Belege (II) – Postkarte mit 12 Pfennig-Wert und Feldmerkmal 6A

Hallo

Wie sagt der Volksmund so schön? „Auch ein blindes Huhn findet einmal ein Korn.“

Ich bin glücklicherweise nicht blind, aber die Altersweitsicht, leider nicht die Altersweisheit, macht mir hier und da doch zu schaffen. An jenem Tag, als ich den hier beschriebenen Beleg fand, hatte ich jedoch sowohl Brille als auch Lupe zur Hand. Der Beleg ist eine normale, gut erhaltene Postkarte, die ich für kleines Geld erstehen konnte.

Ihr denkt sicherlich, „der Beleg hat doch eine Geschichte“! Und damit habt ihr Recht.

Die Postkarte ist

    • mit einer nahezu perfekt erhaltenen 12 Pfennig-Marke der 1. Offenburger Ausgabe (SP19) für die Beförderung von der französischen in die sowjetische Besatzungszone korrekt frankiert,
    • sauber gestempelt und hat
    • philatelistischen Inhalt
Vorderseite, ©Sammlung Montclair

Der Briefmarkenhändler G. Beaumont in Saarlouis schrieb am 11.07.1947 an den Briefmarkenhändler Püffer in Halle an der Saale, in der sowjetischen Besatzungszone. Der Händler in Saarbrücken brachte seine auf der Vorderseite links mit Firmendetails vorgedruckte und mit Schreibmaschine geschriebene Postkarte auf die Post, wo diese am 12.07.1947, vor 10:00 Uhr morgens, mit dem Stempel Saarlouis 1 abgestempelt wurde.

Rückseite, ©Sammlung Montclair

Der Händler G. Beaumont reagierte auf eine Annonce in der philatelistischen Zeitschrift Sammler-Express, seit 1925 herausgeben und inzwischen mit der  Deutsche Briefmarken Zeitung verschmolzen. Postkarte ist von G. Beaumont persönlich unterschrieben worden.

Der Inhalt ist simpel. Beaumont suchte die weniger häufigen 4 Pf.- und 42 Pf.-Werte aus der Ziffernserie und bot der Firma Püffer dafür komplette Sätze der 1. Offenburger Ausgabe an.

Was ich trotz Brille und Lupe beim Kauf übersehen und erst daheim festgestellt habe: bei der auf dem Beleg verklebten Marke handelt es sich um ein Exemplar mit einem im Michel-Katalog gelisteten Feldmerkmal. Nachfolgend der Detailausschnitt:

12 Pfennig, Feld 6A, ©Sammlung Montclair

Gut zu erkennen der weisse Fleck am Anstrich des ersten A von SAAR auf Höhe des Querstrichs. Der Hof um den weissen Fleck ist schlecht zu erkennen … liegt wohl am Scan und damit an mir … excusé!

Diesen Beitrag widme ich meinem Vater. Er feiert heute seinen 85 Geburtstag. Ich wünsche ihm von Herzen alles Gute und für die Zukunft die allerbeste, robuste Gesundheit.

Bis dann

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#saarphila #saarphilatelie

Basiswissen Philatelie (IV) – Postlaufzeit von Postkarten

Hallo

Auf meinen Beitrag Die Saarschleife bei Mettlach (I) erhielt ich von Thomas K. aus Saarwellingen eine Rückmeldung. Ihn erstaune die rasche postalische Beförderung von Postkarten vor etwa 80 Jahren.

Gerne nehme ich dieses Zuspiel auf und vertiefe das Thema Postlaufzeit anhand eines – Schweizer/Deutschen – Beispiels aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Ihr werdet staunen, wie vielfältig die Beschäftigung mit der Philatelie sein kann.

Zuerst einmal die Abbildung des Belegs. Was? Euch sagt der Begriff Beleg nichts?

Definition philatelistischer Beleg

Ein philatelistischer Beleg ist ein tatsächlich gelaufenes – also nachweisbar von einer oder mehreren Postdienstleistern befördertes – Poststück. Poststücke im Sinne dieser Definition können beispielsweise sein:

Zu einem philatelistischen Beleg gehören alle Stempel und – soweit vorhanden –  Postwertzeichen, (Beförderungs-)Vermerke, Aufkleber, Siegel oder ähnliches. Dies ist meine eigene, ganz persönliche Definition. Ich habe keine bessere gefunden.

Nichts geht über ein Beispiel. Ihr erhaltet morgen eine Rechnung von eurem Zahnarzt. Das ist zwar schmerzhaft, aber nicht so schmerzhaft wie die Füllung des Kariesloches. Die Zahnarztrechnung steckt in einem weissen Fenstercouvert und wurde mit einer Briefmarke frankiert, also freigemacht. Freimachung oder Frankatur bedeutet, das Beförderungsentgelt wurde vom Absender entrichtet. Ja, ja … ich weiss, das Beispiel ist an den Haaren herbeigezogen … Rechnungen kommen nur noch in obskuren Fällen mit aufgeklebten Briefmarken. Weiter mit dem Beispiel: Die Briefmarke wurde abgestempelt, was nachweist, dass die Briefmarke entwertet wurde.  Ja, auch dies ist selten geworden … heute erkennt man nur noch einen merkwürdigen Strichcode in meist oranger Farbe. Das Couvert der Zahnarztrechnung mit der Briefmarke und dem Stempel ist ein philatelistischer Beleg. Der Inhalt muss nicht zwingend dabei sein, kann aber bei älteren Belegen – falls vorhanden – zur Spannung beitragen.

Den diesem Beitrag zugrundeliegenden, gut erhaltenen Beleg habe ich bei meinem letzten Besuch auf der Briefmarkenbörse in Villingen-Schwenningen, also gerade ennet unserer Grenze mit Deutschland für 50 Eurocent erworben.

Nun zur Abbildung.

Was sehen wir?

    • Die Vorderseite einer Ganzsache (eingedruckter oder aufgedruckter Wertstempel, in diesem Fall 10 Rappen), der Schweizerischen Post.
    • Eine Postkarte. Die Bezeichnung „Carte Postale“ auf Französisch ist dem Umstand geschuldet, dass die Karte in Yverdon aufgegeben und höchstwahrscheinlich auch dort erworben wurde. Yverdon liegt in der – überwiegend Französisch sprechenden – Welschschweiz. Der Landesname auf Französisch, Deutsch und Italienisch wie auch die Beschriftungen mit Union postale universelle (frz.), Weltpostverein (dt.) und Unione postale universale (ital.), resp. Côte réservé à l’adresse, Nur für die Adresse und Lato riservato all‘ indirizzo hat ebenfalls in der Vielsprachigkeit der Schweiz seinen Ursprung. Die Beschriftung in Rumantsch/Rätoromanisch fehlt noch, da diese Sprache erst vor 80 Jahren, durch die Volksabstimmung vom 20. Februar 1938, zur vierten Landessprache wurde.

