Nachlese Frankreich

Hallo

Im Frankreich-Urlaub habe ich mich – selbstverständlich – mit den aktuellen Briefmarken-Zeitschriften eingedeckt, von denen es in unserem Nachbarland einige gibt:

    • Atouts Timbres
    • La Philatélie francaise
    • Timbres magazine

um nur einige zu nennen. Und es gibt die altehrwürdige Zeitschrift  L’Écho de la timbrologie.

Die Zeitschrift wurde von Edward Frémy gegründet und erschien erstmals am 15. November 1887.  1890 übernahm Théodule Tellier, Mitbegründer des bekannten Philateliehauses Yvert & Tellier, die Zeitschrift. 1895 wurde Louis Yvert Chefredakteur. Die Funktion des Chefredakteurs ist bis heute in der Familie Yvert verblieben.

Die Saarphilatelie verdankt L’Écho de la timbrologie etwas Bleibendes. Die Gewohnheit, Briefmarkenausgaben der Saarregion nach ihrem Druckort zu benennen, geht auf den französischen Philatelisten und Autor L. Belini zurück. In seinem Werk Études sur les timbres-poste de la Sarre (1920-1935) bezeichnet er die erste Briefmarkenausgabe für das Territoire du Bassin de la Sarre als Première émission de Paris valeur en Mark et Pfennig und als Galerie des Tableaux (1). Diese Arbeit erschien von November 1935 bis Dezember 1938 in 21 Artikeln (en suite) im Magazin L’Écho de la timbrologie.

Bis dann

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Anmerkung

(1) Die Artikel von L. Belini findet ihr in den nachstehenden Ausgaben von L’Écho de la timbrologie:

      1. No. 957, 15. Novembre 1935 
      2. No. 958, 30. Novembre 1935 
      3. No. 959, 15. Décembre 1935 
      4. No. 960, 31. Décembre 1935 
      5. No. 961, 15. Janvier 1936 
      6. No. 962, 31. Janvier 1936 
      7. No. 965, 15. Mars 1936 
      8. No. 967, 15. Avril 1936 
      9. No. 969, 15. Mai 1936 
      10. No. 970, 31. Mai 1936 
      11. No. 972, 30. Juin 1936 
      12. No. 1008, 31. Décembre 1937 
      13. No. 1009, 15. Janvier 1938 
      14. No. 1010, 31. Janvier 1938 
      15. No. 1012, 28. Fevrier 1938 
      16. No. 1014, 31. Mars 1938 
      17. No. 1015, 15. Avril 1938 
      18. No. 1016, 30. Avril 1938 
      19. No. 1026, 30. Septembre 1938 
      20. No. 1030, 30. Novembre 1938 
      21. No. 1031, 15. Décembre 1938

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#saarphilatelie

Basiswissen Philatelie (IX) – Kataloge und Katalognummern

Hallo

In diesem Blog habe ich euch bereits einige Briefmarken-Kataloge vorgestellt. Diese Kataloge haben oft ganz unterschiedliche Katalognummernsysteme und weisen meist eine unterschiedliche Zuordnung eines Sammelgebietes auf.

Beispiele:

Ein Karibikstaat ist in einem deutschen Katalog vielleicht im Band Übersee zu finden, während derselbe Staat in Frankreich unter ehemalige Kolonien/Herrschaftsgebiete fällt.

In der Schweiz teilt der Zumstein-Katalog Briefmarken nach Ausgabezweck ein: es existiert ein Kapitel für die Flugpostmarken, eines für die Ausgaben der Vereinten Nationen, andere Kapitel listen die Pro Patria-Marken oder die beliebten Pro Juventute-Marken. Innerhalb der einzelnen Kapitel sind die Marken chronologisch nach Emissionsdatum sortiert und nummeriert.

In Frankreich werden Flugpostmarken (poste aérienne), Steuermarken (timbres taxe) und gewisse Kriegsausgaben gerne in separaten Kapiteln behandelt und entsprechend nummeriert.

