Sammlung Montclair – Neuzugang (III)

Hallo

Ihr merkt schon … es muss Schlechtwetter in Nordfriesland sein. Der SaarPhilatelist hat Zeit zu schreiben. Stimmt! Leider habe ich aufgrund der dichten Wolkendecke auch nichts von den sonst in ganz Europa sichtbaren Polarlichtern sehen können. Schade.

Zurück zur Philatelie. Ein Handstempel auf dem abgebildeten Beleg verrät bereits, worum es sich bei diesem Neuzugang zur Sammlung Montclair handelt: einen Ersttagsbrief. Doch der Stempel verrät nicht alles; der Beleg hat bei genauerer Betrachtung noch viel mehr zu bieten.

Ersttagsbeleg MeF 2F auf 12 Pfennig vom 20. November 1947
die Umschlagklappe ist offen, ein Hinweis, dass der Beleg nicht befördert wurde

Meiner Ansicht nach handelt es sich nicht um einen Ersttagsbrief, sondern um einen Erstagsbeleg, denn weder ist die Frankatur portogerecht, noch ist der Brief befördert worden. Weshalb habe ich diesen Beleg dennoch ersteigert und meiner Sammlung hinzugefügt?

Der Beleg fand meine Aufmerksamkeit, da mir der Adressat Lieutenant Gérig bekannt ist. Nicht, dass ich Oberleutnant Gérig je kennengelernt hätte, sondern weil sich in meiner Sammlung bereits ein an ihn gerichteten Beleg befindet. Diesen Beleg stellte ich im August 2019 im SAARPHILA-BLOG und in einem Artikel in der Deutschen Briefmarken-Revue 03/2023 vor. Mehr dazu im Verlauf dieses Beitrags.

Sicher, ein exzellent erhaltener Ersttagsbeleg sauber (18) Saarlouis 1 e gestempelt und frankiert MeF mit Unterrand ist immer nett. Da wird niemand meckern. Es handelt sich um sogenannte Urdruck-Marken, also Marken der Originalausgabe mit Wasserzeichen steigende Wellenlinien (S), deren Wertangabe in der Malstatt-Burbacher Handelsdruckerei mit 2F überdruckt wurden. Das muss so sein, auch wenn der MICHEL® DSK den Unsinn verbreitet, die 12 Pfennig der Neuausgabe (BuS II, im MICHEL-Kauderwelsch 229 II fA) wären vor der Währungsumstellung vom 19. November 1947 bereits verausgabt worden und kämen auch ohne Überdruck 2F vor. Die ArGe Saar wie auch ich haben die MICHEL®-Redaktion mehrfach darauf hingewiesen, dass die 12 Pfennig-Marken der Neuausgabe erst am 22./24. November 1947 bei der Druckerei Franz Burda in Offenburg gedruckt, dann nach Saarbrücken transportiert und erst danach bei der Malstatt-Burbacher Handelsdruckerei überdruckt wurden, bevor die Marken schlussendlich am 6. Dezember 1947 an die saarländischen Postschalter gelangten. Trotz aller Beweise zieht die MICHEL®-Redaktion diesen, wie auch viele andere Fehler seit Jahrzehnten nicht zurück, sondern verbreitet diesen Blödsinn mittels Copy/Paste ungeniert weiter. Soviel zur angeblichen Bibel der Philatelie.

Nein, für meine Kaufentscheidung war ausschlaggebend, dass beide Marken ein auffälliges Feldmerkmal aufweisen.

Ausschnitt aus Bogen B 29155 (WZ F, fallende Wellenlinien) vom 3. Januar 1947

Die beiden Feldmerkmale waren in der Losbeschreibung nicht aufgeführt. Das ist wenig verwunderlich, denn der MICHEL® DSK – ich werde nicht weiter darauf eingehen, dass diese überteuerte Publikation für das Sammelgebiet Saar nicht brauchbar ist – führt selbst auffälligste Feldmerkmale nicht auf. Bei den beiden Marken handelt es sich um Marken der Felder 93B sowie 94B und zwar der frühen Druckperiode (30./31. Dezember 1946 und 2./3. Januar 1947) des 12 Pfennig-Werts. Das Feldmerkmal vom Feld 94B ist sowohl in Paul Staedels Étude, im Saarhandbuch wie auch in meinem 2021 erschienenen Handbuch Feldmerkmale SAAR I (hier der Link zum Bestellformular) aufgeführt. In der Deutschen Briefmarken-Revue (6/2022) habe ich in einem Beitrag die Feldmerkmale des 12 Pfennig-Werts vorgestellt. Dort ist das Feldmerkmal vom Feld 94B ebenfalls abgebildet.

