MICHEL® Saar-Spezial 2024 (IV)

Hallo

Wie bereits auf Facebook angekündigt, fasse ich in diesem Beitrag meine Erkenntnisse aus der Beschäftigung mit den im aktuellen MICHEL® Saar-Spezial 2024 aufgeführten Feldmerkmalen der Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar (BuS I) zusammen.

Wie so häufig täuschte der erste Eindruck, den ich in diesem Beitrag festhielt. Es gibt neben vielen Fehlern durchaus einige positive Aspekte, die ich ebenfalls aufführe.

Der MICHEL® Saar-Spezial 2024 erspart Saar-Sammlern den viel teureren Kauf beider Bände des MICHEL® DSK 2024 sowie beider Bände des MICHEL® Briefe Deutschland-Katalogs 2023/24, denn die Abschnitte dieser Kataloge, welche Saargebiet, Saarland sowie die Ausgaben der Deutschen Bundespost für OPD Saarbrücken betreffen, sind bereits in der 5. Auflage des MICHEL® Saar-Spezial enthalten. Für diesen Katalog habe ich  ein Inhaltsverzeichnis erstellt, welches ich euch (für den Hausgebrauch) gerne zur Verfügung stelle.

Die von mangelnder Fachkenntnis über die bei der Herstellung der Freimarken Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar angewandten Drucktechnik zeugende Anmerkung,

Marken aus den B-Bogen sind alle etwas dunkler als die aus den A-Bogen

die über viel zu viele Jahre nicht nur im MICHEL® Saar-Spezial, sondern auch im MICHEL® DSK zu finden war, ist mit der Ausgabe 2024 endlich und hoffentlich für immer gestrichen worden.

Der Eintrag zu den Ministerblocks der Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar wurde nach meinen Artikeln in der Deutschen Briefmarken-Revue 1/2023, im SAARPHILA-BLOG sowie im Mitteilungsblatt der ArGe SAAR 2023 angepasst und lautet nun:

206M-225M Ministerblocks in Zeichnung des Urdrucks (MiNr. 206-211 und 216-225) bzw. der Neuauflage (MiNr. 212-215)

Ich hätte es zwar so ausgedrückt: Ministerblocks in Zeichnung der Originalausgabe […] (vom Urdruck sprechen wir ausschliesslich im Zusammenhang mit dem Malstatt-Burbacher Überdruck, MBD I) bzw. der Neuausgabe […] (es handelt sich um eine Neuausgabe von veränderten Klischees), aber was soll’s … ist halt MICHEL®-Sprech.

Nun zu den Feldmerkmalen. Die 4. Auflage des MICHEL® Saar-Spezial von 2017 katalogisierte 108 Feldmerkmale und umfasste 14 Abbildungen. Die aktuelle 5. Auflage katalogisiert nun 113 Feldmerkmale mit – weiterhin sehr mageren – 19 Abbildungen. Die Abbildungen zu 16 Pfennig, MiNr. 213 III und 30 Pfennig, MiNr. 217 II sind in der aktuellen Ausgabe auch farblich korrekt dargestellt.

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Der Reihe nach:

Generell finden sich keinerlei Hinweise auf Ami Faux, also ähnliche Merkmale, die Sammler und Prüfer aufgrund der verschwurbelten Beschreibungen (gerissene Fenster, gebrochene Buchstaben … halt MICHEL®-Sprech) und fehlenden Abbildungen für das beschriebene Feldmerkmal halten könnten. Diese Hinweise findet ihr nun jedoch auf meiner Zusammenstellung der Feldmerkmale nach MICHEL®.

FELDMERKMALE

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MiNr. 206 III: Das im MICHEL® beschriebene Merkmal ist nicht das Hauptmerkmal des Bogenfeldes 8AB. Dieses ist das wiederkehrende Feldmerkmal heller Fleck am linken Knie. Die Beschreibung im Katalog ist nicht vollständig. Für diese Ansicht spricht, dass beim 8 Pfennig-Wert dieses Merkmal im Katalog als MiNr. 209 IV, Feld 38AB aufgeführt ist. Darüber hinaus tritt dieses Merkmal auch beim 3 Pfennig-Wert auf Feld 33AB auf. Sprich: es handelt sich um ein wiederkehrendes Feldmerkmal, welches auf einem bestimmten Bogenfeld beider Teilbogen bei mehreren Werten mit demselben Bildmotiv (hier Bergmann) auftritt.

