Belege (I) – Social Philately

Hallo

Gestern habe ich den Beitrag über meinen Besuch auf der Lanaphil veröffentlicht.

Heute möchte ich euch zwei interessante Belege vorstellen, die ich an der Börse für je 50 Cent erworben habe.

Der erste Beleg ist eine Ansichtskarte, die auf der Rückseite das Konstanzer Münster um 1904 zeigt. Gelaufen ist der mit 5 Reichspfennig (DR Germania Grün von 1902) portogerecht freigemachte Beleg am 23. September 1905 von Konstanz nach Regensburg, wo er am 24. September eintraf.

Adressat ist der „Hochgeboren Herrn Grafen Hugo von Walderdorff“. Als Adresse ist allein die Hausbezeichnung angegeben: Weisse Lilien. Das Stadthaus des Grafen. Der Text kurz und knapp: „Ergebenste Grüsse u. Empfehlungen vom schönen Bodensee!“

Graf Hugo von Walderdorff (1828-1918) ist der bekannte Heimathistoriker und langjährige Vorsitzende des Regensburger Historischen Verein.

Hugo von Walderdorff (©Fotosammlung Museum Regensburg)

Der Graf entstammte einem hochadligen bayrischen Geschlecht und war seit 1856 mit der knapp ein Jahr älteren Amalie Gräfin Podsatzky-Liechtenstein verheiratet. Gräfin Amalie ist die Adressatin des zweiten Beleges.

Dieser Beleg ist ebenfalls eine Ansichtskarte, die auf der Rückseite den Thumsee etwa drei Kilometer westlich von Bad Reichenhall zeigt. Gelaufen ist der mit 5 Pfennig (Bayern Wappen Grün von 1890) portogerecht freigemachte Beleg am 7. Juni 1906 von Bad Reichenhall nach Wutzlhofen resp. nach Schloss Hauzenstein, einem der Stammsitze derer von Walderdorff, wo er am 8. Juni eintraf.

Der Text ist diesmal nicht kurz und knapp, sondern die Absenderin nützt den verfügbaren Platz aus und versetzt die Grusszeile sogar auf die Rückseite der Ansichtskarte.

Konnten wir beim ersten Beleg den Absender nicht eruieren, ist dies beim zweiten Beleg einfach. Es handelt sich um Freiin Marie von Pfetten aus oberbayrischem Uradel. Die Familie war bis 1803 mit dem Amt des Erbhofschenken des Hochstifts Regensburg betraut. Marie von Pfetten nahm es mit der Rechtschreibung nicht so genau. Aus Gräfin Amalie wurde Amelie, aus Wutzlhofen wurde Wutzelhofen. Das Adelsprädikat „von“ lässt Sie beim Adressaten komplett aus, was – so habe ich mir sagen lassen – in bayrischen Adelshäusern jedoch nichts Ungewöhnliches sei.

Interessant ist noch, dass beide Ansichtskarten aus demselben Atelier von Dr. Trenkler Co. in Leipzig stammen und jeweils aktuelle Sujets zeigen.

Bis bald

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Ortstermin (IV) – Lanaphil im Südtirol

Hallo

Heute schreibe ich über meinen Besuch auf der Lanaphil, der grössten internationalen Sammlerbörse im Südtirol, die dieses Jahr am 8. April stattfand.

Selbstverständlich ist so eine Reise ins Südtirol nicht nur wegen der Philatelie ein Genuss, sondern auch, weil es nach dem Winter eine Reise in den Frühling ist. Hier einige Impressionen aus Meran und Dorf Tirol.

  

  

Wenn ihr mich fragt, wie gross die Sammlerbörse Lanaphil ist, würde ich den Vergleich mit der Briefmarkenbörse Villingen-Schwenningen ziehen. Auf der Lanaphil geht es im Gegensatz zu VS jedoch vielsprachig zu: Italienisch vermischt sich mit Tirolerisch, Schweizerdeutsch, Deutsch und Österreichisch.

Ihr findet findet auf der Lanaphil insbesondere Briefmarken, Banknoten und Münzen aus Österreich, Italien und Deutschland. Wir Schweizer haben hier etwas das Nachsehen.

Zubehör suchte man dieses Jahr vergeblich. Ein Vertreter des Austria Netto Kataloges (ANK) hatte seinen Weg nach Lana gefunden. Vielleicht lag es daran, dass „Weisser Sonntag“ war und in vielen katholischen Gegenden Kinder die Erstkommunion erhielten; inklusive der anschliessenden Familienfeier. Dennoch war die Börse ausnehmend gut besucht.

Wer von euch nun Lust auf mehr bekommen hat, der hat am 21. Oktober dieses Jahres  die Gelegenheit. Dann findet die nächste Lanaphil statt.

Hier durchsuche ich einen Stapel Belege.

Welche Belege ich an der Lanaphil fand, werde ich in einem kommenden Beitrag erzählen.

Bis dann

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