Das Feldmerkmal 93B (früher Druck bis 3. Januar 1947) war mir bislang entgangen. Mir ist keine Publikation bekannt, welche dieses Feldmerkmal aufführt. Es handelt sich somit um eine Erstpublikation im SAARPHILA-BLOG. Das Feldmerkmal konnte ich bislang auf 10 Bogen und bei 15 Einzelexemplaren nachweisen. Nachfragen bei meinen Korrespondenten sind noch pendent.

Wie erwähnt ist der Beleg unterfrankiert (für einen Brief der 1. Gewichtsstufe bis 20 Gramm hätten 6 Franc verklebt werden müssen) und unverschlossen. Beides Indizien dafür, dass der Beleg nicht befördert wurde. Es sollte ausschliesslich ein besonders schöner Ersttagsbeleg kreiert werden.

Der Empfänger ist Lieutenant Gérig | Magasin Gén d’Habillement | 128, Avenue Félix-Faure | Lyon. Ich gehe davon aus, dass Oberleutnant Gérig ein versierter Philatelist war, der entweder einen Korrespondenten mit der Erstellung der Belege beauftragt hatte oder – wahrscheinlicher – für eine gewisse Zeit als Versorgungsoffizier in Saarlouis stationiert war. Mir liegen Belege mit demselben Gummi-Adressstempel aus dem Zeitraum von November 1947 bis April 1948 vor. Alle abgeschlagen im Raum Saarlouis. Wie ich bereits im August 2019 schrieb, verfüge ich zu Lieutenant Gérig über keine weiteren Informationen. Die Kleiderkammer Lyon dagegen, seine Dienststelle, existiert heute noch an derselben Adresse, dem Fort du Montluc.

Fazit: Ich stufe Lieutenant Gérig genauso ein, wie bspw. Walter Prell. Beides versierte Philatelisten, welche die Gunst der Stunde – in beiden Fällen die unmittelbare Nachkriegszeit -, ihre finanziellen Mittel und im Falle des Besatzungsoffiziers Gérig auch ihren Einfluss nutzten, um ihre Sammlungen mit besonderen Belegen zu bestücken. Diese Belege sind ganz klar philatelistisch beeinflusst, sind selten Bedarfsbelege, sind in einigen Fällen nie befördert worden, doch: Was wären wir heute ohne diese Belege?

Bis dann

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P.S. vom 7. November 2023

Aufgrund des Hinweises eines guten Sammlerkollegen füge ich meinem Beitrag zwei Scans des Feldmerkmals 93B(f) dunkler Farbfleck auf dem Schriftband SAAR links des S mit hohen Bogennummern vom ersten Drucktag des 12 Pfennig-Wertes hinzu.

Ausschnitt aus Bogen B 57901 (WZ S, steigende Wellenlinien) vom 30. Dezember 1946 mit Feldmerkmal 93B(f)
Ausschnitt aus Bogen B 53976 (WZ F, fallende Wellenlinien) vom 30. Dezember 1946 mit Feldmerkmal 93B(f)

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#saarphila #saarphilatelie

SAARPHILA – Stand der Arbeiten (IV)

Hallo

Euch interessiert nach dem letzten Beitrag sicherlich, wie das neue Konzept von Saarphila aussieht. Einen Sneak-Peek, wie der neue Auftritt aussehen wird, hatte ich euch bereits hier ermöglicht.

Stand der Arbeiten an der Website:

    • das Gerüst inkl. der Unterseiten gem. Seitenplan ist erstellt (einfache Ausbaufähigkeit wurde bei der Implementierung berücksichtigt)
    • das Farbschema gem. neuer Corporate ID wurde umgesetzt
    • SEO wurde durchgeführt; wer von euch bereits SEO für eine fast 200 Seiten umfassende Homepage gemacht hat, weiss, welcher Aufwand dahintersteckt
    • Abbildungen für sämtliche Buttons, Seiten, Links etc. wurden erstellt, bearbeitet und in Grösse und Darstellung vereinheitlicht
    • Umstellung des Designs von SAARPHILA-BLOG, Facebook gemäss neuem Design ist vorbereitet

Viel ist bereits erreicht! Es bleibt dennoch viel zu tun, bis die ersten Inhalte eingearbeitet sind und die Webseite live geschaltet werden kann.