  

    • Die Postkarte weist zwei Stempel auf: Der erste Stempel rechts oben – ein Kreis-Steg-Doppelbogen-Gitter-Stempel, der im unteren Bogensegment das Schweizerkreuz zeigt – wurde bei der Aufgabe in Yverdon, Kanton Vaud am südwestlichen Ende des Lac Neuchâtel, am Mittwoch, 11. November 1896 in der 9. Stunde angebracht. Der Eingang im Zielpostamt Bünde (Westf. = Westfalen) wurde auf der Postkarte am Freitag, 13. November 1896 in der Stunde zwischen 5 Uhr und 6 Uhr vormittags unten links gestempelt. Wiederum kam ein Kreis-Steg-Doppelbogen-Gitter-Stempel zum Einsatz (vgl. vorstehende Abbildungen).
    • Es handelt sich um eine Postkarte im internationalen – also grenzquerenden – Postverkehr von der Schweiz in das Deutsche Kaiserreich (1871-1918). Beide Länder Mitglieder des Weltpostvereins. Zum Stichwort Weltpostverein im Hinblick auf Postkarten schreibe ich nachfolgend noch einige Zeilen.
    • Der Adressat der Postkarte ist Herr Fritz Schrëyer. Es fällt auf, dass in der Adresse ausser dem Namen, dem Ort und dem Zielland keine Strasse und auch keine Hausnummer aufgeführt ist. In der hierfür vorgesehenen Zeile steht ausschliesslich Cigarrenfabrik. Postkarten mit unvollständiger Adresse würden heute – falls diese überhaupt jemals ihren Adressaten erreichten – wahrscheinlich durch die hochprofessionelle Nachforschungsstelle der Deutschen Post in Marburg bearbeitet werden. 1896 war eine nicht vorhandene Strasse oder Hausnummer offensichtlich kein Problem. Einer raschen Zustellung stand dieser „Mangel“ ebenfalls nicht im Weg. Die Postbeamten kannten damals ihren Zustellungsbezirk wie auch die Menschen, die dort wohnten, wohl genauso gut wie ihre Westentasche.
    • Ebenso ist keine Postleitzahl notiert worden. Postleitzahlen, damals noch zweistellig und ausschliesslich für den Postpaketdienst vorgesehen, wurden erstmals 1941 im Grossdeutschen Reich während des Naziregimes eingeführt. 1944 wurde die Verwendung dieser Postleitgebietszahlen auch auf die Briefpost ausgedehnt. Ziel der deutschen Reichspost war eine effizientere Verarbeitung des kriegsbedingt massiv erhöhten Post- und Paketaufkommens. 1963 übernahmen die Vereinigten Staaten von Amerika – alphanumerisch – und 1964 auch die Schweiz – vierstellig – das System der Postleitzahlen.
    • Das Zielland ist korrekt auf Französisch – der internationalen Postsprache – mit Allemagne angegeben. Beschriftungen wie Deutschland oder was man heute zuhauf findet D-Postleitzahl sind falsch. Postalisch korrekt sind DE-Postleizahl (also der ISO-Ländercode) gefolgt von der Postleitzahl und/oder Postleitzahl und Ort gefolgt von Allemagne in der nächsten Zeile.
    • Fast verdeckt durch den Eingangsstempel von Bünde erkennen wir noch einen alphanumerischen Code: VI-96 – 1,344.000

Findet ihr es nicht auch erstaunlich, dass eine Postkarte aus der Schweiz ins Deutsche Kaiserreich im Jahr 1896 eine Beförderungszeit unter 48 Stunden hatte? Wohlgemerkt: In einer Zeit, als noch keine Flugzeuge, geschweige denn eine reguläre Luftpost existierte! Die Lokomotiven der Züge noch von Hand an Schaufel mit Kohlen befeuert wurden! Und zwischen den einzelnen Ländern Europas Grenzen gezogen waren und die dazu gehörigen Grenzkontrollen von den Grenzbeamten auf das penibelste durchgeführt wurden. Von der Zensur ganz zu schweigen, auch wenn diese in Friedenszeiten – zugegeben – in der Regel locker gehandhabt wurde.

48 Stunden für wie viele Kilometer? Für was für eine Distanz? Nehmen wir den Atlas, den Zirkel und das Lineal hervor. Habe ich das wirklich geschrieben? In Zeiten von Google Maps? Ja, das habe ich. Versucht einmal die Luftlinie – nicht die schnellste Verbindung über die Strasse – zwischen Yverdon und Bünde über Google Maps herauszufinden! Mit Zirkel und Atlas bin ich da viel schneller. 800 Kilometer as the crow flies, wie die Briten es ausdrücken würden. Doch die Postkarte wurde nicht mit der Taubenpost, sondern mit der Eisenbahn über eine andere Route befördert:

    • Yverdon (Aufgabe bei der Post, direkt am Bahnhof)
    • Bern
    • Olten
    • Basel SBB
    • Basel (Badischer Bahnhof, Grenzkontrolle)
    • Karlsruhe
    • Frankfurt
    • dann streiten sich die Geister – Hannover oder Dortmund?
    • Löhne
    • Bünde in Westfalen (erst Bahnhof, dann Eingang beim Postamt)

Da sind wir mal rasch bei 900 Kilometern. Züge fuhren um 1900 mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von weniger als 80 km/h. Solange sie fahren konnten. Der Halt im Bahnhof beispielsweise war länger als heute, denn die Fahrgäste hatten menschliche Bedürfnisse: Zufuhr und Abfuhr! Toiletten in den Waggons oder rollende Restaurants? Ausschliesslich in den Luxuszügen der CWL zu finden. Auch fuhren nur wenige Züge in der Nacht und dies waren entweder transkontinentale Luxuszüge wie beispielsweise Basel-London oder Berlin-Antwerpen sowie einige wenige Güterzüge. Die Bahnhöfe und manuellen Stellwerke waren in der Nacht häufig nicht besetzt. Irgendwann mussten Bahnhofsvorstand und Wärter ja auch einmal essen, feiern, schlafen! Dazu kamen die Zollkontrollen, und die – wohlverstanden manuelle – Umsortierung der aufgelieferten Post in Olten und in Frankfurt. Noch nicht einmal 48 Stunden von Einlieferung in der Schweiz bis Zielpostamt Bünde wären selbst heute mit Luftpost rekordverdächtig. Nur – der hier vorgestellte Beleg ist nur einer von Vielen! Diese kurze Beförderungszeit für Postkarten war – zumindest innerhalb Westeuropas Standard! Unvorstellbar!

Diese rasche Zustellung – und wir können davon ausgehen, dass die Postkarte am selben Tag ihren Empfänger erreichte – ohne eine vollständige Adresse! Weshalb dies in Bünde jedoch kein Problem darstellte, werde ich euch kurz erläutern. Damit nähern wir uns bei unserer Betrachtung des Beleges „Postkarte von Yverdon nach Bünde“ der Social Philately.

Social Philately ist Neudeutsch und damit ein – wie bei all diesen Worthülsen wie Manager oder noch besser Executive Manager, Support Agent etc. – ein Begriff, der nicht nur im Deutschen erst einmal einer genauen Definition bedarf. Denn unter sozialer Philatelie oder an der Gesellschaft orientierter Philatelie kann sich wohl niemand etwas vorstellen. Und diese Unschärfe des Begriffes ist von dessen Erfindern durchaus gewollt. Dabei verbirgt sich hinter diesem aufgeblasenen englischen Wortgebilde nichts anderes, als die Beschäftigung mit den zeitlichen und örtlichen Hintergründen der Entstehung von philatelistischen Objekten unter besonderer Berücksichtigung der hierbei involvierten Personen. Diese Definition ist meine eigene. Ich habe bislang keine bessere gefunden. Auf Deutsch: Wir schauen uns nicht nur die Postkarte mit ihrem Wertstempel und Poststempel an, sondern fragen uns:

    • Wer hat wem was warum geschrieben?
    • Wie und weshalb gelangte das Objekt von A nach B und danach in unseren Besitz?

