12 Pfennig Feld 41AB – Ein Reihenmerkmal?

Hallo

Ein Sammlerkollege sprach mich auf meine Beitragsserie zu den rätselhaften Feldmerkmalen in Teilauflage beim 12 Pfennig-Wert der 1. Offenburger Ausgabe an. Ihm sei aufgefallen, dass in Folge II und V das Feld 41 erwähnt werde. Dieses sei doch der in MICHEL®-Katalogen gelistete Plattenfehler (sic!) MiNr. 211XY IV, der so schwierig zu bestimmen sei. Er habe hierzu vor einigen Monaten einen Artikel von mir gelesen, könne diesen im Internet jedoch nicht wiederfinden.

Mein Sammlerkollege hat selbstverständlich Recht. Nicht nur mit seiner Aussage, dass es sich beim Feld 41AB des 12 Pfennig-Werts um ein im Michel katalogisiertes Merkmal handelt und dieses komplex zu bestimmen sei, sondern auch damit, dass der Artikel zur sicheren Bestimmung in dieser Form nicht mehr auf dem Netz zu finden ist. Die entsprechende Plattform wurde von mir vom Netz genommen.

Zurück zum 12 Pfennig-Wert. Mancher von euch wird seufzen und denken: „Nicht schon wieder der 12 Pfennig-Wert“. Ich verstehe euch, doch lässt sich gerade der 12 Pfennig-Wert der Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar ganz hervorragend für die unterschiedlichsten philatelistischen Themenbereiche auspressen wie eine Zitrone.

In MICHEL®-Katalogen wird MiNr. 211XY IV beschrieben als

Fleck oben im ‚R‘ von ‚SAAR‘ (Feld 41)

also als sogenannter Plattenfehler (sic!). Dieses Merkmal ist jedoch  k e i n  Feldmerkmal, da eine eindeutige und sichere Bestimmung des Bogenfeldes anhand dieses Merkmals nicht möglich ist. Dieses Merkmal tritt auf diversen Bogenfeldern des 12 Pfennig-Wertes und auch auf diversen Bogenfeldern sämtlicher sonstigen Werte mit dem Bildmotiv Bergmann auf. Wir sprechen von einem Irrlicht (vgl. Definition hier und am Schluss des Beitrags).

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Was hat es nun mit dem Irrlicht von Feld 41AB auf sich? Nachstehend eine Abbildung einer Marke des 12 Pfennig-Werts von Feld 41. Es stammt von einem A-Bogen mit dem Wasserzeichen steigende Wellenlinien (S). Dies ist nebensächlich, denn auch Marken von. B-Bogen und mit Wasserzeichen fallende Wellenlinien (F) weisen exakt dasselbe Merkmal auf.

SP19S 41A, 12 Pfennig-Wert Feld 41A, WZ steigende Wellenlinien

Der dunkle Fleck ganz links oben in der Punze des R von SAAR ist das im MICHEL® aufgeführte Merkmal.

Was kann daran schwer zu bestimmen sein, fragt ihr euch vielleicht. Eine ganze Menge. In meiner Referenzsammlung befinden sich einige Marken des 12 Pfennig-Werts, welche von gestandenen Briefmarken-Prüfern fälschlicherweise mit „IV“ signiert wurden. Schaut doch einmal in eure Sammlung und prüft euer Exemplar auch bei vorhandener Prüfsignatur anhand des Leitfadens am Schluss dieses Beitrags.

Vielleicht gleicht es ja der vorstehenden Abbildung? Auch hier sehrt ihr den dunklen Fleck oben links in der Punze des R von SAAR. Dennoch handelt es sich nicht um eine Marke vom Feld 41AB. Ihr seht keinen Unterschied zu der ersten Abbildung? Macht nichts. Die Auflösung des Rätsels folgt am Schluss dieses Beitrags.

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Als separates Merkmal wird der dunkle Fleck oben links in der Punze des R von SAAR in den nachstehenden Katalogen/Werken aufgeführt:

    • Saar-Briefmarken-Spezial-Katalog von End/Becker
    • Spezialkataloge (Deutschland wie auch Saar) des MICHEL®
    • Saar-Saarland Spezial Briefmarken-Katalog 1920-1959 von Philotax

Der Saar Spezial-Katalog F.S.A. listet zwar unter dem Eintrag „h“ ebenfalls „tache dans le R“, jedoch ohne dieses Merkmal auf ein bestimmtes Feld zu beziehen.