Das neue Konzept

Die vier Ziele von SAARPHILA hatte ich euch bereits im letzten Beitrag vorgestellt. In Stichworten: Forschung und Publikation, Öffentlichkeitsarbeit, Informationspool, Saar-Geschichte(n). Ein gutes Konzept sollte sämtliche Ziele, die ein Projekt verfolgt, unterstützen.

Die Webseite Saarphila.de das Zentrum für alle mir vorliegenden Informationen rund um die Briefmarken für das annektierte Saarland. Dieser Themenkomplex, ein hybrides Stück französisch-deutscher Postgeschichte, bleibt auch in Zukunft der Schwerpunkt der philatelistischen Arbeit von Saarphila. Sämtliche Informationen hierzu, egal ob aus eigener Forschung oder der Forschung Dritter, ob vorgängig im Blog oder auf Facebook besprochen, finden ihren zeitnahen Niederschlag auf der Webseite. Diese wird hierdurch sozusagen das „Studierzimmer“. In einer Ecke des „Studierzimmers“ befindet sich die „Spiel- und Krabbelecke“. Hier – unter der Rubrik Saar-Geschichte(n) – darf sich der kleine Historiker in mir nach Herzenslust austoben. Warnung: Anfänglich werdet ihr trotz aller Vorarbeiten auf der Webseite noch häufig auf das Baustellen-Zeichen treffen. Ich verspreche euch, dass diese mit der Zeit weniger werden.

Wenn die Webseite das Studierzimmer wird, wird der SAARPHILA-BLOG das „Wohnzimmer“. Hier werde ich – in Anlehnung an die als Fireside-Chats bekannt gewordenen Radio-Übertragungen von US-Präsident Franklin Delano Roosevelts zwischen 1933 und 1944 – mit euch plaudern. Hier werdet ihr auch in Zukunft Informationen rund die Saarphilatelie, die Briefmarken und ihre Herstellung sowie die damals handelnden Personen erhalten. Die Beiträge werden kürzer und – hoffentlich – prägnanter ausfallen als in den letzten zwei Jahren und sind neu mit den entsprechenden Informationen auf der Webseite verlinkt. Anmerkung: Die Kommentarfunktionen des SAARPHILA-BLOG bleiben wegen des Missbrauchs durch Spammer und Spinner deaktiviert.

Hier kommt die Facebook-Präsenz ins Spiel. Sie ist das „Telefonzimmer“ und bleibt der primäre Kommunikationskanal für die bidirektionale Kommunikation. Möchtet ihr mit mir Kontakt aufnehmen, so ist dies am einfachsten und raschesten über Facebook möglich. Darüber hinaus werden sämtliche Neuigkeiten, wie neue Informationen auf der Website, neue Beiträge auf dem Blog etc. hier publiziert.

Welche Vorteile das neue Konzept bietet und welche Verbesserungen sich hieraus für euch ergeben … und für mich. Darüber berichte ich im kommenden Beitrag.

So, das war’s für heute. Knapp über 500 Worte … das ist kurz und gut

 

 

Bis dann

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SAARPHILA – Stand der Arbeiten (III)

Hallo

Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen.

Wie geht es 2020 mit Saarphila.de weiter? Ich arbeite emsig an dem neuen Layout und Design der Webseite, dieses Blogs sowie der Saarphilatelie-Seiten auf Facebook.

Neben diesen – mehr technischen – Dingen beschäftigt mich insbesondere die damit verbundene Anpassung des Konzepts meiner Publikationen. Was verstehe ich unter Konzept?

Ich verfolge vier Ziele:

    1. Ich forsche zu Themen der Saarphilatelie und dokumentiert die Forschungsergebnisse. Der Forschungs-Schwerpunkt liegt auf den Briefmarkenausgaben der Jahre 1946-1947, der Zeit der französischen Annexion des ehemaligen Saargebiets. Zur Erreichung dieses Ziels pflege und erweitere ich die bestehende Forschungssammlung. Stichwort: Forschung und Dokumentation
    2. Die Informationen zu den Briefmarkenausgaben für das Saarland der Jahre 1946-1947 sind auf unzählige Publikationen und Quellen verstreut. Ich sammle und überprüfe diese verstreuten Informationen und führe diese – soweit rechtlich möglich – strukturiert auf der Webseite zusammen. Sämtliche, so aufbereitete Informationen wie auch meine eigenen Forschungsergebnisse sind für jeden kostenfrei zugänglich. Stichwort: Publikation
    3. Die Saar-Region hat eine lange, wechselvolle und äusserst interessante Postgeschichte. Ich zeichne auf der Webseite diese faszinierende Geschichte nach. Der zeitlich genau umrissene Forschungs-Schwerpunkt wird so in den umfassenderen postgeschichtlichen Kontext eingebettet. Stichwort: Saar-Geschichte(n)
    4. Das Interesse an den Briefmarkenausgaben für das Saarland der Jahre 1946-1947 ist selbst unter Philatelisten gering. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, die Vielfalt und den Facettenreichtum der Saarphilatelie der Öffentlichkeit näher zu bringen. Hierzu nutze ich sämtliche Plattformen wie auch persönliche Gespräche. Stichwort: Öffentlichkeitsarbeit