MiNr. 206 III, Feld 8AB Hauptmerkmal heller Fleck am linken Knie
MiNr. 207, Feld 33AB heller Fleck am linken Knie
MiNr. 209 IV, Feld 38AB heller Fleck am linken Knie

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MiNr. 210 VI: Die Beschreibung im Katalog ist nicht vollständig. Auffällig ist der dunkle Fleck am rechten Unterschenkel (vgl. folgende Abbildung).

MiNr. 210 VI mit beiden Merkmalen

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Der MICHEL® weist an keiner Stelle auf die zwei Druckphasen (früh/spät) hin, welche wir aufgrund der Feldmerkmale beim 12 Pfennig-Wert wie auch beim 24 Pfennig-Wert und der Daten des Bogenranddrucks festmachen können. Für den 12 Pfennig-Wert sind dies:

    • 30./31. Dezember 1946 sowie 2./3. Januar 1947 = frühe Druckphase
    • 4.-9. Januar 1947 = späte Druckphase

Ebenso erfolgt bei den Bewertungen keine Unterscheidung zwischen den Feldmerkmalen auf Bogen mit der häufigen Wasserzeichenorientierung steigend (S, im MICHEL® Y) und der selteneren Wasserzeichenorientierung fallend (F, im MICHEL® X).

MiNr. 211 II: Das in früheren MICHEL®-Katalogen in der Beschreibung aufgeführte Merkmal Fleck am Gürtel wurde im MICHEL® Saar-Spezial 2024 ersatzlos gestrichen. Grund dafür dürfte sein, dass dieses Merkmal einerseits bloss auf Bogen der späten Druckphase und dann auch noch auf A- und B-Bogen unterschiedlich ausgeprägt auftritt (vgl. folgende Abbildungen).

Feld 22A (Teilauflage, späte Druckphase)
Feld 22B (Teilauflage, späte Druckphase)

MiNr. 211 IV: Dieses Merkmal irrlichtert immer noch im MICHEL® herum, obschon es aus gutem Grund weder in der Étude, dem Saarhandbuch, noch im Handbuch Feldmerkmale SAAR I aufgeführt wird. Bei dem Merkmal Fleck oben im R handelt es sich nicht um ein Feldmerkmal, sondern um einen Vertreter sogenannter Irrlichter. Diese Irrlichter sind primäre Merkmale, die unsystematisch auf unterschiedlichen Bogenfeldern eines oder mehrerer Werte in gleicher Ausprägung auftreten. Allein auf den Schalterbogen des 12 Pfennig-Werts können wir dieses Merkmal mal gut, mal bloss mit einiger Fantasie, auf den Bogenfeldern 1AB, 4B, 6AB, 9A, 16B, 20B, 31AB, 41AB, 49B, 51AB, 61AB, 66AB, 71AB erkennen, wobei noch Unterschiede zwischen Schalterbogen des frühen und späten Drucks zu beachten sind. Darüber hinaus tritt auf Bogenfeld 86AB ein in etwa ähnliches Merkmal in stärkerer Ausprägung auf. Das Charakteristikum eines Feldmerkmals ist aber die klare Zuordnung einer Marke zu einem einzigen Bogenfeld. Dies ist bei einer Marke mit einem Irrlicht-Merkmal nicht möglich (Quelle: Handbuch Feldmerkmale SAAR I).

MiNr. 211 VI: Die Beschreibung im MICHEL® Saar-Spezial lautet nicht wie bisher Strich am linken Arm und Punkt links über Kirchturm (Feld 32), sondern neu bloss: Strich am linken Arm (Feld 32). Das Teilmerkmal Fleck neben Kirchturm existiert sehr wohl, jedoch ausschliesslich auf Bogen der späten Druckphase (vgl. folgende Abbildung).

MiNr. 211 VI, Feld 32 (späte Druckphase) nach alter Beschreibung

MiNr. 211 VIII: Der MICHEL® Saar-Spezial gibt falsch Feld 77, also beide Teilbogen an. Korrekt ist Feld 77B! Korrekt ist im MICHEL® Saar-Spezial hingegen die neu hinzugefügte Ergänzung Teilaufl., das Merkmal kommt ausschliesslich auf Bogen der späten Druckphase vor.

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MiNr. 212 VI: Es existieren mehrere Bogenfelder mit unebenem Oberrand, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt wie auf Feld 33B. Um sicherzugehen, das zweite, nicht im MICHEL® beschriebene, aber ebenfalls auffällige Feldmerkmal des Bogenfelds 33B heranziehen: Farbfleck mit hellem Saum am Kragen des linken
 Stahlwerkers (vgl. folgende Abbildung).