Nun dürften wir ja annehmen, dass es sich bei den in Katalogen gelisteten Merkmalen um ein gewisses Alleinstellungsmerkmal handelt, dass nicht auf jedem Markenfeld vorkommt. Immerhin sind die entsprechenden Briefmarkenexemplare ja auch in der Regel um einiges höher bewertet als „normale“ Marken. Diese Annahme ist jedoch ein Trugschluss.

Falls ihr jetzt verwirrt seid, verstehe ich euch. Ich habe auch nie verstanden, dass es diesem unscheinbaren Merkmal gelang, in Katalogen aufgeführt zu werden. Anhand der beiden vorstehenden Abbildungen ist ja klar, dass das Merkmal Fleck oben im R von SAAR nicht ausschliesslich bei Marken vom Feld 41AB auftritt.

Wir finden das Merkmal beim 12 Pfennig-Wert auf den Feldern:

    • Feld 1AB
    • Feld 6AB
    • Feld 9A
    • Feld 16B
    • Feld 20B
    • Feld 31AB
    • Feld 41AB
    • Feld 51AB
    • Feld 61AB
    • Feld 66AB
    • Feld 71AB
    • Feld 86AB (jedoch in völlig anderer Ausprägung)

Darüber hinaus tritt das Merkmal in unterschiedlicher Ausprägung auch auf diversen Bogenfeldern sämtlicher sonstigen Werte mit dem Bildmotiv Bergmann auf. Beispiele:

2 Pfennig, Feld 86AB (hier 86A)
3 Pfennig, Feld 36AB (hier 36A)
10 Pfennig, Feld 61AB (hier 61A)
10 Pfennig, Feld 81AB (hier 81A)

Nachfolgend einige weitere Abbildungen des 12 Pfennig-Werts mit den jeweiligen Feldangaben:

Feld 6B (später Druck)
Feld 31AB (hier A)
Feld 51AB (hier A)
Feld 61AB (hier A)
Feld 86AB (hier A)

Fällt euch etwas auf? Wir finden das gleiche Feldmerkmal häufig auf Feldern der ersten und sechsten Bogenreihe. Wer von euch ein Saarhandbuch mit dem Kapitel 402 zur Hand hat, kann dieses auf Seite 20 aufschlagen. Dort seht: „In der ersten und sechsten senkrechten Reihe Punkt im R (teilweise schwach sichtbar)“. Bereits Paul Staedel katalogisiert in seinen Étude von 1955 unter 6 c mehrere Bogenfelder mit demselben Merkmal: „Champs 6e, 41e, 51e, 61e, 71e, 86e Point dans le R“. Haben wir es deshalb mit einem Reihenmerkmal zu tun? Nein, denn ein Reihenmerkmal ist eine Abweichung vom gewollten Markenbild, welches auch nach der rigiden Negativretusche auf den Negativen verblieb. die bei der 1. Offenburger Ausgabe sehr seltenen Reihenmerkmale treten auf A- wie B-Bogen auf sämtlichen Bogenfeldern einer resp. zweier Bogenreihen über die gesamte Auflage hinweg in identischer Ausprägung auf. Dies ist hier nicht gegeben.

Das Feld 41AB des 12 Pfennig-Wertes vom Feld 41AB ist also wie zu Beginn erwähnt nur ein Vertreter prominenter Irrlichte, die das Merkmal dunkler Fleck oben links in der Punze des R von SAAR aufweisen und somit verwechselt werden können. Dieses Auftreten desselben Merkmals auf verschiedenen Bogenfeldern macht die exakte Bestimmung einer Einzelmarke vom Feld 41AB so schwer.

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Da Ihr nun wisst, dass es sich bei dem Merkmal MiNr. 211XY IV definitiv nicht um einen Plattenfehler (sic!) handelt, könnt ihr diese Marke genauso gut aus eurer Sammlung entfernen und ich hier aufhören. Werde ich aber nicht. Denn erstens gibt es viele Sammler, die nach MICHEL®-Katalog auf Vollständigkeit sammeln – jeder kann in der Philatelie nach seiner Façon selig werden – und zweitens hätte ich die Frage nach der sicheren Bestimmung des Feldes 41AB nicht beantwortet.

SP19S 41AB (hier 41A)

Die eindeutige Identifikation des Feldes 41AB gestaltet sich komplex. Wie müsst ihr vorgehen?

