MICHEL® Saar-Spezial 2024 (IV)

Hallo

Wie bereits auf Facebook angekündigt, fasse ich in diesem Beitrag meine Erkenntnisse aus der Beschäftigung mit den im aktuellen MICHEL® Saar-Spezial 2024 aufgeführten Feldmerkmalen der Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar (BuS I) zusammen.

Wie so häufig täuschte der erste Eindruck, den ich in diesem Beitrag festhielt. Es gibt neben vielen Fehlern durchaus einige positive Aspekte, die ich ebenfalls aufführe.

Der MICHEL® Saar-Spezial 2024 erspart Saar-Sammlern den viel teureren Kauf beider Bände des MICHEL® DSK 2024 sowie beider Bände des MICHEL® Briefe Deutschland-Katalogs 2023/24, denn die Abschnitte dieser Kataloge, welche Saargebiet, Saarland sowie die Ausgaben der Deutschen Bundespost für OPD Saarbrücken betreffen, sind bereits in der 5. Auflage des MICHEL® Saar-Spezial enthalten. Für diesen Katalog habe ich  ein Inhaltsverzeichnis erstellt, welches ich euch (für den Hausgebrauch) gerne zur Verfügung stelle.

Die von mangelnder Fachkenntnis über die bei der Herstellung der Freimarken Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar angewandten Drucktechnik zeugende Anmerkung,

Marken aus den B-Bogen sind alle etwas dunkler als die aus den A-Bogen

die über viel zu viele Jahre nicht nur im MICHEL® Saar-Spezial, sondern auch im MICHEL® DSK zu finden war, ist mit der Ausgabe 2024 endlich und hoffentlich für immer gestrichen worden.

Der Eintrag zu den Ministerblocks der Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar wurde nach meinen Artikeln in der Deutschen Briefmarken-Revue 1/2023, im SAARPHILA-BLOG sowie im Mitteilungsblatt der ArGe SAAR 2023 angepasst und lautet nun:

206M-225M Ministerblocks in Zeichnung des Urdrucks (MiNr. 206-211 und 216-225) bzw. der Neuauflage (MiNr. 212-215)

Ich hätte es zwar so ausgedrückt: Ministerblocks in Zeichnung der Originalausgabe […] (vom Urdruck sprechen wir ausschliesslich im Zusammenhang mit dem Malstatt-Burbacher Überdruck, MBD I) bzw. der Neuausgabe […] (es handelt sich um eine Neuausgabe von veränderten Klischees), aber was soll’s … ist halt MICHEL®-Sprech.

Nun zu den Feldmerkmalen. Die 4. Auflage des MICHEL® Saar-Spezial von 2017 katalogisierte 108 Feldmerkmale und umfasste 14 Abbildungen. Die aktuelle 5. Auflage katalogisiert nun 113 Feldmerkmale mit – weiterhin sehr mageren – 19 Abbildungen. Die Abbildungen zu 16 Pfennig, MiNr. 213 III und 30 Pfennig, MiNr. 217 II sind in der aktuellen Ausgabe auch farblich korrekt dargestellt.

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Der Reihe nach:

Generell finden sich keinerlei Hinweise auf Ami Faux, also ähnliche Merkmale, die Sammler und Prüfer aufgrund der verschwurbelten Beschreibungen (gerissene Fenster, gebrochene Buchstaben … halt MICHEL®-Sprech) und fehlenden Abbildungen für das beschriebene Feldmerkmal halten könnten. Diese Hinweise findet ihr nun jedoch auf meiner Zusammenstellung der Feldmerkmale nach MICHEL®.

FELDMERKMALE

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MiNr. 206 III: Das im MICHEL® beschriebene Merkmal ist nicht das Hauptmerkmal des Bogenfeldes 8AB. Dieses ist das wiederkehrende Feldmerkmal heller Fleck am linken Knie. Die Beschreibung im Katalog ist nicht vollständig. Für diese Ansicht spricht, dass beim 8 Pfennig-Wert dieses Merkmal im Katalog als MiNr. 209 IV, Feld 38AB aufgeführt ist. Darüber hinaus tritt dieses Merkmal auch beim 3 Pfennig-Wert auf Feld 33AB auf. Sprich: es handelt sich um ein wiederkehrendes Feldmerkmal, welches auf einem bestimmten Bogenfeld beider Teilbogen bei mehreren Werten mit demselben Bildmotiv (hier Bergmann) auftritt.

MiNr. 206 III, Feld 8AB Hauptmerkmal heller Fleck am linken Knie
MiNr. 207, Feld 33AB heller Fleck am linken Knie
MiNr. 209 IV, Feld 38AB heller Fleck am linken Knie

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MiNr. 210 VI: Die Beschreibung im Katalog ist nicht vollständig. Auffällig ist der dunkle Fleck am rechten Unterschenkel (vgl. folgende Abbildung).