Feld 33B, „Fleck am Hals“

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MiNr. 213 I: Die Abbildung im MICHEL® Saar-Spezial 2024 hat eine falsche Farbe (grün statt blau).

MiNr. 213 I korrekt in Blau

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Der MICHEL® weist an keiner Stelle auf die zwei Druckphasen (früh/spät) hin, welche wir aufgrund der Feldmerkmale beim 12 Pfennig-Wert wie auch beim 24 Pfennig-Wert und der Daten des Bogenranddrucks festmachen können. Für den 24 Pfennig-Wert sind dies:

    • 14.-18. Januar 1947 = frühe Druckphase
    • 20.-24. Januar 1947 = späte Druckphase

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MiNr. 217 II/III: Diese beiden Feldmerkmale haben einen langen Weg, fast schon eine Odyssee, durch die vielen MICHEL®-Kataloge hinter sich. Eine kleine Chronik:

    • 1990er-Jahre: Im MICHEL® DSK 1991 oder auch DSK 1996 als 217 II Mädchen mit Horn am Kopf (Feld 59) falsch katalogisiert, denn es handelt sich um zwei unterschiedliche Merkmale.
    • 2000er-Jahre: Im MICHEL® Saar-Spezial (1. Auflage 2002) wurde die Merkmale korrekt getrennt als 217 II gebogener Strich (Horn) am Kopf der linken Bäuerin (Feld 59, Bg. A) und 217 III gebogener Strich (Feder) neben dem Kopf der linken Bäuerin (Feld 59, Bg. B) aufgeführt; die Beschreibungen waren also vertauscht.
    • 2010er-Jahre: Auf die Vertauschung der Bogenfelder aufmerksam gemacht, fasste die MICHEL®-Redaktion ab Ende 2012 die beiden Feldmerkmale wieder falsch unter 217 II gebogener Strich (Horn) am Kopf der linken Bäuerin (Feld 59) zusammen, was den längst korrigierten Fehler aus den 1990er-Jahren für 10 Jahre wieder zurück brachte. Dabei hätte bereits in den 1990er-Jahren ein kurzer Blick ins Saarhandbuch oder in Paul Staedels Etude genügt, diesen Fehler zu erkennen und zu korrigieren.
    • 2023: Es hat mehr als 30 Jahren gebraucht, diese beiden Feldmerkmale korrekt im MICHEL® Saar-Spezial 2024 zu katalogisieren.
30 Pfennig, Feld 59A; MiNr. 217 II
30 Pfennig, Feld 59B; MiNr. 217 III

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MiNr. 220 V: Der Eintrag 50 Pfennig, MiNr. 220 V, Feld 28, Teilaufl. ist neu und gleich falsch. Korrekt ist Feld 28 (AB). Beim 50 Pfennig-Wert existieren keine Feldmerkmale in Teilauflage. Dieser Fehler wäre vermeidbar gewesen.  Ein Blick in Paul Staedels Étude, ins Saarhandbuch, ins Handbuch Feldmerkmale SAAR I oder in meinen entsprechenden Beitrag in der Deutschen Briefmarken-Revue 3/2023 hätte genügt.

50 Pfennig, Feld 28AB; MiNr. 220 V

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MiNr. 221 IV/V: Die Einträge 60 Pfennig, MiNr. 221 IV, Feld 16, Teilaufl. sowie MiNr. 221 V, Feld 92, Teilaufl. sind ebenfalls neu und leider ebenfalls falsch. Auch beim 60 Pfennig-Wert existieren keine Feldmerkmale in Teilauflage. Die Fehler wären vermeidbar gewesen.  Ein Blick in Paul Staedels Étude, ins Saarhandbuch, ins Handbuch Feldmerkmale SAAR I oder in meinen entsprechenden Beitrag in der Deutschen Briefmarken-Revue 4/2023 hätte genügt.

60 Pfennig, Feld 16AB; MiNr. 221 IV
60 Pfennig, Feld 92AB; MiNr. 221 V

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MiNr. 222: Bei allen Feldmerkmalen des 75 Pfennig-Werts fehlen im MICHEL® Saar-Spezial 2024 gesonderte Bewertungen für die extrem seltenen Exemplare mit Wasserzeichenorientierung fallende Wellenlinien F (im MICHEL® X).

