Erweiterung der Auflagenhöhe bei der Originalausgabe

Hallo

In diesem Beitrag werde ich aufzeigen, bei welchen Werten der Originalausgabe der Serie Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar die vorgesehene Auflage nachträglich erhöht worden ist. Ziel ist es, Sammlern zu ermöglichen, Bogenteile des sogenannten Restranddrucks zu erkennen.

Die Originalausgabe der Serie Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar umfasst 20 Werte. Anhand des Bogenranddrucks (Bogennummer und Druckdatum) lässt sich gut nachweisen, in welchen Fällen die ursprünglich vorgesehene Auflage nachträglich aus der Druckreserve erhöht wurde. Ich empfehle euch, zuvor diesen Beitrag zu lesen, in welchem ich die technischen Details zu Bogennummern, Druckdaten usw. erläutere.

Die Druckreserve war dazu vorgesehen, Druck- und Schalterbogen aus dem regulären Druckvorgang, welche aus unterschiedlichen Gründen nicht brauchbar waren, auszutauschen. In vielen Fällen blieben schlussendlich sehr viele Druckbogen übrig. Die vom Deutschen Postzentralamts in der französischen Zone in Rastatt und der Direction des PTT du Gouvernement Militaire de la Zone Francaise d’Occupation in Baden-Baden zur Druckerei Franz Burda in Offenburg entsandten Kontrolleure entschieden in vielen Fällen, die Druckreserve zur Erhöhung der Auflage zu verwenden. Die Alternative wäre die Vernichtung des überzähligen Bogenmaterials gewesen.

Ich werde die Werte in Reihenfolge ihrer Herstellung behandeln, was nicht bloss in diesem Fall für die Veranschaulichung sinnvoller ist, als die in einigen Katalogen zu findende Darstellung nach aufsteigenden Werten.

Die ursprünglich vorgesehene Auflage von 10000 Druckbogen wurde beim 75 Pfennig-Wert nachträglich um 700 Druckbogen erhöht. Die reguläre Auflage trägt die Daten des Bogenranddrucks 27./28. Dezember 1946. Das Druckdatum des Bogenranddrucks 30. Dezember 1946 kommt ausschliesslich zusammen mit den Bogennummern 10700-10001 der erweiterten Auflage vor.

Die ursprünglich vorgesehene Auflage von 60000 Druckbogen wurde beim 12 Pfennig-Wert nachträglich um 100 Druckbogen erhöht. Die reguläre Auflage trägt die Daten des Bogenranddrucks 30./31. Dezember 1946, 2.-4. Januar 1947, 7./8. Januar 1947. Das Druckdatum des Bogenranddrucks 9. Januar 1947 kommt ausschliesslich bei ausgetauschten Bogen sowie den Bogennummern 60100-60001 der erweiterten Auflage vor.

Es ist ausschliesslich das Datum 13. Januar 1947 für den Bogenranddruck bekannt. Daher kann keine belastbare Aussage hinsichtlich einer Differenz zwischen vorgesehener und effektiver Auflage getroffen werden.

Die ursprünglich vorgesehene Auflage von 75000 Druckbogen wurde beim 24 Pfennig-Wert nach Abschluss des Bogenranddrucks am 24. Januar 1947 nachträglich um 300 Druckbogen erhöht. Die reguläre Auflage trägt die Daten des Bogenranddrucks 14.-18. sowie 20.-24. Januar 1947. Die Bogennummern 60300-60001 der erweiterten Auflage tragen immer das Datum des Bogenranddrucks 24. Januar 1947. Die erweiterte Auflage ist also bloss anhand der Bogennummern zu erkennen.

Die ursprünglich vorgesehene Auflage von 30000 Druckbogen wurde beim 84 Pfennig-Wert nachträglich um 400 Druckbogen erhöht. Die reguläre Auflage trägt die Daten des Bogenranddrucks 24./25. sowie 27./28. Januar 1947. Die Bogennummern 30400-30001 der erweiterten Auflage tragen immer das Datum des Bogenranddrucks 28. Januar 1947. Die erweiterte Auflage ist also bloss anhand der Bogennummern zu erkennen.

Die für den 1 Mark-Wert vorgesehene Auflage von 20000 Druckbogen wurde nicht erhöht.

Die ursprünglich vorgesehene Auflage von 15000 Druckbogen wurde beim 16 Pfennig-Wert nachträglich um 100 Druckbogen erhöht. Die reguläre Auflage trägt die Daten des Bogenranddrucks 1. sowie 3./4. Februar 1947. Die Bogennummern 15100-15001 der erweiterten Auflage tragen immer das Datum des Bogenranddrucks 4. Februar 1947. Die erweiterte Auflage ist bloss anhand der Bogennummern zu erkennen.

Die für den 16 Pfennig-Wert vorgesehene Auflage von 15000 Druckbogen wurde nicht erhöht.