Das ist keine Hexerei! Die intensive Beschäftigung mit einem philatelistischen Objekt kann sogar sehr spannend sein. Doch wieso finden wir erst seit etwa zwei Jahren in jeder Briefmarkenzeitschrift, die wir lesen, mindestens einen Artikel zu diesem Thema? Ein bekanntes deutschsprachiges Briefmarken-Magazin gab im letzten Jahr sogar eine umfangreiche Sonderbeilage zu dieser Thematik aus und sah darin sogar „Die Zukunft des Sammelns“. Was steckt hinter diesem Hype, dieser „künstlich aufgebauschten Aufregung“? Es sind aus meiner Sicht mehrere Gründe! Ich möchte an dieser Stelle nicht auf alle eingehen. Nur eins möchte ich erwähnen: An einer Briefmarkenbörse oder -messe werdet ihr viele Händlerstände sehen, deren Tische sich biegen von all den Kartons mit Belegen. Da findet ihr alles: vom Vorderteil eines Couverts mit kaum leserlichen Freistempel bis zum philatelistischen Machwerk, welches niemals postalisch befördert wurde. Diese Kartons voll mit Belegen werden von unzähligen Sammlerhänden durchforstet. Doch verkauft werden nur wenige. Im Briefmarkenmarkt gilt ja wie auch sonst das Preisbildungs-Gesetz von Angebot und Nachfrage: Grosses Angebot wird selbst bei grosser Nachfrage keinen hohen Preis erzielen. Insbesondere bei einem Produkt, auf welches der Konsument verzichten kann, ohne subjektiv eine Qualitätseinbusse wahrzunehmen. Frage: Würdet ihr eine Einzelmarke im Internet für Euro 1,00 zzgl. Versandkosten kaufen, wenn ihr auf der Briefmarkenbörse den gesamten Briefmarken-Jahrgang 1981 inkl. dieser Marke für 50 Eurocent kaufen könnt? Seht ihr …

Der Trick! Macht eure Allerweltsware – ich erfinde ein Beispiel: 30 Pfennig Heinemann BRD von A nach B, zeitgerechte Frankatur, schön gestempelt auf gut erhaltenem Couvert (wie zigtausende andere) – zu einer Seltenheit. Wie? Sprecht des Sammlers Geldbörse über seine Person, über seine ganz individuelle Geschichte an. Der Sammler kommt – Beispiel – aus Legden in Westfalen. In ganz Deutschland wurden zwar zigtausende Briefe mit zeitgerechter Frankatur und mit schönem Stempel versandt. Von diesen haben auch zigtausende die Zeitläufte überdauert. Aber Belege mit einem Stempel aus Legden gibt es nur wenige. Ich habe soeben eine philatelistische Seltenheit kreiert. Die ich selbstverständlich – Angebot und Nachfrage – mit einem der Seltenheit dieses Beleges entsprechenden Preisschild versehe. Und warte nun auf einen Käufer. Nur: wie viele Sammler, die diesen Beleg suchen und einen Bezug zu Legden haben, gibt es? Das ist bei München, Hamburg oder Ludwigshafen einfacher.

So richtig tolle Belege, über deren Entstehung und weiteren philatelistischen Geschichte ihr ein Buch schreiben könntet, solche Belege gibt es! Aber die findet ihr nur selten an einer Börse. Naja, stimmt nicht ganz. Unsere Postkarte hat mich 50 Eurocent gekostet und ich habe ja berets einige Worte über diese Ganzsache geschrieben ohne einen Schluss zu finden.

Also. Weiter im Text. Wir waren beim Zielpostamt Bünde in Westfalen.

Bünde, ein beschaulicher Ort in Westfalen, etwa 20 Kilometer nördlich von Bielefeld, zwischen Teutoburger Wald und Wiehengebirge, seit 1855 an das Eisenbahnnetz angeschlossen, war und ist Deutschlands Zentrum der Tabakindustrie und wird gern als Westfalens Rauchsalon bezeichnet. 1900 bestanden in Bünde 84 Zigarrenfabriken, die – zusammen mit der Zulieferindustrie – etwa 3’600 Mitarbeiter beschäftigten. Bei weniger als 7’000 Einwohnern. Eine dieser Zigarrenfabriken war Bruns & Schreyer, etwa 1870 gegründet mit Firmenadresse an der Klinkstrasse 29. Obschon Bruns & Schreyer im Jahr 1893 durch den Zigarrenfabrikanten Rudolf Lenhartz mit der Zigarrenfabrik Rehing & Blanck zusammengeführt worden war, führte Bruns & Schreyer bis 1912 die Geschäfte unter dem eigenen Namen weiter (1).  Der Name Schreyer war in Bünde somit bekannt. Für die Postbeamten im Postamt Bünde war die Zuordnung der Postkarte zur Privat- oder Firmenadresse von Fritz Schreyer – trotz überflüssigem Trema – wohl keine grossen Herausforderung. Die Gründerzeitvillen der Tabakbarone in Bünde können heute noch bewundert werden. Bünde ist vom Bombenhagel des Zweiten Weltkrieges weitgehend verschont geblieben und wurde deshalb beim Wiederaufbau nicht von Architekten verschandelt, die im grössenwahnsinnigen Denken des Dritten Reiches ihre Ausbildung genossen hatten.

Wir haben bislang die Rückseite der Postkarte ausgeblendet. Das wollen wir nun nachholen.

Zuerst die Transkription:

„Geehrter Herr -/ Habe Ihr Postmandat mit/ frs 86.50 richtig erhalten und/ dem H. G. Schreyer gutgeschrieben/ Ich spreche Ihnen meinen/ besten Dank aus und grüsse/ Achtungsvoll./ E Balhelier/ Yverdon/ 11.11.1896.“

Darüber, wer E. Balhelier war, können wir nur spekulieren. Ich habe keine belastbaren Quellen gefunden. Er bedankt sich in seinem Schreiben für eine Postanweisung über Schweizer Franken 86,50 – eine Postanweisung ist eine internationale Geldanweisung. Der Betrag entsprach 1896 in der Schweiz etwa einem halben Monatssalär (vor Abzügen) eines gelernten Fabrikarbeiters und war eine Stange Geld. Darüber hinaus dürfte die Postanweisung für Fritz Schreyer in Bünde auch nicht kostenfrei abgewickelt worden sein. Gutgeschrieben hat E. Balhelier den Betrag dem „Konto“ des Herrn G. Schreyer (ohne Trema).  Wer G. Schreyer war, weiss ich nicht, wahrscheinlich der Sohn oder Neffe des deutschen Tabakfabrikanten Fritz Schreyer. Nur, weshalb war G. Schreyer in Yverdon?