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MiNr. 224 IV: Der Eintrag zu 84 Pfennig, MiNr. 224 IV, Feld 50 Bg. B ist nun korrekt.

84 Pfennig, Feld 50B; MiNr. 224 IV

Der Eintrag zu 84 Pfennig, MiNr. 224 VII, Feld 41 ist weiterhin falsch. Das Feldmerkmal kommt ausschliesslich auf B-Bogen vor.

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MiNr. 225 III: Die Einschränkung im MICHEL® Saar-Spezial auf B-Bogen ist falsch. Das Feldmerkmal kommt auf beiden Teil-Bogen (A und B) vor. Folgende Abbildung zeigt ein Exemplar vom A-Bogen.

MiNr. 225 III, hier A-Bogen

MiNr. 225 V: Neu aufgenommen! Das Merkmal kommt NICHT in Teilauflage vor und es handelt sich auch NICHT um ein Feldmerkmal, sondern um das Reihenmerkmal der 3. senkrechten Bogenreihe auf A- wie B-Bogen. Dieses Reihenmerkmal wurde bereits im Saarhandbuch (SHB) wie auch im Handbuch Feldmerkmale SAAR I publiziert. Die Katalogisierung dieses Reihenmerkmals als Feldmerkmal im MICHEL® Saar-Spezial 2024 ergibt keinen Sinn, denn Marken der Felder 23B (MiNr. 225 II oder doch V?) und 43AB (MiNr. 225 IV oder doch V?) weisen dann ZWEI (!) Feldmerkmale auf. Für Prüfer eine echte Herausforderung: Als was attestiere ich diese Felder? Ich sage der Katalogisierung dieses Feldmerkmals keine lange Lebensdauer voraus. Auch dieser Fehler wäre vermeidbar gewesen.  Ein Blick ins Saarhandbuch, ins Handbuch Feldmerkmale SAAR I oder in meinen entsprechenden Beitrag in der Deutschen Briefmarken-Revue 8/2023 hätte genügt.

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Wenn wir gerade bei den Prüfern sind. Im MICHEL® findet man immer wieder den Eintrag:

Alle Preise […] gelten nur für (BPP-)geprüfte Stücke!

Der BPP ist doch nicht der einzige Prüfverein, nicht einmal in Deutschland. Wo bleibt da die vom Schwaneberger-Verlag viel beschworene Neutralität? Darüber hinaus verfügt der BPP mit Christian Geigle (gleichzeitig Vereinsvorsitzender und Inhaber eines Briefmarkenfachgeschäftes) nur noch über einen Prüfer für die Sammelgebiete Saargebiet, französische Ausgaben für das Saarland, autonomes Saarland und Ausgaben der Deutschen Bundespost für das Saarland. Die beiden anderen Prüfer haben den BPP Richtung VP verlassen. Ich zitiere hier König Edward III.:

Honi soit qui mal y pense!

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Eine weitere Anmerkung im MICHEL® Saar-Spezial unterhalb der Auflistung der Feldmerkmale gibt mir ebenfalls zu denken:

Von allen Werten zahlreiche weitere kleinere Plattenfehler bekannt, wie z. B. Punkte oder Striche im Markenbild oder in Buchstaben, abgeschrägte oder abgeschliffene Buchstaben und Ziffern, usw. 

Die Verwendung des Adjektivs kleinere erweckt den falschen Eindruck, der MICHEL® hätte alle relevanten, auffälligen Feldmerkmale erfasst. Dem ist beileibe nicht so. Hier eine kleine Auswahl sehr auffälliger Feldmerkmale, welche im MICHEL® nicht vorhanden sind. Eine grössere Auswahl mit Abbildungen findet ihr in meinen Beiträge in der Deutschen Briefmarken-Revue 1/2022-8/2023 (Link) oder im Handbuch Feldmerkmale SAAR I.