Weshalb zerbrechen ich mir über dem Konzept den Kopf? In allererster Linie ist es die Umsetzung von Ziffer 4, die mich beschäftigt. Wieso? Den Grossteil meiner Beiträge des letzten Jahres im SAARPHILA-BLOG kann ich einteilen in:

    • eine Beitragsserie zu den einzelnen Werten der 1. Offenburger Ausgabe; darin werden die 20 Werte schön einer nach dem anderen immer im gleichen Format abgehandelt,
    • eine Beitragsserie zu den Feldmerkmalen der einzelnen Werte der 1. Offenburger Ausgabe; beginnend beim 2 Pfennig-Wert. Sieben Beiträge publiziert und noch lange kein Ende in Sicht. Da war nicht nur der besprochene Wert von grauer Farbe.

Mit solchen Dauerbeitragsserien wecke ich kein Interesse an den besprochenen Briefmarken, sondern sorge für Langeweile. Darüber hinaus leiste ich durch die fast ausschliessliche Publikation im SAARPHILA-BLOG auch dem Ziel von Ziffer 2- der strukturierten Zusammenführung der Informationen an einem Ort – einen Bärendienst. Zu guter Letzt musste ich mir eingestehen, dass mir das Schreiben der Beiträge nach ewig gleichem Schema keinen Spass machte. Es kam keine Freude auf. Auf gut Deutsch: Ich hatte nach nicht einmal zwei Jahren keinen Bock mehr.

So konnte es nicht weitergehen. Doch was tun, sprach Zeus. Ich hätte Saarphila.de still und leise beerdigen können. Mit der Rätselecke – der Grund war da ebenfalls der Mangel an strukturierter Zusammenführung von Informationen – und den kommentierten Weblinks bin ich bereits so verfahren. Dann erinnerte ich mich an die vielen schönen Dinge, an Saarphilatelie vor Ort, spontane Blog-Beiträge und eure vielen positiven Reaktionen.

Ein Neubeginn musste her. Ein Neubeginn, aufbauend auf den bisherigen Erfahrungen. Ein farbiger Neubeginn mit mehr Spass und Lockerheit. Weg vom Sie, hin zum Du. Auf sämtlichen Plattformen: auf der Webseite, in den Blog-Beiträgen und auf Facebook. Wem dies nicht passt, der braucht es ja nicht zu lesen.

Ein Neubeginn, der nicht nur euch, sondern auch mich bereichert. Ein Neubeginn der mir wieder Zeit für meine Sammlung lässt. Und ein Neubeginn, welcher der Postgeschichte der Saar-Region Platz bietet. Sozusagen einen Tummelplatz für den Historiker in mir.

Sind eine Menge Ziele, die ich da erreichen will, nicht wahr? Lassen sich diese Ziele allein durch einen Neubeginn erreichen? Ich bin überzeugt, dass dies möglich ist.

Wie sieht nun das neue Konzept aus? Das erzähle ich euch im nächsten Beitrag. Denn eines habe ich in der Rückschau gelernt. Blog-Beiträge werden nicht durch ihre Länge gut, sondern durch ihre Kürze. In der liegt bekanntlich die Würze.

Bis dann

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SAARPHILA – Stand der Arbeiten (I)

Hallo

Wie einige von euch bereits aus Gesprächen und Korrespondenz mit mir erfahren haben, habe ich den Aufwand für die Umgestaltung und Aktualisierung der Webseite massiv unterschätzt.

Was sind die Ursachen für diese, meine Fehleinschätzung?

Da wäre einerseits die Versionsänderung der von mir verwendeten Webdesign-Software zu nennen; da muss man sich erst wieder zurechtfinden.