MiNr. 210 VI mit beiden Merkmalen

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Der MICHEL® weist an keiner Stelle auf die zwei Druckphasen (früh/spät) hin, welche wir aufgrund der Feldmerkmale beim 12 Pfennig-Wert wie auch beim 24 Pfennig-Wert und der Daten des Bogenranddrucks festmachen können. Für den 12 Pfennig-Wert sind dies:

    • 30./31. Dezember 1946 sowie 2./3. Januar 1947 = frühe Druckphase
    • 4.-9. Januar 1947 = späte Druckphase

Ebenso erfolgt bei den Bewertungen keine Unterscheidung zwischen den Feldmerkmalen auf Bogen mit der häufigen Wasserzeichenorientierung steigend (S, im MICHEL® Y) und der selteneren Wasserzeichenorientierung fallend (F, im MICHEL® X).

MiNr. 211 II: Das in früheren MICHEL®-Katalogen in der Beschreibung aufgeführte Merkmal Fleck am Gürtel wurde im MICHEL® Saar-Spezial 2024 ersatzlos gestrichen. Grund dafür dürfte sein, dass dieses Merkmal einerseits bloss auf Bogen der späten Druckphase und dann auch noch auf A- und B-Bogen unterschiedlich ausgeprägt auftritt (vgl. folgende Abbildungen).

Feld 22A (Teilauflage, späte Druckphase)
Feld 22B (Teilauflage, späte Druckphase)

MiNr. 211 IV: Dieses Merkmal irrlichtert immer noch im MICHEL® herum, obschon es aus gutem Grund weder in der Étude, dem Saarhandbuch, noch im Handbuch Feldmerkmale SAAR I aufgeführt wird. Bei dem Merkmal Fleck oben im R handelt es sich nicht um ein Feldmerkmal, sondern um einen Vertreter sogenannter Irrlichter. Diese Irrlichter sind primäre Merkmale, die unsystematisch auf unterschiedlichen Bogenfeldern eines oder mehrerer Werte in gleicher Ausprägung auftreten. Allein auf den Schalterbogen des 12 Pfennig-Werts können wir dieses Merkmal mal gut, mal bloss mit einiger Fantasie, auf den Bogenfeldern 1AB, 4B, 6AB, 9A, 16B, 20B, 31AB, 41AB, 49B, 51AB, 61AB, 66AB, 71AB erkennen, wobei noch Unterschiede zwischen Schalterbogen des frühen und späten Drucks zu beachten sind. Darüber hinaus tritt auf Bogenfeld 86AB ein in etwa ähnliches Merkmal in stärkerer Ausprägung auf. Das Charakteristikum eines Feldmerkmals ist aber die klare Zuordnung einer Marke zu einem einzigen Bogenfeld. Dies ist bei einer Marke mit einem Irrlicht-Merkmal nicht möglich (Quelle: Handbuch Feldmerkmale SAAR I).

MiNr. 211 VI: Die Beschreibung im MICHEL® Saar-Spezial lautet nicht wie bisher Strich am linken Arm und Punkt links über Kirchturm (Feld 32), sondern neu bloss: Strich am linken Arm (Feld 32). Das Teilmerkmal Fleck neben Kirchturm existiert sehr wohl, jedoch ausschliesslich auf Bogen der späten Druckphase (vgl. folgende Abbildung).

MiNr. 211 VI, Feld 32 (späte Druckphase) nach alter Beschreibung

MiNr. 211 VIII: Der MICHEL® Saar-Spezial gibt falsch Feld 77, also beide Teilbogen an. Korrekt ist Feld 77B! Korrekt ist im MICHEL® Saar-Spezial hingegen die neu hinzugefügte Ergänzung Teilaufl., das Merkmal kommt ausschliesslich auf Bogen der späten Druckphase vor.

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MiNr. 212 VI: Es existieren mehrere Bogenfelder mit unebenem Oberrand, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt wie auf Feld 33B. Um sicherzugehen, das zweite, nicht im MICHEL® beschriebene, aber ebenfalls auffällige Feldmerkmal des Bogenfelds 33B heranziehen: Farbfleck mit hellem Saum am Kragen des linken
 Stahlwerkers (vgl. folgende Abbildung).

Feld 33B, „Fleck am Hals“

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MiNr. 213 I: Die Abbildung im MICHEL® Saar-Spezial 2024 hat eine falsche Farbe (grün statt blau).

MiNr. 213 I korrekt in Blau

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Der MICHEL® weist an keiner Stelle auf die zwei Druckphasen (früh/spät) hin, welche wir aufgrund der Feldmerkmale beim 12 Pfennig-Wert wie auch beim 24 Pfennig-Wert und der Daten des Bogenranddrucks festmachen können. Für den 24 Pfennig-Wert sind dies:

    • 14.-18. Januar 1947 = frühe Druckphase
    • 20.-24. Januar 1947 = späte Druckphase

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MiNr. 217 II/III: Diese beiden Feldmerkmale haben einen langen Weg, fast schon eine Odyssee, durch die vielen MICHEL®-Kataloge hinter sich. Eine kleine Chronik:

    • 1990er-Jahre: Im MICHEL® DSK 1991 oder auch DSK 1996 als 217 II Mädchen mit Horn am Kopf (Feld 59) falsch katalogisiert, denn es handelt sich um zwei unterschiedliche Merkmale.
    • 2000er-Jahre: Im MICHEL® Saar-Spezial (1. Auflage 2002) wurde die Merkmale korrekt getrennt als 217 II gebogener Strich (Horn) am Kopf der linken Bäuerin (Feld 59, Bg. A) und 217 III gebogener Strich (Feder) neben dem Kopf der linken Bäuerin (Feld 59, Bg. B) aufgeführt; die Beschreibungen waren also vertauscht.
    • 2010er-Jahre: Auf die Vertauschung der Bogenfelder aufmerksam gemacht, fasste die MICHEL®-Redaktion ab Ende 2012 die beiden Feldmerkmale wieder falsch unter 217 II gebogener Strich (Horn) am Kopf der linken Bäuerin (Feld 59) zusammen, was den längst korrigierten Fehler aus den 1990er-Jahren für 10 Jahre wieder zurück brachte. Dabei hätte bereits in den 1990er-Jahren ein kurzer Blick ins Saarhandbuch oder in Paul Staedels Etude genügt, diesen Fehler zu erkennen und zu korrigieren.
    • 2023: Es hat mehr als 30 Jahren gebraucht, diese beiden Feldmerkmale korrekt im MICHEL® Saar-Spezial 2024 zu katalogisieren.
30 Pfennig, Feld 59A; MiNr. 217 II
30 Pfennig, Feld 59B; MiNr. 217 III

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MiNr. 220 V: Der Eintrag 50 Pfennig, MiNr. 220 V, Feld 28, Teilaufl. ist neu und gleich falsch. Korrekt ist Feld 28 (AB). Beim 50 Pfennig-Wert existieren keine Feldmerkmale in Teilauflage. Dieser Fehler wäre vermeidbar gewesen.  Ein Blick in Paul Staedels Étude, ins Saarhandbuch, ins Handbuch Feldmerkmale SAAR I oder in meinen entsprechenden Beitrag in der Deutschen Briefmarken-Revue 3/2023 hätte genügt.

50 Pfennig, Feld 28AB; MiNr. 220 V

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MiNr. 221 IV/V: Die Einträge 60 Pfennig, MiNr. 221 IV, Feld 16, Teilaufl. sowie MiNr. 221 V, Feld 92, Teilaufl. sind ebenfalls neu und leider ebenfalls falsch. Auch beim 60 Pfennig-Wert existieren keine Feldmerkmale in Teilauflage. Die Fehler wären vermeidbar gewesen.  Ein Blick in Paul Staedels Étude, ins Saarhandbuch, ins Handbuch Feldmerkmale SAAR I oder in meinen entsprechenden Beitrag in der Deutschen Briefmarken-Revue 4/2023 hätte genügt.

60 Pfennig, Feld 16AB; MiNr. 221 IV
60 Pfennig, Feld 92AB; MiNr. 221 V

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MiNr. 222: Bei allen Feldmerkmalen des 75 Pfennig-Werts fehlen im MICHEL® Saar-Spezial 2024 gesonderte Bewertungen für die extrem seltenen Exemplare mit Wasserzeichenorientierung fallende Wellenlinien F (im MICHEL® X).

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MiNr. 224 IV: Der Eintrag zu 84 Pfennig, MiNr. 224 IV, Feld 50 Bg. B ist nun korrekt.

84 Pfennig, Feld 50B; MiNr. 224 IV

Der Eintrag zu 84 Pfennig, MiNr. 224 VII, Feld 41 ist weiterhin falsch. Das Feldmerkmal kommt ausschliesslich auf B-Bogen vor.

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MiNr. 225 III: Die Einschränkung im MICHEL® Saar-Spezial auf B-Bogen ist falsch. Das Feldmerkmal kommt auf beiden Teil-Bogen (A und B) vor. Folgende Abbildung zeigt ein Exemplar vom A-Bogen.

MiNr. 225 III, hier A-Bogen

MiNr. 225 V: Neu aufgenommen! Das Merkmal kommt NICHT in Teilauflage vor und es handelt sich auch NICHT um ein Feldmerkmal, sondern um das Reihenmerkmal der 3. senkrechten Bogenreihe auf A- wie B-Bogen. Dieses Reihenmerkmal wurde bereits im Saarhandbuch (SHB) wie auch im Handbuch Feldmerkmale SAAR I publiziert. Die Katalogisierung dieses Reihenmerkmals als Feldmerkmal im MICHEL® Saar-Spezial 2024 ergibt keinen Sinn, denn Marken der Felder 23B (MiNr. 225 II oder doch V?) und 43AB (MiNr. 225 IV oder doch V?) weisen dann ZWEI (!) Feldmerkmale auf. Für Prüfer eine echte Herausforderung: Als was attestiere ich diese Felder? Ich sage der Katalogisierung dieses Feldmerkmals keine lange Lebensdauer voraus. Auch dieser Fehler wäre vermeidbar gewesen.  Ein Blick ins Saarhandbuch, ins Handbuch Feldmerkmale SAAR I oder in meinen entsprechenden Beitrag in der Deutschen Briefmarken-Revue 8/2023 hätte genügt.

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Wenn wir gerade bei den Prüfern sind. Im MICHEL® findet man immer wieder den Eintrag:

Alle Preise […] gelten nur für (BPP-)geprüfte Stücke!