3 Pfennig, Feld 26A Fleck links oben am Schriftband SAAR
6 Pfennig, Feld 26B Fleck in der 6
15 Pfennig, Feld 10A zwei Flecken oberhalb des R
16 Pfennig, Feld 31A Fleck am oberen Bildrand
20 Pfennig, Feld 84A heller Fleck am rechten A
24 Pfennig, Feld 8B (frühe Druckphase) Doppelpunkt links der 2
24 Pfennig, Feld 91B (frühe Druckphase) helle Stelle am Rücken
30 Pfennig, Feld 1B Fleck neben Gasometer
40 Pfennig, Feld 40B Fleck am Rücken
45 Pfennig, Feld 91AB Fleck auf Wange
50 Pfennig, Feld 70A Anstrich von S gespalten
60 Pfennig, Feld 52B Farbfleck über Schatten
75 Pfennig, Feld 35B heller Strich an Hauswand
80 Pfennig, Feld 3AB verkürzter Schatten
1 Mark, Feld 11A helle Stelle links am vorderen Hügelzug

Meine Anmerkungen zu der Neuausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar (BuS II) sowie zu der Malstatt-Burbacher Überdruckausgabe (MBD I/II) im MICHEL® Saar-Spezial 2024 werden folgen.

2. BEITRAG

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Sammlung Montclair – Neuzugang (I)

Hallo

Ich habe im April 2023 meine Sammlung von Saarbriefmarken umstrukturiert. Seitdem konzentriere ich mich ausschliesslich auf die 59 Marken der Freimarkenserie Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar (BuS, Originalausgabe, Neuausgabe, Überdruckausgabe). Die Sammlung umfasst Einzelmarken, Bogenmaterial, Belege, Probedrucke sowie Literatur. Dazu kommen Marken und Ganzsachen anderer Perioden, soweit diese Bezug zu den Bildmotiven der Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar haben.

Meine Sammlung trägt den Namen Montclair, nach der Burgruine auf dem Hügelrücken oberhalb der grossen Saarschleife bei Orscholz.

Im Sommer bin ich gerne draussen, bin mit Velo und WoMo unterwegs. Die Pflege meiner Sammlung bleibt – bis auf Recherchen vor Ort, wie im Juni dieses Jahres in Saarlouis – den Monaten November bis März vorbehalten. Dennoch haben sich in den vergangenen Monaten einige Gelegenheiten ergeben, meine Sammlung um einige schöne Stücke zu erweitern. Diese Neuzugänge werde ich in loser Folge in meinem Blog vorstellen.

Ich beginne mit einem Beitrag zu dem abgebildeten Farb-Probedruck.

Farbprobe karminrosa mit 5 Bildmotiven

Farbproben gibt es meines Wissens nach in zwei Varianten: einerseits mit drei kleinformatigen Bildmotiven und andererseits (vgl. Abbildung) mit drei kleinformatigen sowie zwei grossformatigen Bildmotiven. Letztere kenne ich in den Farben:

    • Karminrosa
    • Grau
    • Blau
    • Dunkelgrün
    • Orange.

Ich erachte es als wahrscheinlich, dass Exemplare in anderen Farben existieren. Diese Farbproben sind definitiv keine Einzelstücke. In der 57. Christoph Gärtner-Auktion wurden drei Exemplare in den Farben Grau (Los 6612), Blau (Los 6613) und Dunkelgrün (Los 6611) angeboten; Exemplare in exakt diesen Farben sind bereits Teil meiner Sammlung Montclair.

Die abgebildete Farbprobe ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert.

Die Farbprobe umfasst bloss fünf der sechs Bildmotive; das Bildmotiv Stahlwerker beim Hochofenabstich fehlt. Dieses Bildmotiv wurde wahrscheinlich erst im Dezember 1946 hinzugefügt. Die Gestaltung des Bildmotivs Stahlwerker unterscheidet sich dann auch von den anderen Berufen, Bergmann und Bäuerin (Landwirtschaft). Diese Bildmotive sind in Vordergrund und Hintergrund unterteilt, beim Bildmotiv Stahlwerker ist ausschliesslich eine Szene bei einem Hochofen abgebildet. Den 24 Pfennig-Wert, welcher schlussendlich das Bildmotiv Stahlwerker trägt, ziert bei der Farbprobe noch das Bildmotiv Bäuerin. Schauen wir genauer hin, hat die stehende Bäuerin einen Buckel, der im endgültigen Bildmotiv entfernt wurde.

Bildmotiv Bäuerinnen bei der Rübenernte: stehende Bäuerin mit „Buckel“

Die 1 der Wertangabe 12 beim Bildmotiv Bergmann ist spitz. Dadurch wissen wir, dass das Reihenmerkmal des 12 Pfennig-Werts, 1 der Wertangabe 12 stumpf (vgl. DBR 6/2022), so nicht vorgesehen war.

Das S von SAAR beim 75 Pfennig-Wert mit dem Bildmotiv Alter Turm weist eine gut sichtbare Retusche auf.