Die Programmierung eines Responsive Designs, also eines Designs, welches sich der Anzeige des von Dir verwendeten Geräts – Smartphone, Tablet, Reader, Notebook, Desktop – anpasst, ist um einiges aufwendiger als gedacht.

Auch habe ich durch meine Beiträge auf dem SAARPHILA-BLOG in den letzten zwei Jahren sehr viele Erkenntnisse gewonnen, die ich gerne in meine Webseite einfliessen lassen möchte. Hierfür habe ich das Konzept der bestehenden Webseite vertieft, erweitert, aber auch in einigen Bereichen verschlankt.

    • Es wird durchgehend eine einheitliche Nomenklatur verwendet.
    • Neu hinzukommen wird ein Kapitel zu den Vor- und Mitläufern, also zur Freimarkenserie Wappen und Dichter.
    • Eine Vertiefung erfährt das Kapitel zu den einzelnen Werten der Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar, indem neben den Werten der 1. Offenburger Ausgabe auch die Werte der 2. Offenburger Ausgabe sowie des Malstatt-Burbacher Drucks aufgenommen werden.
    • Vertieft wird ebenfalls das Kapitel zu den Feldmerkmalen der einzelnen Werte der 1. Offenburger Ausgabe.
    • Das Kapitel Postgeschichte des Saarlandes, abgesehen von den Jahren 1946/47 entfällt higegen komplett. Die Informationen hierzu kann sich der Leser problemlos über das entsprechende Kapitel im Saarhandbuch (SHB) erschliessen.
    • Die kommentierten Weblinks entfallen ebenfalls, da es in den vergangenen zwei Jahren so gut wie keine Zugriffe auf diese Seite gab.
    • Weiterhin laufend vertieft werden die Chronologie zur Postgeschichte des Saarlandes , das Glossar zur Saarphilatelie sowie das Wörterbuch der Saarphilatelie.

Viele Vorarbeiten sind rechte „Zeitfresser“, wie zum Beispiel das Scannen von Briefmarken und Belegen, die Bearbeitung dieser Scans, die Erstellung von Tabellen, Listen und Grafiken. Ein in rechtlichen Dingen bewanderter Kollege hat mich darauf hingewiesen, dass ich das für die Kennzeichnung der Abbildungen verwendete Wasserzeichen anpassen sollte.

Die nachfolgenden Abbildungen zeigen zwei Beispiele.

Abbildung mit dem neuen Wasserzeichen
Eine der neuen Tabellen

Du siehst, es tut sich viel … aber es benötigt alles viel Zeit, wie mancher von euch wohl auch aus eigener Erfahrung weiss.

Warum siehst Du nichts von den Anpassungen? Die Antwort ist recht einfach. Die Umgestaltung findet im Hintergrund statt und die neugestaltete und aktualisierte Webseite wird erst nach Abschluss der Arbeiten online gestellt.

Wann wird die Umgestaltung der Webseite abgeschlossen sein und wann erscheinen wieder regelmässige Beiträge auf dem SAARPHILA-BLOG? Ich bin mit meinen Schätzungen vorsichtig geworden. Einerseits ist mein Zeitbudget begrenzt und andererseits möchte ich die Lieblingsbeschäftigungen eines Briefmarkensammlers, das Sammeln nicht vernachlässigen. Derzeit gehe ich davon aus, dass die Umgestaltung etwa Mitte August 2020 abgeschlossen sein wird.

Bis dann

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SAARPHILA – Umgestaltung des Webauftritts

Hallo

In den kommenden Wochen werde ich keine Beiträge auf dem SAARPHILA-BLOG publizieren, sondern stattdessen beginnen, euch die Ergebnisse der letzten 2 Jahre Publikationsarbeit auf einer neu gestalteten Webseite zur Verfügung zu stellen.

Ich freue mich bereits darauf, in Kürze mit euch Streifzüge durch die wundervolle und faszinierende Welt der Feldmerkmale wieder aufzunehmen.

Bis dann

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Anmerkung von 27. Januar 2024

Die Webseite wurde zwar veröffentlicht, aber nach kurzer Zeit zu Gunsten eines Buchprojektes eingestampft.

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Die einzelnen Werte – 80 Pfennig

75 PFENNIG

Hallo

In diesem Beitrag behandeln wir den 80 Pfennig-Wert, den letzten der drei Werte der 1. Offenburger Ausgabe mit dem Bildmotiv Alter Turm in Mettlach. Die Beiträge zu den anderen beiden Werten des Bildmotivs findet ihr hier und hier.