Leitfaden: In wenigen Schritten zur sicheren Bestimmung des Feldes 41AB

und damit von MiNr. 211XY IV (Erstpublikation)
    1. Das Merkmal dunkler Fleck oben links in der Punze des R von SAAR ist vorhanden, somit ist die Auswahl von möglichen 200 Bogenfeldern auf rund 20 Bogenfelder eingegrenzt.
    2. Nun solltet ihr prüfen, ob das Markenbild oben am rechten Bein des Hauers beim Hosenbund einen dunklen oder einen hellen ovalen Fleck aufweist. Feld 41AB weist immer einen hellen, ovalen Fleck auf. Marken mit dunklen Flecken rechts am Hosenbund und einem dunklen Fleck oben links in der Punze des R von Saar stammen von anderen Bogenfeldern, selbst wenn diese links ein Bogenrandstück aufweisen und signiert sein sollten. Irren ist menschlich und auch Briefmarken-Prüfer sind bloss Menschen. Nach diesem Schritt haben wir die Auswahl auf vier Bogenfelder eingegrenzt: Die Felder 41AB und 6AB.
    3. Sollte eure Marke ein links anhängendes Teil des Bogenrandes aufweisen. Voilà. Ihr habt eine Marke mit dem im MICHEL® als 211XY IV katalogisierten Plattenfehler vor euch. Sollte eure Marke links keinen Bogenrand aufweisen: weiter zu Schritt 4.
    4. Weist eure Marke am Anstrich des ersten A von SAAR in Höhe des Querstrichs einen hellen Flecken mit dunklem Hof auf? Voilà. Ihr habt eine Marke vom Feld 6A (früher Druck) vor euch, die im MICHEL® als 211XY V katalogisiert ist. Auch nett!
    5. Eure Marke weist am rechten Rand des Schriftbands SAAR eine dunkle Ausbuchtung auf? Geformt entweder wie eine Zunge oder wie eine Bootsklampe? In diesem Fall habt ihr eine Marke vom Feld 6AB (später Druck) vor euch (vgl. Abbildungen unten).
    6. Eure Marke weist am linken unteren Rand des Schriftbands SAAR eine helle Einkerbung  auf? Voilà. Ihr habt eine Marke vom Feld 41A (später Druck) und damit den von Michel katalogisierten Plattenfehler vor euch (vgl. Abbildung unten).
    7. Ihr findet nichts dergleichen? Pech! Seht euch die zweite Abbildung dieses Beitrags an, wo ich die Frage stellte, ob ihr einen Unterschied zur ersten Abbildung feststellen könntet. Die Abbildung stammt von einer Marke von Feld 6B (früher Druck). Eine Unterscheidung zwischen dieser Marke und einer Marke von Feld 41AB (früher Druck), resp. Feld 41B (später Druck) ist nicht einfach. Daher meine dringende Empfehlung an alle Sammler: MiNr. 211XY IV ausschliesslich mit anhängendem linken Bogenrand und nach Überprüfung von Ziffer 1 und 2 dieses kleinen Leitfadens erwerben.
    8. Ihr seid hartnäckig und wollt es wirklich wissen? Ja, es gibt eine Möglichkeit Feld 6B (früher Druck) und Feld 41AB zu unterscheiden. Feld 6B (früher Druck): Der Bergmann hat hinten am Kopf unter dem Helm einen kleinen Zopf und die Konturlinie links vom Schriftband SAAR ist bis auf den unteren Markenrand verlängert (vgl. Abbildung).
Feld 6A (später Druck) Farbzunge rechts am Rand des Schriftbands SAAR
Feld 6B (später Druck) Bootsklampe rechts am Rand des Schriftbands SAAR
Feld 41A (später Druck)
Feld 6B (früher Druck)

So, das war’s. Ich hoffe, ihr fandet  diesen Beitrag anregend und hilfreich. Ihr seid nun in der Lage, selbst zu prüfen, ob die Marke(n) in eurer Sammlung tatsächlich von Feld 41AB stammt oder ob ihr, euer Händler oder gar der Briefmarken-Prüfer auf einen der zahlreichen Amis Faux hereingefallen seid.

In meinen Beiträge auf dem Saarphilatelie-Blog erhaltet ihr all die Informationen, die euch von teuren Katalogen und den Briefmarken-Prüfern vorenthalten werden, franko und gratis. Ich bitte euch nur um einen Moment eurer Zeit: Empfehlt den SAARPHILA-BLOG weiter. Bei Sammlerfreunden oder im Briefmarkenverein.