Bildmotiv Alter Turm in Mettlach, S von SAAR mit Retusche

Die kleinformatigen Bildmotive sind unten links mit Ungültig! und rechts unten mit V.K.JONYNAS beschriftet. Der 84 Pfennig-Wert trägt nur den Schriftzug V.K.JONYNAS wogegen der 1 Mark-Wert keine Beschriftung aufweist.

Der Farbton Rosakarmin wurde schlussendlich für die Marken der Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar nicht verwendet. Ähnliche Farbtöne jedoch schon: Orientrot beim 20 Pfennig-Wert und Magenta beim 25 Pfennig-Wert.

Abschliessend weise ich darauf  hin, dass in der mir bekannten Literatur (inkl. MICHEL) nur in meiner 20-teiligen DBR-Beitragsserie zu den Feldmerkmalen der Originalausgabe der Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar diese Farbproben in Wort und Bild erwähnt werden (vgl. Deutsche Briefmarken-Revue 01/2022-08/2023).

Bis dann

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Artikel in Deutsche Briefmarken-Revue (8/2023)

Hallo

In der Deutschen Briefmarken-Revue, Ausgabe 8/2023, ist auf Seite 33ff der 20. und letzte Teil einer von mir verfassten Beitragsserie über die Feldmerkmale der SAAR I erschienen.

Dieser Beitrag behandelt die Feldmerkmale des grossformatigen 1 Mark-Werts. Darüber hinaus befasst er sich mit dem Bildmotiv Blick auf die grosse Saarschleife von der Cloef.

Bis dann

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Artikel in Deutsche Briefmarken-Revue (6/2023)

Hallo

In der Deutschen Briefmarken-Revue, Ausgabe 6/2023, ist auf Seite 34f der 18. Teil einer von mir verfassten, 20-teiligen Beitragsserie über die Feldmerkmale der SAAR I erschienen.

Dieser Beitrag behandelt die Feldmerkmale des 80 Pfennig-Werts. Darüber hinaus befasst er sich mit den Abweichungen des Bogenranddrucks am 16./17. Februar 1947.

Bis dann

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Artikel in Deutsche Briefmarken-Revue (5/2023)

Hallo

In der Deutschen Briefmarken-Revue, Ausgabe 5/2023, ist auf Seite 36ff der 17. Teil einer von mir verfassten, 20-teiligen Beitragsserie über die Feldmerkmale der SAAR I erschienen.

Dieser Beitrag behandelt die Feldmerkmale des 75 Pfennig-Werts. Darüber hinaus befasst er sich mit der prozentualen Verteilung der Wasserzeichenorientierungen fallend (F) und steigend (S) sowie den Unterscheidungsmerkmalen der Varianten der MiNr. 222 XU/XP.

Bis dann

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Artikel in Deutsche Briefmarken-Revue (4/2023)

Hallo

In der Deutschen Briefmarken-Revue, Ausgabe 4/2023, ist auf Seite 30ff der 16. Teil einer von mir verfassten, 20-teiligen Beitragsserie über die Feldmerkmale der SAAR I erschienen.

Dieser Beitrag behandelt die Feldmerkmale des 60 Pfennig-Werts. Darüber hinaus befasst er sich mit dem Bildmotiv der Marke, dem Alten Turm in Mettlach.

Bis dann

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Artikel in Deutsche Briefmarken-Revue (3/2023)

Hallo

In der Deutschen Briefmarken-Revue, Ausgabe 3/2023 ist auf Seite 29ff der 15. Teil einer von mir verfassten, 20-teiligen Beitragsserie über die Feldmerkmale der SAAR I erschienen.

Dieser Beitrag behandelt die Feldmerkmale des 50 Pfennig-Werts. Darüber hinaus befasst er sich mit den Ursachen der Malstatt-Burbacher Überdruckausgabe (MBD I/II, auch SAAR II).

Bis dann

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Artikel in Deutsche Briefmarken-Revue (2/2023)

Hallo

In der Deutschen Briefmarken-Revue, Ausgabe 2/2023 ist auf Seite 33ff der 14. Teil einer von mir verfassten, 20-teiligen Beitragsserie über die Feldmerkmale der SAAR I erschienen.

Dieser Beitrag behandelt die Feldmerkmale des 45 Pfennig-Werts. Darüber hinaus befasst er sich mit den Unterschieden zwischen der 1. und 2. Offenburger Ausgabe (BuS I und BuS II).