Der SAARPHILA-BLOG bietet euch auch in diesem Beitrag wieder Informationen, die ihr sonst nirgendwo erhaltet, auch nicht in einschlägiger Fachliteratur. Dieses Mal konnte durch meine Forschungen das Saarhandbuch, SHB Kapitel 402, 5/6 (Bogennummern und Daten) entscheidend ergänzt werden.

Die Marken des orangefarbenen 80 Pfennig-Werts wurden – wie sämtliche Werte der Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar – bei der Druckerei Franz Burda in Offenburg auf einer Palatia O Rotations-Rastertiefdruckmaschine aus dem Hause Schnellpressenfabrik Albert & Cie. oHG, Frankenthal, hergestellt.

Der 80 Pfennig-Wert war ein wichtiger Hauptwert der Ausgabe und konnte bis zur Tarifanpassung am 15. September 1947 für eine Vielzahl von Frankaturen eingesetzt werden. Von besonderer Bedeutung war der 80 Pfennig-Wert für die Abdeckung von Zuschlägen wie beispielsweise der Eilzustellungsgebühr im Ortsbereich.

    • Inlandsbrief 3. Gewichtsstufe 250 g bis 500 g
    • Päckchen bis 3 kg
    • Postanweisung bis 500 Mark
    • Gebühr (Zuschlag) für:
      • Eilzustellung im Ortsbereich
      • Behandlungsgebühr Wertsendungen bis 100 Mark
    • ab dem 15. September 1947 auch für:
      • Auslandsbrief 2. Gewichtsstufe 20 g bis 40 g
80 Pfennig, Originalausgabe
Originalausgabe (gummierte Seite)

Achtet bei euren Marken und bei den in diesem Beitrag abgebildeten Marken des 80 Pfennig-Werts auf das Schriftband SAAR. Bei sehr vielen Marken sind die Querstriche der beiden A in SAAR kaum auszumachen. Ich vermute, dass dies mit der Konsistenz der verwendeten Farbe zusammenhängt.

Das Markenbild zeigt den Alten Turm in Mettlach. Der Alte Turm ist nicht, wie häufig geschrieben, der hohe schmale Turm an der rechten Seite des abgebildeten Gebäudes. Dies ist nur ein Mitte des 13. Jahrhunderts dem Alten Turm hinzugefügter Wendeltreppenturm. Der Alte Turm ist das gesamte imposante Gebäude mit den Strebepfeilern.

Erbaut wurde der Alte Turm im 10. Jahrhundert als Grabkapelle für den von katholischen Christen als Heiligen verehrten Luitwin. Das Gebäude ist im Erdgeschoss eine frühromanische Kryptakirche mit einem Wehrumgang im zweiten Geschoss. Der achteckige Grundriss ähnelt dem des Aachener Doms. Umbauten der romanischen Kapelle im gotischen Stil erfolgten im 14./15. Jahrhundert. Das anstatt des ursprünglich offen konzipierten Dachstuhls aufgesetzte gotische Zeltdach brannte 1628 ab. Zerstörungen nach der Säkularisierung der Benediktiner-Abtei und dem Abbruch der Abteikirche hätten zu Beginn des 18. Jahrhunderts fast zum Verfall des Gebäudes geführt. Auf Veranlassung von Eugen von Boch wurde der Alte Turm ab Mitte des vorletzten Jahrhunderts behutsam restauriert.

Das vorstehende Bild zeigt den 1989 zum 1000 Jahr-Jubiläum komplett restaurierten Alten Turm in etwa wie auf den Bildmotiven Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar. Links im Bild ist das Mauerwerk eines Seitenflügels der ehemaligen Benediktiner-Abtei Mettlach zu erkennen, seit 1809 bis heute Sitz der bekannten Steingut- und Keramikfabrik Villeroy & Boch. Wie gross der Baum vor dem Alten Turm, der bereits auf Jonynas‘ Bildmotiv zu erkennen ist, inzwischen geworden ist!