Der BPP ist doch nicht der einzige Prüfverein, nicht einmal in Deutschland. Wo bleibt da die vom Schwaneberger-Verlag viel beschworene Neutralität? Darüber hinaus verfügt der BPP mit Christian Geigle (gleichzeitig Vereinsvorsitzender und Inhaber eines Briefmarkenfachgeschäftes) nur noch über einen Prüfer für die Sammelgebiete Saargebiet, französische Ausgaben für das Saarland, autonomes Saarland und Ausgaben der Deutschen Bundespost für das Saarland. Die beiden anderen Prüfer haben den BPP Richtung VP verlassen. Ich zitiere hier König Edward III.:

Honi soit qui mal y pense!

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Eine weitere Anmerkung im MICHEL® Saar-Spezial unterhalb der Auflistung der Feldmerkmale gibt mir ebenfalls zu denken:

Von allen Werten zahlreiche weitere kleinere Plattenfehler bekannt, wie z. B. Punkte oder Striche im Markenbild oder in Buchstaben, abgeschrägte oder abgeschliffene Buchstaben und Ziffern, usw. 

Die Verwendung des Adjektivs kleinere erweckt den falschen Eindruck, der MICHEL® hätte alle relevanten, auffälligen Feldmerkmale erfasst. Dem ist beileibe nicht so. Hier eine kleine Auswahl sehr auffälliger Feldmerkmale, welche im MICHEL® nicht vorhanden sind. Eine grössere Auswahl mit Abbildungen findet ihr in meinen Beiträge in der Deutschen Briefmarken-Revue 1/2022-8/2023 (Link) oder im Handbuch Feldmerkmale SAAR I.

3 Pfennig, Feld 26A Fleck links oben am Schriftband SAAR
6 Pfennig, Feld 26B Fleck in der 6
15 Pfennig, Feld 10A zwei Flecken oberhalb des R
16 Pfennig, Feld 31A Fleck am oberen Bildrand
20 Pfennig, Feld 84A heller Fleck am rechten A
24 Pfennig, Feld 8B (frühe Druckphase) Doppelpunkt links der 2
24 Pfennig, Feld 91B (frühe Druckphase) helle Stelle am Rücken
30 Pfennig, Feld 1B Fleck neben Gasometer
40 Pfennig, Feld 40B Fleck am Rücken
45 Pfennig, Feld 91AB Fleck auf Wange
50 Pfennig, Feld 70A Anstrich von S gespalten
60 Pfennig, Feld 52B Farbfleck über Schatten
75 Pfennig, Feld 35B heller Strich an Hauswand
80 Pfennig, Feld 3AB verkürzter Schatten
1 Mark, Feld 11A helle Stelle links am vorderen Hügelzug

Meine Anmerkungen zu der Neuausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar (BuS II) sowie zu der Malstatt-Burbacher Überdruckausgabe (MBD I/II) im MICHEL® Saar-Spezial 2024 werden folgen.

2. BEITRAG

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Reihenmerkmale (I) – Stumpfe 1 und Kurbel

Hallo

Ich widme diesen Beitrag Werner, meinem Schwiegervater, der heute seinen 80. Geburtstag feiert. Lieber Werner, ich wünsche Dir zu den bereits gesammelten 80 Jahren viele weitere mehr in bester Gesundheit und Gesellschaft.

In diesem Beitrag werde ich euch zwei Reihenmerkmale vorstellen. Dem Begriff Reihenmerkmal sind wir in dem Beitrag zur sicheren Bestimmung von Marken des Bogenfeldes 41AB des 12 Pfennig-Werts bereits begegnet.

Das erste Reihenmerkmal ist Anstrich der 1 der Wertangabe 12 stumpf und kommt auf allen Marken der 2. und 7. senkrechten Bogenreihe (A- und B-Bögen) des 12 Pfennig-Werts der 1. Offenburger Ausgabe vor, also auf den Bogenfeldern 2, 12, 22 usw. bis 92 und 7, 17, 27 usw. bis 97.

12 Pfennig, Felder 17A und 18A

Der Unterschied bei den beiden Anstrichen ist gut zu erkennen.

    • Étude, S. 21, 61 2e et 7e rangée verticale: „1 ayant la tige de la pointe ecourtée“
    • Saarhandbuch, Kap. 402, S. 20 Vorbemerkung zum 12 Pfennig-Wert: „In der zweiten und siebten senkrechten Reihe ist der Anstrich der 1 stumpf“
    • MICHEL® Saar-Spezial 2017, keine Erwähnung

Das zweite Reihenmerkmal tritt beim 75 Pfennig-Wert auf. Bei einigen Marken stärker, bei anderen schwächer ausgeprägt. „Kurbel“ Farbstrich an der Hauswand links

75 Pfennig, Felder 6A und 7A

Die Kurbel – ich mag den Begriff – an der Wand des linken Gebäudes ist das kennzeichnende Feldmerkmal der 7. senkrechten Bogenreihe der 75 Pfennig-Bögen (A- wie auch B-Bögen), kommt also auf den Feldern 7, 17, 27 usw. bis 97 vor. Liegt eine 75 Pfennig-Marke mit diesem Feldmerkmal vor uns, wissen wir, dass es sich um eine dieser Marken handeln muss. Ein Reihenmerkmal hilft uns also bei der Feldbestimmung von Marken und ist für alle Sammler von Feldmerkmalen ein nicht zu unterschätzendes Hilfsmittel.