Bis dann

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Definition Irrlicht

Als Irrlichte bezeichne ich Abweichungen vom gewollten Druckbild, die bei einem oder mehreren Werten auf den Druckbogen (= zwei Schalterbogen) gleich mehrfach auftreten, ohne das sich hierin ein regelmässiges Muster erkennen liesse. Beispiele:

    • Links- resp. Rechtsverschiebung des Markenbildes beim Bildmotiv „Alter Turm“
    • Verschiebung der Wertangabe nach links resp. rechts bei diversen Werten
    • Dunkler Farbfleck oben links in der Punze des R von SAAR beim Bildmotiv „Bergmann“
    • Dunkler Fleck an der rechten Seite der Hose des Bergmann in der Höhe der Hüfte beim Bildmotiv „Bergmann“

Irrlichte sind keine Feldmerkmale im klassischen Sinn, da eine sichere Feldbestimmung mittels diesen Merkmalen nicht möglich ist.

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#saarphila #saarphilatelie

Forschung – Rätselhafte Feldmerkmale beim 12 Pfennig-Wert (V)

Hallo

… und willkommen zum fünften Beitrag über die nur auf einem Teil der Gesamtauflage auftretenden Feldmerkmale beim 12 Pfennig-Wert der 1. Offenburger Ausgabe. Habt ihr die vorherigen Folgen verpasst? Klickt hier.

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In Folge II schrieb ich, dass ein Grossteil der Feldmerkmale eines Druckbogens des 12 Pfennig-Wertes über die Gesamtauflage von 60‘100 Bögen unverändert bleiben. Diese Aussage ist Dreh- und Angelpunkt für die Suche nach der Ursache für die Feldmerkmale in Teilauflage. Können wir nachweisen, dass die Druckbogen im Grossen und Ganzen über die gesamte Druckperiode gleichblieben, is die Verwendung eines zweiten Formzylinder extrem unwahrscheinlich, egal ob dieser auf derselben oder einer zweiten Rotations-Rastertiefdruckmaschine Palatia O zum Einsatz gekommen wäre. Wieso? Es war und ist nicht möglich, im manuellen Ätzverfahren eine auch nur halbwegs exakte Kopie eines Formzylinders herzustellen (vgl. Folge III)

In der letzten Folge konnten wir die Feldmerkmale aus Paul Staedels Étude, aus dem Saarhandbuch und aus den Michel Briefmarken-Katalogen aufgeführten Feldmerkmale drucktechnisch den Perioden früh (30. Dezember 1946 – 3. Januar 1947) sowie spät (4.-9. Januar 1947) zuordnen. Durch die Menge der Feldmerkmale konnte leicht der Eindruck entstehen, dass ein zweiter Formzylinder durchaus eine valable Erklärung für die insbesondere in der Periode spät auftretenden Feldmerkmale sei.

Eine frühe Arbeit von mir war die Dokumentation sämtlicher Feldmerkmale aller Werte der 1. Offenburger Ausgabe über die gesamte Druckperiode vom 27. Dezember 1946 bis zum 21 Februar 1947. Die Nomenklatur für die einzelnen Bestandteile des Markenbildes ist über die gesamte Dokumentation gleich. Dies ist nicht in allen Katalogen und Handbüchern der Fall, was bei Saar-Sammlern zu mancher Verwirrung führt. Die Nomenklatur der Bildmotive der 1. Offenburger Ausgabe wird Thema eines zukünftigen Beitrags des SAARPHILA-BLOGS.

Den Auszug aus dieser Dokumentation für den 12 Pfennig-Wert möchte ich euch hier vorstellen. Zur Erläuterung: konsistent ist ein Feldmerkmal dann, wenn es auf mindestens zwei Bögen jedes Drucktags entweder der gesamten Druckperiode oder der Druckperiode früh resp. spät nachzuweisen ist. Einige Merkmale erscheinen kurz und verschwinden wieder. Ursache hierfür können beispielsweise die Abnutzung der Rakel oder auch Staub sein. Die nachfolgende Aufstellung ist sicherlich keine spannende Lektüre, doch die Auswertung ist interessant.