Luftaufnahme der ehemaligen Benediktiner-Abtei, der Produktionsanlagen von Villeroy & Boch sowie des Alten Turms (rechts im Park) auf einer alten Ansichtskarte. Im Vordergrund fliesst die Saar

Der Alte Turm zierte als Motiv bereits einige der Briefmarken des Saargebietes, die von Alfred Montader entworfen wurden:

60 Pfennig, 1. Pariser Ausgabe, Landschaftsbilder I
25 Centime, 2. Pariser Ausgabe, Landschaftsbilder II
3 Franken, 3. Pariser Ausgabe, Landschaftsbilder III

Der Entwerfer Vytautas Kazimieras Jonynas verwendet für sein Bildmotiv nicht wie beim Bergmann, bei den Stahlwerkern oder bei den Bäuerinnen stilisierte Umgebungen und Personen. Er greift auch nicht auf die Darstellung der Marken des Saargebietes zurück. Sein Bildmotiv Alter Turm ist eine fotorealistische Darstellung auf 18,5 x 22 Millimeter inkl. dem Mauerwerk der alten Benediktinerabtei am linken Bildrand.

Der Alte Turm gilt als der älteste erhaltene Sakralbau des Saarlands und ist – wie die Saarschleife – eines seiner Wahrzeichen. Wie bedeutsam ein Wahrzeichen eines Gebietes für dessen Bewohner ist, kann auch daran abgelesen werden, wofür das Motiv benutzt wird. Hier beispielsweise als Etikette für Zündholzschachteln.

Abbildungen

Der 80 Pfennig-Wert gehört zu den Werten der Originalausgabe, welche die P.T.T Saarbrücken im Sommer 1947 nicht nachdrucken liess. Daher erscheinen hier auch keine Abbildungen der Neu- resp. Überdruckausgabe.

Dokumentation des Druckdatums der Originalausgabe, Antiquaschrift ohne Doppelpunkt, Typ III

Antiquaschrift – anstatt der üblichen Groteskschrift – kam ausschliesslich am 16./17. Februar 1947 für den Druck des Druckdatums zum Einsatz. Gedruckt wurden an diesen Tagen die Werte:

    • 8 Pfennig (16. Februar 1947)
    • 80 Pfennig (17. Februar 1947) wurde ab Arbeitsbeginn gedruckt
    • 40 Pfennig (17. Februar 1947) wurde danach gedruckt

Wie ich bereits im Beitrag zum 8 Pfennig-Wert schrieb, wurden die ersten Druckbögen dieses Wertes am 16. Februar 1947 versehentlich mit einem Druckdatum, welches anstatt eines Punkts nach der Tagesangabe ein Komma aufwies, versehen (vgl. nachstehende Abbildung).

Dieser Faux pas wurde rasch entdeckt. Nur … das Komma wurde nun nicht durch einen Punkt ersetzt, sondern nur einer sicherlich aufwendigen, aber stümperhaft ausgeführten Retusche unterzogen. Das Ergebnis war ein verstümmeltes Komma, welches die Druckdaten sämtlicher danach gedruckten Bögen des 8 Pfennig-Werts aufweisen.

Soweit findet ihr die Informationen auch im Saarhandbuch (SHB, Kap. 402, 5/6).

Im Saarhandbuch steht jedoch nicht, was der SAARPHILA-BLOG in diesem Beitrag erstmals dokumentiert: Das verstümmelte Komma findet sich nicht nur auf den am 16. Februar 1947 hergestellten Druckbögen des 8 Pfennig-Werts, sondern ebenfalls auf sämtlichen am 17. Februar 1947 hergestellten Bögen des 80 Pfennig-Werts (Erstpublikation).

Wir können mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die missglückte Retusche des Druckdatums Typ III mit ein Auslöser für die bereits am 17. Februar 1947 beim der Herstellung des 40 Pfennig-Werts vollzogenen Rückkehr zur Verwendung des Druckdatums Typ II in Groteskschrift war.

Gut erhaltene Eckrandstücke mit Druckdatum sind von A-Bögen des 80 Pfennig-Werts genauso schwer zu finden wie beim 25 Pfennig-Wert, beim 45 Pfennig-Wert und beim 75 Pfennig-Wert. Der Grund ist immer derselbe: Eine Marke weist ein im Michel-Katalog gelistete Feldmerkmal auf, daher wurde diese Marke häufig aus vorhandenen Bogenteilen herausgelöst. Im Fall des 80 Pfennig-Werts ist dies die Marke vom Feld 99A (MiNr. 223 I).

Mehr Informationen zu den Feldmerkmalen der 1. Offenburger Ausgabe werdet ihr in der nächsten Beitragsserie dieses Blogs finden.

Dokumentation eines Schalterbogens

Schalterbogen Originalausgabe, 17. Februar 1947, B 00654 (5-stellige Bogennummer)

Dokumentation Bogennummern

Bei der Bogenecke des A-Bogens ist sehr schön die Perforationsanomalie zwischen erster und zweiter senkrechter Markenreihe zu erkennen.