    • Étude, S. 31, Sur toute la 7e rangée verticale: „Hampe à la maison à gauche“
    • Saarhandbuch, Kap. 402, S. 41 Vorbemerkung zum 75 Pfennig-Wert: „Alle Marken der siebten senkrechten Reihe weisen einen gebogenen Strich am Hause links auf (Abb. 74)“
    • MICHEL® Saar-Spezial 2017, keine Erwähnung

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Was ist die Ursache dieser – wiederkehrenden – Merkmale, die eine oder zwei senkrechte Bogenreihen kennzeichnen?

Was auffällt: es liegen beim 12 Pfennig-Wert fünf senkrechte Bogenreihen zwischen den Reihenmerkmalen. Wir wissen, dass wiederkehrende Feldmerkmale – bei Reihenmerkmalen handelt es sich um wiederkehrende Merkmale – im Rotations-Rastertiefdruckverfahren ihre Ursache in der Negativ- resp. Diapositivphase der Druckvorstufe haben. En detail:

    • die Vorlage für das Bildmotiv wird fotografiert
    • es werden Negative hergestellt
    • fünf Negative werden zu einem Streifen zusammengesetzt
    • sorgfältige Negativretusche am 5er-Streifen
    • Kontrolle der Druckreife anhand von Papierabzügen der retuschierten Negative
    • die 5er-Streifen (Negative) werden so oft als Diapositiv kopiert, wie für die Herstellung eines Schalterbogens notwendig ist; für die kleinformatigen Werte 2-75 Pfennig 20 mal und für die grossformatigen Werte zu 84 Pfennig und 1 Mark 10 mal
    • die 10 resp. 20 5er-Streifen (Diapositiv) werden regelmässig auf einer Diapositivscheibe arrangiert; bei den Werten zu 2-75 Pfennig kommen die 5er-Streifen in zwei Kolonnen untereinander zu liegen

Jetzt ist klar. Weist ein 5er-Streifen ein Feldmerkmal auf dem 2. Diapositiv auf, kommt dieses bei strenger Verwendung des obigen System immer in der 2. und 7. senkrechten Bogenreihe vor. Bleibt die Frage: Weshalb erscheint die Kurbel des 75 Pfennig-Werts dann nicht auch auf den Feldern der 2. senkrechten Bogenreihe?

Der 75 Pfennig-Wert war der erste Wert der Briefmarkenausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar, der gedruckt wurde. Dazu war es die erste Briefmarkenherstellung für den Entwerfer Vytautas Kazimieras Jonynas – wenn auch nicht seine letzte – und der erste Briefmarkendruck für die Belegschaft der Druckerei Burda. Ich gehe davon aus, dass beim 75 Pfennig-Wert einmalig mit einem 10er-Streifen gearbeitet wurde. Erst später ist man zu 5er-Streifen übergegangen, welche für die grossformatigen Marken zu 84 Pfennig und 1 Mark ohnehin sinnvoller waren.

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Definition Reihenmerkmal

Von einem Reihenmerkmal sprechen wir, wenn ein bestimmtes, ursprünglich für das Bildmotiv nicht vorgesehenes Charakteristikum über sämtliche Marken einer oder sogar zweier senkrechter resp. waagerechter Bogenreihen nachzuweisen ist.

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Steckbrief des 12 Pfennig-Werts
    • Wert: 12 (Reichs-)Pfennig
    • Motiv: Bergmann im Streb vor Saarlandschaft
    • Farbe: dunkelolivgrün
    • Papier: dünnes, glattes, grauweisses Wasserzeichenpapier
    • Gummierung: gräulichbraunes Gummi arabicum, quergeriffelt
    • Wasserzeichen: sowohl mit fallenden (F) wie auch mit steigenden (S) Wellenlinien verausgabt
    • Zähnung: K14 (= 14 Zahnlöcher auf 2 Zentimeter bei Kammzähnung)
    • Bekannte Druckdaten: 30./31. Dezember 1946, 2.-4. sowie 6.-9. Januar 1947
    • Erstausgabedatum: 20. Januar 1947
    • Gültigkeit: 19. November 1947 (während der Woche vom 20.-27. November waren noch Mischfrankaturen zugelassen; Quelle: Saarhandbuch)
    • Auflage: 12’020’000 Stück, von denen innerhalb der Gültigkeit etwa 8’250’000 Stück am Schalter verkauft wurden
    • Besonderes: etwa 3’600’000 Marken wurden für den Malstatt-Burbacher Druck (MBD) mit der Wertangabe 2 F überdruckt
    • Vorgestelltes Reihenmerkmal: „Anstrich der 1 der Wertangabe 12 stumpf“, 2. und 7. Reihe