Bis dann

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Zwei Artikel in der Deutschen Briefmarken-Revue (1/2023)

Hallo

In der Ausgabe 1/2023 der Deutschen Briefmarken-Revue sind gleich zwei Artikel aus meiner Feder, sprich Tastatur, erschienen.

Ab Seite 21 beschreibe ich ausführlich die bislang in der Fachwelt nicht bekannten Ministerblocks der 2. Offenburger Ausgabe (vgl. auch die SAARPHILA-BLOG-Beiträge hier und hier). Die in meiner Sammlung befindlichen fünf Ministerblocks sind jedoch keine Einzelstücke, denn mit Unterstützung des Auktionshauses Christoph Gärtner konnte ich für jeden der vier Werte weitere fünf Exemplare nachweisen.

Zur Auffrischung:

Die 2. Offenburger Ausgabe ist manchem Leser wahrscheinlich nur im Zusammenhang mit der Malstatt-Burbacher Überdruckausgabe (MBD I/II, auch SAAR II) als preisgünstiges Pendant zum «Urdruck» bekannt, In den MICHEL®-Katalogen als Typ II oder Neudruck bezeichnet. Daher an dieser Stelle ein kurzer Überblick dieser interessanten Marken, welche in den MICHEL®-Katalogen seit 1997 leider ein unverdientes Nischendasein fristen.

In den ersten neun Wochen des Jahres 1947 wurden die Marken der Freimarkenserie Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar (BuS I, auch SAAR I) ausgegeben. Allen Beteiligten war bereits während der Planungsphase im Oktober/November 1946 bewusst, diese Freimarkenserie würde bloss eine Übergangsausgabe sein. Die Politik der französischen Regierung arbeitete seit November 1946 auf eine Wirtschaftsunion mit einem autonomen Saarland hin. Die erste reguläre Regierung der IV. Republik plante «die Einführung eines entsprechenden Statuts, das die Autonomie der Saar anerkennt, ihre Persönlichkeit, ihre eigene Verfassung. Das Statut wird eine unabhängige Regierung unter der Kontrolle eines französischen Hohen Kommissars vorsehen, dessen Vollmachten noch zu präzisieren sind. Die französische Regierung übernimmt die auswärtige Vertretung. Ebenso gelten bestimmte französische Gesetze ipso facto. Dazu wird das Statut den untersagten Bereich benennen oder genauer gesagt den Bereich, der der französischen Autorität vorbehalten bleibt.» (1)

Die vorgesehene Wirtschaftsunion setzte die Einbeziehung des Saarlandes in das Zollgebiet Frankreichs voraus, was bekanntlich am 22. Dezember 1946 umgesetzt wurde. Eine weitere Voraussetzung war die Einführung des französischen Franc als gesetzliches Zahlungsmittel im Saarland. Dieser Währungswechsel benötigte jedoch nebst zeitintensiven Vorarbeiten auch die Zustimmung der französischen Nationalversammlung. Kein einfaches Unterfangen bei den damaligen innenpolitischen Gegensätzen.

Die von der P.T.T. innert Jahresfrist erwartete Einführung des Franc würde eine neue Freimarkenserie in Frankenwährung nach sich ziehen, die — so die Planung — man rechtzeitig in Auftrag geben würde. Die Auflagen der einzelnen Werte der 1. Offenburger Ausgabe waren daher so bemessen, dass ab Ende Januar der absehbare Markenbedarf für etwa 10 Monate gedeckt wäre. Es zeigte sich bald, die Verantwortlichen hatten bei ihren Berechnungen zwei menschliche Faktoren unterschätzt: die Sammelleidenschaft sowie das Horten von Briefmarken als vermeintlich sichere Wertanlage in unsicheren Zeiten einer schwindsüchtigen Reichsmark.

Die P.T.T. Saarbrücken registrierte im Spätsommer 1947 bei einigen Werten der 1. Offenburger Ausgabe einen raschen Rückgang ihrer Bestände. Hinsichtlich des Zeitpunkts des Währungswechsels hielt man sich in Paris jedoch weiterhin bedeckt, obschon bereits am 16. Juni 1947 zur Feststellung der im Saarland vorhandenen Bestände an Reichsmark ein Zwangsumtausch in ‹Saarmark› stattgefunden hatte. Die Verantwortlichen der P.T.T. Saarbrücken hätten wahrscheinlich liebend gern eine neue  Freimarkenserie in Frankenwährung in Auftrag gegeben. Stattdessen waren sie gezwungen, im September 1947 bei der Druckerei Franz Burda in Offenburg eine Neuauflage der Freimarkenserie Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar in Auftrag zu geben.