Es ist ausschliesslich das Datum 7. Februar 1947 für den Bogenranddruck bekannt. Daher kann keine belastbare Aussage hinsichtlich einer Differenz zwischen vorgesehener und effektiver Auflage getroffen werden.

Die ursprünglich vorgesehene Auflage von 5000 Druckbogen wurde beim 25 Pfennig-Wert nachträglich um 100 Druckbogen erhöht. Die reguläre Auflage trägt die Daten des Bogenranddrucks 8. sowie 10. Februar 1947. Die Bogennummern 05100-05001 der erweiterten Auflage tragen immer das Datum des Bogenranddrucks 10. Februar 1947. Die erweiterte Auflage ist bloss anhand der Bogennummern zu erkennen.

Die ursprünglich vorgesehene Auflage von 15000 Druckbogen wurde beim 20 Pfennig-Wert nachträglich um 100 Druckbogen erhöht. Die reguläre Auflage trägt die Daten des Bogenranddrucks 11./12. Februar 1947. Die Bogennummern 15100-15001 der erweiterten Auflage tragen immer das Datum des Bogenranddrucks 12. Februar 1947. Die erweiterte Auflage ist bloss anhand der Bogennummern zu erkennen.

Die ursprünglich vorgesehene Auflage von 20000 Druckbogen wurde beim 10 Pfennig-Wert nachträglich um 200 Druckbogen erhöht. Die reguläre Auflage trägt die Daten des Bogenranddrucks 12.-14. Februar 1947. Die Bogennummern 15100-15001 der erweiterten Auflage tragen immer das Datum des Bogenranddrucks 14. Februar 1947. Die erweiterte Auflage ist bloss anhand der Bogennummern zu erkennen.

Es ist ausschliesslich das Datum 14. Februar 1947 für den Bogenranddruck bekannt. Daher kann keine belastbare Aussage hinsichtlich einer Differenz zwischen vorgesehener und effektiver Auflage getroffen werden.

Es ist ausschliesslich das Datum 15. Februar 1947 für den Bogenranddruck bekannt. Daher kann keine belastbare Aussage hinsichtlich einer Differenz zwischen vorgesehener und effektiver Auflage getroffen werden.

Eine eventuell vorliegende nachträgliche Erweiterung der vorgesehenen Auflage ist extrem unwahrscheinlich und kann aufgrund des bekannten Bogenmaterials nicht belastbar nachgewiesen werden.

Es ist ausschliesslich das Datum 17. Februar 1947 für den Bogenranddruck bekannt. Daher kann keine belastbare Aussage hinsichtlich einer Differenz zwischen vorgesehener und effektiver Auflage getroffen werden.

Die für den 40 Pfennig-Wert vorgesehene Auflage von 7600 Druckbogen wurde nicht erhöht.

Die ursprünglich vorgesehene Auflage von 7500 Druckbogen wurde beim 3 Pfennig-Wert nachträglich um 100 Druckbogen erhöht. Die reguläre Auflage trägt die Daten des Bogenranddrucks 18./19. Februar 1947. Die Bogennummern 07600-07501 der erweiterten Auflage tragen immer das Datum des Bogenranddrucks 19. Februar 1947. Die erweiterte Auflage ist bloss anhand der Bogennummern zu erkennen.

Es ist ausschliesslich das Datum 19. Februar 1947 für den Bogenranddruck bekannt. Daher kann keine belastbare Aussage hinsichtlich einer Differenz zwischen vorgesehener und effektiver Auflage getroffen werden.

Die ursprünglich vorgesehene Auflage von 10000 Druckbogen wurde beim 2 Pfennig-Wert nachträglich um 200 Druckbogen erhöht. Die reguläre Auflage trägt die Daten des Bogenranddrucks 20./21. Februar 1947. Die Bogennummern 10200-10001 der erweiterten Auflage tragen immer das Datum des Bogenranddrucks 21. Februar 1947. Die erweiterte Auflage ist bloss anhand der Bogennummern zu erkennen.

Fazit: Bei der Hälfte der Werte kann eine nachträgliche Erweiterung der vorgesehenen Auflage aus Beständen der Druckreserve nachgewiesen werden. Bei einigen Werten fand der Bogenranddruck für diese Bogen an einem zusätzlichen Tag statt, bei den meisten Werten jedoch im Anschluss an den Bogenranddruck der regulären Auflage.

Die hier dargestellten Forschungs-Ergebnisse liessen sich nur aufgrund der schier unglaublichen Menge an heute noch vorliegenden Bogenmaterials der Originalausgabe der Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar gewinnen.

In diesem Zusammenhang eine grosse Bitte: Meldet mir bitte vorhandenes Bogenmaterial (Bogennummer und Druckdatum) über das Kontaktformular. Gerne kaufe ich Schalterbogen auch an. Danke für eure Unterstützung.

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