Eine gute Frage! Herr Schreyer hätte in der Schweiz im Urlaub geweilt und etwas über seine Verhältnisse gelebt haben. Immerhin ist Yverdon seit der Römerzeit für seine schwefelhaltigen Thermalquellen bekannt. Also ein Kuraufenthalt. Eine weitere Möglichkeit wäre der Aufenthalt von Herrn Schreyer zwecks Weiterbildung. Yverdon ist auch heute noch ein Zentrum der Schweizer Tabakindustrie. Vor 120 Jahren gab es illustre Namen wie Vautier Freres; aber auch in der näheren Umgebung Yverdons bestanden Fabriken, z. B. in Grandson, Moudon, Vevey, Lausanne, Payerne, Avenches. Dann könnte der Betrag zur Deckung der Unterbringungskosten, Fahrtkosten oder ähnlichem gedient haben. Die Schweiz war schon vor 120 Jahren keine preiswerte Destination. Vielleicht wurde bei der Planung der Reise des G. Schreyer diesem Faktor zu wenig Beachtung geschenkt.

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Nachtrag: Hier noch der angekündigte Nachtrag zum Stichwort Weltpostverein. Im September 1874 kamen in Bern Vertreter der Postanstalten von 22 Staaten zum ersten internationalen Postkongress zusammen und gründeten den Allgemeinen Postverein. Ziel war die Regelung der Zusammenarbeit der Postanstalten und die Rahmenbedingungen des internationalen Postverkehrs, wie zum Beispiel der Ausgleich gegenseitiger finanzieller Ansprüche aus der Post- und Paketbeförderung. Diese beruhten zuvor auf einigen bilateralen Verträgen, was die Postbeförderung über Landesgrenzen hinaus massiv erschwerte. Auf dem zweiten internationalen Postkongress 1878 in Paris wurde aus dem Allgemeinen Postverein der Weltpostverein, der seit 1947 eine Sonderorganisation innerhalb der UNO ist.

Bis dann

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Anmerkung

(1) Quelle: Stiftung Westfälisches Wirtschaftsarchiv

#saarphila #saarphilatelie

Die Saarschleife bei Mettlach (I)

Hallo

Am ersten Weihnachtstag hatte ich angekündigt, im SAARPHILA-BLOG eine Serie von Beiträgen zu den Bildmotiven der Briefmarkenausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar zu publizieren.

Trara! Das neue Jahr 2018 ist da und beginnt mit dem Motiv des 1 Mark-Werts: der Saarschleife bei Mettlach. Falls ihr euch fragt, weshalb ich gerade mit dem höchsten Wert der Ausgabe beginne: Offen gesagt war es ein Bauchentscheid, der sich als Glücksgriff erwiesen hat. Werde ich doch an diesem Bildmotiv viele faszinierende Aspekte rund die Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar aufzeigen können:

    • Unterschiede zwischen der 1. und 2. Offenburger Ausgabe (BuS I/BuS II, auch als 1. und 2. Burda-Serie bezeichnet)
    • Malstatt-Burbacher Druck Typ I: MBD I der Überdruck der Marken der Originalausgabe in Frankenwährung, sogenannter Urdruck
    • Malstatt-Burbacher Druck Typ II: MBD II der Überdruck der Marken der Neuausgabe in Frankenwährung
    • Verwendung des Motivs Saarschleife auf Briefmarken und Ganzsachen vor und nach 1947
    • Farben der Briefmarken

Jede Medaille hat bekanntlich zwei Seiten. Die Kehrseite ist, dass seit der Ankündigung vom 25. Dezember 2017 kein Tag vergangen ist, an dem ich mich nicht mindestens 4 Stunden mit der Gestaltung dieses Beitrags auseinandergesetzt habe. Was beklage ich mich … ich habe es ja nicht anders gewollt.

Was ist die Saarschleife? Als Flussschleife wird gemäss Wikipedia eine starke Biegung eines Flusslaufs bezeichnet und auch gleich die Saarschleife (frz. la boucle de la Sarre) als Beispiel genannt.

©Autor 2014

Die vorstehende Aufnahme der Saarschleife verdeutlicht, auf welch engem Raum die Saar von Südosten (rechts, Merzig) kommend eine etwa drei Kilometer lange, teilweise nur wenige hundert Meter breite, dicht bewaldete Landzunge umfliesst, an der Spitze derselben eine Kehre macht, um dann Richtung Südosten (links, Mettlach) weiter zu fliessen.

Die grosse Saarschleife liegt im Nordwesten des Saarlandes, etwa drei Kilometer westlich von Mettlach. Sie beginnt beim Merziger Ortsteil Besseringen und endet nach ca. 10 Flusskilometern bei Mettlach. Zum Vergleich: die Strecke von Besseringen nach Mettlach auf der Strasse ist etwa 2,5 km lang. Neben der grossen Saarschleife gibt es noch die kleine Saarschleife bei Hamm, einem Ortsteil von Taben-Rodt in Rheinland-Pfalz.

Den schönsten Blick auf das Naturschauspiel Saarschleife geniesst ihr im Mettlacher Ortsteil Orscholz von der Cloef (auch Cloev oder Kloef, frz. la clœf), einem Aussichtspunkt gut 150 Meter oberhalb der Flussbiegung, wo ich vor einigen Jahren auch das vorstehende Foto aufnahm. Zur Herkunft dieser „seltsamen“ Ortsbezeichnung existieren verschiedene Theorien. Ich bevorzuge die simple: Kloef oder Kleef = niederdeutsch für Klippe, erhöhter Vorsprung.

Der einzige Ort direkt an der Saarschleife ist Dreisbach (auf dem Foto hinten rechts), seit der Gemeindeneuordung 1974 wie Orscholz ein Ortsteil von Mettlach. Die Gebäude am rechten Bildrand gehören zum Fährhaus und zum Haus Becker, unweit des Fleckens, wo sich früher die Alte Mühle am Steinbach befand. Doch davon später mehr. Auf dem von der Saar umflossenen Hügelzug erkennt ihr gerade noch die Ruine der Burg Montclair aus dem Hochmittelalter.

Das Naturjuwel Saarschleife ist für das Saarland von grosser, gar nicht zu überschätzender Bedeutung: als Wahrzeichen, als Touristenmagnet, Ziel für Sonntagsausflügler oder Politiker jeglicher Couleur, als Postkartenmotiv und – last but not least – als Motiv für Postwertzeichen.

Trommelwirbel. Hier ist Sie. Das Postwertzeichen des 1 Mark-Wertes der Briefmarkenausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar, ausgegeben von der französischen Postverwaltung für das Saarland.

1 Mark Originalausgabe (BuS I, auch 1. Offenburger Ausgabe)

Schon ein oberflächlicher Vergleich mit dem eingangs gezeigten Foto macht klar: der Gestalter der Briefmarke hat seine Skizze oder Aufnahme entweder in etwa am dem Platz erstellt, wo ich vor einigen Jahren fotografierte oder eine entsprechende Vorlage verwendet. Und: Das Bildmotiv hat – abgesehen von der durchgehend dunkelgrünen Farbe – beinahe fotorealistische Qualität.

Nicht, dass ich etwas gegen die Farbe Grün hätte. Im Gegenteil. Ich bin der Meinung, dass für das Bildmotiv Saarschleife bei Mettlach keine bessere Farbe hätte gewählt werden können, steht die Farbe Grün doch für die Natur. Stellt euch dieses Bildmotiv bitte in den Farben Blau, Braun, Gelb, Grau oder Rot vor!

