zukunft

Eleanor Roosevelt hat gesagt: „Die Zukunft gehört denen, die an die Verwirklichung ihrer Träume glauben.“

Ich sage: „An die eigene Sache glauben ist wichtig, doch die Zukunft gestaltet man nicht durch Gedanken allein, sondern auch durch entsprechendes Handeln.“

Hallo

Heute werde ich darüber schreiben, worum es mir mit Saarphila.de geht.

Wie sich aus dem Namen der Webseite unschwer erkennen lässt, geht es um die Briefmarken und Postgeschichte der Saar-Region. Der Interessens-Schwerpunkt liegt auf den Briefmarkenausgaben der Jahre 1946-1947, der Zeit der französischen Annexion des ehemaligen Saargebiets.

Themen, zu denen ich Beiträge verfassen werde:

    • Wir befassen uns mit der Frage, weshalb für die Saar-Region überhaupt eigene Briefmarken ausgegeben wurden. Hier geht es um Politik und Geschichte.
    • Ich werde euch die einzelnen Briefmarkenausgaben detailliert in Wort und Bild vorstellen. Vertiefen werde ich die Feldmerkmale der 1. Offenburg Ausgabe der Briefmarken Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar.
    • Ich werde euch Vytautas Kazimieras Jonynas, den Gestalter der Bildmotive der Briefmarkenausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar vorstellen.
    • Ich werde versuchen, denjenigen unter euch, die sich vertieft mit dem Sammeln von Briefmarken auseinandersetzen möchten, das notwendige philatelistische Rüstzeug zu vermitteln.

Dem SAARPHILA-BLOG kommt bei diesem Projekt eine wichtige Rolle zu:

    • Dieser Kanal dient der Kommunikation mit allen, die Interesse an der Philatelie und Geschichte des Saarlandes haben (für Anregungen und Hinweise bin ich immer offen).
    • Hier publiziere ich Hinweise zu Neuigkeiten auf der Webseite Saarphila.de.
    • Der Blog eröffnet mir die Möglichkeit, aus dem Nähkästchen zu plaudern und aktuelle philatelistische Themen rund um die Saarphilatelie zu besprechen.

In den kommenden Beiträgen werde ich berichten, wie ich – wieder – zur Philatelie gekommen bin und mich auf das Sammelgebiet Saarphilatelie resp. das Spezialgebiet französische Briefmarkenausgaben für das Territoire de la Sarre 1945-1947 konzentriert habe.

Bis dann

#saarphila #saarphilatelie