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Steckbrief des 75 Pfennig-Werts
    • Wert: 75 (Reichs-)Pfennig
    • Motiv: Alter Turm in Mettlach
    • Farbe: dunkelblau
    • Papier: dünnes, glattes, grauweisses Wasserzeichenpapier
    • Gummierung: gräulichbraunes Gummi arabicum, quergeriffelt
    • Wasserzeichen: sowohl mit fallenden (F) wie auch mit steigenden (S) Wellenlinien verausgabt
    • Zähnung: K14 (= 14 Zahnlöcher auf 2 Zentimeter bei Kammzähnung)
    • Bekannte Druckdaten: 27./28./30. Dezember 1946
    • Erstausgabedatum: 20. Januar 1947
    • Gültigkeit: 19. November 1947 (während der Woche vom 20.-27. November waren noch Mischfrankaturen zugelassen; Quelle: Saarhandbuch)
    • Auflage: 2’140’000 Stück, von denen innerhalb der Gültigkeit etwa 2’080’000 Stück am Schalter verkauft wurden
    • Besonderes: der einzige Wert, der komplett im Jahr 1946 hergestellt wurde
    • Vorgestelltes Reihenmerkmal: „Kurbel an der Hauswand links“ 7. Reihe

Bis dann

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12 Pfennig Feld 41AB – Ein Reihenmerkmal?

Hallo

Ein Sammlerkollege sprach mich auf meine Beitragsserie zu den rätselhaften Feldmerkmalen in Teilauflage beim 12 Pfennig-Wert der 1. Offenburger Ausgabe an. Ihm sei aufgefallen, dass in Folge II und V das Feld 41 erwähnt werde. Dieses sei doch der in MICHEL®-Katalogen gelistete Plattenfehler (sic!) MiNr. 211XY IV, der so schwierig zu bestimmen sei. Er habe hierzu vor einigen Monaten einen Artikel von mir gelesen, könne diesen im Internet jedoch nicht wiederfinden.

Mein Sammlerkollege hat selbstverständlich Recht. Nicht nur mit seiner Aussage, dass es sich beim Feld 41AB des 12 Pfennig-Werts um ein im Michel katalogisiertes Merkmal handelt und dieses komplex zu bestimmen sei, sondern auch damit, dass der Artikel zur sicheren Bestimmung in dieser Form nicht mehr auf dem Netz zu finden ist. Die entsprechende Plattform wurde von mir vom Netz genommen.

Zurück zum 12 Pfennig-Wert. Mancher von euch wird seufzen und denken: „Nicht schon wieder der 12 Pfennig-Wert“. Ich verstehe euch, doch lässt sich gerade der 12 Pfennig-Wert der Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar ganz hervorragend für die unterschiedlichsten philatelistischen Themenbereiche auspressen wie eine Zitrone.

In MICHEL®-Katalogen wird MiNr. 211XY IV beschrieben als

Fleck oben im ‚R‘ von ‚SAAR‘ (Feld 41)

also als sogenannter Plattenfehler (sic!). Dieses Merkmal ist jedoch  k e i n  Feldmerkmal, da eine eindeutige und sichere Bestimmung des Bogenfeldes anhand dieses Merkmals nicht möglich ist. Dieses Merkmal tritt auf diversen Bogenfeldern des 12 Pfennig-Wertes und auch auf diversen Bogenfeldern sämtlicher sonstigen Werte mit dem Bildmotiv Bergmann auf. Wir sprechen von einem Irrlicht (vgl. Definition hier und am Schluss des Beitrags).

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Was hat es nun mit dem Irrlicht von Feld 41AB auf sich? Nachstehend eine Abbildung einer Marke des 12 Pfennig-Werts von Feld 41. Es stammt von einem A-Bogen mit dem Wasserzeichen steigende Wellenlinien (S). Dies ist nebensächlich, denn auch Marken von. B-Bogen und mit Wasserzeichen fallende Wellenlinien (F) weisen exakt dasselbe Merkmal auf.

SP19S 41A, 12 Pfennig-Wert Feld 41A, WZ steigende Wellenlinien

Der dunkle Fleck ganz links oben in der Punze des R von SAAR ist das im MICHEL® aufgeführte Merkmal.

Was kann daran schwer zu bestimmen sein, fragt ihr euch vielleicht. Eine ganze Menge. In meiner Referenzsammlung befinden sich einige Marken des 12 Pfennig-Werts, welche von gestandenen Briefmarken-Prüfern fälschlicherweise mit „IV“ signiert wurden. Schaut doch einmal in eure Sammlung und prüft euer Exemplar auch bei vorhandener Prüfsignatur anhand des Leitfadens am Schluss dieses Beitrags.

Vielleicht gleicht es ja der vorstehenden Abbildung? Auch hier sehrt ihr den dunklen Fleck oben links in der Punze des R von SAAR. Dennoch handelt es sich nicht um eine Marke vom Feld 41AB. Ihr seht keinen Unterschied zu der ersten Abbildung? Macht nichts. Die Auflösung des Rätsels folgt am Schluss dieses Beitrags.