Mit der Gestaltung der sechs Motive der Briefmarkenausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar beauftragten die französischen Behörden 1946, also kurz nach Kriegsende, den in Freiburg im Breisgau lebenden und lehrenden litauischen Künstler und Offizier der französischen Ehrenlegion Vytautas Kazimieras Jonynas. Ich bin überzeugt, dass Jonynas nach Erhalt des Auftrages 1946 nicht an die Saarschleife gereist ist, um eine Vorlage für seinen Entwurf zu erstellen. Etwas mehr als ein Jahr nach Kriegsende in Europa war Reisen insbesondere innerhalb der Trümmerlandschaft des nicht mehr existenten Deutschen Reichs erstens ein Privileg weniger respektive für die ungezählten displaced persons eine Qual vieler und zweitens auf eine Art und Weise beschwerlich, wie wir es uns heute kaum noch vorzustellen vermögen. Darüber hinaus bestand, wie ich zeigen werde, für Jonynas eine viel weniger aufwendige Möglichkeit, an eine Vorlage für sein Bildmotiv zu gelangen.

An dieser Stelle muss ich zeitlich ein wenig ausholen, beschränke mich jedoch auf die philatelistisch relevanten Details und lasse die Politik mehrheitlich aussen vor. Auf die politischen Hintergründe resp. Winkelzüge ‚en detail‘ einzugehen würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen und wird Aufgabe des historischen Teils von SAARPHILA sein.

Das nationalsozialistische Grossdeutsche Reich wurde kurz nach Kriegsende 1945 zerschlagen und jede der vier Alliierten Mächte in Europa bekam jeweils einen Besatzungsbereich in den beiden Reichsteilen Deutschland und in Österreich zugesprochen. Die Städte Berlin und Wien wurden je in vier Sektoren aufgeteilt, die ebenfalls je einer alliierten Macht zugesprochen wurden. Das ehemalige Reichsland Saarland wurde im Zuge dieser Aufteilung Frankreich zugesprochen und das nicht zu ersten Mal.

Nach dem Ersten Weltkrieg hatte der Völkerbund – ein Vorläufer der UNO – das wirtschaftlich bedeutsame preussische und bayerische Gebiet an der Saar als Territoire du bassin de la Sarre ab dem 14. Januar 1920 für 15 Jahre als Mandatsgebiet verwaltet. Grundlage hierfür waren die Bestimmungen des Versailler Vertrages.  Viele Rechte wie beispielsweise die Rechte an den Kohlenvorkommen des Saargebietes wurden ohne zeitliche Begrenzung Frankreich als Wiedergutmachung für die im Krieg durch das Deutsche Kaiserreich auf französischem Boden unwiderruflich zerstörten Werte zugesprochen – man denke nur an die heute noch wegen Blindgängern gesperrten Gebiete um Verdun, in Flandern oder an der Somme. Nach Ablauf der 15-jährigen Mandatszeit sollte durch einen völkerrechtlich bindenden Volksentscheid bestimmt werden, ob die Menschen in diesem Gebiet lieber in der Französischen oder in der Weimarer Republik leben wollten.

Um den wirtschaftlich bedeutsamen Postverkehr aufrecht zu erhalten, wurden durch die Behörden im Territoire du Bassin de la Sarre, wie das Mandatsgebiet auf Französisch bezeichnet wurde, erst vorhandene Postwertzeichen der Reichspost (Germania-Ausgabe) und des Königreichs Bayern (Ausgabe König Ludwig III) im Buchdruck mit Sarre, resp. Saargebiet überdruckt. Ein Jahr danach, ab dem 19. Februar 1921, erschienen dann eigene Postwertzeichen für das Saargebiet, denominiert in Reichsmark und -pfennig und entworfen vom französischen Künstler Alfred Montader. Bereits bei dieser allerersten eigenständigen Briefmarkenausgabe für die Saarregion (als 1. Pariser Ausgabe, 1. Vaugirard-Ausgabe oder nach Saarhandbuch 1. Bilderserie genannt) war die Saarschleife als Briefmarkenmotiv prominent vertreten. (1)

Das Motiv der Marken mit grünlichem resp. türkisfarben Rahmen zu jeweils 30 (Reichs-) Pfennig können wir unschwer als die von der Sonne beschienene Saarschleife, Blick von der Cloef, bestimmen. Der Standpunkt des Betrachters unterscheidet sich nicht wesentlich von dem bei der Version von 1947. Es fällt jedoch auf, dass im Vergleich im Bildvordergrund mehr Laubwerk abgebildet ist. Bei der ersten Marke zu fünf (Reichs-) Pfennig gelingt uns die Identifikation nicht so einfach. Wir erkennen einen Fluss mit einer Bebauung am linken Ufer vor einem Hügelzug. Abgebildet ist gemäss Briefmarkenkatalog die Alte Mühle an der Einmündung des Steinbachs in die Saar kurz vor der Flussbiegung. Der Standort des Betrachters ist auf der rechten Flussseite mit Blickrichtung Nordwest. Nach einer Ortsbegehung bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass es sich bei dem abgebildeten Gebäude nicht um die Alte Mühle am Steinbach, die im 20. Jahrhundert schon lange nicht mehr stand, sondern eher um das Haus Becker handelt.

Die Saarschleife bei Mettlach findet wir als Bildmotiv auch auf den Ganzsachen des Territoire du bassin de la Sarre. Ganzsachen sind von einer Postverwaltung ausgegebene Postkarten, Umschläge etc. mit aufgedrucktem Wertzeicheneindruck oder Wertstempel. Die Saarschleife war das Motiv des Wertzeicheneindrucks für die einfache Postkarte und die Postkarte mit angehängtem Antwortteil, deren Beförderungstarif im Orts- und Fernverkehr zwischen Mai 1920 und April 1921 30 Pfennig betrug.

Postkarte (Ganzsache)
Postkarte (Ganzsache) Frageteil mit anhängendem Antwortteil

Die Postkarte mit Frage- und Antwortteil war – salopp ausgedrückt – das E-Mail oder das Whatsapp unserer Gross- und Urgrosseltern. Beispielsweise konnte man einem Geschäftspartner eine Nachricht auf einer Postkarte mit angehängtem Antwortteil schicken. Der Empfänger las die Nachricht und verwendete den angehängten, frankierten und, wenn der Absender daran gedacht hatte, sogar adressierten Antwortteil, um dem Absender zu antworten.

In vielen Städten wurde die Post mindestens dreimal täglich zugestellt, aber nur die wenigsten Haushalte verfügten über einen Fernsprecheranschluss. Doch mittels der vergleichsweise preiswerten Postkarten war es dennoch möglich, sich am gleichen Tag abends zum Tanz zu verabreden. Nachfolgend die Abbildung des Antwortteils.

Postkarte (Ganzsache) Antwortteil mit anhängendem Frageteil

Die immer rascher fortschreitende Abwertung der schwindsüchtigen Reichsmark gab der anfänglich stark von französischen Interessen geleiteten Regierungskommission des Saargebiets ein wirksames Mittel zur engeren Anbindung des Mandatsgebietes an Frankreich an die Hand. Ab Ende April 1921 – also lange vor dem Höhepunkt der deutschen Inflationszeit im November 1923 – wurde die Währung im Saargebiet schrittweise auf den Französischen Franken umgestellt. Ab dem 30. April 1921 kamen einige, nicht alle, Marken der 1. Vaugirard-Ausgabe mit farbigem Währungsaufdruck in Francs an die Postschalter. Der Aufdruck im Buchdruck-Verfahren wurde ebenfalls von der Druckerei Vaugirard in Paris vorgenommen, weshalb wir auch von der 2. Vaugirard-Ausgabe oder 2. Pariser Ausgabe sprechen. Von den drei vorstehend gezeigten Marken wurde nur der 30 Pfennig-Wert mit türkisfarbenem Rahmen blau überdruckt als 10 Centimes weitergeführt.