    • Feld 1AB (früh/spät) feiner Farbfleck am oberen Bildrand ganz rechts; Farbfleck links auf dem Hemd des Bergmanns; durchgehender senkrechter Farbstrich am linken Bildrand und Rand des Schriftbands SAAR
    • Feld 1B (spät) zusätzlich grosser, dunkler Farbfleck an der Strebwand links vom Bergmann
    • Feld 2AB (früh/spät) feiner Farbpunkt an der Strebwand oberhalb des linken Stiefelhackens
    • Feld 3AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 4AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 5AB (früh/spät) feiner, senkrechter Farbstrich neben dem rechten Rand des Schriftbands SAAR
    • Feld 6AB (früh/spät) feiner Farbfleck links oberhalb der Kirchturmspitze; Farbfleck oben links in der Punze des R von SAAR (Irrlicht)
    • Feld 6A (früh) verwaschener heller Fleck links am Querstrich des ersten A von SAAR; entspricht MICHEL®-Katalogisierung MiNr. 211XY V
    • Feld 6A (spät) Schriftband SAAR am rechten Rand unten zungenförmig ausgebuchtet
    • Feld 6B (spät) Schriftband SAAR am rechten Rand wie eine Bootsklampe ausgebuchtet
    • Feld 7AB (früh/spät) verwaschener Farbfleck auf dem linken Markenrand in Höhe des „Hosenbundes“ des Bergmanns
    • Feld 8AB (früh/spät) Schriftband SAAR am linken Rand fein eingekerbt
    • Feld 9AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 10AB (früh/spät) dunkler Farbfleck an der Strebdecke oberhalb des Helms; feiner, senkrechter Farbstrich neben dem rechten Rand des Schriftbands SAAR
    • Feld 11AB (früh/spät) dunkler Farbfleck an der Strebwand rechts vom Bergmann
    • Feld 12AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 12A (früh) zwei verwaschene Flecken auf dem Schriftband SAAR, je einer links und rechts vom ersten A von SAAR
    • Feld 13AB (früh/spät) kurzer, dunkler, diagonaler Strich – „Komet“ – rechts von der Kirchturmspitze
    • Feld 14AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 15AB (früh/spät) feiner, senkrechter Farbstrich neben dem rechten Rand des Schriftbands SAAR
    • Feld 16A (früh) zwei helle Flecken an der Strebwand links vom Bergmann
    • Feld 17AB (früh/spät) dunkler Farbpunkt am rechten Rand der Strebwand in Höhe des Bauchs des Bergmanns
    • Feld 18AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 19AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 20AB (früh/spät) feiner, senkrechter Farbstrich neben dem rechten Rand des Schriftbands SAAR
    • Feld 21AB (früh/spät) gerader Farbstrich über Oberarm und Hemd des Bergmanns
    • Feld 22AB (früh/spät) je ein Farbfleck ober- und unterhalb der Hände des Bergmanns; verwaschener Farbfleck auf dem linken Markenrand neben dem Schriftband SAAR; entspricht der MICHEL®-Katalogisierung MiNr. 211XY II
    • Feld 22A (spät) zusätzlich Andeutung einer rautenförmigen „Gürtelschnalle“ auf dem Hosenbund des Bergmanns
    • Feld 22B (spät) zusätzlich dunkler, rautenförmiger Farbfleck – „Gürtelschnalle“/“Koppelschloss“ – auf dem Hosenbund des Bergmanns
    • Feld 23AB (früh/spät) diagonaler Farbstrich am linken Rand des Hemdes; Farbstrich im wessen Bereich zwischen Strebwand und Getreidegarben
    • Feld 24AB (früh/spät) dunkler Farbfleck auf der Hose im Schritt – „Hosenknopf“
    • Feld 24B (früh) heller Fleck im Spitz des zweiten A von SAAR
    • Feld 25AB (früh/spät) rechter Bildrand neben den Getreidegarben auf den Markenrand ausgebuchtet
    • Feld 26AB (früh/spät) kurzer, dunkler Farbstrich am Himmel zwischen Kirchturm und rechter Strebwand; Farbtupfer rechts neben der Kirchturmspitze; auf den frühen Bögen schwächer ausgeprägt
    • Feld 27AB (früh/spät) waagerechter Doppelpunkt links unterhalb des Schriftbands SAAR
    • Feld 28AB (früh/spät) feiner Farbpunkt neben der linken unteren Ecke des Schriftbands SAAR; kurzer, dunkler Farbstrich am Himmel beim hellen Bereich zwischen Strebwand und Saarlandschaft etwa in Höhe der Kirchturmspitze
    • Feld 29AB (früh/spät) feiner Farbstrich über dem rechten Hosenbein (Oberschenkel)
    • Feld 30AB (früh/spät) feiner Farbpunkt auf dem rechten Hosenbein links; Farbpunkt auf dem Hemd unterhalb der rechten Achsel; feiner, senkrechter Farbstrich neben dem rechten Rand des Schriftbands SAAR
    • Feld 31AB (früh/spät) dunkler Farbfleck oben links in der Punze des R von SAAR (Irrlicht)
    • Feld 32AB (früh/spät) kurzer, dunkler Farbstrich am linken Oberarm des Bergmanns; feiner Farbpunkt an der Strebwand links von der linken „Hosentasche“; entspricht MICHEL®-Katalogisierung MiNr. 211XY VI