In Offenburg war man überrascht. Hier war man ebenfalls davon ausgegangen, dass die Freimarkenserie Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar bloss eine Übergangsausgabe bis zur Bestellung von Briefmarken in Frankenwährung sei. Sämtliche Materialien wie die kupfernen Ballardhäute, die Diapositive usw. waren entweder für die Länderausgaben der Französischen Zone verwendet oder vernichtet worden. Allein die Vorlagen und Originalnegative der 1. Offenburger Ausgabe (BuS I) waren noch vorhanden. Auf Basis dieser Originalnegative wurde nun zwischen Mitte Oktober und Ende November 1947 die 13 Werte umfassende 2. Offenburger Ausgabe (BuS II) gedruckt und ausgeliefert.

Die Werte mit dem Bildmotiv «Stahlwerker» waren die ersten Werte, welche gedruckt und ausgeliefert wurden. An die saarländischen Postschalter gelangten jedoch vor dem Währungswechsel nur die drei Werte zu 15 Pf., 16 Pf. und 24 Pf. (2), welche am 24. Oktober 1947 nach Saarbrücken versandt worden waren. Der ebenfalls im Oktober 1947 fertiggestellte 20 Pf.-Wert kam dagegen nicht ohne Überdruck in Frankenwährung zur Ausgabe. Weshalb nicht? Die P.T.T. Saarbrücken wurde höchstwahrscheinlich erst Ende Oktober in die kurz bevorstehende Währungsumstellung eingeweiht. Daraufhin stoppten die Verantwortlichen den Briefmarkendruck bei Burda. Bei der Lagebeurteilung kristallisierte sich schnell heraus, es blieb bis zum Währungswechsel nicht genug Zeit, Briefmarken in Frankenwährung herzustellen. Was tun Postverwaltungen auf der gesamten Welt in einer solchen Situation? Sie überdrucken trotz aller damit verbundenen Nachteile die vorhandenen Markenbestände, um Zeit zu gewinnen. Der Druck bei Burda wurde wieder aufgenommen. Soviel zur Entstehungsgeschichte der 2. Offenburger Ausgabe.

Ab Seite 36f könnt ihr den 13. Teil der von mir verfassten, 20-teiligen Beitragsserie über die Feldmerkmale der SAAR I lesen. Dieser Beitrag behandelt die Feldmerkmale des 40 Pfennig-Werts. Darüber hinaus befasst er sich mit Druckabklatschen.

Bis dann

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Anmerkungen

(1)  Loth, Wilfried; Die unvollendete Annexion, Frankreich und die Saar 1943 bis 1947; VfZ 70 (2022) H.3 

(2) Die entsprechende Anmerkung in den MICHEL®-Katalogen zählt hier den 12 Pfennig-Wert auf, was falsch ist. Der 12 Pfennig-Wert der 2. Offenburger Ausgabe wurde als letzter der 13 Werte am 22./24. November 1947, also nach dem Währungswechsel gedruckt. Richtig ist, dass der 12 Pf./2F-Wert (MBD I, ausschliesslich «Urdruck») zu den drei Marken gehörte, welche neben 15 Pf./3F und 24 Pf./6F am Tag des Währungswechsels an den saarländischen Postschaltern verfügbar waren.

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Artikel in Deutsche Briefmarken-Revue (12/2022)

Hallo

In der Deutschen Briefmarken-Revue, Ausgabe 12/2022 ist auf Seite 28f der elfte Teil einer von mir verfassten, 20-teiligen Beitragsserie über die Feldmerkmale der SAAR I erschienen.

Dieser Beitrag behandelt die Feldmerkmale des 30 Pfennig-Werts. Darüber hinaus befasst er sich mit dem Vorgehen Diapositivmontage innerhalb der Druckvorstufe.

Die Intentionen und Inhalte der Beitragsserie habe ich hier beschrieben.

Lesenswert ist der Beitrag von Elmar Vogt auf Seite 31ff. Er beschäftigt sich anlässlich des 25. Todestags von Vytautas Kazimieras Jonynas mit dem vielseitigen Gestalter der Bildmotive der Freimarkenserie Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar.

Vytautas K. Jonynas (1907-1997) Foto © Vytautas Maželis

Bis dann

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