Die Ganzsachen wurden ebenfalls überdruckt. Im Gegensatz zu der vorstehend abgebildeten Briefmarke ist bei der nachstehenden Postkarte der Aufdruck nach oben verrutscht und der Wert in Pfennig somit nicht durchbalkt.

Postkarte (Ganzsache) mit Aufdruck in Frankenwährung

Mit der Verwendung der Saarschleife als Motiv für Briefmarken oder Ganzsachen war ab 1922 für längere Zeit, um genau zu sein bis 1947, Schluss. Doch ein weiteres Massenkommunikationsmittel hielt die Saarschleife im Bewusstsein nicht nur der Einwohner des Territoire du bassin de la Sarre, sondern der Menschen weltweit: die Ansichtskarte.

Wir können uns heute im Zeitalter von E-Mail, SMS, Whatsapp, Facebook etc. kaum vorstellen, dass zwischen den Weltkriegen weltweit Jahr für Jahr schätzungsweise 15 Milliarden Post- und Ansichtskarten verschickt wurden. Das ergibt rechnerisch 475 Karten pro Sekunde! Die Saarschleife als Postkartenmotiv war nun nicht mehr auf der Vorderseite der Postkarten zu finden, sondern auf der Rückseite der Ansichtskarten.

Nach meinen Recherchen waren drei sehr ähnliche Versionen der Saarschleifen-Ansichtskarte weit verbreitet:

    • Verlag Ferd. Hegner Buchhandlung, Saarburg, Kreis Trier, nach einer Aufnahme von M. Wentz; wurde ab Anfang der 30 Jahre vertrieben
    • Verlag G. Vockenburg, Dudweiler, ebenfalls ab Anfang der 30 Jahre und nachweislich auch noch Anfang der 50er-Jahre im Umlauf
    • Ansichtskartenserie des Saar-Hilfswerk nach einer Aufnahme des Saar-Bild-Archivs

Uns interessieren hier insbesondere die beiden letzteren Versionen:

G. Vockenburg, Dudweiler, ©Sammlung Montclair
Saar-Bild-Archiv, ©Sammlung Montclair

Beide Aufnahmen unterscheiden sich nur in Nuancen und sind ganz offensichtlich von der Cloef aus aufgenommen worden. Nachstehend nochmals das Bildmotiv des 1 Mark-Wertes der Originalausgabe in angeglichener Grösse:

1 Mark, Originalausgabe (BuS I, auch 1. Offenburger Ausgabe)

Die Ähnlichkeiten zwischen den Postkartenmotiven und dem Bildmotiv sind verblüffend. Beachtet insbesondere die zwei Büsche unten am Saarufer und bei der Aufnahme des Saar-Bild-Archivs die beiden leicht hochstehenden, sich vor dem Hintergrund der Saar abhebenden Bäume an der rechten Seite des von der Saar umflossenen Hügelzuges, wie auch den Schattenwurf auf der Saar links im Bild.

Ich bin überzeugt, die Verantwortlichen der französischen Militärregierung in Baden-Baden waren sich 1946 bei der Vergabe des Gestaltungsauftrages an Vytautas Kazimieras Jonynas der eigenen philatelistischen Vorgeschichte, aber auch der Bedeutung der Saarschleife für die Saarländer bewusst. Das Motiv war politisch gewollt. Als Vorlage für seine Arbeit verwendete Jonynas unzweifelhaft eine Ansichtskarte der Variante Saar-Bild-Archiv oder einen auf dieser Aufnahme basierenden Abzug. Vielleicht auch beides. Dies erklärt die fotorealistische Darstellung des Bildmotivs. Sie sehen, für Jonynas bestand keine Notwendigkeit, sich auf den weiten und damals beschwerlichen Weg an die Cloef zu machen.

Die fotorealistische Darstellung finden wir bei einem weiteren Motiv der Originalausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar. Die Werte zu 60, 75 und 80 Pfennig zeigen den Alten Turm von Mettlach, der auch das Logo von SAARPHILA ist.

Der 1 Mark-Wert der Originalausgabe wurde zwischen dem 28. und 30. Januar 1947 bei der 1946 eventuell (die Quellen sind hier uneindeutig) noch unter französischer Sequester-Verwaltung stehenden Druckerei Franz Burda in Offenburg in einer vergleichsweise niedrigen Auflage von 2 Millionen Stück (entspricht 20’000 Druckbögen à 2 Schalterbögen zu je 50 Stück) gedruckt und kam am 17. Februar 1947 an die Postschalter. Im Sommer 1947 fassten die Verantwortlichen der P.T.T. für das Saarland in Saarbrücken den Beschluss, 13 Werte der Originalausgabe zur Auffüllung der Bestände nachdrucken zu lassen. Die nachgedruckten Marken sollten dabei auch die inzwischen vollzogenen Währungsumstellung von Reichsmark auf Saarmark widerspiegeln.

Gleichzeitig bereiteten die französischen Behörden in Frankreich und im Saarland eine weitere Währungsreform vor, was die Verantwortlichen bei der P.T.T. jedoch nicht wussten. Ein Ziel dieser Währungsreform war sicherlich, die Versorgungssituation an der Saar zu verbessern: Wer verkauft schon Waren gegen eine schwindsüchtige Währung? Und wer arbeitet schon gern, wenn die Bezahlung in einer schwindsüchtigen Währung erfolgt, mit der man keine Waren kaufen kann und Schmalhans Küchenmeister bleibt? Zweifellos erfolgte die Währungsreform jedoch auch, um die seitens Frankreich offen betriebene Anbindung des Saarlandes an den französischen Wirtschafts- und Währungsraum zu beschleunigen. Das Thema Währungsreform 1947 ist – auch nach 70 Jahren – im Saarland ein heikles Thema. Obschon niemand leugnen wird, dass sich die Ernährungs- und Versorgungslage der Saarländer nach der Währungsreform von 1947 tatsächlich drastisch verbesserte. Diese Verbesserung der Lebensumstände wurde in den anderen Besatzungszonen genauestens beobachtet und war wohl auch mit ein Grund für die ein Jahr später erfolgte Währungsreform von 1948 in den Westzonen. Die Saarländer fanden sich plötzlich in einer paradoxen Lage wieder. Einerseits froh, dass es spürbar „aufwärts“ ging, waren sie jedoch massiven Anfeindungen der Deutschen in den Besatzungszonen ausgesetzt. Währungsgewinnler war da noch die harmloseste Beleidigung.