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Als separates Merkmal wird der dunkle Fleck oben links in der Punze des R von SAAR in den nachstehenden Katalogen/Werken aufgeführt:

    • Saar-Briefmarken-Spezial-Katalog von End/Becker
    • Spezialkataloge (Deutschland wie auch Saar) des MICHEL®
    • Saar-Saarland Spezial Briefmarken-Katalog 1920-1959 von Philotax

Der Saar Spezial-Katalog F.S.A. listet zwar unter dem Eintrag „h“ ebenfalls „tache dans le R“, jedoch ohne dieses Merkmal auf ein bestimmtes Feld zu beziehen.

Nun dürften wir ja annehmen, dass es sich bei den in Katalogen gelisteten Merkmalen um ein gewisses Alleinstellungsmerkmal handelt, dass nicht auf jedem Markenfeld vorkommt. Immerhin sind die entsprechenden Briefmarkenexemplare ja auch in der Regel um einiges höher bewertet als „normale“ Marken. Diese Annahme ist jedoch ein Trugschluss.

Falls ihr jetzt verwirrt seid, verstehe ich euch. Ich habe auch nie verstanden, dass es diesem unscheinbaren Merkmal gelang, in Katalogen aufgeführt zu werden. Anhand der beiden vorstehenden Abbildungen ist ja klar, dass das Merkmal Fleck oben im R von SAAR nicht ausschliesslich bei Marken vom Feld 41AB auftritt.

Wir finden das Merkmal beim 12 Pfennig-Wert auf den Feldern:

    • Feld 1AB
    • Feld 6AB
    • Feld 9A
    • Feld 16B
    • Feld 20B
    • Feld 31AB
    • Feld 41AB
    • Feld 51AB
    • Feld 61AB
    • Feld 66AB
    • Feld 71AB
    • Feld 86AB (jedoch in völlig anderer Ausprägung)

Darüber hinaus tritt das Merkmal in unterschiedlicher Ausprägung auch auf diversen Bogenfeldern sämtlicher sonstigen Werte mit dem Bildmotiv Bergmann auf. Beispiele:

2 Pfennig, Feld 86AB (hier 86A)
3 Pfennig, Feld 36AB (hier 36A)
10 Pfennig, Feld 61AB (hier 61A)
10 Pfennig, Feld 81AB (hier 81A)

Nachfolgend einige weitere Abbildungen des 12 Pfennig-Werts mit den jeweiligen Feldangaben:

Feld 6B (später Druck)
Feld 31AB (hier A)
Feld 51AB (hier A)
Feld 61AB (hier A)
Feld 86AB (hier A)

Fällt euch etwas auf? Wir finden das gleiche Feldmerkmal häufig auf Feldern der ersten und sechsten Bogenreihe. Wer von euch ein Saarhandbuch mit dem Kapitel 402 zur Hand hat, kann dieses auf Seite 20 aufschlagen. Dort seht: „In der ersten und sechsten senkrechten Reihe Punkt im R (teilweise schwach sichtbar)“. Bereits Paul Staedel katalogisiert in seinen Étude von 1955 unter 6 c mehrere Bogenfelder mit demselben Merkmal: „Champs 6e, 41e, 51e, 61e, 71e, 86e Point dans le R“. Haben wir es deshalb mit einem Reihenmerkmal zu tun? Nein, denn ein Reihenmerkmal ist eine Abweichung vom gewollten Markenbild, welches auch nach der rigiden Negativretusche auf den Negativen verblieb. die bei der 1. Offenburger Ausgabe sehr seltenen Reihenmerkmale treten auf A- wie B-Bogen auf sämtlichen Bogenfeldern einer resp. zweier Bogenreihen über die gesamte Auflage hinweg in identischer Ausprägung auf. Dies ist hier nicht gegeben.

Das Feld 41AB des 12 Pfennig-Wertes vom Feld 41AB ist also wie zu Beginn erwähnt nur ein Vertreter prominenter Irrlichte, die das Merkmal dunkler Fleck oben links in der Punze des R von SAAR aufweisen und somit verwechselt werden können. Dieses Auftreten desselben Merkmals auf verschiedenen Bogenfeldern macht die exakte Bestimmung einer Einzelmarke vom Feld 41AB so schwer.

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Da Ihr nun wisst, dass es sich bei dem Merkmal MiNr. 211XY IV definitiv nicht um einen Plattenfehler (sic!) handelt, könnt ihr diese Marke genauso gut aus eurer Sammlung entfernen und ich hier aufhören. Werde ich aber nicht. Denn erstens gibt es viele Sammler, die nach MICHEL®-Katalog auf Vollständigkeit sammeln – jeder kann in der Philatelie nach seiner Façon selig werden – und zweitens hätte ich die Frage nach der sicheren Bestimmung des Feldes 41AB nicht beantwortet.

SP19S 41AB (hier 41A)

Die eindeutige Identifikation des Feldes 41AB gestaltet sich komplex. Wie müsst ihr vorgehen?