    • Feld 33AB (früh/spät) feiner, nach rechts gebogener Farbstrich unten am Schriftband SAAR zwischen S und dem ersten A
    • Feld 34AB (früh/spät) feiner Farbpunkt unten in der oberen, linken Ecke des Markenbildes
    • Feld 35AB (früh/spät) feiner, senkrechter Farbstrich neben dem rechten Rand des Schriftbands SAAR
    • Feld 35A (früh) verwaschener Fleck am rechten Rand des Schriftbands SAAR, untere rechte Ecke des Schriftbands eingebuchtet
    • Feld 36AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 37AB (früh/spät) feiner Farbpunkt unterhalb des Fusses der 2 der Wertangabe 12
    • Feld 37AB (spät) dunkler Farbfleck an der Strebwand links vom Bergmann
    • Feld 38AB (früh/spät) Farbpunkt an der Strebwand links vom Bergmann
    • Feld 39AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 40AB (früh/spät) feiner diagonaler Farbstrich an der Strebwand oberhalb des linken Stiefelhackens; feiner, senkrechter Farbstrich neben dem rechten Rand des Schriftbands SAAR
    • Feld 41AB (früh/spät) dunkler Farbfleck oben links in der Punze des R des Schriftbandes SAAR, links auf den Stamm des Buchstabens R übergehend, rechter Rand des „Hosenbundes“ hell; Irrlicht, kein Feldmerkmal, welches beim 12 Pfennig-Wert einige Male in der 1. und 6. senkrechten Reihe auftritt; entspricht MICHEL®-Katalogisierung MiNr. 211XY IV
    • Feld 41A (spät) Schriftband an der linken unteren Ecke mit doppelter, helle Einkerbung
    • Feld 42AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 43AB (früh/spät) Farbpunkt auf dem linken Markenrand in Höhe der linken Stiefelsohle
    • Feld 44AB (früh/spät) zwei dunkle Farbflecken an der Strebwand links vom Bergmann
    • Feld 44A (spät) Farbpunkt in der Mitte der Punze der 2 der Wertangabe 12
    • Feld 45AB (früh/spät) feiner, senkrechter Farbstrich neben dem rechten Rand des Schriftbands SAAR; feiner Farbpunkt im hellen Bereich oberhalb der linken Faust des Bergmanns
    • Feld 46AB (früh/spät) feiner Farbstrich über Arm und Hemd des Bergmanns
    • Feld 47AB (früh/spät) Farbpunkt an der Strebwand links neben der linken „Hosentasche“
    • Feld 48A (spät) unregelmässiger, verwaschener Fleck zwischen der 1 und 2 der Wertangabe 12
    • Feld 49AB (früh/spät) feiner senkrechter Farbstrich an der linken Strebwand oberhalb des linken Oberschenkels des Bergmanns
    • Feld 50AB (früh/spät) feiner, senkrechter Farbstrich neben dem rechten Rand des Schriftbands SAAR
    • Feld 51AB (früh/spät) dunkler Farbfleck oben links in der Punze des R von SAAR (Irrlicht); feiner diagonaler Farbstrich in der linken oberen Ecke des Markenbildes
    • Feld 52AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 53AB (früh/spät) feiner, geschwungener Farbstrich über die linke Strebwand, Strich auf linken Markenrand übergehend; verwaschener Farbfleck auf rechtem unteren Markenrand, bis über den Entwerfernamen reichend
    • Feld 54B (früh) heller Fleck an der rechten Strebwand in Höhe der Schulter des Bergmanns
    • Feld 55AB (früh/spät) feiner, senkrechter Farbstrich neben dem rechten Rand des Schriftbands SAAR
    • Feld 55A (spät) Farbfleck an einer Getreidepuppe beim vordersten Haus rechts von der Kirche
    • Feld 56AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 57B (früh) drei helle Fleckchen auf rechtem Stiefel und der Hose des Bergmanns – ansonsten kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 58AB (früh/spät) heller Fleck am oberen Bildrand mittig zwischen Kirchturm und Strebwand
    • Feld 59AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 60AB (früh/spät) feiner, senkrechter Farbstrich neben dem rechten Rand des Schriftbands SAAR
    • Feld 61AB (früh/spät) dunkler Farbfleck oben links in der Punze des R von SAAR (Irrlicht); dunkler Farbfleck links oberhalb der Kirchturmspitze, dunkler Farbpunkt in der linken oberen Ecke des Markenbildes
    • Feld 61B (früh) heller Fleck am ersten A von SAAR
    • Feld 62AB (spät) dunkler Farbfleck am Himmel zwischen Kirchturm und Strebwand
    • Feld 63A (spät) dunkler Farbpunkt am Himmel zwischen Kirchturm und Strebwand
    • Feld 64AB (früh/spät) senkrechter Farbstrich über Ärmel und Hemd des Bergmanns; entspricht MICHEL®-Katalogisierung MiNr. 211XY III
    • Feld 65AB (früh/spät) feiner Farbpunkt unterhalb des Fusses der 2 der Wertangabe 12