Die französischen Behörden liessen sich bei der Währungsreform 1947 weitgehend von ihren positiven Erfahrungen im Saargebiet 1921 leiten, wobei die Umstellung diesmal zweistufig erfolgte. Die französischen Behörden ersetzten nicht einfach die Reichsmark durch den Saarfranken, und koppelten diesen an den Französischen Franc. Zu Recht befürchteten Sie eine Schwemme von Reichsmark aus den anderen Besatzungszonen. Daher bestimmten Sie in einem ersten Schritt den Gesamtbestand an Reichsmark im Saarland. Hierzu wurde die Saarmark (SM), unterteilt in 100 Saarpfennig (Pf.), eingeführt. Es fand am 16. Juni 1947 ein Zwangsumtausch 1:1 statt, der jedoch nur der im Saarland registrierten Bevölkerung offenstand. Vorausschauend war schon zwei Wochen zuvor der Postverkehr zwischen den Besatzungszonen und dem Territoire de la Sarre unterbunden worden (Postsperre); über diesen Kanal konnten keine Reichsmarkbestände von aussen eingeführt werden. Darüber hinaus wurden die ohnehin strengen Zollkontrollen an der Grenze zu den Besatzungszonen nochmals verstärkt.

Die Währungsumstellung auf Saarmark fand ihren Weg auch auf die Briefmarken. Ein Wert der Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar wurde umgestaltet. Als die Druckerei Franz Burda in Offenburg im Oktober den Auftrag für den Nachdruck von 13 der ursprünglich 20 Werte der Originalausgabe erhielt, wurde beim 1 Mark-Wert als Währungsbezeichnung statt eines M ein SM als Kürzel für Saarmark verwendet.

1 (Saar-)Mark, Neuausgabe (BuS II,  auch 2. Offenburger Ausgabe)

Die Druckerei hatte – wohl aus Materialknappheit – die Druckzylinder der Originalausgabe nicht eingelagert, sondern für andere Druckaufträge – wahrscheinlich für die Länderausgaben der Zone d’occupation française en Allemagne – wiederverwendet. Für den Auftrag aus Saarbrücken mussten nun erst neue Druckzylinder erstellt werden. Dabei wurden die Originalvorlagen aber auch die Farben je nach Wert mehr oder weniger stark verändert und so wurde aus der geplanten 2. Auflage eine 2. Ausgabe, mit hellerem Papier und hellerer Gummierung, die 2. Offenburger Ausgabe.

Die 2. Offenburger Ausgabe der Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar hat nichts, aber auch gar nichts mit der leicht irreführenden Bezeichnung Saar II zu tun, die ihr insbesondere in deutschsprachigen Briefmarken-Katalogen finden könnt. Das war nicht immer so. Bis 1997 wurden die Werte der 1. Offenburger Ausgabe in deutschsprachigen Katalogen wie dem Michel-Katalog mit römisch I und die Werte der 2. Offenburger Ausgabe bei gleicher Katalognummer zur Unterscheidung mit römisch II gekennzeichnet. Beipiel:

    • BuS I, 1. Offenburger Ausgabe 2 Pfennig-Wert: MiNr. 206Z I
    • BuS II, 2. Offenburger Ausgabe 2 Pfennig-Wert: MiNr. 206Z II

Seit etwa 1998 findet ihr in deutschsprachigen Katalogen die Werte der 2. Offenburger Ausgabe nicht mehr als Typ unter den Hauptnummern, sondern unter den Katalognummern SAAR II – ich verwende die Bezeichnung Malstatt-Burbacher Druck – mit dem Zusatz fA für fehlender Aufdruck gelistet. Für mich eine sehr fragwürdige Änderung.

Was genau ist der Malstatt-Burbacher Druck? Hier bin ich euch eine Erklärung schuldig.

Am 13. Oktober 1947 begann die Druckerei Burda mit dem Druck der 2. Offenburger Ausgabe in hoher Stückzahl (zwischen 2 und 6 Millionen Stück pro Wert). Bereits am 24. Oktober 1947 wurden die ersten drei Werte und am 12. November 1947 weitere drei Werte an die Postdirektion Saarbrücken ausgeliefert. Zur allgemeinen Ausgabe über die Postschalter sind jedoch nur zwei dieser sechs Werte gelangt. Weshalb? Eine politische Volte, die auch unser Beitragsthema, das Bildmotiv Saarschleife, nicht unberührt liess.

Mittwoch, 20. November 1947. Tag X im Territoire de la Sarre. Die Saarmark, die – wir erinnern uns – am 16. Juni 1947 als alleiniges gesetzliche Zahlungsmittel im Saarland eingeführt worden war – wird durch den Saarfranken ersetzt. Der Umtausch erfolgt im Verhältnis 20:1 (20 Franken entsprechen 1 Saarmark). Der Wechselkurs des Saarfranken zum Französischen Franc ist 1:1. Eine Übergangsfrist für gemeldete Guthaben und Werte in Saarmark bis zum 15. Januar 1948 wird gewährt. Der Französische Franc wird faktisch offizielle Währung im Saarland. Fakt ist aber auch: Die Versorgungslage verbesserte sich so schnell, dass sich viele Einwohner des Saarlandes fragten, wo die vielen Waren über die letzten 2 ½ Jahre gehortet worden waren.

Des einen Freude, des anderen Frust. Was sollte nun mit den schon gedruckten und den weiteren bei Burda bereits in Auftrag gegebenen Briefmarken geschehen? Die benötigten Druckzylinder waren weitgehend geätzt, alles war bereit. Neue Marken in Frankenwährung zu gestalten, dazu fehlte die Zeit. Eine von den französischen Behörden bereits 1921 damaligen Völkerbund-Mandatsgebiet erfolgreich erprobte Technik bot die naheliegende Lösung: ein Überdruck der bestehenden Marken mittels Buchdruck. Die Malstatt-Burbacher Handelsdruckerei wurde beauftragt, die benötigten Werte aus den Restbeständen der Originalausgabe (BuS I) sowie den Marken der Neuausgabe (BuS II) zu überdrucken. Die streng geheimen und unter hohem zeitlichen Druck ausgeführten Arbeiten wurden von saarländischen und französischen Postbeamten über- sowie der Polizei bewacht. Der Malstatt-Burbacher Druck war geboren. Auf den Stichtag 20. November 1947 wurden die wichtigsten Wertstufen vorbereitet:

    • 2 Franc auf 12 Pfennig, Überdruck ausschliesslich BuS I (Drucksache bis 20 g)
    • 3 Franc auf 15 Pfennig (Mischsendungen bis 30 g, illustrierte Postkarten)
    • 6 Franc auf 24 Pfennig (Briefe bis 20 g, Drucksachen bis 100 g, alle Postkarten inkl. Ausland)

Durch Kombination dieser drei Werte konnten weitere Portotarife abgedeckt werden. Die restlichen Werte wurden am 27. November 1947 resp. am 6. Dezember 1947 ausgegeben. Am Nikolaustag 1947 erschien auch der Wert 50 Franc auf 1 M/SM mit dem Bildmotiv Saarschleife.

1 Mark/50 F, Malstatt-Burbacher Druck auf Originalausgabe (MBD I)
1 (Saar-)Mark/50 F, Malstatt-Burbacher Druck auf Neuausgabe (MBD II)

Die obere Marke entstammt aus den Restbeständen der Originalausgabe. Zu erkennen an dem gelblichen Papier und der Währungsbezeichnung M für (Reichs-) Mark. Die überdruckten Marken aus den Restbeständen der Originalausgabe werden auch als Urdrucke oder Altdrucke bezeichnet. Die untere Marke ist dagegen ein Überdruck der Neuausgabe, ersichtlich an dem fast weissen Papier und der Währungsbezeichnung SM für (Saar-) Mark.