Hinweis: Die bei der Druckerei Franz Burda für die im Buchdruck erstellten Bogenrandsignaturen verwendete Schnellpresse Typ Rex hatte zwei Nummerierwerke (je eines für den A- und für den B-Bogen), die rückwärts zählten. Höhere Bogennummern bedeuten einen zeitlich früheren Druck als niedrigere Nummern.

Dokumentation Raue und verschobene Perforation

Wir könnten bei dieser Abbildung auch von einem dezentrierten Markenbild sprechen, nur wäre dies falsch. Weshalb? Der Druck auf dem unperforierten Druckbogen ist korrekt erfolgt, nur der darauffolgende Vorgang der Perforation auf der Titan Flachperforiermaschine ist nicht so abgelaufen, wie vorgesehen. Daher ist verschobene Perforation bei allen Werten der Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar der korrekte Begriff. Für die Details der Herstellung vgl. hier.

Raue Perforation entstand, wenn die Mitarbeiter die Titan Flachperforiermaschine mit mehr als den maximal zulässigen vier Druckbögen befüllten und/oder die Stifte des Perforationskamms stumpf waren.

Weitere Blog-Beiträge zu Marken des 80 Pfennig-Werts findet ihr hier:

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Steckbrief des 80 Pfennig-Werts
    • Wert/Währung: 80 (Reichs-) Pfennig, ab 16. Juni 1947: 80 (Saar-) Pfennig
    • Bildmotiv: Alter Turm in Mettlach
    • Entwerfer: Vytautas Kazimieras Jonynas
    • Farben (Aufzählung):
      • RAL: 2010 Signalorange
      • Stanley Gibbons Farbenführer: red-orange
      • End/Becker: Braunorange
      • Paul Staedel: orange
      • Saarhandbuch (SHB): Orange
      • MICHEL®: Dunkelrötlichorange
      • Scott: deep orange
      • Stanley Gibbons: brown-orange
      • Yvert & Tellier: orange
    • Papier: dickes, raues, gräulichweisses bis gelbbräunliches Papier mit häufigen Holzeinschlüssen; farbige, feine Stofffäden nicht unüblich
    • Wasserzeichen: kein
    • Gummierung: gräulichbraunes Gummi arabicum
    • Druckverfahren: Rastertiefdruck auf Rotations-Tiefdruckmaschine Palatia O
    • Masse: ca.22 x 26 Millimeter / ca. 18.5 x 22.5 Millimeter (Markenbild mit Schriftband)
    • Perforation: Kammzähnung durch Titan Flachperforiermaschine
    • Zähnungsmass: 14:14 mit minimen Schwankungen
    • Bogenrandsignaturen:
      • durchgehend 5-stellige Bogennummern (vgl. Abbildung)
      • Druckdatum ausgeführt in Antiquaschrift Typ III mit verstümmeltem Komma
    • Druckdatum/-daten:  17. Februar 1947
    • Auflage: 1’520’000 Stück, von denen innerhalb der Gültigkeit ca. 1’515’000 Stück verkauft wurden
    • Erstausgabetag: 7. März 1947
    • Verkauf bis: 19. November 1947
    • Gültigkeit: 7. März 1947 bis 27. November 1947
    • Hauptwert/Ergänzungswert: Hauptwert
    • Katalognummern (Aufzählung):
      • End/Becker: 223
      • Paul Staedel: 18
      • F.S.A.: 213
      • MICHEL®: 223
      • ANK: 223
      • Scott: 169
      • Stanley Gibbons: 220
      • Yvert & Tellier: 213
    • Neuausgabe im Herbst 1947: nein

Bis dann

84 PFENNIG

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SAARPHILA – Neuer Publikationsrhythmus

Hallo

Ich werde mich in Zukunft vermehrt der enorm spannenden Forschung zur Briefmarkenausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar sowie dem gezielten Ausbau meiner umfangreichen Forschungssammlung  widmen.

Mein Entscheid bringt eine Reduktion der zeitintensiven Publikationstätigkeit mit sich. Meine Beiträge auf dem SAARPHILA-BLOG erscheinen daher neu wöchentlich jeweils am Sonntag um 03:00 Uhr MEZ/MESZ.

Den nächsten Beitrag lest ihr nach der Osterpause am:

Sonntag, 12. Mai 2019

Bis dann

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Nachtrag vom 27. Januar 2024

Der SAARPHILA-BLOG erscheint in loser Folge.

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