Leitfaden: In wenigen Schritten zur sicheren Bestimmung des Feldes 41AB

und damit von MiNr. 211XY IV (Erstpublikation)
    1. Das Merkmal dunkler Fleck oben links in der Punze des R von SAAR ist vorhanden, somit ist die Auswahl von möglichen 200 Bogenfeldern auf rund 20 Bogenfelder eingegrenzt.
    2. Nun solltet ihr prüfen, ob das Markenbild oben am rechten Bein des Hauers beim Hosenbund einen dunklen oder einen hellen ovalen Fleck aufweist. Feld 41AB weist immer einen hellen, ovalen Fleck auf. Marken mit dunklen Flecken rechts am Hosenbund und einem dunklen Fleck oben links in der Punze des R von Saar stammen von anderen Bogenfeldern, selbst wenn diese links ein Bogenrandstück aufweisen und signiert sein sollten. Irren ist menschlich und auch Briefmarken-Prüfer sind bloss Menschen. Nach diesem Schritt haben wir die Auswahl auf vier Bogenfelder eingegrenzt: Die Felder 41AB und 6AB.
    3. Sollte eure Marke ein links anhängendes Teil des Bogenrandes aufweisen. Voilà. Ihr habt eine Marke mit dem im MICHEL® als 211XY IV katalogisierten Plattenfehler vor euch. Sollte eure Marke links keinen Bogenrand aufweisen: weiter zu Schritt 4.
    4. Weist eure Marke am Anstrich des ersten A von SAAR in Höhe des Querstrichs einen hellen Flecken mit dunklem Hof auf? Voilà. Ihr habt eine Marke vom Feld 6A (früher Druck) vor euch, die im MICHEL® als 211XY V katalogisiert ist. Auch nett!
    5. Eure Marke weist am rechten Rand des Schriftbands SAAR eine dunkle Ausbuchtung auf? Geformt entweder wie eine Zunge oder wie eine Bootsklampe? In diesem Fall habt ihr eine Marke vom Feld 6AB (später Druck) vor euch (vgl. Abbildungen unten).
    6. Eure Marke weist am linken unteren Rand des Schriftbands SAAR eine helle Einkerbung  auf? Voilà. Ihr habt eine Marke vom Feld 41A (später Druck) und damit den von Michel katalogisierten Plattenfehler vor euch (vgl. Abbildung unten).
    7. Ihr findet nichts dergleichen? Pech! Seht euch die zweite Abbildung dieses Beitrags an, wo ich die Frage stellte, ob ihr einen Unterschied zur ersten Abbildung feststellen könntet. Die Abbildung stammt von einer Marke von Feld 6B (früher Druck). Eine Unterscheidung zwischen dieser Marke und einer Marke von Feld 41AB (früher Druck), resp. Feld 41B (später Druck) ist nicht einfach. Daher meine dringende Empfehlung an alle Sammler: MiNr. 211XY IV ausschliesslich mit anhängendem linken Bogenrand und nach Überprüfung von Ziffer 1 und 2 dieses kleinen Leitfadens erwerben.
    8. Ihr seid hartnäckig und wollt es wirklich wissen? Ja, es gibt eine Möglichkeit Feld 6B (früher Druck) und Feld 41AB zu unterscheiden. Feld 6B (früher Druck): Der Bergmann hat hinten am Kopf unter dem Helm einen kleinen Zopf und die Konturlinie links vom Schriftband SAAR ist bis auf den unteren Markenrand verlängert (vgl. Abbildung).
Feld 6A (später Druck) Farbzunge rechts am Rand des Schriftbands SAAR
Feld 6B (später Druck) Bootsklampe rechts am Rand des Schriftbands SAAR
Feld 41A (später Druck)
Feld 6B (früher Druck)

So, das war’s. Ich hoffe, ihr fandet  diesen Beitrag anregend und hilfreich. Ihr seid nun in der Lage, selbst zu prüfen, ob die Marke(n) in eurer Sammlung tatsächlich von Feld 41AB stammt oder ob ihr, euer Händler oder gar der Briefmarken-Prüfer auf einen der zahlreichen Amis Faux hereingefallen seid.

In meinen Beiträge auf dem Saarphilatelie-Blog erhaltet ihr all die Informationen, die euch von teuren Katalogen und den Briefmarken-Prüfern vorenthalten werden, franko und gratis. Ich bitte euch nur um einen Moment eurer Zeit: Empfehlt den SAARPHILA-BLOG weiter. Bei Sammlerfreunden oder im Briefmarkenverein.

Bis dann

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Definition Irrlicht

Als Irrlichte bezeichne ich Abweichungen vom gewollten Druckbild, die bei einem oder mehreren Werten auf den Druckbogen (= zwei Schalterbogen) gleich mehrfach auftreten, ohne das sich hierin ein regelmässiges Muster erkennen liesse. Beispiele:

    • Links- resp. Rechtsverschiebung des Markenbildes beim Bildmotiv „Alter Turm“
    • Verschiebung der Wertangabe nach links resp. rechts bei diversen Werten
    • Dunkler Farbfleck oben links in der Punze des R von SAAR beim Bildmotiv „Bergmann“
    • Dunkler Fleck an der rechten Seite der Hose des Bergmann in der Höhe der Hüfte beim Bildmotiv „Bergmann“

Irrlichte sind keine Feldmerkmale im klassischen Sinn, da eine sichere Feldbestimmung mittels diesen Merkmalen nicht möglich ist.

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