    • Feld 66AB (früh/spät) diagonaler Farbstrich – Verlängerung der linken Naht des Hemdes – quer über das linke Hosenbein; Farbpunkt oberhalb der Mitte des Helmes; dunkler Farbfleck oben links in der Punze des R von SAAR (Irrlicht)
    • Feld 66A (früh) heller Fleck auf dem rechten Hosenbein
    • Feld 67AB (früh/spät) dunkler Farbfleck in der oberen linken Ecke des Markenbildes; waagerechter Doppelpunkt unterhalb der rechten Faust des Bergmanns
    • Feld 67A (früh) kurzer dunkler Farbstrich rechts neben der 2 der Wertangabe 12
    • Feld 68AB (früh/spät) zwei senkrechte, parallele Striche über Ärmel und Hemd des Bergmanns
    • Feld 69AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 70AB (früh/spät) dunkler Farbstrich – „Komma“ – an der linken Strebwand
    • Feld 71AB (früh/spät) dunkler Farbfleck oben links in der Punze des R von SAAR (Irrlicht)
    • Feld 72AB (früh/spät) feiner diagonaler Farbstrich rechts am Abschwung der 2 der Wertangabe 12
    • Feld 73AB (früh/spät) feiner Farbstrich über den Ärmel am rechten Oberarm
    • Feld 73AB (früh) feiner Doppelpunkt unterhalb der rechten, unteren Ecke des Markenbildes bei den Getreidegarben
    • Feld 73A (früh) verwaschener Fleck auf dem Schriftband „SAAR“ oben rechts neben dem „R“
    • Feld 74AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 75AB (früh/spät) dunkler Farbfleck auf dem linken Markenrand unterhalb der linken Stiefelspitze
    • Feld 76AB (früh/spät) dunkler verwaschener Farbfleck auf dem rechten Hosenbein; entspricht MICHEL®-Katalogisierung MiNr. 211XY VII
    • Feld 76AB (früh), A (spät), aber nicht B (spät) kurzer senkrechter Farbstrich auf dem linken Markenrand in Höhe der linken unteren Ecke des Markenbildes
    • Feld 76B (spät) dunkler Farbfleck an der linken Strebwand oberhalb des linken Stiefelhackens
    • Feld 77AB (früh), A (spät), aber nicht B (spät) diagonaler Farbstrich durch den Stamm des R von SAAR
    • Feld 77A (früh) verwaschener Fleck auf dem Schriftband zwischen dem Fuss und dem Abschwung des R von SAAR
    • Feld 77B (spät) zwei helle Flecken an der Strebwand rechts vom Bergmann; entspricht der MICHEL®-Katalogisierung MiNr. 211XY VIII
    • Feld 78AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 79AB (früh/spät) kleiner heller Fleck rechts am Abschwung der 2 der Wertangabe 12
    • Feld 79A (spät) geschwungener Strich über den rechten Teil des Markenbildes und den rechten Markenrand
    • Feld 80AB (früh/spät) Endstrich der 2 der Wertangabe 12 fehlt; entspricht der MICHEL®-Katalogisierung MiNr. 211XY I
    • Feld 81AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 82AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 83AB (früh/spät) Farbfleck auf dem linken Markenrand auf Höhe der rechten Achsel des Bergmanns
    • Feld 84AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 85AB (früh/spät) feiner, senkrechter Farbstrich neben dem rechten Rand des Schriftbands SAAR
    • Feld 86AB (früh/spät) dunkler Farbfleck oben links in der Punze des R von SAAR, oben auf den Bogen des R von SAAR übergehend
    • Feld 87AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 88AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 89AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 90AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 91AB (früh/spät) dunkler Farbfleck oben links in der Punze des R von SAAR (B-Bogen kaum sichtbar, Irrlicht)
    • Feld 92AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 93AB (früh/spät) kein konsistentes, auffälliges Feldmerkmal
    • Feld 94B (früh) heller Fleck auf dem Schriftband zwischen dem ersten und zweiten A von SAAR
    • Feld 94B (spät) einzelner heller Fleck an der Strebwand rechts vom Bergmann
    • Feld 95AB (früh/spät) feiner, senkrechter Farbstrich neben dem rechten Rand des Schriftbands SAAR
    • Feld 96AB (früh/spät) dunkler Farbpunkt an der Strebwand rechts vom Bergmann in Höhe der rechten Schulter
    • Feld 96B (spät) dunkler Farbfleck in der Punze der 2 der Wertangabe 12; entspricht der MICHEL®-Katalogisierung MiNr. 211XY IX
    • Feld 97AB (früh/spät) dunkle Stelle auf dem Schriftband am rechten Rand
    • Feld 97B (früh) heller Fleck auf dem Schriftband rechts vom Bogen des R von SAAR
    • Feld 98AB (früh/spät) dunkler, diagonaler Strich über das rechte Ende des Schriftbands SAAR
    • Feld 99AB (früh/spät) sich verzweigender Farbstrich über Ärmel und Hemd des Bergmanns „umgekehrtes Y“
    • Feld 100AB (früh/spät) rechter unterer Ärmel auffällig dunkel