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Für die 20 Werte der 1. Offenburger Ausgabe nachfolgend eine Übersicht über die Katalognummern in den bekanntesten Katalogen:

    • Paul Staedel: Étude 1955, numéros 1-20
    • Yvert & Tellier: Colonies française, Sarre, numéros Yv 196-Yv 215
    • Saarhandbuch: verwendet keine Nummerierung
    • Catalogue F.S.A.: numéros 196-215
    • Stanley Gibbons: Germany, Saar, III. French Occupation Nos. SG 203-SG 222
    • Scott: Saar, French Administration, nos. Sc 155-Sc 171 sowie nos. Sc 172-Sc 174 für die Werte zu 12, 45, 75 Pfennig (Achtung: die 20 Werte sind nicht durchgehend aufsteigend nummeriert)
    • MICHEL®: Deutschland, Saarland (1947), MiNr. 206-MiNr. 225
    • Austria Netto Katalog (ANK): 206-225
    • Philotax Saar-Spezial: SG0206-SG0225
    • Leuchtturm DNK: Deutschland, Saarland, 206-225
    • Philex: Deutschland, Saarland, 206-225

Bis dann

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#saarphila #saarphilatelie

Philatelistische Bibliothek (I) – Neuzugang F.S.A. 1960

Hallo

Ich konnte unlängst meine Sammlung an Saar-Spezial-Katalogen um ein weiteres Exemplar erweitern, welches ich euch hier vorstellen möchte.

Es handelt sich um ein Exemplar des Catalogue F.S.A. 1960 des Briefmarkenhauses Franco-Sarroise-Allmande im XV. Pariser Arrondissement. Das Briefmarkenhaus F.S.A. hatte sich seit der Gründung  1927 unter anderem auf die Briefmarkenausgaben des Saargebietes spezialisiert. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kamen die Ausgaben der Französischen Besatzungszonen sowie des Saarlandes hinzu. Der Catalogue F.S.A. verwendet das Nummerierungssystem von Yvert & Tellier, das bedeutet, die Werte der 1. Offenburger Ausgabe führen die Nummern 196-215.

Interessant ist dieser Katalog unter anderem, da es sich um einen – wie in Frankreich, Grossbritannien, der Schweiz oder auch den USA üblich – Händler- oder Verkaufskatalog handelt. Was bedeutet das?

Die in Händler- oder Verkaufskatalogen aufgeführten Preisangaben sind keine Mondpreise, die das reale Marktgeschehen ignorieren und nur einem kleinen Klüngel von Profiteuren helfen, den Sammler abzuzocken, wie das beispielsweise bei den deutschen MICHEL®-Katalogen der Fall ist. Verkaufskataloge listen klar die Preise auf, zu welchen ein Kunde die entsprechenden Marken in der beschriebenen Qualität beim Katalogherausgeber, der gleichzeitig Händler ist, erwerben kann.

Unter dieser Prämisse, aber auch nur unter dieser, ergibt es Sinn, Kataloge jährlich oder sogar häufiger zu aktualisieren. Bei Mondpreiskatalogen kann der Sammler abgeschlossener Sammelgebiete, wie des Saargebiets, Sardiniens und selbstverständlich auch des Territoire de la Sarre, sein Exemplar bedenkenlos 10 Jahre oder länger verwenden. Eine Erneuerung desselben braucht nur ins Auge gefasst zu werden, sollten neue Erkenntnisse zum Sammelgebiet, neue Abarten, neue Forschungsergebnisse etc. im Katalog aufgenommen werden. Die von Katalogherstellern so häufig händeringend als Kaufargument beschworenen „Preisbewegungen“ kann der Sammler getrost ignorieren, resp. aus der Fachpresse in sein Katalog-Exemplar übertragen. Eine Verwendungsdauer von über 10 Jahren für einen Katalog ist nicht an den Haaren herbeigezogen. Im Hause Schwaneberger war für Saar-Sammler – bitte festhalten – 1 3   J a h r e  lang der MICHEL® Handbuch-Katalog Saar 2004 das Mass aller Dinge.

Dieser wurde erst 2017 durch den Michel Saar-Spezial 2017 abgelöst. Ich bin gespannt, wann beim Schwaneberger-Verlag die nächste Überarbeitung folgt.

Was kostete 1960 ein kompletter Satz der 1. Offenburger Ausgabe? In postfrischer Erhaltung 2,50 Nouveaux Francs (entsprach etwa SFr. 2,80 oder DM 2,25) und gestempelt 4,00 Nouveaux Francs. Der Katalog ist in dieser Hinsicht auch ein Zeitdokument. Frankreich hatte zum 1. Januar 1960 im Zuge einer Währungsabwertung die Einführung des neuen Französischen Francs zu 100 alten Französischen Francs (Ancient Francs) beschlossen.

Soviel zu dem Neuzugang in meiner Sammlung Montclair. Habt ihr hierzu Fragen?

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Bis dann

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#saarphila #saarphilatelie