Weitere Unterscheidungsmerkmale sind neben dem verwendeten Papier auch die unterschiedlichen Gummierungen sowie die verwendeten Farben. Zwar sind beide Marken in der Farbe Dunkelgrün gedruckt, doch mit unterschiedlichen Tönungen, die nicht allein auf das unterschiedliche Papier zurückzuführen sind.

Das Saarhandbuch notiert für die Marke der Originalausgabe als Farbe „dunkelgrün“ und hält für die Marke der Neuausgabe lakonisch fest: „keine Farbänderung“. Der MICHEL® Saar-Spezial 2017 gibt – seit mindestens 15 Jahren unverändert – für beide Marken als Farbe „schwärzlichgraugrün“ an. Darunter kann sich kein mir bekannter Mensch eine konkrete Farbe vorstellen, aber dazu gibt es ja den hauseigenen MICHEL® Farbenführer. Im Michel Deutschland Spezial Katalog von 1996 waren für die beiden Mark-Werte der 1. und 2. Offenburger Ausgabe wie auch für den 50F-Wert des Malstatt-Burbacher Drucks (MBD I/II) noch unterschiedliche Farben katalogisiert:

    • 1 Mark Originalausgabe: „dkl’grün“
    • 1 Mark Neuausgabe: „blaugrün“
    • 50F MBD I auf Originalausgabe (MiNr. 238a): „dunkelgrün“
    • 50F MBD II Neuausgabe (MiNr. 238b): „blaugrün“

Ich frage mich nur, wieso diese Änderung? Die Farben der Marken haben sich doch seit dem Druck im Jahr 1947 ja nicht geändert.

Die Verwendung der Saarschleife als Motiv für Briefmarken ging auch nach 1947 munter weiter. Die Post- und Telegraphenverwaltung des Saarlandes (Abkürzung P.T.T., wie in der Schweiz oder Frankreich) brachte am 1. April 1948 die erste Briefmarkenausgabe des Saarlandes Wiederaufbau des Saarlandes an die Schalter. Die Luftpostmarken zu 25, 50 und 200 Francs zeigen den Schatten eines Flugzeuges über der Saarschleife.

Das verwendete Motiv ist nicht einfach als Saarschleife zu erkennen. Wie bei dem 5 Pfennig-Wert von 1921 wurde ein anderer Blickwinkel gewählt, als der vom Aussichtspunkt Cloef auf den Scheitel der Flussschleife. Eine Postkarte aus der Zeit vor 1938 und eine meiner eigenen Aufnahmen hilft uns, den Standort des Betrachters zu bestimmen.

©Autor 2014

Der Betrachter steht links auf der Aussichtsplattform und schaut Richtung Merzig-Besseringen. Der Gestalter der Flugpostmarken, Albert Decaris, hat sich für seinen Entwurf deutlich mehr künstlerische Freiheit genommen, als Vytautas Kazimieras Jonynas für das Bildmotiv  Saarschleife bei Mettlach.

Nun wurde es für viele Jahre ruhig um das Briefmarkenmotiv Saarschleife. Erst 1970, zur Nationalen Briefmarkenausstellung SABRIA 70 vom 29. April bis 3. Mai in Saarbrücken, gab die Deutsche Bundespost – die Post- und Telegraphenverwaltung des Saarlandes existierte nicht mehr – ein Postwertzeichen zu 30 Pfennig heraus, welches im Bildmotiv den 1 Mark-Wert von 1947 zeigte (sogenannte Marke in der Marke).

Wieder sollten viele Jahre ins Land ziehen, die Deutsche Bundespost gab es längst nicht mehr, bis die Deutsche Post AG am 14. September 2000 im Rahmen der Briefmarkenserie Bilder aus Deutschland das Motiv Saarschleife bei Mettlach wiederentdeckte.

Na, ja! Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Nun schlug die Stunde einer Privatpost. Die Saarriva, ein privater Postdienstleister im Saarland, gab am 29. November 2005 im Rahmen ihrer 1. Briefmarken-Kollektion den Wert L mit dem Motiv Saarschleife heraus. Da kann ich nur gratulieren.

Die Deutsche Post AG liess sich nicht lumpen und gab am 2. Januar 2007 aus Anlass des 50. Jahrestages der Aufgabe der Souveränität des Saarlandes eine Sondermarke zu 55 Eurocent heraus (selbstklebende und nassklebende Variante), die als Teil einer Kollage auch die Saarschleife zeigt.

nassklebende Variante
selbstklebende Variante

Das vorläufig letzte Kapitel der Saarschleife als Briefmarkenmotiv wurde 2016 von der Regierung des Saarlandes aufgeschlagen. Zum 1. Januar 2017 wurde in der Saarbrücker Staatskanzlei ein Briefmarkenset Individuell mit 10 Marken zu jeweils 70 Eurocent und mit limitierter Auflage ausgegeben. Neben vier vorgegebenen Motiven zur Geschichte des Saarlandes (als deutsches Bundesland) konnten die Saarländer im Oktober 2016 aus einer Reihe von Motiven ihre Favoriten bestimmen. Für mich wenig erstaunlich fand die Saarschleife grossen Zuspruch in der Bevölkerung und somit ihren Eingang in das Markenset.

Habe ich in meiner Aufstellung eine Marke oder ein Postwertzeichen nicht aufgeführt? Verfügt ihr über weitere oder exaktere Informationen? Oder sollte mir ein Fehler unterlaufen sein? Bitte kontaktiert. Ich danke euch im Voraus für eure Unterstützung.

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Bis dann

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Anmerkung

(1) Die Gewohnheit, Briefmarkenausgaben der Saarregion nach ihrem Druckort zu benennen, geht auf den französischen Philatelisten und Autor L. Belini zurück. In seinem Werk Études sur les timbres-poste de la Sarre (1920-1935), erschienen von November 1935 bis Dezember 1938 in 21 Artikeln (en suite) im renommierten und heute noch erscheinenden Magazin L’Echo de la Timbrologie, bezeichnet er die erste Briefmarkenausgabe für das Territoire du Bassin de la Sarre als Première émission de Paris valeur en Mark et Pfennig und als Galerie des Tableaux.

Die Artikel findet ihr in den nachstehenden Ausgaben von L’Echo de la Timbrologie:

    1. No. 957, 15. Novembre 1935 
    2. No. 958, 30. Novembre 1935 
    3. No. 959, 15. Décembre 1935 
    4. No. 960, 31. Décembre 1935 
    5. No. 961, 15. Janvier 1936 
    6. No. 962, 31. Janvier 1936 
    7. No. 965, 15. Mars 1936 
    8. No. 967, 15. Avril 1936 
    9. No. 969, 15. Mai 1936 
    10. No. 970, 31. Mai 1936 
    11. No. 972, 30. Juin 1936 
    12. No. 1008, 31. Décembre 1937 
    13. No. 1009, 15. Janvier 1938 
    14. No. 1010, 31. Janvier 1938 
    15. No. 1012, 28. Fevrier 1938 
    16. No. 1014, 31. Mars 1938 
    17. No. 1015, 15. Avril 1938 
    18. No. 1016, 30. Avril 1938 
    19. No. 1026, 30. Septembre 1938 
    20. No. 1030, 30. Novembre 1938 
    21. No. 1031, 15. Décembre 1938

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