Von den möglichen 200 Markenfeldern eines Druckbogens zeigen ganz 29 Felder Merkmale, welche nur auf einem Teil der Auflage erscheinen. Von diesen sind 19 Merkmale helle Flecken oder dunkle Farbtupfer, die verschwinden resp. erscheinen. Wie wir in Folge III erfahren haben, entstehen beim Rastertiefdruck helle Bereiche generell durch die erhabenen Teile des Formzylinders; durch fehlende Näpfchen, die Stege der Näpfchen oder auch durch aufgefüllte Näpfchen. Dunkle Bereiche dagegen durch unterschiedlich tiefe Näpfchen, beschädigte Stege von Näpfchen oder nachträglicher Retusche, also der manuellen Veränderung des Formzylinders mittels Stichel. Einzig das tertiäre Feldmerkmal in Teilauflage auf Bogenfeld 37AB, Teilauflage (spät) steht quer im Raum.

Das wichtigste Ergebnis ist jedoch, der überwiegende Teil der Markenfelder bleibt über die gesamte Druckperiode vom 30. Dezember 1946 bis zum 9. Januar 1947 unverändert. Darunter sechs von neun in den MICHEL®-Katalogen aufgeführten Feldmerkmalen (I, II, III, IV, VI, VII).

Anfangs dieses Beitrags hatte ich geschrieben: „Können wir nachweisen, dass die Druckbogen im Grossen und Ganzen über die gesamte Druckperiode gleich blieben, ist die Verwendung eines zweiten Formzylinder sehr unwahrscheinlich, egal ob dieser auf derselben oder einer zweiten Rotations-Rastertiefdruckmaschine Palatia O zum Einsatz gekommen wäre.“ Wir wissen zwar bislang immer noch nicht, was genau zwischen Druckschluss des 3. Januar und Druckbeginn des 4. Januar 1946 geschah, aber nun wissen wir, es wurde wohl kein zweiter Formzylinder in die Palatia O eingebaut oder in einer zweiten Palatia O zum Druck verwendet.

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In der kommenden, letzten Folge dieser Serie:

    • Zusammenfassung der einzelnen Teilaspekte und Präsentation des Forschungsergebnisses

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Definition Irrlicht

Als Irrlichte bezeichne ich Abweichungen vom gewollten Druckbild, die bei einem oder mehreren Werten auf den Druckbogen (= zwei Schalterbogen) gleich mehrfach auftreten, ohne das sich hierin ein regelmässiges Muster erkennen liesse. Beispiele:

    • Links- resp. Rechtsverschiebung des Markenbildes beim Bildmotiv „Alter Turm“
    • Verschiebung der Wertangabe nach links resp. rechts bei diversen Werten
    • Dunkler Farbfleck oben links in der Punze des R von SAAR beim Bildmotiv „Bergmann“
    • Dunkler Fleck an der rechten Seite der Hose des Bergmann in der Höhe der Hüfte beim Bildmotiv „Bergmann“

Irrlichte sind keine Feldmerkmale im klassischen Sinn, da eine sichere Feldbestimmung mittels diesen Merkmalen nicht möglich ist.

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Bis dann

Hier geht’s zum sechsten Beitrag.

sechster Teil

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